CH658478A5 - Vorrichtung zum ausschneiden von auf einem grundgewebe applizierter flaechengebilde. - Google Patents
Vorrichtung zum ausschneiden von auf einem grundgewebe applizierter flaechengebilde. Download PDFInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausschneiden von auf einem Grundgewebe durch Nähen, Sticken oder Festonieren applizierter Flächengebilde.
Zur Verzierung von Konfektionsartikeln werden auf das Grundgewebe ein oder mehrere Stoffe aufgenäht, gestickt oder festoniert, wobei der Verlauf der Näh- oder der Festo-niernaht den Umriss für das Motiv des auf diese Weise applizierten Flächengebildes darstellt. Die ausser- oder innerhalb des Motivs liegenden Stoffabschnitte der applizierten Stoffe müssen nach dem Nähen oder Festonieren exakt längs der Naht abgetrennt werden. Diese Arbeit kann sauber nur durch geübte Hände mit der Schere ausgeführt werden. Dabei besteht jederzeit die Gefahr, dass die Ausschneiderin die Naht mit der Schere verletzt. Das ganze Werkstück kann dadurch zerstört werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit welcher diese Nachteile vermieden werden und mit welcher schneller und trotzdem ein sauberer Ausschnitt erreicht werden kann. Auch soll es die Vorrichtung ermöglichen, den Abstand zwischen der Naht und der Schnittkante konstant zu halten und die Grösse des Abstandes den Gegebenheiten anzupassen.
Nach der Erfindung werden diese Aufgaben gemäss den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Die Ausbildung des als Schneidkante und Führungsteil wirkenden Fusses ermöglicht in vorteilhafter Weise ein schnelles und exaktes Ausschneiden des applizierten Flächengebildes längs der Naht, und zwar können sowohl Aussen- als auch Innenformen ausgeschnitten werden. Des weiteren sind Verletzungen der Naht und des Grundgewebes kaum mehr möglich, wodurch Ausschuss oder aufwendige Reparaturen wegfallen.
Der Spannring mit der weichen Unterlage ermöglicht eine saubere Führung der Schneidvorrichtung längs den Nähten. Die Aufhängung der Vorrichtung an einem Pantographaus-leger gewährleistet ein ermüdungsfreies Arbeiten ohne Behinderung der Sicht auf das Werkstück. Auch lässt sich das Füss-chen bzw. die Schneidkante exakt zwischen den beiden Geweben führen.
Anhand eines illustrierten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher beschrieben. Es zeigen
Figur 1 eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung, Figur 2 eine Ansicht des Stichfusses von vorne und Figur 3 eine perspektivische Darstellung einer an einem Pantographenarm befestigten Vorrichtung mit einem Antriebsmotor.
Im Gehäuse 1 des Stichschneiders 2 ist am vorderen Ende 3 um eine vertikale Achse A ein Stichfuss 4 drehbar gelagert. Der Drehantrieb des Fusses 4 erfolgt über ein Getriebe im Gehäuse 1, von dem in Figur 1 nur das Ritzel 5 und die beiden antriebsseitig angebrachten, mit einer Randrierung versehenen Drehgriffe 6 sichtbar sind. Der Stichfuss 4 ist im Gehäuse 1 am unteren Ende einer hohlen Welle 7 gelagert. An dieser ist auch das Ritzel 5 befestigt. In der hohlen Welle 7 ist eine Antriebsstange 8 in Längsführungen gelagert und verbindet den Messerträger 9 mit einer Antriebsschwinge 10. Die Antriebsstange 8 ist am vorderen Ende der Schwinge 10 drehbar, damit die Stange 8 den Drehungen des Fusses 4 ungehindert folgen kann. Das zweite Ende der Schwinge 10 ist auf einer horizontalen Welle 11 schwenkbar gelagert. Im mittleren Bereich der Schwinge 10 greift an dieser eine Kurbel 12 an, die frei durch eine Öffnung 13 im Gehäuse 1 aus diesem herausragt. Im Innern des Gehäuses 1 ist die Kurbel 12 auf einem exzentrisch am Ende einer Antriebswelle 14 aufgesetzten Kurbellager 15 befestigt und kann von dieser in eine schwingende Bewegung (Pfeile B) versetzt werden. Der Antrieb der Welle 14 erfolgt vorzugsweise durch einen in der Drehzahl regelbaren Gleichstrommotor 16' (in Fig. 3 gezeigt). Anstelle der Schwinge 10 kann selbstverständlich auch ein Federstab oder eine Federlamelle vorgesehen werden, welche am hinteren Ende fest mit dem Gehäuse 1 verbunden werden können.
Anhand der Figur 2 wird der Stichfuss 4 im einzelnen erläutert. An der hohlen Welle 7 ist leicht auswechselbar ein Schneidenträger 16 und ein Federhalter 17 starr befestigt. Am unteren Ende der Antriebsstange 8 ist der Messerhebel 9 angelenkt. Am unteren sich verjüngenden Teil des Messerträgers 9 sitzt eine Klinge 18 und wird durch eine Feder 19 in Anlage mit dem Schneidenträger 16 gehalten. Die Klinge 18 erfährt während der Hub- und Senkbewegung durch den Schlitz 21 im Schneidenträger 16 seitlich eine Führung.
Die Feder 19, welche die Klinge 18 an den Schneidenträger 16 andrückt, wird durch entsprechende Durchbrüche 22 und 23 im Träger 16 und im Träger 9 geführt.
Der Schneidenträger 16 weist unten ein C-förmiges Füss-chen 24 auf, dessen obere Kante des unteren Schenkels 26 eine leicht gegen die offene Seite zu abfallende Schneide 25 bildet. Die Klinge 18 überstreicht nur einen Teil der Schneide 25. Diese Massnahme bewirkt, dass der schneidfreie Vorder5
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teil des Schenkels 26 die Klinge 18 hindert, Fäden einer Naht 28 zu verletzen, falls der Schenkel 26 senkrecht in die Naht 28 geführt würde (Fig. 1).
Aus der Figur 1 ist die Funktionsweise des Stichschneiders 2 leicht erkennbar: Durch Drehen an einem der beiden Drehgriffe 6 (Rechtshänder drehen rechts, Linkshänder links) wird der Schenkel 26 des Füsschens 24 parallel zur Naht 28 und an dieser anliegend entlanggeführt. Der Schenkel 26 mit der Schneide 25 wird dabei zwischen dem Grundgewebe 29 und dem applizierten Stoff 30 hindurchgeführt (gestrichelter Teil des Schenkels 26). Die mit grosser Hubzahl, z.B. 3000 Schnitt- oder Stichhübe ausführende Klinge 18 schneidet den applizierten Stoff 30 in geringem Abstand zur Naht 28 durch. Der Abstand zur Naht 28 kann durch geeignete Ausbildung (Breite) des Schenkels 26 den Gegebenheiten angepasst werden.
5 Um ein ermüdungsfreies Arbeiten zu gewährleisten, kann der Stichschneider 2 am Ausleger 31 eines Pantographen 32 befestigt sein (Fig. 3). Die Schnittebene (Schneide 25) des Stichschneiders befindet sich dadurch immer zwischen den beiden Stoffen, welche vorzugsweise in einem Rahmen 33 auf io einem Tisch 34 aufgespannt sind. Besonders gute Resultate ergeben sich, wenn die Stoffe auf einer elastischen Unterlage, z.B. Schaumstoff, aufliegen.
1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Ausschneiden von auf einem Grundgewebe durch Nähen, Sticken oder Festonieren applizierter Flächengebilde, dadurch gekennzeichnet, dass aus einer ersten feststehenden Schneide (25) und einem zur ersten eine Schneidbewegung ausführendes Messer (18) bestehender Schneidfuss (24) am unteren Ende einer vertikalen in einem Gehäuse (1) drehbar gelagerten Welle (7) angebracht ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die feststehende Schneide (25) am unteren Schenkel (26) des C-förmig ausgebildeten Schneidfusses (24) vorgesehen ist und das Messer (18) auf seinem Hubweg den freien Querschnitt des C-förmigen Fusses (24) überstreicht.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Schenkel (26) des Fusses (24) über den Hubweg des Messers (28) hinausragt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneide (25) in Richtung auf die Öffnung des Fusses (24) geneigt ist, während die Schneidkante des Messers (18) im wesentlichen parallel zur Unterlage verläuft.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Messer (18) von einer Feder (19) in kraftschlüssiger Anlage mit dem Schneidfuss (24) und der Schneide (25) gehalten wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Messer (18) an einer Hubstange (8) angelenkt ist und dass die Hubstange (8) von einer mit einem Exzenterdrehantrieb (15) und einer Kurbel (12) angetriebenen Schwinge (10) in Verbindung steht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidfuss (24) mittels einem am Gehäuse (2) angebrachten Drehgriff (6) schwenkbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) mit dem Schneidfuss (24) am Ausleger (31) eines Pantographen (32) in einer parallelen Ebene zum Tisch (34) bzw. zum auszuschneidenden Gewebe (30) schwenkbar befestigt ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (16') zum Exzenterdrehantrieb (15) für das Messer (18) am Ausleger (31) befestigt ist.
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