CH616120A5 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Direktumschäumung von in Kartons zu verpackenden Gegenständen, bei dem die Schaummasse in einer Schlauchfolie eingebracht wird.

Bei der Direktumschäumung ist das zu versehende stoss-empfindliche Gut allseits von einer Kunststoffschaummasse umgeben, welche der Aussenkontur des Packgutes angepasst ist und guten Schutz gewährleistet. In praxis wird in einen Karton eine Schlauchfolie eingelegt, diese mit den Reaktionskomponenten des Schaumstoffes gefüllt und der aufsteigende Schaum durch das Schliessen der Schlauchfolie abgedeckt. Nachdem der Schaum eine gewisse Festigkeit erreicht hat, wird in die noch plastische Schaummasse das Packgut eingelegt. Anschliessend wird das Packgut mit einer zweiten Schlauchfolie bedeckt, diese mit den Reaktionskomponenten des Schaumstoffes gefüllt und sowohl die Schlauchfolie als auch der Karton geschlossen. Als nachteilig hat sich bei diesem Verfahren herausgestellt, dass bis zum Einlegen des Packgutes in die noch plastische Schaummasse ein Zeitraum verstreichen muss, innerhalb dessen das Schaummaterial eine Festigkeit erreicht, die sicherstellt, dass das Packgut ausreichend getragen und gleichzeitig in seiner Lage fixiert wird. Dieses ist innerhalb der Reaktionszeit ein bestimmter Punkt, den es gilt exakt einzuhalten, da ansonsten negative Folgen für die Verpackungsqualität auftreten können. Bei zu frühem Einlegen in die Schaummasse, d.h. bei noch nicht ausreichender Schaumbildung, kann das Packgut absinken und am Boden des Kartons eine ungenügende Polsterung entstehen. Im umgekehrten Fall kann die Schaumaushärtung dagegen schon soweit fortgeschritten sein, dass das Packgut nicht mehr ausreichend in seiner Lage fixiert ist und bei einem leichten Packgut dieses zu hoch kommt. Die nachfolgende Ausschäu-mung der oberen Kartonhälfte würde dann eine zu geringe Polsterung ergeben. Ebenso sind auch seitliche Verschiebungen des Packgutes innerhalb der ausgeschäumten Verpackung nicht auszuschliessen. Die Qualität dieser Verpackungsart ist zudem stark von dem ausführenden Personal abhängig.

Die vorstehenden Nachteile werden bei einem anderen Verfahren vermieden, bei dem in den Karton ein Unterpolster eingelegt und darauf das Packgut während des Verpackungsvorganges gelagert wird. Bei diesem Verfahren entsteht jedoch ein erheblicher Mehraufwand durch die Extraanfertigung des Unterpolsters und den dafür benötigten zusätzlichen Lagerraum. Die Fixierung des Packgutes ist in diesem Fall zwar weitgehend unabhängig vom Personal, erfordert aber meistens noch zusätzliche Vorrichtungen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Polsterwirkung von Distanzstück und Schaum fast immer verschieden ist und somit die Vorteile der Direktumschäumung, gleiche Polsterwirkung in jeder Richtung, nicht gegeben sind. Zudem ist die Härte des Unterpolsters vom Gewicht des zu verpackenden Produkts abhängig, da es für die Dauer des Verpackungsvorganges das Packgut allein trägt.

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Direktumschäumung zu entwickeln, welches unabhängig vom Bedienungspersonal eine allseitige und gleichmässige Polsterung des Packgutes gewährleistet.

Die erfindungsgemässe Lösung dieser Aufgabe sieht ein Verfahren vor, das sich dadurch auszeichnet, dass der zu verpackende Gegenstand für die Dauer des Umschäumungsvorganges durch Distanzhalter, die mindestens eine der Verpackungsflächen durchdringen, mit allseits freibleibendem Zwischenraum zu den Kartoninnenwandflächen gehalten wird, und dass nach Abschluss des Reaktionsvorganges des Schaummaterials die Distanzhalter von dem verpackten Gegenstand entfernt und/oder der verpackte Gegenstand von den Distanzhaltern gelöst wird.

In Ausführungsarten dieses Verfahrens können, z.B. je nach der Form des zu verpackenden Gegenstandes, Distanzhalter verwendet werden, welche die Grundfläche des Kartons durchdringen, und/oder solche, welche zwei entgegengesetzte Seitenflächen des Kartons durchdringen, oder solche, welche die Abdeckfläche des Kartons durchdringen. Namentlich im ersten Fall können die Distanzhalter auf einer den Karton aufzunehmen bestimmten Trägerplatte angeordnet sein.

Die mit dem erfindungsgemässen Verfahren erzielbaren Vorteile sind beträchtlich. Beispielsweise ist der verpackte Gegenstand nach Abschluss des Ausschäumungsvorganges allseits von einer gleichbleibend homogenen Schaummasse umgeben. Extreme Schaumverdichtungen können nicht auftreten, da der Ausschäumvorgang ungestört abläuft. Aufgrund der Distanzhalter ist im Karton immer eine exakte Fixierung des zu verpackenden Gegenstandes sichergestellt. Die Anbringung der Löcher im Karton erfordert keinen besonderen Aufwand, sie können beispielsweise gleich bei der Fertigung des Kartons angebracht werden. Als wesentlicher Vorteil hat sich aber die Zeitersparnis herausgestellt, welche gegenüber den bekannten Verfahren bis zu 50% beträgt.

Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens und zwei Varianten sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen die

Fig. 1 bis 7 eine Abfolge der einzelnen Verfahrensschritte des Ausführungsbeispieles, die

Fig. 8 und 9 die Verwendung von seitlichen Distanzhaltern in einer ersten Variante und die

Fig. 10 und 11 wie der zu verpackende Gegenstand in einer zweiten Variante von oben in den Karton hineingehängt wird.

In der Fig. 1 ist eine Trägerplatte 1 mit montierten Distanzhaltern 2 dargestellt, auf die ein Karton 3 aufgesetzt werden soll. Die Fig. 2 zeigt den auf die Trägerplatte 1 aufgesetzten Karton 3 mit in den Innenraum ragenden Distanzhaltern 2. Beispielsweise kann der Karton 3 entweder auf die Trägerplatte 1 aufgesetzt oder diese von unten an den Karton 3 herangeführt werden. Der Vorgang der Verbindung

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Karton-Trägerplatte ist sowohl manuell als auch maschinell möglich.

In der Fig. 3 ist die auszuschäumende Schlauchfolie 4 in den Karton 3 eingelegt und der zu verpackende Gegenstand 5 auf den Distanzhaltern 2 gelagert. In der Fig. 4 werden die Reaktionskomponenten des Schaummaterials in die Schlauchfolie eingegeben. Fig. 5 zeigt die verschlossenen Schlauchenden und den geschlossenen Karton. In der Fig. 6 reagieren die Komponenten des Schaumstoffes und füllen die Zwischenräume gleichmässig aus. Nach Abschluss der Reaktionszeit, d.h. bei ausreichender Tragfähigkeit des Schaummaterials kann, wie die Fig. 7 zeigt, der Karton 3 mit dem eingeschäumten Gegenstand 5 von der Trägerplatte 1 und den Distanzhaltern 2 entfernt werden. Es ist auch ohne weiteres möglich, beispielsweise bei Verwendung eines Transportbandes oder ähnlichem Hilfsmittel, die Trägerplatte 1 nach unten abzusenken oder mittels einer schiefen Ebene den Karton 3 abheben zu lassen.

Die Fig. 8 und 9 zeigen ein Ausführungsbeispiel, bei dem der zu verpackende Gegenstand 5 mittels seitlicher Distanz-5 halter 6 innerhalb des Kartons 3 in seiner Lage fixiert wird. Es ist auch eine Kombination möglich, bei der seitliche und senkrechte Distanzhalter zusammenwirken. In den Fig. 10 und 11 ist dargestellt, wie der zu verpackende Gegenstand 5 an einer Vorrichtung 7 befestigt und von oben in den Karton io 3 hineingehängt wird. Der Ausschäumvorgang läuft anschliessend wie bei den vorherigen Ausführungsbeispielen ab.

Die Deckel des Kartons 3 weisen entsprechende Ausnehmungen auf, welche ein Schliessen des Kartons bei hineingehängter Vorrichtung 7 erlauben. Es ist auch möglich, an der 15 Vorrichtung 7 eine Platte anzubringen, die den Karton nur für die Dauer des Ausschäumvorganges verschliesst.

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2 Blätter Zeichnungen

Claims (5)

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1. Verfahren zur Direktumschäumung eines in einem Karton zu verpackenden Gegenstandes, bei dem die Schaummasse in einer Schlauchfolie eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass der zu verpackende Gegenstand (5) für die Dauer des Umschäumungsvorganges durch Distanzhalter (2; 6; 7), die mindestens eine der Verpackungsflächen durchdringen, mit allseits freibleibendem Zwischenraum zu den Kartoninnenwandflächen gehalten wird, und dass nach Abschluss des Reaktionsvorganges des Schaummaterials die Distanzhalter von dem verpackten Gegenstand entfernt und/ oder der verpackte Gegenstand von den Distanzhaltern gelöst wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Distanzhalter (2) verwendet werden, welche die Grundfläche des Kartons durchdringen.

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PATENTANSPRÜCHE

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Distanzhalter (6) verwendet werden, welche zwei entgegengesetzte Seitenflächen des Kartons durchdringen.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Distanzhalter (7) verwendet werden, welche die Abdeckfläche des Kartons durchdringen.

5. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Distanzhalter (2; 6) auf einer den Karton (3) aufzunehmen bestimmten Trägerplatte (1) angeordnet sind.