Verfahren und Vorrichtung zur Regelung von Schüttgut-Förderung mittelst gasförmiger Stoffe. Den Gegenstand der vorliegenden Erfin dung bildet ein Regelungsverfabren bei Schüttgutförderung mittelst gasförmiger Stoffe (z. B. Luft).
In Fig. 1 der Zeichnung ist schematisch eine Anlage dargestellt, wie sie bisher gebräuchlich war. Ein Gebläse a saugt das Schüttgut mittelst .der Saughörner b, <I>c, d,</I> e in den Behälter f, von wo es nach abwärts zum Lagerungsort geleitet wird. So lange alle Saughörner gleichmässig fördern, arbeitet die Anlage,anstandslos. Die Schwie rigkeiten treten erst auf, wenn das eine oder andere Saughorn leer saugt'\.
Um nämlich ,den gleichen Unterdruck in den Punkten A bezw. B zu erhalten, muss eine so grosse Menge Luft durch das ,leersaugende" Rohr durchgesangt werden, .d@ass .die Rohrreibung der grossen Geschwindigkeit wegen einen Druckabfall bedingt, der gleich gross ist wie die in den .arbeitenden Röhren zu hebende Fördergutsäule. Das Gebläse a muss eine viel grössere Luftmenge und .daher Leistung ab geben, was unwirtschaftlich ist, weil sonst bei gleicher Förderleistung der Druck in A und B stark sinken und das Fördergut ab hängen würde.
Das Verfahren .gemäss der Erfindung be seitigt diesen Übelstand dadurch, idass jedes Saugrohr für sich von Hand oder selbsttätig abgedrosselt wird, sobald kein Fördergut mehr durch dieses Rohr gefördert wird. Die einfachste Vorrichtung ist die Handdrosse lung. Diese bedingt aber ein aufmerksames, geschultes Personal, das nicht immer zur Verfügung steht. In der Zeichnung sind in .den Fig. 2 bis 4 verschiedene Vorrichtungen zur Ausführung .des selbsttätigen Verfahrens schematisch dargestellt.
Fig. 2 zeigt zum Beispiel eine Vorrich tung, die zur Hälfte selbsttätig wirkt und zur Hälfte von Hand betätigt werden muss. Sie schliesst nämlich selbsttätig, sobald das Fördergut verschwindet, muss aber von Hand wieder geöffnet werden. g ist das Saugrohr, <I>h</I> eine Drosselklappe in diesem,<I>i</I> ein Hebel, der durch Feder k die Klappe zu schliessen sucht, Z eine mit der Klappe fest verkeilte Klinke, .die am Anschlag mb .anhängt. An schlag in wird mittelst Stange<I>n</I> mit der Membrane o starr verbunden. Diese Mem brane o steht unter dem Einfluss des Saug rohrdruckes vor der Drosselklappe in Punkt C.
Ein Rohr p führt von diesem Punkt C des Saugrohres zu dem Raum q auf der einen Seite der Membrane o, die ausserdem noch unter dem Einfluss der Feder r im Raum q steht. Der Hebel s mit der Kette t dient zur Fernöffnung des Drosselorganes h. Die Wir 1Lungsweise ist folgende: im Betrieb ist die Klappe h offen, der Unterdruck bei C zieht die Membrane o nach links und drückt hier durch den Haken in gegen die Klinke<I>1,</I> so dass trotz der Schliesskraft der Feder k die Klappe offen behalten wird.
Wird kein För- dergut mehr angesaugt, so verschwindet der Unterdruck bei C und die Membrane o geht unter .dem Einfluss der Feder r in die Mittel lage zurück. Dabei .gibt der Haken w die Klinke l frei, die sofort aus ihrem Auflager im Haken in herausschnappt, worauf die Klappe lz, schliesst. Zur Wiederinbetrieb setzung dieses Saughornes muss zuerst sein Ende wieder in Fördergut eingelegt und dann mit Hilfe der Kette t die Klappe h von Hand wieder geöffnet werden.
Saugt das Rohr, so schnappt die Klinke 1 in ihr Auflager am TIaken 7n, ein und die Klappe bleibt offen, so dass das Spiel wieder von neuem beginnen kann.
Bei der vorstehend beschriebenen Lösung wirkt der Unterdruck im Saugrohr als Treib mittel zur Auslösung,der Drosselklappe. Das gleiche kann .man aber auch erreichen durch Benutzung des Geschw-in(cligkeitsdruckes.
Nach Fig. 3 wird die Klappe<I>h</I> im Rohr<I>g</I> durch eine Hilfsmaschine ic angetrieben, de ren Schieber v durch einen Kolben w ein gestellt wird. Dieser Kolben iv steht durch die Röhren x und y unter dem Einfluss des Geschwindigkeitsdruckes. Als Kraftmittel zum Betrieb der Hilfsmaschine u kann bei spielsweise Drucköl oder auch der Luftunter druck vor dem Gebläse a (Fig. 1) verwendet werden.
Die Leitung 2 dient zur Zuführung des Kraftmittels zur Hilfsmaschine u. Es sei angenommen, dass der Luftunterdruck vor dem Gebläse a als Kraftmittel verwendet werde. Die Wirkungsweise ist dann fol gende: Im normalen Betrieb überwiegt die Kraft,der Feder z auf den Kolben w, um den Schieber ganz nach links zu rücken. Der Unterdruck von Leitung 2 her wirkt auf die rechte Seite des Hilfsmaschinenkolbens 3, der ,die Klappe h öffnet.
Verschwindet das Fördergut, so überwiegt der Geschwindig keitsdruck und der Kolben w bewirkt eine Umsteuerung der Hilfsmaschine, so d.ass die Klappe h geschlossen wird. Dadurch bleibt Rohr x im Unterdruck des Rohrnetzes, Rohr y dagegen bekommt Atmosphärendruck, so .dass der Kolben w in der Endlage rechts bleibt und dadurch die Klappe h geschlossen hält. Offnet man die Klappe wieder von Hand, z. B. durch mechanische Einwirkung auf den Schieber v, so beginnt der Vorgang von neuem.
Fig. 4 zeigt eine Ausführung nach -dem gleichen Prinzip, wobei im normalen Betrieb das Eigengewicht des Abschlussorganes 4 genügt, um es nach unten zu halten, wodurch das Saugrohr offen bleibt. Verschwindet das Fördergut, so wächst der Geschwindigkeits druck, und das Abschlussorgan 4 kommt in die obere Stellung, wo es die Leitung ab drosselt. Dieses Abschlussorgan muss für neue Förderung mit Hilfe des Kabels 5 zurück gezogen werden, worauf das Spiel wieder von neuem beginnen kann.
Diese beiden letzten Vorrichtungen nach Fig. 3 und 4 lassen sich noch leicht dadurch verbessern, dass man sie wieder selbsttätig öffnen lä.sst, wenn das Ende des Saughornes wieder in Fördergut eingetaucht worden ist. Es genügt hierfür, dass die Klappe<I>lt.</I> (Tim. 3) bezw. das Abschlussorgan 4 (Tim. 4) mit einem Bypass versehen ist, z.
B. nicht dicht schliesst, so dass, wenn das Saugrohrende wieder in Fördergut eingetaucht wird, die dadurch entstehende Drosselung der immer noch durch die Undichtheit der Klappe h bezw. des Abschlussorganes 4 angesaugten Luftmenge im untern Saugrohrteil einen Unterdruck erzeugt, so dass die Klappe h bezw. das Abschlussorgan 4 wieder öffnet.
Im Falle der Ausführung nach Fig. 3 war der Kolben w durch den Druckunterschied zwischen x und y gehalten; wird dieser Un terschied: dadurch kleiner, dass der Druck in y zu >inken anhingt, infolge der Drosselung ain Bohreintritt, so schlägt Kolben 2v unter der M-irkung der Feder z wieder in die an dere Lage (links) über,
und der Hilfsmaschi- nenkolben 3 öffnet die Klappe h. Im Falle der Ausführung nach Fig. 4 ist der Vorgang ähnlich; sobald der Druckunterschied zwi schen D und E durch Verkleinerung des Druckes bei D zu klein wird, geht das Ab schlussorgan 4 durch sein Eigengewicht -wieder zurück.
Dieses neue Regelungsverfahren schaltet jede -Unannehmlichkeit im Betrieb aus und leistet Gewähr für eine vollkommene Be triebssicherheit, die man mit allen bis jetzt bekannten Verfahren noch nicht erreicht hat.