CH615847A5 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Rollengerüst für Stranggiessanlagen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei modernen Stranggiessanlagen wird der Strang zwischen zwei Rollenbahnen, die aus einer Vielzahl eng nebeneinanderliegender Rollen bestehen, geführt. Diese den Strang führenden und stützenden Rollen werden in Rollengerüsten, an die mannigfache Anforderungen gestellt werden, gelagert. Die wichtigsten dieser Anforderungen sind:
— leichte Verstellbarkeit des Rollenabstandes der einander gegenüberliegenden Rollenbahnen;
— zuverlässige Einhaltung des eingestellten Rollenabstandes;
— Sicherung der Rollen vor Beschädigung durch den Strang, z. B. durch ein zu stark erkaltetes Strangende;
— Anstellbarkeit der Rollen an den Anfahrstrang und an einen in der Dicke geschrumpften Strang;
— leichte und schnelle Montier- und Demontierbarkeit der Rollen;
— Belastung des Stranges nur durch unbedingt notwendige Kräfte, wie z. B. durch Auszieh-, Biege- und Richtkräfte;
— Sicherung der Rollen vor Beschädigung durch einen in Längsrichtung verwundenen Strang; d. h. die Rollen sollen auch einseitig, mit nur einem Ende einfedern können;
— Verwendung von dem rauhen Stahlwerksbetrieb gewachsenen Konstruktionselementen, die trotz Rost- und Zunderablagerungen funktionsfähig bleiben.
Für einen Grossteil der genannten Aufgaben sind die sich am besten bewährenden Konstruktionselemente bekannt. So sind als Überlastschutz Federpakete, zur Rollenanstellung Hydraulikkolbentriebwerke und zur Einstellung des Rollenabstandes bei Strangdickenänderung Distanzstücke bekannt (vgl. AT-PS 276 656, DE-AS 1 965 115). Mit diesen Konstruktionselementen wurden Rollengerüste gebaut, die jedoch, je nachdem, welche der Anforderungen als primär zu erfüllende in den Vordergrund gestellt wurden, nur einigen der obigen Anforderungen gerecht werden, hingegen andere Anforderungen nicht zu erfüllen imstande sind. Es kommt wesentlich auf das Zusammenwirken der einzelnen Konstruktionselemente an, was von ihrer besonderen Anordnung im Rollengerüst abhängig ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Rollengerüst der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, das sämtlichen der oben angeführten Anforderungen in zufriedenstellender Weise gerecht wird. Insbesondere sollen die Rollen auch an einen in der Dicke geschrumpften Strang mit einstellbarem Druck anstellbar sein, ohne dass Manipulationen beim Rollengerüst vorgenommen werden müssen, so dass bei Verwendung angetriebener Rollen die Übertragung der Ausziehkraft selbsttätig erhalten bleibt. Weiters sollen die Rollen wirksam vor einer Überlast geschützt werden, wobei auch übermässige Kräfte, die von einem in Längsrichtung verwundenen Strang hervorgerufen werden, wirksam abgebaut werden können. Schliesslich sollen sich die Rollen des erfindungsgemässen Rollengerüstes aus diesem besonders einfach aus- und einbauen lassen, ohne dass die zur Rollenanstellung an die Strangoberfläche und zur Einstellung eines bestimmten Rollenabstandes dienenden Einrichtungen aus dem Rollengerüst ausgebaut werden müssen.
Diese Aufgaben der Erfindung werden gelöst durch die Ausbildung nach dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform sind die in Normalebenen zu den Rollenachsen liegenden Endflächen der beweglichen Rollenträger — in Richtung des Strangvorschubes gesehen — bombiert, so dass eine Verschwenkung der Rollenträger möglich ist.
Vorteilhaft sind die beiden an dem beweglichen Rollenträger gelagerten Rollen in nebeneinanderliegenden taschenförmigen Ausnehmungen von am Rollenträger befestigten Lagerböcken gelagert.
Die Erfindung ist in der Zeichnung näher erläutert, wobei Fig. 1 einen Längsschnitt parallel zur Förderrichtung des Stranges durch das beispielsweise als Richtstrecke ausgeführte Rollengerüst und Fig. 2 einen Schnitt gemäss der Linie II-II in Fig. 1 darstellen.
Mit 1 ist der an seiner Ober- und Unterseite von den Rollen 2, 3 zu stützende, zu führende und geradezurichtende Strang bezeichnet. Die der Strangunter- bzw. Strangaussen-seite zugeordneten Rollen 2 ruhen in Lagerböcken 4, die in Längsträger 5 eingesetzt sind. Zwei auf dem Fundament 7 aufliegende Querträger 6 stützen die Längsträger 5 ab. Die Querträger 6 sind mit I-Trägern 8 zu einer Rahmenkonstruktion verschweisst. Vier zueinander parallele Zuganker 9 sind an den Ecken des Rahmens angeordnet, wobei jeweils zwêi von ihnen, und zwar die jeweils an einer Strangseite angeordneten, durch einen Kastenträger 10 miteinander starr verbunden sind. Ein oberhalb dieser starren Kastenträger 10 entlang der Zuganker 9 beweglicher Rahmen 11 ist mittels vier an seinen Ek-ken angeordneten Hydraulikzylindern 12 an den Kastenträgern 10 angelenkt und kann durch Beaufschlagen der Zylinder 12 zur Einstellung eines der Strangdicke entsprechenden Rollenabstandes gehoben und gesenkt werden. Zur Fixierung des beweglichen Rahmens 11 in einer bestimmten Höhe dienen Distanzstücke 14, die einerseits zwischen den an den oberen Zugankerenden angeordneten Keilen 13 und den beweglichen Rahmen 11 und anderseits zwischen an den Zugankern oberhalb der Kastenträger angeschweissten Konsolen 15 und dem Rahmen 11 eingesetzt werden.
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Die der Strangober- bzw. Stranginnenseite zugeordneten Rollen 3 sind jeweils zu zweien an Rollenträgern 18, 18', die sich in Längsrichtung der Rollen erstrecken, befestigt, wobei die Rollen 3 in nebeneinanderliegenden taschenförmigen Ausnehmungen 17 von an den Rollenträgern 18, 18' befestigten Lagerböcken 16 gelagert sind. Die Rollenträger 18, 18' sind gegeneinander beweglich und in Schienenführungen 19 der seitlich angeordneten Kastenträger 10 geführt und so gegen Verdrehen gesichert. Lediglich der in Förderrichtung am Rollengerüst zuletzt angeordnete Rollenträger 18 ist aus Platzgründen mittels Lenkern 23 am vor ihm befindlichen Rollenträger 18' angelenkt.
Die beiden äussersten, an den beiden Enden des Rollengerüstes angeordneten Rollenträger 18 sind unter Zwischenschaltung von jeweils zwei an den Enden der betreffenden Rollenträger 18 angelenkten, vorgespannten Tellerfederpaketen 20, die als Überlastsicherungen wirken, an den entsprechenden Querstegen des beweglichen Rahmens 11 befestigt. An den beiden Enden der übrigen Rollenträger 18' greifen am beweglichen Rahmen 11 angelenkte Hydraulikzylinder 21 an, wobei die zwei jeweils einem Rollenträger 18' zugeordneten Hydraulikzylinder 21 am Rahmen 11 in einem Abstand befestigt sind, der grösser ist als die Länge der Rollenträger 18'. Innerhalb der Anlenkungspunkte jedes der Hydraulikzylinder 21, d. h. zwischen deren Anlenkungspunkten an den Rollenträgern 18' einerseits und am Rahmen 11 anderseits, sind Überlastsicherungen in Form von Tellerfederpaketen 22 vorgesehen. Die Federn sämtlicher Federpakete 20, 22 stehen unter einer solchen Vorspannung, dass die Rollen bei einer Belastung lediglich durch den ferrostatischen Druck und die Biegekraft nicht ausweichen; ein Ausweichen erfolgt erst dann,
wenn eine Überschreitung der maximal zulässigen Rollenbelastbarkeit stattfindet. Somit bleibt die gewünschte Strangdicke während des Normalbetriebes gewährleistet. Erst extreme Belastung überschreitet die Vorspannkraft, und die Rollen 3 weichen in der Belastungsrichtung aus. Vorteilhaft sind in den Tellerfederpaketen 20, 22 Federwegindikatoren eingebaut, die ein optisches bzw. akustisches Signal geben, wenn die Tellerfederpakete zusammengedrückt werden.
Es besteht die Möglichkeit, die Signale der Federwegindikatoren zum Ausschalten der Stranggiessanlage zu verwenden, etwa dann, wenn bei einer besonders hohen Überlastung der Rollen mehrere Federwegindikatoren gleichzeitig ansprechen. Eine solche Überlast kann beispielsweise auftreten, wenn versucht wird, einen erkalteten Strang aus der Anlage auszuziehen.
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Durch die Hydraulikzylinder 21 lassen sich die Rollen, die wahlweise mit einem Motor antreibbar sind, an den dünneren Anfahrstrang oder auch an einen in der Stärke geschrumpften Warmstrang anstellen. Im Falle der Verwendung angetriebener Rollen lässt sich damit eine sichere Übertragung der Ausziehkraft auf den Anfahr- und auf den Warmstrang erreichen.
Für den Anfahrstrangtransport werden die Rollen nur mit so viel Druck an den Anfahrstrang angestellt, dass die zulässige Hertzsche Pressung zwischen Rolle und Anfahrstrang nicht überschritten wird.
Bei Eintritt des Warmstranges in die Richtstrecke wird der Druck in den Hydraulikzylindern 21 reduziert, so dass die Kraft auf den Strang mit Sicherheit kleiner ist als die durch den ferrostatischen Druck des Stranges hervorgerufene Kraft. Dabei drückt der ferrostatische Druck über die Rollen 3 die Kolben der Hydraulikzylinder 21 in die Endstellung. Auftretende Biegekräfte verstärken diese Wirkung. Bei Schrumpfung der Bramme folgen die Rollen der Brammenoberseite und der Kontakt und somit die Übertragung der Auszugskraft bleiben gewährleistet.
Die Rollenträger 18, 18', die zwischen den Kastenträgern 10 mit Spiel eingesetzt sind, weisen bombierte Stirnflächen 24 auf, wodurch ein Verkanten bzw. Ecken an den Kastenträgern 10 beim Ausweichen des Rollenträgers vermieden und ein einseitiges Ausweichen des Rollenträgers ermöglicht wird. Dadurch ist es möglich, in Längsrichtung verwundene Stränge auszuziehen, ohne die Rollen zu beschädigen.
Die erfindungsgemässe, aus Fig. 2 ersichtliche schräge Anordnung der Hydraulikzylinder 21 ermöglicht ein besonders leichtes Aus- und Einbauen der anstellbaren Rollen. Für einen Rollenausbau sind die Hydraulikzylinder 21 mit ihrem rollen-seitigen Ende vom Rollenträger 18', der die auszubauende Rolle trägt, durch Entfernen des diese Teile verbindenden Bolzens zu lösen und um den gegenüberliegenden Anlenk-punkt am Rahmen 11 nach aussen zu verschwenken, wodurch der zum Herausheben des Rollenträgers 18' samt den beiden auf ihm montierten Rollen erforderliche Raum freigelegt wird. Diese Lage ist in Fig. 2 strichpunktiert eingezeichnet. Der Rolleneinbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Das erfindungsgemässe Rollengerüst lässt sich auch in der Weise ausführen, dass sämtliche Rollenträger, also auch die beiden äusseren, durch Hydraulikzylinder anstellbar sind. Es ist auch möglich, auf die Anlenkung des am Rollengerüstende angeordneten Rollenträgers 18 am vor ihm liegenden Rollenträger 18' zu verzichten und auch diesen letzten Rollenträger 18 mit seinen beiden Enden in den Kastenträgern 10 zu führen.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Rollengerüst für Stranggiessanlagen mit einem inneren (11) und einem äusseren (5, 6, 8) bzw. einem oberen und einem unteren Strangführungsteil, welche Teile an den Enden durch Zuganker (9) zusammengehalten sind und an denen Rollen (2, 3) gegenüberliegend an Rollenträgern (5,18,18') gelagert sind, wobei auf einer Seite der Strangoberfläche bewegliche Rollenträger (18, 18') vorgesehen sind, wobei zumindest ein Teil derselben mittels Hydraulikzylindern (21) gegen die Strangoberfläche beweglich und durch Führungsflächen (19) im Gerüst geführt ist und wobei Überlastsicherungen (22) gegen Überbeanspruchung der Rollen (2, 3) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei Rollen (3) an einem beweglichen Rollenträger (18, 18') gelagert sind, dass die mittels Hydraulikzylindern (21) beweglichen Rollenträger (18') durch zwei mit ihren einen Enden am Rollenträger angreifende Hydraulikzylinder (21) verstellbar sind, welche mit ihren anderen Enden am Gerüst in einem Abstand befestigt sind, der grösser ist als die Länge der mittels Hydraulikzylinder beweglichen Rollenträger (18'); dass die Überlastsicherungen (22) zwischen den Anlenkungspunkten der Hydraulikzylinder (21) an den jeweiligen Rollenträgern (18') einerseits und am Gerüst anderseits vorgesehen sind, und dass einer der Strangführungsteile (11) mittels Distanzstücken (14), die an den Zugankern (9) angeordnet sind, feststellbar ist.
2. Rollengerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die in Normalebenen zu den Rollenachsen liegenden Endflächen (24) der beweglichen Rollenträger (18, 18') — in Richtung des Strangvorschubes gesehen — bombiert sind, so dass eine Verschwenkung dieser Rollenträger möglich ist.
3. Rollengerüst nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden an jeweils einem beweglichen Rollenträger (18,18') gelagerten Rollen (3) in nebeneinanderliegenden taschenförmigen Ausnehmungen (17) von am jeweiligen Rollenträger (18, 18') befestigten Lagerböcken (16) gelagert sind.
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