DE10036175A1 - Screening-Verfahren für Nukleinsäuren - Google Patents
Screening-Verfahren für NukleinsäurenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Aktivität von Nukleinsäuresequenzen und die Verwendung der auf diese Weise indentifizierten Nukleinsäuresequenzen zur Bereitstellung diagnostischer und therapeutischer Mittel.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Aktivität von
Nukleinsäuresequenzen und die Verwendung der auf diese Weise
identifizierten Nukleinsäuresequenzen zur Bereitstellung diagnostischer und
therapeutischer Mittel.
Bisherige Verfahren zum Identifizieren der Aktivität von Nukleinsäure
sequenzen beinhalten eine Expressionsklonierung, wobei im allgemeinen
eine Genbibliothek, d. h. eine Vielzahl von unterschiedlichen
Nukleinsäuresequenzen, gemeinsam durch eine Transfektion bzw.
Tranformation in eine Population von Zielorganismen eingebracht wird. Nach
Expression der transfizierten bzw. transformierten Nukleinsäure werden
einzelne Zielorganismen, die eine gesuchte Aktivität, z. B. die Expression
eines Antigens für einen Antikörper etc. aufweisen, von den übrigen
Zielorganismen physikalisch getrennt. Aus den auf diese Weise isolierten
einzelnen Zielorganismen wird die transfizierte bzw. transformierte DNA, die
häufig als extrachromosomales Plasmid vorliegt, isoliert und amplifiziert, z. B.
durch Vermehrung in Bakterienzellen. Aus diesen Bakterienzellen wir die
DNA dann erneut isoliert und in Säugerzellen transfiziert. Durch mehrere
Runden dieses Vorgehens wird die gesuchte Nukleinsäure angereichtert.
Nachteilig an diesen Verfahren ist, dass (a) pro Zelle mehrere Gene
aufgenommen werden können (Mischung von Aktivitäten, Verlust einer
klaren Aussage, Verminderung des spezifischen Signals etc); (b) nur wenige
Zellen den gewünschten Effekt zeigen (keine statistischen Aussagen
möglich); (c) nur schwer eine Automatisierung möglich ist, da kein linearer
Weg vorhanden ist (zirkulierende Ansätze); (d) die DNA in den Zellen für
eine spätere Isolierung intakt bleiben muß (bei z. B. Apoptose nicht
durchführbar).
Die deutsche Patentanmeldung 199 50 585.0 schlägt ein Verfahren zur
Identifizierung von Nukleinsäuresequenzen vor, die in einer Zielzelle eine
nichtselektionierbare Aktivität, insbesondere eine Apoptose-Aktivität
aufweisen, wobei eine DNA-Bibliothek in Wirtszellen bereitgestellt wird, die
einen Expressionsvektor in operativer Verknüpfung mit einer in einer
Zielzelle aktiven Expressionkontrollsequenz enthalten, die Wirtszellen
kultiviert werden, der Expressionsvektor aus den kultivierten Wirtszellen
gewonnen wird, der Expressionsvektor und ein Reportervektor in eine
Zielzelle eingebracht wird und die Aktivität des Reportervektors in den
Zielzellen oder in deren Kulturüberstand als qualitatives oder quantitatives
Maß für die nichtselektionierbare Aktivität der untersuchten
Nukleinsäuresequenz bestimmt wird.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Bestimmung
der Aktivität von Nukleinsäuresequenzen, welches auch
Nukleinsäuresequenzen mit einer selektionierbaren Aktivität erfaßt.
Das Verfahren umfaßt die Schritte:
- a) paralleles Einbringen einer Vielzahl von Expressionsvektoren, die jeweils eine zu untersuchende Nukleinsäure in operativer Verknüpfung mit einer Expressionskontrollsequenz enthalten, in eine Vielzahl von jeweils separaten Populationen gleichartiger Zielorganismen, wobei jeweils nur eine einzige Nukleinsäuresequenz oder eine geringe Anzahl von verschiedenen Nukleinsäuresequenzen in eine separate Population gleichartiger Zielorganismen eingebracht wird,
- b) Bewirken einer Expression der Nukleinsäuresequenz in den Zielorganismen und
- c) Bestimmen der Aktivität der Nukleinsäuresequenz in den einzelnen Populationen von Zielorganismen.
Das Verfahren ist ein Screening-Ansatz zur parallelen Bestimmung einer
Vielzahl von Nukleinsäuren. Aufgrund des Einbringens einer einzigen
Nukleinsäuresequenz oder einer geringen Anzahl von Nukleinsäuresequenzen
in jeweils separate Populationen von Zielorganismen entstehen Populationen
von gleichbehandelten Zielorganismen, die eine sensitive Auswertung der
Screens erlauben. Das Schicksal der in die Zielorganismen eingebrachten
Nukleinsäuresequenzen ist dabei nicht relevant, da vorzugsweise nur ein
Aliquot der zu untersuchenden Nukleinsäuresequenzen verwendet wird und
der Rest für nachfolgende Untersuchungen zurückbehalten wird.
Die zu untersuchenden Nukleinsäuresequenzen können grundsätzlich aus
beliebigen Quellen stammen, z. B. aus Eukaryonten wie Pflanzen,
Wirbeltieren z. B. Säugern, Pilzen, Parasiten etc., aber auch Bakterien,
Archaea oder Viren oder aus synthetischen oder semisynthetischen Quellen.
Sie werden beispielsweise aus genomischen Sequenzen, cDNA-Sequenzen,
cDNA-Fragmenten oder Teilsequenzen oder auch aus synthetisch erzeugten
Sequenzen wie etwa Antisense-Molekülen oder kombinatorisch modifizierten
Nukleinsäuresequenzen beliebiger Herkunft oder für RNAi geeigneten
Sequenzen ausgewählt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Bestimmung von
Nukleinsäuresequenzen mit beliebiger Aktivität, sofern diese in den mit den
Nukleinsäuresequenzen transfizierten oder transformierten Zielorganismen
bestimmt werden kann. Die Aktivität der Nukleinsäuresequenzen kann eine
selektionierbare oder nichtselektionierbare Aktivität sein. Eine nicht
selektionierbare Aktivität bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die
betreffende Nukleinsäure nicht stabil in einem Zielorganismus rekombinant
(über)-exprimiert werden kann, beispielweise weil sie das Wachstum der
Zelle hemmt oder den Zelltod herbeiführt. Andererseits können
selbstverständlich auch Nukleinsäuresequenzen mit einer selektionierbaren
Aktivität bestimmt werden, wobei jedoch klargestellt werden muß, dass das
erfindungsgemäße Verfahren keine Selektion, sondern eine
Reihenuntersuchung an einer Vielzahl von transfizierten bzw.
transformierten Zielorganismen umfaßt. Die Selektionierbarkeit drückt nur
die theoretische Möglichkeit aus, den entsprechenden zellulären Effekt auch
in einem Selektionsschema zur Isolation von Nukleinsäuren verwenden zu
können. Vorteilhaft ist die Verwendung eines Screens, da dadurch die zuvor
beschriebenen Nachteile einer Positiv-Selektion überwunden sind.
Bevorzugte Beispiele für die Aktivität von Nukleinsäuresequenzen sind die
DNA-Reparatur, die transkriptionelle Aktivierung von Genen, die Aktivierung
bzw. Hemmung der Sekretion von Proteinen oder der Aktivität von
Proteasen, die Aktivierung oder Hemmung der Telomeraseaktivität, die
Generation bzw. Aufhebung von Protein/Protein- oder Protein/DNA-
Interaktionen etc.
Schritt (a) des Verfahrens besteht darin, eine Vielzahl von
Expressionsvektoren bereitzustellen, die jeweils eine zu untersuchende
Nukleinsäuresequenz in operativer Verknüpfung mit einer
Expressionskontrollsequenz enthalten, und diese Vielzahl von
Expressionsvektoren jeweils separat in eine Vielzahl von Populationen
gleichartiger Zielorganismen einzubringen. Die Vielzahl von
Expressionsvektoren kann eine DNA-Bibliothek sein.
Diese DNA-Bibliothek ist vorzugsweise - insbesondere wenn es sich um eine
cDNA-Bibliothek handelt - eine normalisierte Bibliothek, d. h. eine Bibliothek,
die an abundanten Spezies abgereichert ist. Die Herstellung solcher
normalisierten Bibliotheken wurde von Sasaki et al. (Nucleic Acids Res. 22
(1994), 9987-9992) beschrieben. Die Abreicherung abundanter Spezies in
einer Population von mRNA-Molekülen wird durch Zugabe von beispiels
weise auf Latexbeads immobilisierten cDNA Molekülen, gegebenenfalls in
mehreren Hybridisierungsrunden erreicht. Es können jedoch auch nicht
normalisierte DNA-Bibliotheken als Ausgangsmaterial eingesetzt werden,
z. B. Bibliotheken, die eine Kollektion von definierten Nukleinsäuren wie etwa
Genen enthalten.
Dabei ist es möglich - nach Feststellung der weitgehenden oder
vollständigen genomischen Sequenzen oder aller exprimierten Sequenzen
eines Organismus - Genbibliotheken zu verwenden, die jedes Gen nur ein
einziges Mal beinhalten. Anstatt abundante Gene abzureichern, geht man
hier von der Kollektion aller transkribierten Sequenzen aus und stellt die
Bibliothek entsprechend zusammen. Solche Genbibliotheken werden gerade
aufgebaut und sollen jedes Gen einer Spezies in einer exprimierbaren Form
enthalten (Strausberg et al., Science 286 (1999), 455-457).
Die zu untersuchenden Nukleinsäuresequenzen befinden sich in einem
Expressionsvektor, der in dem jeweils gewünschten Zielorganismus,
vorzugsweise einer eukaryontischen Zelle oder einem eukaryontischen
Organismus, und insbesondere einer Säugerzelle aktiv ist, d. h. die zu
untersuchende Nukleinsäure steht auf dem Expressionsvektor in operativer
Verknüpfung mit einer im Zielorganismus konstitutiv oder regulierbar aktiven
Expressionskontrollsequenz. Da eine Selektion des Expressionsvektors im
Zielorganismus nicht durchgeführt werden muß, ist das Vorhandensein von
Elementen, die eine Selektion im Zielorganismus erlauben, nicht notwendig.
In manchen Ausführungsformen ist das Fehlen von Elementen, die eine
Selektion im Zielorganismus erlauben, sogar bevorzugt.
Der Expressionsvektor ist zweckmäßigerweise ein extrachromosomaler
Vektor und insbesondere ein transient transfizierbares Plasmid. Alternativ
kann jedoch auch ein stabiler episomaler Expressionsvektor eingesetzt
werden. Derartige Expressionsvektoren sind dem Fachmann auf dem Gebiet
der Molekularbiologie bekannt und beispielsweise bei Sambrook et al.,
Molecular Cloning. A Laboratory Manual (1989), Cold Spring Harbor
Laboratory Press, oder in anderen Standardlehrbüchern beschrieben.
Die Expressionsvektoren können auf beliebige Weise erzeugt werden,
beispielsweise durch Kultivierung in Wirtszellen, bei denen es sich
vorzugsweise um Bakterienzellen, insbesondere um gramnegative Bakterien
und besonders bevorzugt E.coli Zellen handelt. In diesem Fall enthält der
Expressionsvektor zweckmäßigerweise Elemente, die eine Replikation und
Selektion in der Wirtszelle ermöglichen. Die Kultivierung der Wirtszellen
erfolgt vorzugsweise einzeln, beispielsweise durch Ausplattieren von
einzelnen Klonen einer Nukleinsäurebibliothek auf festen Kulturplatten oder
entsprechende Verdünnung flüssiger Kulturmedien. Gegebenenfalls können
auch mehrere Wirtszellen, z. B. kleine Pools von maximal bis zu zehn
verschiedenen Klonen gemeinsam kultiviert werden, obwohl dies in den
meisten Fällen weniger bevorzugt ist.
Zur Gewinnung der DNA aus Wirtszellen können aus dem Stand der Technik
bekannte Methoden zur Isolierung extrachromosomaler DNA (siehe z. B.
Sambrook et al., supra) eingesetzt werden. Dabei ist jedoch zu beachten,
dass die aus der Wirtszelle isolierte DNA eine ausreichende Reinheit
aufweisen sollte, um die spätere Transfektion des Zielorganismus mit hoher
Effizienz zu ermöglichen. Bei bakteriellen Wirtszellen wird vorzugsweise eine
alkalische Lyse durchgeführt. Die Qualität der erhaltenen Plasmid-DNA kann
durch Adsorption an eine feste Matrix, insbesondere eine Silika-
Adsorptionsmatrix, Waschen mit organischen Lösungsmitteln und
anschließende Elution verbessert werden. Die Expressionsvektoren können
in zirkulärer oder in linearer Form in die Zellen eingeführt werden.
Alternativ können die Expressionsvektoren auch durch in vitro Amplifikation
in ausreichender Menge erzeugt werden, z. B. durch Polymerase-
Kettenreaktion (PCR), Ligase-Kettenreaktion (LCR) oder Rolling-Circle-
Amplifikation.
Weiterhin beinhaltet Schritt (a) das Einbringen eines Expressionsvektors in
eine Population von gleichartigen Zielorganismen, wobei vorzugsweise
jeweils nur ein einziger Expressionsvektor in eine solche Population von
Zielorganismen eingebracht wird. Bevorzugt werden als Zielorganismus
eukaryontische Zellen wie etwa Säugerzellen, insbesondere humanen Zellen,
aber auch Pilze wie Hefen, Parasiten wie Trypanosomen etc. verwendet.
Vorteilhaft ist die Verwendung von intakten Organismen gegenüber
Zellkulturen, da sich viele Krankheiten und zelluläre Effekte erst in dem
Zwischenspiel vieler verschiedenen Zelltypen in einem höheren Organismus
beobachten lassen. Auch Zielorganismen prokaryontischen Ursprungs, z. B.
Bakterienzellen können eingesetzt werden. Von prokaryontischen
Organismen werden vorzugsweise Pathogene verwendet, deren Physiologie
sich durch diesen Screen untersuchen lässt, vor allem auch im Hinblick auf
therapeutische Eingriffe. Dazu können z. B. einzelne Schritte im
Vermehrungszyklus untersucht werden, wie die Ausbildung von
Oberflächenstrukturen zum Anheften und Eindringen in die Wirtszelle. Mit
diesem Screen sind Nukleinsäuren für Proteine isolierbar, die hemmend auf
die Ausprägung des jeweiligen zellulären Effekts der (pathogenen)
Organismen wirken. Dies ist vor allem von Vorteil, wenn Vorgänge bei
Zellen untersucht werden, die keinem starken Selektionsdruck unterliegen,
da sie für deren Überleben nicht essentiell sind (z. B. Anheftungsrezeptoren).
Ebenso können komplexere Organismen mit Ausnahme des Menschen als
Zielorganismus eingesetzt werden, z. B. Zebrafische, Mäuse, Drosophila oder
Nematoden wie C. elegans. Dabei kann die Quelle der zu untersuchenden
Nukleinsäuren und der Zielorganismus gleich oder verschieden, z. B.
unterschiedliche Säugerspezies, sein.
Die Zielorganismen können gegebenenfalls mutiert oder genetisch
manipuliert sein, d. h. sie können - im Vergleich zu einem entsprechenden
Wildtyporganismus - eine oder mehrere Nukleinsäuresequenzen,
gegebenenfalls organismusfremde Nukleinsäuresequenzen, überexprimieren.
Alternativ können auch Zielorganismen verwendet werden, bei denen -
gegenüber dem Wildtyp - eine Nukleinsäuresequenz nur im verringerten
Ausmaß, nur im geringen Ausmaß, gar nicht oder in einer mutierten Form
exprimiert wird. Hefe, C. elegans und Drosophila sind in der Genetik als
Modellorganismen seit langem etabliert. Es kann daher auf viele Mutationen
zurückgegriffen werden, die man in den Screen einsetzen kann (Hartwell et
al., Science 248 (1997), 1064-1068). Diese entsprechen zum Teil
Mutationen, die als ursächlich für humane Krankheiten erkannt sind.
Alternativ können solche Mutationen in diesen Modellorganismen erzeugt
werden. Diese genetisch bedingten Defekte lassen sich durch die
Einbringung von komplementierenden Nukleinsäuren mit dem hier
beschriebenen Screen beheben. Dies kann zu einer raschen Aufklärung der
für bestimmte Mutationen verantwortlichen Gene führen. Andererseits
können auch Nukleinsäuren isoliert werden, die die ursprünglichen Defekte
korrigieren, ohne selbst das ursprünglich mutierte Gen zu sein
("Kompensation"). Vorteilhaft ist die Verwendung dieses Screens, da die
disregulierte Expression von vielen Genen - und damit auch von solchen, die
Mutationen komplementieren können - für Organismen in späteren
Entwicklungsstadien oft lethal und damit nicht durch eine konventionelle
positive Selektion isolierbar ist.
In mehreren Organismen wurde "RNA Interference (RNAi)" beschrieben.
Dabei wird das endogene Gen durch Expression von doppelsträngiger RNA
inaktiviert (Bosher and Labouesse, Nat. Cell. Biol. 2 (2000), E31-36). Der
hier beschriebene Screen eignet sich besonders gut für die Durchführung
einer genetischen Detektion von Genen, deren Inaktivierung zu
detektierbaren Veränderungen führt. Dies kann sowohl in intakten
Organismen als auch in Zelllinien durchgeführt werden. Geeignet sind auch
Organismen und Zelllinien, die genetisch so manipuliert worden sind, dass
RNAi möglich ist. C. elegans eignet sich für solche Untersuchungen
besonders, da die entsprechenden Gensequenzen nur durch Verfüttern von
Bakterien, die die Klone aus einer Genbibliothek enthalten, in diesem
Organismus exprimiert werden können. Dies geschieht offensichtlich durch
Aufnahme der Bakterien im Darm der Tiere und durch den Aufschluß und
die Freisetzung der DNA in C. elegans (Timmons and Fire, Nature 395
(1998), 854). RNAi benötigt Doppelstrang-RNA. In dem hier
vorgeschlagenen Screen wird aber nur die sense-RNA von dem jeweiligen
Plasmid generiert. Um RNAi für diesen Screen zu adaptieren, ist es daher
notwendig, Plasmide zu verwenden, die die cDNAs mit zwei flankierenden
(5' und 3') Promotoren enthalten. Dadurch sollten statistisch gleiche Mengen
von sense- und antisense-RNA gebildet werden, die über RNAi zum Knock
out des entsprechenden endogenen Gens führen. Der Read-Out kann
anschließend durch digitale Hochdurchsatz-Bildverarbeitungssysteme wie
z. B. dem "HTS Cell Imaging System" von Becton Dickinson erreicht werden.
In bestimmten Fällen ist die Verwendung von Zielorganismen bevorzugt, die
einen Reportervektor enthalten. Alternativ kann ein Reportervektor auch
zusammen mit dem Expressionsvektor in den Zielorganismus eingebracht
werden.
Das Einbringen von Expressionsvektor und gegebenenfalls Reportervektor
in die Zielorganismen erfolgt nach grundsätzlich aus dem Stand der Technik
bekannten Methoden zur (Co)transfektion, (Co)transformation oder
(Co)infektion von Zellen. Dabei sollte jedoch eine Methode gewählt werden,
die eine hohe Effizienz des Einbringens von Fremdnukleinsäuren in den
Zielorganismus erlaubt, z. B. eine Effizienz von mindestens 1%.
Bei eukaryontischen Zielzellen erfolgt die Transfektion bzw. Cotransfektion
vorzugsweise durch Calciumphosphat-Copräzipitation, Lipofektion,
Elektroporation, Partikelbeschuß, Verwendung von Bakterienproteinen oder
virale Infektion (Retroviren, Adenoviren, Sendaiviren etc.). In den durch
Transfektion oder Cotransfektion erzeugten Zielzellen kann der
Expressionsvektor transient, der Reportervektor transient oder stabil
exprimiert werden. Eine transiente Expression ist bevorzugt.
Bei der bevorzugten Cotransfektion wird der Expressionsvektor
günstigerweise in einem molaren Überschuß bezüglich des Reportervektors
eingesetzt. Besonders bevorzugt beträgt das Molverhältnis zwischen
Reportervektor und Expressionsvektor 1 : 2 bis 1 : 20. Bei Verwendung des
Expressionsvektors im molaren Überschuß kann die Anwesenheit des
Reportervektors im Zielorganismus als Marker für das gleichzeitige
Vorhandensein des Expressionsvektors im Zielorganismus dienen, da
Organismen bei einer Cotransfektion die eingesetzten Plasmide
entsprechend ihrem Molverhältnis im Cotransfektionsansatz aufnehmen.
Der Reportervektor wird vorzugsweise so gewählt, dass kein unmittelbarer
funktioneller Zusammenhang zwischen Reporter- und Expressionsvektor
besteht, d. h. dass ein von dem Expressionsvektor kodiertes Genprodukt
nicht direkt auf die Aktivität des Reportervektors wirkt, sondern dass ein
vom Expressionsvektor kodiertes Genprodukt nur mittelbar, d. h. über eine
Beeinflußung des Metabolismus des Zielorganismus auf die Aktivität des
Reprotervektors wirkt. Es sind jedoch auch Ausführungsformen des Screens
möglich, welche eine Detektion von direkten Interaktionen zwischen
Reportervektor und Expressionsvektor erlauben.
Der zusammen mit dem Expressionsvektor cotransfizierte oder bereits im
Zielorganismus vorhandene Reportervektor enthält im allgemeinen eine für
ein nachweisbares Genprodukt kodierende Nukleinsäuresequenz in einer im
Zielorganismus exprimierbaren Form. Der Reportervektor ist vorzugsweise
ein extrachromosomaler Vektor, besonders bevorzugt ein transient
transfizierbares Plasmid. Andererseits kann auch ein stabiler episomaler oder
chromosomaler Reportervektor eingesetzt werden. In diesem Fall enthält der
Reportervektor Elemente, die eine Selektion und gegebenenfalls eine
Replikation in dem Zielorganismus ermöglichen. Die Expression des
nachweisbaren Genprodukts kann über eine konstitutive oder regulierbare
Expressionskontrollsequenz, vorzugsweise über eine konstitutive
Expressionskontrollsequenz erfolgen.
Das vom Reportervektor kodierte Genprodukt ist in einer besonders
bevorzugten Ausführungsform ein sezerniertes Enzym, d. h. ein Enzym,
welches vom Zielorganismus sekretiert wird. Beispiele für solche Enzyme
sind die Sezernierte Alkalische Phosphatase (SEAP) (Berger et al., Gene 66
1988), 1-10)) sowie die Luziferase (Lui et al., Gene 202 (1977), 141-148).
Besonders bevorzugt wird die SEAP als sezerniertes Enzym verwendet. Bei
Verwendung sezernierter Genprodukte als Reportersystem erfolgt die
Bestimmung der Aktivität im Kulturüberstand von Zielzeilen. Andererseits
kann das vom Reportervektor kodierte nachweisbare Genprodukt auch ein
nicht sekretiertes Polypeptid sein, welches intrazellulär in einer intakten Zelle
nachweisbar ist, beispielsweise ein Fluoreszenzprotein wie GFP. Ebenso
kann das vom Reportervektor exprimierte nachweisbare Genprodukt auch
ein membranständiges, z. B. durch Inkubation mit Antikörpern oder
Affinitätsliganden nachweisbares Polypeptid sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt im übrigen auch die Verwendung
mehrerer Reportervektoren, von denen einer bereits (chromosomal oder
extrachromosomal) im Zielorganismus vorliegt und ein anderer mittels Co
transfektion zusammen mit dem Expressionsvektor in den Zielorganismus
eingeführt wird. Dadurch wird vermieden, dass zuviel DNA als
Reporterplasmid eingesetzt werden muss und nicht genug DNA der zu
testenden Gene aus der Bibliothek. So kann z. B. das cotransfizierte Plasmid
für eine nukleäre GFP-Variante kodieren, die verwendet wird, um die
transfizierten Zellen zu identifizieren. In den Zellen wird bereits ein
Fusionsprotein mit einer anderen spektralen Variante von GFP stabil
exprimiert, das im Cytoplasma lokalisiert ist. Entsprechende Varianten von
GFP sind in der einschlägigen Literatur beschrieben (Haseloff, Meth. Cell.
Biol. 58 (1999), 139-151). Kann eines der Gene aus der Bibliothek dazu
führen, dass das Fusionsprotein in den Kern transloziert wird, so ist das
durch die Überlagerung der verschiedenen Emissionen der beiden GFP
Varianten durch entsprechende Bildverarbeitungsprogramme zu detektieren.
Darüber hinaus können Zellen verwendet werden, in die Reporterplasmide
an definierten Positionen im Genom stabil integriert werden. Durch solche
"knock-in" Experimente wird ein endogenes Gen durch das Reporterplasmid
ersetzt (Elefanty et al., PNAS USA 95 (1998), 11897-11902). Dessen
Aktivität spiegelt dann die transkriptionelle Aktivierung des ersetzten Gens
wieder. Stabil transfizierte Zellen können auch zum Test auf
Telomeraseaktivität benutzt werden. Dazu kann ein Reporterplasmid in die
Telomere stabil integriert werden. Wenn die Länge der Telomere verringert
wird, so sollte auch die Aktivität des Reporterplasmids verringert oder
(wenn nur eines vorliegt) ganz reduziert werden. Weiter können Zelllinien
verwendet werden, die GFP-Fusionsproteine von sezernierten Proteinen
exprimieren. Da die Proteine sezerniert werden, ist keine Fluoreszenz in den
Zellen zu beobachten. Werden die Zellen mit Genen transfiziert, die zur
Hemmung der Sekretion führen, so ist das durch eine Zunahme der GFP-
Fluoreszenz zu beobachten. Dies wurde durch die physikalische Hemmung
des Transportes von einem GFP-Fusionsprotein bereits gezeigt (Kaether and
Gerdes, FEBS Lett. 369 (1995), 267-271). Mehrere Krankheiten beruhen
auf einer erhöhten Sekretion von Proteinen (z. B. Alzheimer Krankheit).
Umgekehrt können Gene identifiziert werden, die zur Reifung von
sezernierten Proteinen führen: die Aktivität des Proteins kann dann durch
geeignete Methoden im Medium detektiert werden. Dabei kann es sich um
Fusionsproteine mit katalytischen Eigenschaften handeln. Alternativ kann
auch die Abnahme der Fluoreszenz von GFP-Fusionsproteinen im
Cytoplasma der Zellen bestimmt werden.
Schritt (b) des erfindungsgemäßen Verfahrens beinhaltet die Expression der
Nukleinsäuresequenz in den Zielorganismen. Hierzu werden - abhängig von
den jeweils verwendeten Expressionsvektoren - Zielorganismen unter
geeigneten Bedingungen kultiviert, die eine Expression der mit der
Expressionskontrollsequenz des Expressionsvektors operativ verknüpften,
zu testenden Nukleinsäuresequenz erlauben. Durch die bevorzugte
Expression von nur einer einzigen Nukleinsäureart pro Population von
Zielorganismen kann eine besonders effiziente Expressionsleistung erzielt
werden.
Schritt (c) des Verfahrens beinhaltet die Bestimmung der Aktivität der
Nukleinsäuresequenz in den einzelnen Populationen von Zielorganismen. Die
Bestimmung beinhaltet jeweils eine separate Untersuchung einzelner
Zielorganismuspopulationen, vorzugsweise von jeweils mehreren
Zielorganismen und besonders bevorzugt im wesentlichen allen
Zielorganismen der Gesamtpopulation. Die Größe der Gesamtpopulation ist
von der jeweiligen Zielorganismen abhängig. Wenn es sich bei den
Zielorganismen um Zellen handelt, beträgt die Populationsgröße
vorzugsweise von etwa 102 bis 106 bei Eukaryontenzellen und vorzugsweise
von etwa 105 bis 1010 bei Prokaryontenzellen. Bei komplexeren
Zielorganismen ist die Populationsgröße selbstverständlich geringer und
sollte etwa 2 bis 10° betragen.
Die Bestimmung der biologischen Aktivität der Nukleinsäuresequenz kann
grundsätzlich die Bestimmung beliebiger phänotypisch erkennbarer Effekte,
z. B. morphologische Veränderungen, verändertes Wachstumsverhalten, etc.
umfassen. Falls der Zielorganismus einen Reportervektor enthält, können
Änderungen in der Aktivität des Reportervektors, d. h. insbesondere des vom
Reportervektor kodierten Genprodukts, als Maß für die Aktivität der
untersuchten Nukleinsäuresequenz verwendet werden. Diese
Bestimmungsmethode beruht darauf, dass die auf dem Expressionsvektor
befindliche zu untersuchende Nukleinsäuresequenz im Zielorganismus nach
Expression einen Einfluß auf den Zellmetabolismus aufweist, der wiederum
die Aktivität des Reportervektors bzw. des von ihm kodierten
nachweisbaren Genprodukts auf meßbare Weise beeinflußt. Dabei kann die
Aktivität des Reportervektors an mindestens zwei Punkten nach der
Transfektion oder Cotransfektion bestimmt werden, wobei der erste
Zeitpunkt so gewählt wird, dass eine Expression der auf dem
Expressionsvektor enthaltenen Nukleinsäuresequenz noch keinen Einfluß auf
die Aktivität des Reportervektors hat, und somit dazu dienen kann, eine
Basisaktivität für den jeweils untersuchten Zielorganismus festzulegen. Der
zweite Zeitpunkt wird so gewählt, dass eine Expression der auf dem
Expressionsvektor enthaltenen Nukleinsäuresequenz bereits einen meßbaren
Einfluß auf die Aktivität des Reportervektors hat - sofern die im jeweiligen
Organismus vorhandene Nukleinsäuresequenz die untersuchte Aktivtät
aufweist. Auf diese Weise kann unabhängig von der Basisaktivtät des
Reportervektors, die von der Transfektionseffizienz bei der Transfektion oder
Cotransfektion abhängt, die Aktivität einer in einen bestimmten Organismus
eingeführten Nukleinsäuresequenz bestimmt werden.
Wenn das erfindungsgemäße Verfahren zur Identifizierung von Nuklein
säuresequenzen eingesetzt wird, die einen Einfluß auf sekretorische
Eigenschaften der Zielzelle haben, ist die Messung der Aktivität des
Reportervektors im Zellüberstand zur Identifizierung der gewünschten
Nukleinsäuresequenzen ausreichend. In anderen Ausführungsformen des
Verfahrens kann das vom Reportervektor kodierte nachweisbare
Genprodukt, z. B. ein Fluoreszenzprotein wie GFP, intrazellulär zur
Markierung der transfizierten Organismen exprimiert werden. Diese
Markierung kann gegebenenfalls mit der Detektion zusätzlicher zellulärer
Parameter, z. B. Detektion von Oberflächenmarkern mit Antikörpern oder
Rezeptorliganden, kombiniert werden. Zur Detektion dieser zusätzlichen
Parameter können fluoreszierende Reagenzien eingesetzt werden. Das
Vorhandensein, die subzelluläre Verteilung oder/und die Intensität der
Markierung(en) auf den Organismen können dann durch
Fluoreszenzcytometrie, z. B. mittels FACS (Fluorescence activated cell
sorting) oder Imaging Assays bestimmt werden.
Das Verfahren kann als zumindest teilweise automatisierter Reihenscreen
durchgeführt werden, wobei vorzugsweise die Schritte (a) bis (c) an
mindestens 50 Populationen von Zielorganismen jeweils parallel
durchgeführt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße
Verfahren als Mehrstufen-Protokoll durchgeführt. Dabei werden
insbesondere Nukleinsäuresequenzen bestimmt, die die Ausprägung einer
bestimmten physiologischen Reaktion des Zielorganismus verhindern bzw.
hemmen oder verstärken bzw. auslösen können. Hierzu wird den
Zielorganismen ein Stimulus, z. B. ein Pharmacon oder therapeutischer
Wirkstoff, zugegeben, dessen Aktivität durch die zu untersuchende
Nukleinsäure beeinflusst werden kann. Die Zugabe des Stimulus, bei dem
es sich um eine oder mehrere physiologisch wirksame Substanzen, z. B.
Rezeptorliganden, Arzneimittel, Cytokine etc. handeln kann, kann vor,
während oder nach dem Einbringen der zu untersuchenden
Nukleinsäuresequenz in die Population von Zielorganismen erfolgen. Somit
kann das erfindungsgemäße Verfahren zusätzlich einen Screen zur
Bestimmung von Wechselwirkungen zwischen den biologischen Aktivitäten
von zu untersuchenden Nukleinsäuren und Stimuli darstellen.
Das hier beschriebene Verfahren kann daher zur Optimierung von
therapeutischen Reagenzien dienen. So können Gene bestimmt werden, die
den Effekt des Therapeutikums hemmen können. Werden diese Gene später
durch einen entsprechenden Eingriff bei Zugabe des Therapeutikums
gehemmt, kann dessen Effekt verstärkt werden.
Beispielsweise kann der induzierbare Transkriptionsfaktor NF-xB durch
Natriumsalicylsäure (Aspirin) gehemmt werden (Kopp and Ghosh, Science
265 (1994), 956-959). Dies wird durch die Hemmung einer Kinase erreicht,
die den spezifischen Inhibitor IκB phosphorylieren kann und dadurch zu
dessen Abbau führt (Yin et al., Nature 396 (1998), 77-80). Die Hemmung
durch Aspirin sollte durch die Transfektion und nachfolgende
Überexpression der transaktivierenden Untereinheit p65 (relA) aufgehoben
werden können. Dadurch ist ein Gen identifiziert, das nicht direkter
Angriffspunkt des Therapeutikums ist und dessen Hemmung den Effekt von
Aspirin verstärken kann.
Der Screen lässt sich auch dazu einsetzen, Gene zu bestimmen, die die
Aktivität von Pharmaka verstärken, z. B. kann die Cotransfektion von IκB die
Hemmung des induzierbaren Transkriptionsfaktors NF-κB durch Aspirin
verstärken. Auch hier ist das identifizierbare Gen nicht dasjenige, auf das
das Pharmacon selbst wirkt.
Sowohl durch die Verstärkung des Effekts eines Pharmacons als auch durch
dessen Hemmung, lassen sich neue Ansätze für therapeutische Eingriffe in
der Zelle bestimmen.
In noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann die Population
von Zielorganismen nach dem Einbringen der zu untersuchenden
Nukleinsäuresequenz zusammen mit weiteren Organismen (Testorganismen),
z. B. einer weiteren Zelllinie, kultiviert werden und die Reaktion der
Testorganismen auf die zu untersuchende Nukleinsäuresequenz untersucht
werden. Der Testorganismus kann einen Reportervektor wie zuvor
beschrieben enthalten. Auf diese Weise lassen sich nicht nur sezernierte
Proteine detektieren, sondern auch solche, die membranständig sind und
über direkte Zell-Zell-Interaktionen gegebenenfalls in Kombination mit
Oberflächenmarkern des Testorganismus wirken können.
Die Zielorganismen können vor, während oder nach dem Einbringen der zu
untersuchenden Nukleinsäuresequenz mit Viren infiziert werden und der
Einfluß der zu untersuchenden Nukleinsäuresequenz auf das Verhalten der
Zielorganismen gegenüber den Viren, z. B. Hemmung oder Aktivierung der
Replikation oder des Eintritts des Virus in die Zellen bestimmt werden.
Anstelle von Viren können aber auch andere pathogene Organismen, wie
z. B. Bakterien verwendet werden. Im Unterschied zu der, zuvor
beschriebenen Anwendung des Screens wird hier die Auswirkung der durch
die transfizierte Gene verursachten Veränderungen in den Zielorganismen
auf den Vermehrungszyklus der Wirtsorganismen (Viren, Bakterien)
und nicht der direkte Effekt auf die Zielorganismen. In dieser Anwendung
kann man z. B. erwarten, Gene zu isolieren, die Rezeptoren für den Eintritt
der Viren in die Zellen herunterregulieren.
So kann z. B. eine weitere Zelllinie zu den transfizierten Zellen gegeben
werden, die ein Reporterplasmid enthält, das eine DNA-Bindungsstelle für
einen definierten Transkriptionsfaktor (z. B. NF-κB) aufweist und daher von
ihm aktiviert wird.
Auf diese Art können sezernierte oder membranständige Proteine durch den
Screen detektiert werden, die zur Aktivierung eines Transkriptionsfaktors
führen. Z. B. kann der induzierbare Transkriptionsfaktor NF-κB (Baeuerle and
Baltimore, Cell 87 (1996), 13-20) in den Testorganismen detektiert werden,
nachdem Gene für Aktivatorproteine wie z. B. TNF (Baldwin, Annu. Rev.
Immunol. 14 (1996), 649-683) in die Zellen transfiziert worden sind.
Die Optimierung der biologischen Aktivität von Nukleinsäuresequenzen stellt
noch eine weitere Ausführungsform der Erfindung dar. Hierzu kann eine
gegebene Nukleinsäuresequenz einer Mutagenese, z. B. einer Mutagenese
durch PCR, durch Random PCR (Cadwell and Joyce, PCR Methods Appl. 2
(1992), 28-33), durch "DNA shuffling" (Harayama, Trends Biotechnol. 16,
1998), 76-82) oder einer Fusion mit statistischen Nukleinsäuresequenzen
(an den Enden oder im Inneren der gegebenen Nukleinsäuresequenz)
unterzogen werden, um die für Schritt (a) des Verfahrens benötigte Vielzahl
von Nukleinsäuresequenzen bereitzustellen. Bevorzugte Beispiele für den
Screen von derart mutagenisierten Nukleinsäurewechselwirkungen sind
Nukleinsäuren, die für einen Rezeptor kodieren, und die auf eine optimierte
Wechselwirkung mit einem oder mehreren Liganden getestet werden sollen.
Umgekehrt können entsprechend Nukleinsäuresequenzen optimiert werden,
die für einen an einen Rezeptor bindefähigen Peptid- oder Proteinliganden
kodieren, und deren Wechselwirkung mit dem Rezeptor optimiert werden
soll. Entsprechende Ansätze können durch Mutagenese von Cytokinen
mittels "DNA shuffling" zur Optimierung ihres Effekts durchgeführt werden
(Chang et al., Nat. Biotechnol. 17 (1999), 793-797).
Noch ein weiteres Beispiel ist die Mutagenese von Nukleinsäuresequenzen,
die für Antigen-Binderegionen von Antikörpern, beispielweise von
Einzelketten-Antikörpern kodieren, um die Bindefähigkeit der von den
Sequenzen kodierten Genprodukte an bestimmte Antigene zu optimieren.
Noch ein weiteres Beispiel ist die Mutagenisierung von Effektorsequenzen,
z. B. der die Aufnahme von Proteinen in Zellen fördernden TAT-Sequenz.
Hierzu kann die TAT-Sequenz an ein bestimmtes Gen fusioniert werden und
durch Mutagenese der TAT-Sequenz die für das jeweilige Genprodukt
optimale TAT-Variante zu bestimmen. In dieser Ausführungsform wird der
Screen vorzugsweise nicht an unbekannten Nukleinsäuresequenzen,
sondern an Varianten von bekannten Nukleinsäuresequenzen durchgeführt,
die durch Mutagenese oder natürliche Mutation erzeugt worden sind. Diese
Nukleinsäure-Optimierung kann über mehrere Zyklen erfolgen, wobei in
einem ersten Zyklus identifizierte Nukleinsäuresequenzen mit einer
gewünschten biologischen Aktivität in einem oder mehreren nachfolgenden
Zyklen weiteren Mutageneseprozeduren unterzogen werden.
Die durch das erfindungsgemäße Verfahren identifizierten Gene können zur
Bereitstellung diagnostischer und therapeutischer Mittel eingesetzt werden.
So können bei Durchführung des Verfahrens unterschiedliche Zielzellen
(normale Zellen, Tumorzellen) verwendet werden. Es können auch Zellen mit
definierten genetischen Veränderungen wie z. B. Zellen mit aktivierten
Onkogenen oder inaktivierten Tumorsuppressorgenen, sowie Virus-infizierte
Zellen für den Sceen benutzt werden. Dadurch können Nukleinsäure
sequenzen identifiziert bzw. isoliert werden, welche ihre Aktivität selektiv
in bestimmten Zelltypen aufweisen, z. B. Gene, die selektiv in Tumorzellen
oder virusinfizierten Zellen wirken. Diese Gene könnten dann beispielsweise
zur gentherapeutischen Bekämpfung von Tumorerkrankungen oder Virus
infektionen im Körper von Patienten exprimiert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist universell auf beliebige Arten von
Zielorganismen anwendbar. So können bei Verwendung von Bakterienzellen
als Zielorganismen Nukleinsäuresequenzen identifiziert werden, die für ein
Antibiotikaresistenzprotein oder für ein Protein mit antibakterieller Wirkung
kodieren. Sogenannte "Defensine" sind bei verschiedenen Organismen
beschrieben worden (Hancock and Lehrer, Trends Biotechnol. 16 (1998),
82-88). Diese Peptide sind vorzugsweise für Bakterien toxisch, da sie zu
einer Lyse der Bakterienmembran führen.
Bei Verwendung von Patientenzellen, die einen genetischen Defekt haben,
als Zielorganismen, kann nach Nukleinsäuresequenzen gesucht werden, die
in der Lage sind, diesen Defekt zu beheben. Weiterhin läßt sich das
Screeningverfahren auf eine Transfektionsoptimierung für die Anwendung
in der Gentherapie und die Identifizierung von Reporterplasmiden, die die
Aktivierung von Kinasen detektieren können, ausweiten.
Zur Optimierung der Gentherapie werden die Zellen mit Genen einer
Genbibliothek transfiziert, um die Nukleinsäuren zu bestimmen, die zur
verbesserten Aufnahme von in der Gentherapie benutzten Vektoren führen.
Die Automatisierung des Verfahrens kann z. B. in einer Vorrichtung gemäß
DE 199 50 585.0 erfolgen. Diese Vorrichtung enthält bevorzugt zwei
Roboter: einen für die Isolation der Plasmid DNA aus den Wirtszellen und
einen für die Transfektion von Zielzellen (Fig. 1 und 2). Der DNA
Isolationsroboter umfaßt Mittel zur Kultivierung einer Vielzahl von
Wirtszellen, beispielsweise einen Block oder eine Mikrotiterplatte. Die
Kulturvolumina für die Wirtszellen liegen vorzugsweise im Bereich von 0,5-
2,5 ml, besonders bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 1 ml. Weiterhin umfaßt
die Vorrichtung Mittel zur Gewinnung von Plasmid-DNA aus einer Vielzahl
von Wirtszellen, bei denen es sich beispielsweise um Mikrotiterplatten oder
Blöcke handelt, die gegebenenfalls Minisäulen zur Aufreinigung der Plasmid-
DNA enthalten können. Der Transfektionsroboter enthält Mittel zur
Transfektion und Kultivierung einer Vielzahl von Zielzellen, bei denen es sich
ebenfalls um Blöcke oder Mikrotiterplatten handeln kann. Schließlich enthält
die Vorrichtung Mittel zur Bestimmung der Aktivität eines Reportervektors
in Zielzellen, vorzugsweise ein spektrophotometrisches Meßgerät oder ein
Fluoreszenzmeßgerät. Beide Roboter arbeiten mit Mehrkanalpipetten, wobei
die jeweiligen Flüssigkeiten gleichzeitig pipettiert werden können, um einen
entsprechenden Probendurchsatz zu erreichen.
Eine Vielzahl von möglichen Roboterausführungen ist möglich, um den
Screen durchzuführen. Gezeigt sind in Fig. 1 und 2 zwei bevorzugte
Ausführungsformen, bei denen die behandelten Platten mit den DNA Proben
und den Wirtszellen bzw. die DNA-Proben und die Zielzellen auf einer Fläche
ausgelegt werden und durch einen Pipettierkopf, der in x,y,z-Richtung
beweglich ist, miteinander verbunden sind.
Weiterhin wird die Erfindung durch die nachfolgend beschriebenen Figuren
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des DNA Isolationsroboters.
Lagerungsplätze für Blöcke z. B. 96-well Blöcke mit Wirtszellen
oder der daraus isolierten DNA und deren Zwischenstufen sind
als A, B, C, d bezeichnet. Die für die DNA Gewinnung
notwendigen Reagenzien sind zu beiden Seiten angeordnet.
P1, P2, P4, SiOx (Siliciumoxid-Lösung) Acet. (Aceton-Lösung),
und H2O bezeichnen Reservoire mit entsprechenden Lösungen,
die für die DNA-Gewinnung benötigt werden. Eine
Waschstation ("washing") wird zum Reinigen der Spritzen des
Pipettierkopfes benötigt. Mittel zum Zentrifugieren,
("centrifuge"), zum Anlegen eines Vakuums ("vacuum"), zum
Schütteln (shaking) und Inkubationsstationen (inc.) dienen zur
Bearbeitung der Platten für die Aufreinigung der DNA. Ein über
die gesamte Fläche beweglicher Pipettierkopf mit Greifarm, der
durch Antriebe (X, Y, Z) in verschiedene Richtungen bewegt
werden kann, verbindet die Platten und die Bearbeitungs
stationen untereinander. In der oberen Bildhälfte ist der
Roboter in einer Seitenansicht gezeigt.
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Transfektionsroboters. Die
Zielzellen für die Transfektion sind in vier übereinander
angeordneten Reichen in Multiwell-Platten eingezeichnet. Die
zu transfizierenden DNA-Proben sind in der obersten Reihe in
96-well Platten angeordnet. In der darunterliegenden Reihe
werden die Transfektionsreaktionen angesetzt. Die dazu
zusätzlich zur DNA benötigten Reagenzien sind als L1 und L2
bezeichnet. Eine Waschstation, ebenso wie eine Abfallstation
(waste) dient der Säuberung der Spritzen des Pipettierkopfes
("Z"), der in X, Y, Z Richtung beweglich ist und durch
entsprechende Schrittmotoren (X, Y, Z) angetrieben wird. Am
oberen und rechten Bildrand ist eine seitliche Ansicht des
Roboters bzw. des beweglichen Pipettierkopfes eingezeichnet.
Claims (35)
1. Verfahren zur Bestimmung der biologischen Aktivität von
Nukleinsäuresequenzen, umfassend die Schritte:
- a) paralleles Einbringen einer Vielzahl von Expressionsvektoren, die jeweils eine zu untersuchende Nukleinsäuresequenz in operativer Verknüpfung mit einer Expressionskontrollsequenz enthalten, in eine Vielzahl von jeweils separaten Populationen gleichartiger Zielorganismen, wobei jeweils nur eine einzige Nukleinsäuresequenz oder eine geringe Anzahl von verschiedenen Nukleinsäuresequenzen in eine separate Population gleichartiger Zielorganismen eingebracht wird,
- b) Bewirken einer Expression der Nukleinsäuresequenz in den Zielorganismen, und
- c) Bestimmen der Aktivität der Nukleinsäuresequenz in den einzelnen Populationen von Zielorganismen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nukleinsäuresequenzen aus genomischen Sequenzen,
cDNA-Sequenzen, cDNA-Fragmenten und Antisense-Molekülen
beliebiger Herkunft ausgewählt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass für RNAi geeignete Nukleinsäuren verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nukleinsäuresequenzen aus einer normalisierten cDNA-
Bibliothek stammen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nukleinsäuresequenzen aus Bibliotheken, die eine Kollektion
bekannter Sequenzen enthalten, stammen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nukleinsäuresequenzen aus Eukaryonten, Bakterien,
Archaea, Viren oder aus synthetischen oder semisynthetischen
Quellen stammen.
7. Verfahren nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nukleinsäuresequenzen eine nicht-selektivnierbare Aktivität
aufweisen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nukleinsäuresequenzen eine selektionierbare Aktivtität
aufweisen.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
da man als Expressionsvektor ein Plasmid verwendet.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Expressionsvektor durch Kultivierung von Wirtszellen und
Gewinnung aus den kultivierten Wirtszellen bereitgestellt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Expressionsvektor durch eine in vitro Amplifikation
bereitgestellt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass man als Zielorganismen gegebenenfalls genetisch manipulierte
eukaryontische Zellen oder Organismen, gegebenenfalls genetisch
manipulierte prokaryontische Zellen, Patientenzeilen oder natürliche
Mutanten verwendet.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass man eukaryontische Zellen als Zielorganismen verwendet und
das Einbringen des Expressionsvektors durch Calciumphosphat-
Copräzipitation, Lipofektion, Elektroporation, Partikelbeschuß oder
virale Infektion erfolgt.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Expressionsvektor zusammen mit einem Reportervektor in
die Zielorganismen eingebracht wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Expressionsvektor in Zielorganismen eingebracht wird, die
bereits einen Reportervektor enthalten.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Reportervektor an einer definierten Stelle im Genom
lokalisiert ist.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Reportervektor eine für ein nachweisbares Genprodukt
kodierende Nukleinsäuresequenz in exprimierbarer Form enthält.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass das nachweisbare Genprodukt aus sezernierten Enzymen
ausgewählt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass das nachweisbare Genprodukt aus intrazellulär nachweisbaren
Polypeptiden ausgewählt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass das nachweisbare Genprodukt aus Fluoreszenzproteinen
ausgewählt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass das nachweisbare Genprodukt aus membranständigen
nachweisbaren Polypeptiden ausgewählt wird.
22. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bestimmung der Aktivität der Nukleinsäuresequenz eine
Untersuchung der Zielorganismen auf morphologische
Veränderungen, Veränderungen im Wachstumsverhalten oder
Veränderungen in der Aktivität eines Reportervektors umfassen.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzliche Parameter der Zielorganismen analysiert werden.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bestimmung durch Fluoreszenzcytometrie oder Imaging
Assays erfolgt.
25. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchführung zumindest teilweise automatisiert wird.
26. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schritte (a) bis (c) an mindestens 50 Populationen von
Zielorganismen jeweils parallel durchgeführt werden.
27. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend
das Zugeben eines Stimulus, dessen Aktivität durch die zu
untersuchenden Nukleinsäure im Zielorganismus beeinflusst werden
kann.
28. Verfahren nach Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stimulus durch ein Pharmacon erzeugt wird.
29. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend
das Zugeben eines Testorganismus in Schritt (b), der vom
Zielorganismus verschieden ist.
30. Verfahren nach Anspruch 29,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Testorganismus eine Zellinie verwendet wird.
31. Verfahren nach Anspruch 29,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Testorganismus ein Virus oder ein Bakterium verwendet
wird.
32. Verfahren nach einem der Ansprüche 29 bis 31,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Schritt (c) die Wirkung der zu untersuchenden
Nukleinsäuresequenz auf den Testorganismus bestimmt wird.
33. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur
Optimierung von Nukleinsäuresequenzen.
34. Verfahren nach Anspruch 33,
dadurch gekennzeichnet,
dass man eine Vielzahl von Varianten einer bekannten
Nukleinsäuresequenz testet.
35. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin
umfassend die Verwendung der identifizierten Nukleinsäuresequenzen
zur Bereitstellung diagnostischer und therapeutischer Mittel.
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---|---|---|---|
DE10036175A DE10036175A1 (de) | 1999-12-23 | 2000-07-25 | Screening-Verfahren für Nukleinsäuren |
JP2001548751A JP2003528589A (ja) | 1999-12-23 | 2000-12-21 | 核酸のスクリーニング方法 |
EP00987437A EP1248856A2 (de) | 1999-12-23 | 2000-12-21 | Screening-verfahren für nukleinsäuren |
AU23682/01A AU2368201A (en) | 1999-12-23 | 2000-12-21 | Screening method for nucleic acids |
US10/168,683 US20030134265A1 (en) | 1999-12-23 | 2000-12-21 | Screening method for nucleic acids |
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DE10233212A1 (de) * | 2002-07-22 | 2004-02-12 | Siemens Ag | Verfahren für Hochdurchsatzanalysen und Biochip-Anordnung zur Durchführung des Verfahrens |
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2000
- 2000-07-25 DE DE10036175A patent/DE10036175A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE10233212B4 (de) * | 2002-07-22 | 2006-07-06 | Siemens Ag | Messvorrichtung mit einer Biochip-Anordnung und Verwendung der Vorrichtung für ein Hochdurchsatzanalyseverfahren |
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