Maschine zur Herstellung von Briefumschlägen. Maschinen zur Herstellung von Briefum schlägen, welche in einem Arbeitsgange so wohl das Falten der Umschläge; wie auch das Gummieren der Schlucklappe besorgen, sind bekannt. Es handelt sich bei diesen Maschinen: ohne Ausnahme um Systeme, bei denen das Falten mittelst Klappen und Stempel- oder Schieber erfolgt. Die Gummierung der Schluss- klappe besorgt dabei ein von einer sinnreichen Mechanik sowohl in wagrechter, wie auch in senkrechter Richtung gesteuerter Stempel, welcher den Gummi aus .einem Behälter ent nimmt und auf das oberste Blatt des im Ein legekorb der Maschine liegenden Stapels auf trägt.
Nach dieser Gummierung der Schluss klappe erfolgt das Falten des Umschlages in oben erwähnter bekannter Weise. Nach der Faltung gelangen die Umschläge in eine Trockenkette zum Zwecke des Trocknens der guiramierten Schlussklappe.. Die Kette gibt die nunmehr fertigen und getrockneten Umschläge an den Sammler ab.
Der Faltapparat derartiger Maschinen ge stattet eine StundenIeistung von 5-6000 Stück. Eine Erhöhung dieser Leistung. schei tert an dem Umstand, dass der Steuermecha- nismus der Faltwerkzeuge mehr wie 100 minutliche Bewegungen nicht zulässt. Das selbe gilt auch für den angewandten Gum- mierstempel; auch für diesen bilden etwa 100: minutliche Bewegungen die .oberste Grenze. An und für sich ist also die Vereinigung einer Gummiervorrichtung erwähnter Art mit einem Faltapparat genannter Ausführung als sachgemäss zu bezeichnen, weil die Leistungs fähigkeit der ersteren derjenigen des letzteren angepasst ist.
Nichtsdestoweniger haften die ser Vereinigung als Ganzem eine Reihe von Nachteilen an. In erster Linie ist es die ver hältnismässig geringe. Leistung;, welche .sich niit der Maschine erzielen lässt. Weiterhin bürgt die Konstruktion des Gummierapparates wirtschaftliche Nächteile in sich, weil, wie bereits erwähnt, stets das oberste Blatt des Stapels gummiert wird. Dadurch wird be dingt, dass bei jedem Einlegen neuer Blätter die Gummiervorrichtung so lange ausser Tätig keit bleiben muss, bis die neuen Blätter ein gebracht. sind; dies bedeutet. also einen jedes maligen Produktionsausfall.
Die. TrackAiung der gummierten Schluss klappe nach erfolgter Faltung kann ebenfalls die Ursache von Verlusten bedeuten, denn bei der angeführten Leistung der Maschine muss die Trocknung durch Zuhilfenahme von Wärme oder Luftbewegung beschleunigt wer den, wenn die Trockenkette nicht eine ausser gewöhnliche Länge erhalten soll. Geschieht aber die Trocknung zu rasch, so tritt ein nach teiliges Rollen der Schlussklappenspitze ein, welches nur durch kostspieliges Ausrichten von Hand beseitigt werden kann.
Aus dem Gesagten geht hervor, dass Ma schinen mit hoher Leistungsfähigkeit, zum Beispiel Walzenmaschinen, welche mit einer Stundenleistung von 12-1d,000 Umschlägen arbeiten, für die Verbindung mit einem Gum- mierapparat der erwähnten Art nicht in Frage kommen, weil derselbe einer solchen Leistung nicht gewachsen ist.
Walzenmaschinen wur den deshalb bisher vorwiegend mit Blättern beschickt, welche schon vorher in einem be sonderen Arbeitsgang mit Schlussklappengum- mierung versehen waren, was in den meisten Fällen auf einer sogenannten Ausstreichgum- miermaschine geschah, welche ebenfalls eine hohe Leistungsfähigkeit aufweist. Wenn es auf diese Seite auch gelang, die Leistungs fähigkeit der Walzenmaschinen voll auszu nützen, so hatte trotzdem auch dieses ge trennte Arbeitsverfahren schwerwiegendeNach- teile.
Zunächst ist es die Arbeitsweise der Aus- streichgummierrnaschine, welche einen befrie digenden Ausfall des Arbeitsguts nicht ge währleistet. Die zur Anwendung kommenden, schnellaufenden Ausstreichrollen, welche mit- telst Reibung den auf ihnen ruhenden Blät terstapel ausstreichen, d. h. in eine fortlaufende Papierbahn dachziegelartig üb ereinander liegen- derBlätter verwandeln, sind in ihrer Wirkungs weise zu wenig beeinflussbar. Das Ausstreichen der Blätter geschieht stets ungleichmässig, so dass die Breite der Gummierung wesentlich differiert.
Diese Unterschiede sind so gross, dass ein nachträgliches Sortieren von Hand unvermeidbar ist. Ausserdem hängt die Wir kung der Ausstreichrollen zu sehr von der Beschaffenheit des Papiers ab. Bei harzreichen Papieren ist das Ausstreichen ein anderes wie bei solchen mit geringerem Harzgehalt; dasselbe gilt mit für Papiere rauher und solche mit glatter Oberfläche, die ersteren werden leichter, die andern schwerer ausge strichen, so dass die Einstellung der Aus streichrollen jeder Papiersorte entsprechend erfolgen muss.
Ein weiterer Übelstand ist der, dass bei Ausstreichgummiermaschinen, bei denen infolge ihrer hohen Leistungsfähigkeit eine intensive Trocknung stattfinden muss, wenn das Gut die Maschine in vollkommen trockenem Zustande verlassen soll, fast aus nahmslos das oben erwähnte Rollen der Schluss- klappenspitze eintritt, was ebenfalls wieder durch kostspieliges Ausrichten von Hand be seitigt werden muss, bevor eine Weiterver arbeitung der Blätter stattfinden kann.
Obgleich die hohe Leistungsfähigkeit-der. Ausstreichgummiermaschine diese besonders geeignet zur Verbindung mit einer Walzen- faltmaschine erscheinen lässt, so machen doch die geschilderten Übelstände an sich schon die unmittelbare Verbindung beider Maschinen unmöglich. Weiterhin kommt als hindernd fol gernder Umstand in Betracht: Die oben beschriebenen Ausstreichrollen arbeiten gewissermassen summarisch, sie bieten keinerlei Gewähr, dass bei einer bestimmten Umdrehungszahl .dieser Ausstreichrollen stets eine gleiche bestimmte Anzahl Blätter aus gestrichen wird.
Die Walzenfaltmaschine da gegen verarbeitet bei einer gegebenen Um drehungszahl stets eine genau bestimmte An zahl Blätter. Beide Maschinen können aber nur ohne Störung zusammenarbeiten, wenn ihre gegenseitigen Leistungen genau in Über einstimmung gebracht werden.
Beim Gegenstand vorliegender Neuerung, welcher die Verbindung einer Schlussklappen- Gummierrnaschine nach dem Ausstreichver- fahren mit einer Walzenfaltmaschine darstellt, sind alle obenbezeichneten Mängel beseitigt.
Die Blätter gelangen hierbei von der Schluss- klappengummiervorrichtung in die Trocken bahn mit anschliessender Auszieh- und Aus gleichstation und von hier unmittelbar in den Faltapparat. Ein im Takte der Faltmaschine bewegter Sauger bringt .das jeweils unterste Blatt eines Stapels zwischen sich fortgesetzt drehende Walzensegmente und eine sich perio disch drehende Walze, welche die zwischen ihnen liegenden Blätter ruckweise jedesmal um eine Strecke fortbewegen, so dass dieselben in dem Abstande der gewünschten Breite des Gummiauftrages aufeinander zu liegen kom men. Neben den Walzensegmenten sind auf deren Welle lose drehbar zwei Rollen ange ordnet.
Beim Übergange von der periodischen in die gleichmässige Papierbewegung ist zwi schen dem periodisch fördernden Walzenpaar und dem ersten gleichmässig fördernden Wal zenpaar ein zweites, mit der Walze gleichartig periodisch bewegtes Walzenpaar angeordnet. Nach dem Verlassen der Trockenbahn wer den die Blätter einem Gurtband und einer mit diesem zusammenarbeitenden Walze zugeführt, von diesen auseinander gezogen und der Falt- maschine zugeführt. Zur Verarbeitung ver schiedener Formate ist jeweils zwischen den beiden ungleiche Geschwindigkeit aufweisen den Oberwalzen eine entsprechend den zu verarbeitenden Formaten verschiebbare Walze angeordnet.
Jeweils die erste, mit höherer Ge schwindigkeit laufende Oberwalze besitzt in ihrer Mitte eine Aussparung, welche nur an einer Stelle durch einen Steg unterbrochen ist. Vor der Walze liegend sind eine oder mehrere schwenkbare Finger vorgesehen, welche die zu früh ankommenden Blätter zu rückhalten und erst freigeben, wenn sie von dem Steg der Walze gefasst werden. Zwischen Trockenbahn und Faltmaschine ist eine Gum- mibrechvorrichtung angeordnet.
Die der Anmeldung zugrunde liegende Vereinigung einer Ausstreichgummiermaschine mit einer Walzenfaltmaschine besitzt gegen über der eingangs erwähnten Kombination von Gummier- und Klappenfaltmaschine zunächst den Vorteil einer weit höheren Leistungsfähig keit, denn die Leistung einer Walzenfaltma- schine von 12-14,000 Stück in der Stunde kann voll ausgenützt werden. Dabei kommen die die Produktion schmälernden Arbeitspausen beim Einlegen neuer Blätter gänzlich in Fort fall, weil die Maschine vom untersten Blatt des Stapels arbeitet und somit, ohne. Störung neue Blätter aufgelegt werden können.
Durch die Verwendung von Sauger und Walzen zum Ausstreichen der Blätter ist die Gewähr eines vollkommen gleichmässigen Ausstreichens ge geben, so dass alle Blätter eine Gummierung von genau gleicher Breite erhalten und in folgedessen Ausschussstücke wegen zu breiter oder zu schmaler Gummierung ausgeschlossen sind.
Ferner ermöglicht die angemeldete Neue rung eine äusserst intensive Trocknung und dadurch die Anwendung einer möglichst kurzen Trockenbahn ohne Rücksichtnahme auf das dadurch bedingte Rollender Blattspitzen, weil die Blätter nach erfolgter Trocknung die Ma schine nicht verlassen, sondern unmittelbar in die Faltmaschine gelangen, wobei durch Anwendung mechanischer Hilfsmittel ein Aus richten der gerollten Blattspitzen staLttfirrdet. Ein Ausrichten der Blätter mittelst teurer Handarbeit erübrigt sich also.
Schliesslich ist bei der erwähnten Kombination die Möglich keit an die Hand gegeben, die Leistung der Ausstreichgummiermaschine mit der Leistung der Walzenfaltmaschine genau in Überein- stimmungzu bringen, weil durch entsprechende Anordnung der Antriebe der das Ausstreichen besorgende Sauger in Abhängigkeit von der Faltmaschine gebracht werden kann, so "dass die Stückzahl der eingezogenen und. die der gefalteten Blätter genau übereinstimmt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbei spiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung die Verbindung der Ausstreichgummierma- schine mit der Walzenfaltmaschine; Fig. 2 zeigt, eine Draufsicht und Ansicht der Übergangsstation vom Trockengurt in den Faltapparat; In Fig. 3 ist eine Abwicklung der Walze 47 und in Fig. 4 desgleichen eine Abwicklung der Walze 43 dargestellt; Fig. 5 zeigt den Ausstreichapparät; Fig. 6 das Walzenpaar 3, 4 -von vorn;
Fig. 7 eine Anzahl dachziegelartig aufein andergelegter Blätter, wie sie die Gummier- und Trockengurte durchlaufen; Fig. $ zeigt die vor dem ersten Walzen paar des Faltapparates angeordneten Pförtner; Fig. 9 stellt die G ummibrechvorrichtung dar.
Die der Maschine zuzuführenden Blätter werden auf einem für die verschiedenen For mate verstellbaren Rahmen 1 (Fig. 1 und 5) derart aufgelegt, dass die Spitzen der Schluss klappe des untersten Blattes 2 beim Nieder biegen in den Bereich des ersten Walzen paares 3, 4 gelangt. Der mittelst einer Kur venscheibe 5, einer Schubstange 6 und einer Kurbel 7 bewegte Sauger 8, welcher an eine Luftpumpe 9 von bekannter Ausführung an geschlossen ist, fasst die Spitze des untersten Blattes und zieht sie auf Walze 4 nieder. Die Walze 3 ist dabei nicht für Wege, weil sie nicht als voll durchgehende Walze, sondern zweiteilig ausgebildet ist. Zwischen den bei den Walzenteilen 3 (Fig. 6) ist in der Mitte ein freier Raum für den Durchgang des Sau gers 8 gelassen. Ausserdem kommen die beider.
Teile der Walze 3 nicht mit ihrem vollen Umfang zur Wirkung, sondern sind segrnent- artig ausgebildet, so dass bei einer Umdrehung der Walze die zwischen ihr und der Walze 4 liegenden Blätter nur um die Breite dieses Segnrentstückes 10 fortbewegt werden. Die beiden Walzen 3 und 4 arbeiten nun folgen dermassen miteinander: Die Walze 3 dreht sich fortgesetzt, die Walze 4 dagegen periodisch, und zwar jeweils nur so lange, als die Segmente 10 der beiden Walzenteile 3 mit ihr in Berührung stehen.
Die periodische Bewegung der Walzen 4 wird bei dem in den Zeichnungen dargestellten Beispiel durch ein auf ihrer Achse sitzendes Schaltrad 11 bewirkt, in welches die durch eine Kurvenscheibe 12 unter Vermittlung eines Hebels 13 betätigte Sperrklinke 14 eingreift. Durch diese Anordnung wird die vom Sauger 8 in das Walzenpaar 3, 4 eingeführte Blatt spitze genau. um die Breite der Segmentteile 10 ausgezogen.
Ist beim Arbeitsbeginn das erste Blatt in dieser Weise eingezogen, so legt der Sauger bei seiner nächsten Bewegung das zweite Blatt dachziegelartig auf das erste, wobei die Rän der der beiden Blätter genau um so viel von einander entfernt liegen, als das erste Blatt ausgezogen worden ist; nun kommen die Seg- mente der Walze 3 wieder in Berührung mit der Walze 4 und ziehen beide Blätter um den gleichen Betrag aus. Dasselbe wiederholt sich bei allen folgenden Blättern.
Da vom Arbeitsbeginn, d. h. vom Ein= ziehen des ersten Blattes an die Dicke des zwischen die Walzen 3, 4 gelangenden Pa- pieres allmählich bis zu einer Höchstgrenze anwächst, der Achsenabstand der beiden Wal zen also allmählich vergrössert wird, ist die Walze 4 mittelst zweier Druckfedern 15 nach unten abgefedert, um bei jeder Papierstärke einen gleichmässigen Druck zwischen beiden Walzen zu erreichen. Ausserdem sind seitlich der beiden Walzenteile 3 lose auf deren Ach sen sitzende Rollen 16 angeordnet, einesteils um ein seitliches Verschieben der Blätter zu vermeiden, solange die Segmente 10 der Walze 3 nicht auf das Papier drücken, und um anderseits die Walze 4 stets in paralleler Lage zur Walze 3 zu halten.
Die auf die geschilderte Weise von den Walzen 3, 4 aus den einzelnen Blättern ge bildete Papierbahn wird nun in das Walzen paar 17, 18 geleitet (Fig. 1 und 5). Auf den Wellen der Walzen 18 und 4 sitzen zwei durch eine Gelenkkette miteinander verbun dene Kettenräder 76, so dass das Walzenpaar 17, 18 genau dieselben periodischen Bewe gungen macht wie die Walze 4. Das dritte Walzenpaar 20, 21 dagegen dreht sich fort während und zwar mit einer genau derart abgestimmten Geschwindigkeit, dass es die von den davor liegenden Walzenpaaren 17, 18 und 3, 4 periodisch zugeführte Papier menge in permanenter Drehung weiterbeför dert.
Würde man von dem Walzenpaar 3, 4 unmittelbar auf ein Walzenpaar mit perma nenter Drehung übergehen, so würde die nach jeder periodischen Papierbeförderung des Wal zenpaares 3, 4 hinter diesem naturgemäss ein tretende Aufbauchung wieder zurückfedern, weil das Walzenpaar 3, 4 nicht ständig mit einander in Verbindung steht und infolge dessen das ruckweise beförderte Papier nicht festhalten kann. Aus diesem Grunde ist das zweite, ebenfalls periodisch bewegte Walzen paar 17, 18 vorgesehen, welches das Papier dem sich permanent drehenden Walzenpaar 20, 21 zuführt.
Die Aufbauchung des Pa- pieres nach jeder ruckweisen Förderung ent steht auch hier, sie kann aber nicht zurück federn, weil das Walzenpaar 20, 21 ununter brochen aufeinander ruht.
Vom Walzenpaar 20, 21 wird das Papier den in bekannter Weise über die Rollen 22, 23, 24, 25, 26 geführten Gurten 27, 28 zu geleitet und unter dem Gummierer 29 ent lang geführt. Die Geschwindigkeit der Gum- miergurte ist genau dieselbe wie die des Walzenpaares 20; 21. Kurz hinter dem Gum- mieret, 29 verlassen die Blätter die Gurte 27, 28 und werden von den Trockengurten 30, 31 aufgenommen.
Letztere werden über die Rollen 32, 33; 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42 geleitet und besitzen eine etwas höhere Geschwindigkeit als die Gummiergurte 27, 28; die Blätter werden dadurch um eine Klei nigkeit auseinander gezogen, damit ein Zu sammenkleben derselben an den Rändern ver mieden wird. Um dieses Auseinanderziehen bei allen Formaten zu' ermöglichen, ist die Gurtrolle 33 in einem schwenkbaren Hebel 77 gelagert, um deren Abstand von der Gurt rolle 26 jeder Blattlänge entsprechend ein stellen zu können.
Durch Anordnung einer Trockenvorrichtung unter Verwendung von Heissluft, Dampf, Gas oder dergleichen kann die Trocknung der gummierten Schlussklappen derart beschleunigt werden, dass am Ende der Trockenbahn, d. b. beim Verlassen der Rolle 41 eine vollkommene Trocknung gewährleistet ist. Die Blätter sind daher, wenn sie bei der Rolle 41 angelangen, in dem Zustand, wie sie von den bekannten Ausstreichgummier- inaschinen entnommen werden; sie könnten also nun, nachdem ein Ausrichten der durch die intensive Wärmeanwendung gerollten Blatt spitzen innerhalb der Maschine stattgefunden hat, ohne weiteres dem Faltapparat, welcher bei dem Walzenpaar 43, 44 beginnt, zuge führt werden.
Dem stehen aber hindernd mehrere Punkte entgegen Zunächst kommen bei der Rolle 41 die Blätter aller in der Walzenfaltmaschine zu verarbeitenden Formate gleichmässig an und mvar so, dass ihre Ränder um die Breite der gewünschten Gummierung voneinander ent fernt sind, wie dies in Fig. 7 dargestellt ist. Der Abstand der Ränder beträgt dabei im Durchmesser etwa 16 mm. Die Faltmaschine muss also, wenn eine Übereinstimmung mit der Gummiermaschine erzielt werden soll, jedesmal ein Blatt verarbeiten; wenn die Gum- miermaschine bezw. der Trockengurt ein Blatt = 16 mm zuführt. Das erste Walzenpaar 43.
44 des Faltapparates müsste daher das zu vorderst und obenliegende Blatt der Papier bahn mit der Spitze fassen und vollständig ausziehen, bevor die nächste nur etwa 16 mm von der vorhergehenden entfernte Blattspitze in seinen Bereich kommt. Um dies mit Sicher heit zii erreichen, ist es notwendig, den Ab stand von etwa 16 mm der bei der Rolle 41 ankommenden Blätter zunächst zu vergrössern, damit das Walzenpaar 43, 44 mit Sicherheit jedesmal nur ein Blatt fassen und ausziehen kann.
Zu diesem Zweck ist zwischen der letzten Rolle 42 des Trockengurt 30 und dein ersten Walzenpaar 43, 44 des Faltapparates eine besondere Vorkehrung getroffen. Über die Rollen 45 und 46 ist ein breiter Gurt 50 ge führt, der mit einer Geschwindigkeit ange trieben wird, welche höher ist als die des Trockengurtes, die aber anderseits unter der des Walzenpaares 43, 44 liegt.
Über die Gurt rolle 45 liegt eine mit gleicher Geschwindig keit angetriebene Walze 47, welche zusammen mit dem Gurt 50 die vom Trockengurt kom menden Blattspitzen fasst und .entsprechend der höheren Geschwindigkeit die Blätter -um einen entsprechenden Betrag auseinanderzieht, so dass nunmehr ein sicheres Erfassen der ein zelnen Blätter möglich ist und vor allem auch das gleichzeitige Erfassen zweier Blätter vermieden wird.
Damit etwaige im Trockengurt entstan dene Ungleichheiten im Abstand der Blätter beim Übergang in den Gurt 50 nicht im Ver hältnis der höheren Geschwindigkeit verviel fältigt werden, besitzt die Walze 47 in ihrer Mitte eine wenige Millimeter tiefe Aussparung 51, welche sich auf etwa '/s des Umfanges ausdehnt, wie dies in der die Abwicklung der Walze darstellenden Fig. 3 gezeigt ist. Auf diese Weise wird erreicht, dass jede Blatt spitze nur von dem die Aussparung der Walze unterbrechenden Steg<B>52</B> gefasst wird und eine etwa zu früh kommende Blattspitze sich in die Aussparung schiebt, bis der Steg 52 das Blatt fasst. Die Breite der Aussparung 51 ist so gehalten, dass das Blatt von dem hinter dein Steg 52 liegenden Umfang sicher beför dert wird.
Da das in der Papierbahn zuvorderst und oben liegende Blatt so lange sicher geführt und gehalten werden muss, bis es von der Walze 47 gefasst ist, ist zwischen der letzten Rolle 41 des Gurtes 31 und der Walze 47 eine ver schiebbare Zwischenrolle 53 vorgesehen, welche so eingestellt werden kann, dass sie entsprechend dein jeweils zu verarbeitenden Formate das Blatt erst dann loslässt, wenn es von der Walze 47 gefasst ist.
Die. Verarbeitung verschiedener Formate in der Faltmaschine bedingt weiterhin in ähn licher Weise eine Verstellung des ersten Wal zenpaares 43, 44 der Faltmaschine, weil die Blätter von diesem Walzenpaar losgelassen werden müssen, bevor sie von den Regulier- fingern 78, 78A, 79, und 7911 in die richtige Lage eingestellt werden können; je grösser daher das zu verarbeitende Format ist, um somehr muss das Walzenpaar 43, 44 nach links geiückt werden, umsomehr rückt dieses Wal zenpaar aber auch der Rolle 48 näher, welche wie die Walze 47 mit dem Gurt 50 zusam men arbeitet.
Da nun die Rolle 48 das Blatt an das Walzenpaar 43., 44 abgibt, welches eine höhere Geschwindigkeit hat, so muss erstere das Blatt loslassen, wenn es von letzterem gefasst ist. Mit der Veränderung des Formates muss sich daher auch die Entfernung der Rolle 48 vom Walzenpaar 43, 44 ver ändern, die Rolle 48 ist deshalb verschiebbar angeordnet. In Fig. 2 ist die Verstellung der Walze 43 und der Rollen 48 und 53 dar gestellt. Die punktierte Lage derselben ent spricht der Verarbeitung des ebenfalls punk tierten grösseren Formates.
Die Walze 43 besitzt in ähnlicher Weise wie die Walze 47 in der Mitte eine Aus sparung 54, welche an einer Stelle durch den Steg<B>55</B> unterbrochen ist. In Fig.4, welche die Abwicklung der Walze zeigt, ist dies ver anschaulicht. Der Umfang der Walze 43 ist so gehalten, dass sie bei einer Umdrehung auch das grösste Format ganz durchzieht, wäh rend bei den kleineren Formaten nur ein Teil des Walzenumfanges als wirksam in Betracht kommt; es muss deshalb Vorsorge getroffen werden, dass auch das kleinste Format sicher gänzlich durchbefördert wird, ohne dass dabei die Aussparung der Walze hindernd wirkt, letztere verjüngt sich daher in einem be stimmten Abstand vom Steg 55 so weit, dass auch beim kleinsten Blatt ein sicherer Trans port gewährleistet ist.
Die Aussparung dieser Walze 43 hat ebenfalls den Zweck, dass sich die Blattspitze bis über die Walzenmitte ein schieben kann, bevor sie vom Steg 55 gefasst wird. Wie aus dem Nachfolgenden hervor geht, ist dies ein unbedingtes Erfordernis: Vor dein Walzenpaar 43, 44 und mit die sem verschiebbar angeordnet sitzen zwei auf einer drehbaren Achse 57 befestigte und mit- telst einer Kurvenscheibe 58, einer Schub stange 59 und einer Kurbel 60 bewegte Finger 56, 5611, sogenannte Pförtner, welche jedes ankommende und in die Aussparung der Walze 43 eingeschobene Blatt so lange festhalten,-bis der die Walzenaussparung unterbrechende Steg 55 das Blatt fasst; in demselben Augen blick werden die Pförtner zurückgeschwenkt und geben das Blatt frei.
Dadurch wird er reicht, dass jedes Blatt, auch wenn es vom Gurt 50 zu früh zugebracht werden sollte, an der gleichen Stelle von der Walze 43 ge fasst wird, anderseits ist auch bei etwa zci spät ankommenden Blättern ein sicheres Er fassen durch die -Walze 43 gewährleistet, weil die Zage der Walze so gewählt wird, dass sich auch bei zu spät ankommenden Blättern die Blattspitze unbedingt in deren Aussparung schieben muss.
Das auf diese Weise erreichte Zusammen arbeiten des Walzenpaares 43, 44 und der Pförtner 56, 56ss hat zur Folge, dass alle in der Trockenbahn durch Zufälligkeiten sich er gebenden Verschiebungen in derBlattlage schon vor dem Eingang in die Regulierfingerstation der I'altmaschine so weit unschädlich gemacht sind, dass die nunmehr etwa noch bestehenden Differenzen unbedingt von den Regulierfingern 78, 78", 79 und 7911 ausgeglichen werden können.
Anstatt der Oberwalze 43 kann auch die Unterwalze 44 mit einer Aussparung versehen werden, da dadurch derselbe Zweck erreicht wird.
Um den schon mehrfach erwähnten Übel stand des durch die rasche Trocknung ent stehenden Rollens der Schlussklappenspitzen zu beseitigen, ohne dafür kostspielige Hand arbeit aufwenden zu müssen, ist vor den Pförtnern 56, 56a eine Gumtnibrechvorrichtung 61 eingebaut; deren Wirkungsweise aus Fig. 9 genauer ersichtlich ist. Eine oben abgerundete Schiene 62 ist parallel zu den Walzen fest eingebaut, und zwar so, dass deren Oberkante dicht unter der Blätterbahn liegen. Über dieser Schiene ist eine zweite, mit einer Längsrille versehene, an zwei schwenkbaren Hebeln 64 gelagerte Schiene 63 angeordnet.
Die Hebel 64 sind auf einer drehbaren Achse 65 ver- stiftet, welche durch die Kurvenscheibe 66 unter Vermittlung des Hebels 67 derart be tätigt wird, dass beim jedesmaligen Durch gang einer Schlussklappenspitze die Schiene 63 mit ihrer Rille auf die Abrundung der Schiene 62 so weit niedergesenkt wird, dass das von dem Walzenpaar 43, 44 gefasste Blatt noch bequem durchgezogen werden kann. Da durch wird die Schlussklappenspitze in einer ihrer Rollung entgegengesetzten Richtung ver bogen und infolge der dabei eintretenden Brechung des Gummis gerade gerichtet.
Die Kanten der Schienen 62 und 63 können auch durch dünne Rollen "ersetzt werden, um ein leichtes Durchziehen der Blätter zu erreichen.
Der Antrieb der gesamten Maschine erfolgt durch die auf der Hauptwelle 68 sitzende Riemen- oder Stufenscheibe 69 (Fig. 1). Ent sprechend angeordnete Winkelräder treiben von der Hauptwelle 68 aus eine an der Ma schine entlang geführte Welle 70 an und diese wiederum einerseits durch Winkelräder die Antriebswelle 71 des Einzugsapparates, anderseits durch Schnecke und Schneckenrad die Gurttrommel 40. Die gesamten Walzen und Gurttrommeln, wie auch die gesamten Werkzeuge des Faltapparates werden unter Verwendung geeigneter Zahn- und Ketten räder von den Wellen 68 und 71 b,us ange trieben.
Dasselbe gilt auch für den Sauger 8 des Einzugsapparates, wodurch bei Wahl der richtigen Übersetzungsverhältnisse dieser so in Abhängigkeit vom Faltapparat gebracht werden kann, dass er genau so viel Blätter ein zieht, als der Faltapparat verarbeitet.
Die bei dem Walzenpaar 43, 44 beginnende Faltmaschine 73 ist von bekannter Ausfüh rung, so dass sich deren eingehende Beschrei= bong erübrigt. Es erfolgt in dieser die voll ständige Faltung der Blätter, sowie die gle- bung der Bodenklappe, so dass beim Ablage apparat 75 die Briefumschläge in gebrauchs fertigem Zustande die Maschine verlassen.