Überzugsmasse zum Überziehen von Gegenständen
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Überzugsmasse auf der Basis von Kunstharzen sowie deren Verwendung zum Überziehen von Gegenständen unter Verbesserung des Haftvermögens der aufgebrachten Überzüge.
Die Verwendung von Kunstharzrnischungen zur Herstellung von Schutzüberzügen auf beliebigen Gegenständen hat in der Technik grosse Bedeutung gewonnen.
Das Aufbringen von Schutzüberzügen dient nicht in erster Linie zur Erlangung dekorativer Effekte, sondern vor allem zum Schutz von beliebigen Gegenständen gegen Oxydation bzw. Korrosion, zur Verbesserung der Stoss- und Schlagfestigkeit sowie zur Isolierung gegen über der Einwirkung von Wärme oder zur elektrischen Isolierung.
Abstreifbare Überzüge sind auf einige wenige Anwendungsgebiete beschränkt. Im übrigen aber wird die Herstellung eines Schutzüberzuges weitgehend bestimmt von dem Haftvermögen des Überzugsmaterials auf dem zu überziehenden Gegenstand. Ein gutes Haftvermögen ist einmal erforderlich, um ein Abschälen des Überzuges zu verhindern. Zum andern aber ist ein gutes Haftvermögen erforderlich, um beim Auftreten von Rissen in dem Überzug ein Ausbreiten von Korrosionserscheinungen zwischen dem aufgebrachten Überzug und dem Gegenstand zu verhindern. Dem Haftvermögen zwischen aufgebrachtem Überzug einerseits und dem überzogenen Gegenstand andererseits kommt also eine überragende Bedeutung zu. Umfangreiche Forschungsund Entwicklungsarbeit führte zur vorliegenden Erfindung.
Es ist bekannt, dass man das Haftvermögen von Kunstharzen auf beliebigen Gegenständen mit Hilfe von Haftgrundierungsmitteln wesentlich verbessern kann.
Als Haftgrundierungsmittel eignen sich eine ganze Reihe von anorganischen bzw. organischen Verbindungen, die einzeln oder in Mischung zur Anwendung gelangen, und die normalerweise in Form einer Lösung auf den vorzugsweise vorgereinigten Gegenstand aufgebracht werden. Nach dem Trocknen des Haftgrundierers wird der Kunststoffüberzug auf den so vorbehandelten Gegenstand aufgetragen. Zwar konnte der dabei stattfindende Vorgang im einzelnen noch nicht eindeutig ge klärt werden. doch besteht Grund zu der Annahme, dass durch das Auftreten bestimmter Kräfte, die verschiedentlich als physikalisch, elektrisch oder chemisch wirksame Kräfte bezeichnet worden sind bzw. als eine Kombination solcher Kräfte, eine feste Verbindung zwischen dem Haftgrundierer einerseits und dem Überzug andererseits geschaffen werden.
Man könnte sich also den Haftgrundierer als eine Art Brückenbildner vorstellen, wodurch der zu überziehende Gegenstand mit dem aufgebrachten Überzug eine innige Verbindung eingeht.
Haftgrundierer werden nach den verschiedensten Verfahren hergestellt und angewendet. So ist es bekannt, dass man bei Anwendung geeigneter Haftgrundierer Überzüge herstellen kann, deren Haftvermögen auf dem Gegenstand grösser ist als die Festigkeit des eigentlichen Überzugs. Dies ist sogar möglich bei der Herstellung von Überzügen unter Verwendung von Vinylharzen, von denen bekannt ist, dass sie praktisch über kein Eigenhaftvermögen verfügen.
Trotz der ausgezeichneten Ergebnisse, die mit Hilfe einiger weniger Haftgrundierer erzielt werden, bleibt festzustellen, dass deren Verwendung keine ideale Lösung des anstehenden Problems darstellt. Das ergibt sich aus der einfachen Überlegung, dass die zum Auftragen und anschliessenden Festhaften des Haftgrundierers erforderliche Vorbehandlung des Gegenstandes einen zeitraubenden und mühevollen Vorgang darstellt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Haftgrundierer allgemein in Form einer Lösung in leicht flüchtigen Lösungsmitteln eingesetzt werden, so dass es erforderlich ist, entsprechende Vorsichtsmassnahmen gegen den Ausbruch von Feuer bzw. das Auftreten von Explosionen zu ergreifen.
Bei anderen Anwendungsgebieten gibt es so gut wie keine Haftgrundierer, die zusammen mit bestimmten Harzen eingesetzt werden können. In diesem Zusammenhang sei beispielsweise auf fluorierte Harze, chlorierte Polyäthylenharze, Polyolefine usw. hingewiesen, von denen bekannt ist, dass sie sich durch eine aussergewöhnlich hohe Beständigkeit auszeichnen.
Im einzelnen bezieht sich die vorliegende Erfindung nunmehr auf eine überzugsmasse zum Überziehen von Gegenständen in Abwesenheit eines Haftgrundierers bei gleichzeitiger Verbesserung des Haftvermögens zwischen dem aufgebrachten Überzug einerseits und dem zu überziehenden Gegenstand andererseits.
Die erfindungsgemässe Überzugsmasse zum Überziehen von Gegenständen, insbesondere metallischen Gegenständen, ist dadurch gekennzeichnet, dass sie a) ein in der Wärme schmelzbares und filmbildendes
Kunstharz, b) mindestens ein bei der Schmelztemperatur des Kunst harzes nicht im geschmolzenen Zustand vorliegendes
Metall, Metalloxyd oder Metallsalz und c) eine feste feinverteilte, nicht filmbild ende, stickstoff haltige Verbindung enthält. Gegebenenfalls enthält sie noch zusätzliche Verbindungen wie primäre oder sekundäre Amine und/oder ein Pigment.
Ausserdem bezieht sich die vorliegende Erfindung auch auf die Verwendung der Überzugsmasse zum Überziehen von Gegenständen, insbesondere metallischen Gegenständen, durch Aufbringen der Überzugsmasse auf die Oberfläche des zu überziehenden Gegenstandes und Wärmenachbehandlung der Überzugsschicht bei einer über dem Schmelzpunkt der Überzugsmasse liegenden Temperatur.
Im einzelnen sind die theoretischen Überlegungen, auf denen die vorliegende Erfindung aufbaut, insoweit geklärt, dass die stickstoffhaltigen Verbindungen in bezug auf den zu überziehenden Gegenstand und die Metalle bzw. Metallverbindungen als eine Art Brückenbildner wirken. In diesem Fall haben die stickstoffhaltigen Verbindungen eine den Chelaten ähnliche Wirkung, d.h. sie bewirken einerseits eine Verknüpfung mit dem Metallgegenstand und andererseits eine Verknüpfung mit den Metallen bzw. Metallverbindungen, die ihrerseits in dispergierter Form vorliegen und mit der eigentlichen Überzugsmasse fest verbunden sind.
Der Einfachheit halber werden die stickstoffhaltigen Verbindungen nachfolgend als Brückenbildner und die Metalle bzw. die Metallverbindungen als Verknüpfungsmittel bezeichnet, wobei darauf hingewiesen sei, dass damit keineswegs die vorliegende Erfindung auf eine bestimmte Theorie beschränkt wird. Es erschien allerdings angebracht, die obengenannte Theorie aufzustellen, zumal sie sich in Übereinstimmung mit den augenblicklich verfügbaren Erkenntnissen befindet und geeignet ist, zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung beizutragen. Die Tatsache, dass man bei der Verwendung der erfindungsgemässen Überzugsmassen ein gutes Haftvermögen im allgemeinen nur bei bzw. nach der Behandlung des überzogenen Gegenständes bei erhöhter Temperatur beobachtet, trägt dazu bei, die genannte Theorie weiter zu erhärten.
Diese Tatsache, zusammen mit dem beobachteten Auftreten feiner Bläschen an der Berührungsfläche zwischen der Überzugsmasse einerseits und dem zu überziehenden Gegenstand andererseits während der bei erhöhter Temperatur vorgenommenen Wärmebehandlung zeigt, dass eine Gasentwicklung stattfindet. Daraus kann wiederum geschlossen werden, dass die verschiedenen Komponenten der Überzugsmassen mit der Oberfläche des zu überziehenden Gegenstandes eine Reaktion eingehen.
In der erfindungsgemässen überzugsmasse werden als Verknüpfer insbesondere Metalle sowie verschiedene Metallverbindungen, z.B. Metallsalze, Metalloxyde usw., eingesetzt. Als Metalle kommen beispielsweise Blei, Eisen, Titan, Chrom und Mangan, deren Oxyde bzw. deren anorganische Salze, wie Phosphatsalze, aber auch bestimmte organische Salze, wie z.B. der Phthalsäure usw., in Betracht. Die Wirksamkeit der Verknüpfungsmittel ist anscheinend von bestimmten Oberflächenerscheinungen abhängig. Es ist daher zweckmässig, die Verknüpfungsmittel vorzugsweise in feinverteiltem Zustand dem eigentlichen Überzugsmaterial zuzusetzen.
Die feine Verteilung bewirkt einmal eine Oberflächenvergrösserung. Zum anderen aber können kleine Teilchen einfacher und einheitlicher in den Überzugs massen dispergiert werden. Zwar ist die Grenze für die Teilchengrösse nicht als entscheidend anzusehen, doch ist es zweckmässig, die Verknüpfer in einer Grösse von weniger als 150 lF anzuwenden.
Mitunter ist die Zugabe von mehreren Verknüpfen zur Verbesserung ihrer Wirksamkeit vorteilhaft, d.h., dass die Zugabe von mehreren Verknüpfern sich als wirksamer erweist als die Zugabe eines einzigen Verknüpfungsmittels.
Die zuzusetzende Menge an Verknüpfungsmitteln ist nicht als entscheidend anzusehen. Gute Ergebnisse wurden bereits bei Zugabe von nicht mehr als 0,2-2 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteilen Überzugsmaterial erzielt. Eine etwas erhöhte Haftfestigkeit wird durch eine leicht erhöhte Zugabe an Verknüpfungsmitteln erzielt, wobei man allerdings bei Zugabe von mehr als 20 Gewichtsteilen keine nennenswerte Erhöhung der Haftfestigkeit mehr erhält. Im allgemeinen ist es also nicht zweckmässig, grössere Mengen anzuwenden, da dadurch die Eigenschaften des Überzugsmaterials unter Umständen sogar nachteilig beeinflusst werden können.
Als wirksamste Brückenbildner haben sich nichtfilmbildende stickstoffhaltige Verbindungen erwiesen.
Vorzugsweise verwendet man solche, die mindestens zwei Stickstoffatome enthalten, bzw. solche, bei denen ein Stickstoffatom im Molekül mit einem weiteren Stickstoffatom oder bei denen ein Stickstoffatom über eine Doppel- bzw. Dreifachbindung mit einem weiteren Stickstoffatom verknüpft ist. Von den wirksameren der obengenannten stickstoffhaltigen Verbindungen seien die folgenden beispielsweise genannt: Hydrazin: HJNNH2 Hydrazide:
EMI2.1
Dihydrazide:
EMI2.2
Hydrazone: R2C = NNH2 Azine ReC = N N = CR2 Dicyandiamide:
EMI2.3
Darüber hinaus eignen sich bestimmte analoge, durch Schwefel substituierte Verbindungen, wie z.B. Thiohydrazide und Thiodihydrazide.
Die zuzusetzende Menge an Brückenbildner ist an sich nicht als entscheidend anzusehen. Gute Ergebnisse werden bereits bei Zugabe von etwa 0,2-1 Gewichtsteil pro 100 Gewichtsteilen Überzugsmaterial erzielt. Durch die Zugabe grösserer Mengen wird die Haftfestigkeit zwar nicht beeinträchtigt, doch können dadurch die Eigenschaften des Überzugsmaterials verändert werden.
Die Zugabe des Brückenbildners in einer Menge von mehr als etwa 20-100 Gewichtsteilen ist daher im allgemeinen nicht zweckmässig.
Die Verwendung der obengenannten Verknüpfungsmittel und Brückenbildner ist besonders vorteilhaft zur Verbesserung der Haftfestigkeit von Überzugsmassen auf Metallgegenständen, z.B. aus Eisen, Stahl, Aluminium, Kupfer, Messing usw. Besonders gute Resultate erhält man, wenn der zu überziehende Gegenstand eine Metalloxydschicht aufweist.
Die Überzugsmasse kann an sich auf den zu überziehenden Gegenstand mit Hilfe der herkömmlichen Verfahren aufgetragen werden. So ist z.B. möglich, die Überzüge mit Hilfe eines Lösungsmittelverfahrens unter Verwendung von Plastisolen und Organisolen, eines Aufschmelzverfahrens, beispielsweise durch Flammspritzen, elektrostatisches Spritzen oder Wirbelsintern, aufzutragen. Dadurch wird auf dem Gegenstand ein Schutzüberzug erzeugt, der gleichzeitig als Haftgrundlage zum Aufbringen weiterer Schichten, z.B. bei der Mehrlagenbeschichtung, dient.
Durch eine entsprechende Nachbehandlung bei erhöhter Temperatur kann die Haftfestigkeit des auf den Gegenstand aufgebrachten Überzugs noch wesentlich erhöht werden. Die Wärmenachbehandlung erfolgt insbesondere bei Temperaturen von etwa 200 - 3000C. Wie bereits weiter oben erwähnt, kann bei diesen Temperaturen eine chemische Reaktion zwischen dem zu überziehenden Gegenstand und dem Brückenbildner einerseits, sowie zwischen dem Brückenbildner und dem Verknüpfungsmittel andererseits einsetzen.
Die Theorie wird einigermassen durch die Tatsache erhärtet, dass an der Berührungsfläche zwischen dem Überzug und dem überzogenen Gegenstand feinste Bläschen auftreten, die möglicherweise darauf zurückzuführen sind, dass während der Reaktion des Brückenbildners mit dem zu überziehenden Gegenstand und mit dem Verknüpfungsmittel Gase, z.B. Wasserstoff oder Stickstoff, freigesetzt werden.
Es wurde weiterhin festgestellt, dass die zur Erzielung einer guten Haftfestigkeit erfordeflichen Temperaturen wesentlich herabgesetzt werden können, indem man die Überzugsmasse zusätzlich mit einem sogenannten Moderator versetzt. Zwar haben diese Moderatoren an sich anscheinend keinen Einfluss auf die Haftfestigkeit, jedoch bewirken sie offensichtlich einen synergistischen bzw. katalytischen Effekt derart, dass die Wirkung der Brückenbildner bereits bei tieferen Temperaturen voll zur Geltung kommt. Mit Hilfe der genannten Temperaturen kann beispielsweise die Wärmebehandlung bei einer um etwa 10- 650C niedrigeren Temperatur vorgenommen werden, ohne dass dadurch die Haftfestigkeit in nennenswertem Masse beeinträchtigt wird.
Als wirkungsvollste Moderatoren haben sich primäre und sekundäre Amine erwiesen, wobei Tris-(dimethylaminomethyl)-phenol mit besonderem Vorteil eingesetzt wird.
Die in den nachfolgenden Beispielen angegebenen Mengen sind Gewichtsteile. Die Haftfestigkeit wurde dadurch ermittelt, dass man mit Hilfe eines scharfen Messers auf einem überzogenen Metallblech eine etwa 6,5 mm breite Einkerbung anbringt und anschliessend versucht, den aufgebrachten Überzug abzuschälen. Bei der Ermittlung der Haftfestigkeit wurde folgender Massstab angelegt:
Ausgezeichnete Haftfestigkeit: vollständiges Entfernen des Überzugs erweist sich als unmöglich, da die Haftfestigkeit die Kohäsionskraft des überzugsmaterials übersteigt.
Gute Haftfestigkeit: der überzug kann nur mit grosser Schwierigkeit entfernt werden, wobei die Haftfestigkeit in etwa der Kohäsionskraft des überzugsmaterials entspricht.
Befriedigende Haftfestigkeit: der Überzug ist verhältnismässig leicht von dem überzogenen Gegenstand bei relativ geringer Haftfestigkeit abschälbar, verglichen mit der Kohäsionskraft des überzugsmaterials.
Keine Haftfestigkeit: der Überzug ist ohne weiteres abhebbar.
Beispiel I
Eine Vinylharzmischung zur Verwendung nach dem Wirbelsinterverfahren wurde durch Mischen der nachfolgend genannten Komponenten auf einem Zweiwalzenstuhl bei einer Temperatur von etwa 1500C hergestellt.
Polyvinylchlorid mit einer spezifischen Viskosität von 0,3 (Handelsbezeichnung IMARVANOL VR-25) 100 Dioctylphthalat als Weichmacher 35 Titandioxyd als Pigment und Verknüpfungsmittel 10 Octyl-epoxy-tallat als stabilisierend wirkender Weichmacher 5 Zweibasisches Bleiphosphit als Stabilisator und Verknüpfungsmittel; (Handelsbezeichnung DYPHOS) 8 Terephthalsäuredihydrazid als Brückenbildner 0,5 Tris-(methylaminomethyl)-phenol als Moderator; (Handelsbezeichnung DMP-30) 0,5
Die erhaltene Mischung wurde zerkleinert und anschliessend in einer Stiftmühle so lange gemahlen, bis das erhaltene Pulver restlos durch ein Sieb mit einer Maschenweite von 210 lu passiert werden konnte. Zur Verbesserung seiner Rieseleigenschaften wurden dem Pulver noch 3% eines Plastisols auf der Basis eines PVC Harzes zugesetzt (Handelsbezeichnung GEON-126).
Die pulverförmig vorliegende Masse wurde anschliessend aufgewirbelt und zum Überziehen eines durch Sandstrahlen vorgereinigten Stahlbleches aus kaltgewalztem Stahl nach dem nachfolgend beschriebenen Wirbelsinterverfahren verwendet. Zunächst wurde das Stahlblech auf eine Temperatur von etwa 2850C erhitzt und anschliessend für etwa 4 Sekunden in das aufgewirbelte Pulverbett eingetaucht. Nach dem Entfernen aus dem Pulverbett wurde der überzogene Gegenstand für etwa 5 Sekunden in einem Nacherhitzer bei etwa 2300C nachbehandelt. Der gleichmässig auf dem Stahlblech aufgebrachte, etwa 0,3 mm starke, Überzug wies eine gute bis ausgezeichnete Haftfestigkeit auf.
Ein ähnliches Stahlblech wurde in einer geeigneten Vorrichtung unter erschwerten Bedingungen auf seine Witterungsbeständigkeit geprüft. Dabei wurde ein leicht verminderter Oberflächenglanz festgestellt, wobei nach einer Verweilzeit von 5000 Stunden in dem Prüfgerät sich leichte Materialermüdungserscheinungen bemerkbar machten. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass der Gegenstand einen einwandfreien Schutzüberzug aufwies, wobei keinerlei sichtbare Korrosionserscheinungen zu erkennen waren.
Beispiel 2
Eingesetzt wurde die in Beispiel 1 beschriebene Überzugsmasse, bei deren Herstellung allerdings auf die Zu gabe von Titandioxyd und zweibasischem Bleiphosphit verzichtet wurde. Der auf ein Stahlblech unter den in Beispiel 1 genannten Bedingungen aufgebrachte Überzug besass keine Haftfestigkeit.
Beispiel 3
Eingesetzt wurde die in Beispiel 1 beschriebene Überzugsmasse, bei deren Herstellung auf die Zugabe von Terephthalsäuredihydrazid verzichtet wurde. Der auf ein Stahlblech unter den in Beispiel 1 genannten Bedingungen aufgebrachte Überzug besass keine Haftfestigkeit.
Beispiel 4
Eingesetzt wurde die in Beispiel 1 beschriebene Überzugsmasse, bei deren Herstellung auf die Zugabe von Tris-(dimethylaminomethyl) -phenol verzichtet wurde.
Ein Stahlblech wurde anschliessend unter den dort beschriebenen Bedingungen mit einem Überzug versehen.
Um die in Beispiel 1 genannte Haftfestigkeit zu erzielen, war es allerdings erforderlich, das Vorerwärmen des zu überziehenden Bleches bei einer höheren Temperatur, nämlich bei etwa 310ob, vorzunehmen.
Beispiel 5
In einer Mischvorrichtung nach Cowles wurde durch Mischen der nachfolgend aufgeführten Komponenten eine in Form eines Plastisols vorliegende Überzugsmasse hergestellt: Polyvinylchloridharz (paste grade; Handelsbezeichnung MARVANOL-VR-50) 80 Feinverteiltes PVC-Harz zur Veränderung der Viskosität des Plastisols (Handelsbezeichnung MARVANOL-VR- 10) 20 Dioktylphthalat als Weichmacher 75 Epoxydiertes Sojabohnenöl als Weichmacher, (Handelsbezeichnung PARAPLEX tG-62) 5 Dreibasisches Bleioxyd als Verknüpfungsmittel;
; Teilchengrösse etwa 44 ! (Handelsbezeichnung TRIBASE) 4 Terephthalsäuredihydrazid als Brückenbildner 1 Tris-(dimethylaminomethyl)-phenol als Moderator (Handelsbezeichnung OMP-30) 1
Durch Eintauchen in das Plastisol wurden gesäuberte Stahlbleche mit einem Überzug versehen und anschliessend für etwa 15 Minuten bei etwa 2300C in einem Ofen nachbehandelt. Es wurden Überzüge mit guter Haftfestigkeit erhalten.
Beispiel 6
Die Versuchsdurchführung erfolgte in der in Beispiel 5 beschriebenen Weise, wobei die Wärmenachbehandlung bei gleicher Verweilzeit bei etwa 2600C durchgeführt wurde. Es wurden Überzüge mit ausreichender Haftfestigkeit erhalten.
Beispiel 7
Nach der in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweise wurde eine Vinylharzmischung zur Verwendung nach dem Wirbelsinterverfahren hergestellt. Die Vinylharzmischung war aus den nachfolgenden Komponenten zusammengesetzt: PVC-Harz (spez. Viskosität 0,3; Handelsbezeichnung MARVANOL-VR¯25) 100 Dioctylphthalat als Weichmacher 35 Octyl-epoxy-tallat als stabilisierend wirkender Weichmacher 5 Titandioxyd als Pigment und Verknüpfungsmittel 10 Dreibasisches Bleioxyd (Teilchengrösse etwa 44 ; Handelsbezeichnung TRIBASE) 4 Adipinsäure-dihydrazid als Brückenbildner 0,5
Durch Sandstrahlen vorgereinigte, etwa 3 mm starke Stahlbleche wurden bei einer Temperatur von etwa 3100C vorerwärmt und anschliessend zur Ausbildung eines etwa 0,25 - 0,3 mm starken Überzuges in das Wirbelbett eingetaucht.
Die Wärmenachbehandlung erfolgte über einen Zeitraum von 30 Sekunden bei etwa 230 bis 235asc. Es wurde ein Überzug mit ausgezeichneter Haftfestigkeit erhalten.
Beispiele 8 - 15
Mit Hilfe der in Beispiel 7 beschriebenen PVC-Uber- zugsmasse wurden Stahlbleche nach dem Wirbelsinterverfahren beschichtet, wobei allerdings anstelle des in Beispiel 7 als Brückenbildner eingesetzten Adipinsäuredihydrazids die nachfolgend genannten Brückenbildner in gleicher Menge verwendet wurden.
Beispiel 8: Polyäthylenhydrazin
Beispiel 9: Hydrazodicarbonthioamid
Beispiel 10: Urazine
Beispiel 11: Guanazole
Beispiel 12: Dicyandiamid
Beispiel 13: Thiosemicarbazid
Beispiel 14: Carbohydrazid
Beispiel 15: Azodicarbonamid
Es wurden jeweils Überzüge mit ausgezeichneter Haftfestigkeit erhalten.
Beispiel 16
Nylonpulver No. 6 (Polycaprolactam) wurde bis auf eine Teilchengrösse von etwa 210 ii, zerkleinert. In einem Henschel-Mischgerät wurden 100 Gewichtsteile Pulver mit 5 Gewichtsteilen Bleisilicochromat (Handelsbezeich- nung N-50) und 0,3 Gewichtsteilen Dicyandiamid trokken gemischt.
Durch Sandstrahlen gereinigte, auf etwa 3250C vorerwärmte Platten wurden etwa 5 Sekunden lang in die aufgewirbelte Überzugsmasse eingetaucht und mit einem Überzug versehen. Der überzogene Gegenstand wurde anschliessend bei einer Temperatur von etwa 2050C nachbehandelt. Der Überzug besass eine ausgezeichnete Haftfestigkeit.
Beispiel 17
Eine in Rulverform vorliegende Überzugsmasse, bestehend aus 100 Gewichtsteilen eines Polyacetals (Han- deisbezeichnung CELCON M-25-01), wurde mit 10 Gewichtsteilen Titandioxyd und 1 Gewichtsteil Adipinsäuredihydrazid vermischt. Mit Hilfe eines Extruders mit einem etwa 2,5 cm breiten Extruderkopf wurde die Mischung bei einer Walzentemperatur von etwa 1750C und einer Temperatur der Spritzdüse von etwa 1900C extrudiert, anschliessend in Wasser abgeschreckt und bis auf eine Teilchengrösse von etwa 210 y zerkleinert.
Die pulverförmige Masse wurde durch Aufstäuben auf die Oberfläche gereinigter Stahlplatten aufgetragen.
Die auf etwa 310 - 3150C vorerwärmten Platten wurden anschliessend 30 Sekunden lang bei etwa 3300C in einem Nacherhitzer nachbehandelt. Die Nachbehandlung be wirkt das Zusammenschmelzen des aufgestäubten Pulvers zu einem einheitlichen Überzug, der eine ausgezeichnete Haftfestigkeit besass.
Beispiel 18
Mit Hilfe der nachfolgend genannten Komponenten wurde eine in Lösung vorliegende Vinylharzüberzugsmasse folgender Zsammensetzung hergestellt: Polyvinylchlorid 1 Polyvinylacetat (Handelsbezeichnung VYHH) 100 Methyläthylketon als Lösungsmittel 200 Methylisobutylketon als Lösungsmittel 200 Dioctylphthalat als Weichmacher 5 Flüssiger Barium/Cadmium/Zinkphenolat Stabilisator (Handelsbezeichnung MAK KCB) 1 Dreibasisches Bleioxyd als Verknüpfungsmittel (Handelsbezeichnung TRIBASE) 2 Terephthalsäuredihydrazid als Brückenbildner 0,2
Gereinigte Aluminium- und Stahlplatten wurden in die Lösung eingetaucht und anschliessend 30 Minuten an der Luft getrocknet. Anhaftende Lösungsmittel wurden durch eine bei etwa 90- 950C durchgeführte Nachbehandlung zum Verdampfen gebracht.
Daran anschliessend erfolgte ein 10minütiges Einbrennen der aufgebrachten Überzüge bei etwa 230-2350C. Die auf den Stahlp]atten aufgebrachten Überzüge wiesen eine ausgezeichnete Haftfestigkeit auf, während die auf den Alu mlniumplatten aufgebrachten Überzüge sich durch eine gute Haftfestigkeit auszeichneten.
Beispiel 19
Beispiel 18 wurde nachgearbeitet, wobei auf die Verwendung von dreibasischem Bleioxyd in der Lösung verzichtet wurde. Die auf Aluminium- und Stahlplatten aufgebrachten Überzüge wiesen keine Haftfestigkeit auf.
Beispiel 20
Beispiel 18 wurde nachgearbeitet, wobei auf die Verwendung von Terephthalsäuredihydrazid in der Lösung verzichtet wurde. Die auf Aluminium- und Stahlp]atten aufgebrachten Überzüge wiesen keine Haftfestigkeit auf.
Beispiel 21
Beispiel 18 wurde nachgearbeitet mit dem Unterschied, dass die Überzüge auf Kupferplatten aufgebracht wurden. Die Überzüge zeichneten sich durch eine gute Haftfestigkeit aus.
Beispiel 22
Aus nachfolgend genannten Komponenten wurde eine Enoxyharzüberzugsmasse zur Verwendung nach dem Wirbelsinterverfahren hergestellt.
Epohyharz (mittleres Epoxyäquivalentgewicht 925; Erweichungspunkt 95-1050C; Handelsbezeichnung EPON 1004) 100 Chromoxid als Verknüpfungsmittel 80 Dicyandiamid als Härtemittel und Brückenbildner 5
Die Komponenten wurden im geschmolzenen Zustand bei einer Temperatur von etwa 140 - 1450C gemischt. Das erhaltene Produkt wurde abgekühlt und anschliessend in einer Stiftmühle auf eine Teilchengrösse von < 210 lss gemahlen und mit 1% Adipinsäuredihydrazid trocken gemischt.
Ein auf etwa 2600C vorerwärmtes Stahlblech aus kaltgewalztem Stahl wurde durch 2 Sekunden langes Eintauchen in das aufgewirbelte Überzugspulver mit einem Überzug versehen, der weitere 10 Minuten bei etwa 2600C nachbehandelt wurde. Der erhaltene Überzug zeichnete sich durch eine ausgezeichnete Haftfestigkeit aus.
Beispiel 23
Beispiel 22 wurde nachgearbeitet, jedoch mit dem Unterschied, dass der Überzug auf eine Kupferplatte aufgebracht wurde, welche zuvor etwa 5 Minuten auf etwa 2600C vorerwärmt wurde. Der Überzug wurde aufgebracht durch etwa 2 Sekunden langes Eintauchen der Kupferplatte in die aufgewirbelte Überzugsmasse. Nach dem Entfernen aus dem Wirbelbett wurde der Überzug noch 10 Minuten bei etwa 2600C nachbehandelt. Er besass eine ausgezeichnete Haftfestigkeit.
PATENTANSPRÜaIE
I. Überzugsmasse zum Überziehen von Gegenständen, insbesondere metallischen Gegenständen, dadurch gekennzeichnet, dass sie a) ein in der Wärme schmelzbares, filmbildendes Kunst harz, b) mindestens ein bei der Schmelztemperatur des Kunst harzes nicht im geschmolzenen Zustand vorliegendes
Metall, Metalloxyd oder Metallsalz und c) eine feste, feinverteilte, nicht filmbildende, stickstoff haltige Verbindung enthält.
II. Verwendung der Überzugsmasse gemäss Patentanspruch I zum überziehen von Gegenständen, insbesondere metallischen Gegenständen, durch Aufbringen der Überzugsmasse auf die Oberfläche des zu überziehenden Gegenständes und Wärme-Nachbehandlung der Überzugsschicht bei einer über dem Schmelzpunkt der Überzugsmasse liegenden Temperatur.
UNTERANSPRÜCHE
1. Überzugsmasse nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass der Mengenanteil des Kunstharzes in der Überzugsmasse gegenüber den übrigen Gemischkomponenten überwiegt.
2. Überzugsmasse nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente b) in der Überzugsmasse in einer Menge von 2 - 20 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge des Kunstharzes, vorliegt.
3. Überzugsmasse nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeiclmet, dass die Komponente c) in der Über- zugsmasse in einer Menge von 0,2 - 20 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge des Kunstharzes, vorliegt.
4. Überzugsmasse nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet dass sie als Kunstharz Polyvinylchlorid, Polyolefin, fluoriertes Harz, Polyamid oder Celluloseharz enthält.
5. Überzugsmasse nach Patentanspruch I. dadurch gekennzeichnet, dass sie als Komponente b) Blei, Eisen, Titan, Chrom oder Mangan bzw. deren Oxyde oder Metallsalze enthält.
6. Überzugsmasse nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Komponente c) organische Stickstoffverbindungen mit mehreren Stickstoffatomen im Molekül enthält, wobei die Stickstoffatome durch Finfach- oder Mehrfachbindungen verbunden sein können.
**WARNUNG** Ende DESC Feld konnte Anfang CLMS uberlappen**.