[go: up one dir, main page]

CH491203A - Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung, insbesondere Reinigung, von Metallschmelzen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung, insbesondere Reinigung, von Metallschmelzen

Info

Publication number
CH491203A
CH491203A CH72868A CH72868A CH491203A CH 491203 A CH491203 A CH 491203A CH 72868 A CH72868 A CH 72868A CH 72868 A CH72868 A CH 72868A CH 491203 A CH491203 A CH 491203A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
melt
electrolyte
cathode
partition
stirring
Prior art date
Application number
CH72868A
Other languages
English (en)
Inventor
Heinrich Dr Ing Ch Feichtinger
Borut Prof Dr Ing Che Marincek
Original Assignee
Heinrich Dr Ing Ch Feichtinger
Borut Prof Dr Ing Che Marincek
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Heinrich Dr Ing Ch Feichtinger, Borut Prof Dr Ing Che Marincek filed Critical Heinrich Dr Ing Ch Feichtinger
Priority to CH72868A priority Critical patent/CH491203A/de
Publication of CH491203A publication Critical patent/CH491203A/de

Links

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F27FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
    • F27DDETAILS OR ACCESSORIES OF FURNACES, KILNS, OVENS OR RETORTS, IN SO FAR AS THEY ARE OF KINDS OCCURRING IN MORE THAN ONE KIND OF FURNACE
    • F27D27/00Stirring devices for molten material

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Treatment Of Steel In Its Molten State (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description


  Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung, insbesondere Reinigung, von     Metallschmelzen       Gegenstand vorliegender Erfindung sind ein Verfah  ren und eine     Vorrichtung    zur Behandlung, insbesondere       Reinigung    von Schmelzen, beispielsweise Stahl- und  Kupferschmelzen     zum    Zwecke der Entgasung, Ent  schwefelung und zur     Entfernung        unerwünschter        Begleit-          elemente.     



  Es sind chemische Verfahren bekannt, bei     welchen          Reaktionen    von Schmelzen mit Schlacken im Vorder  grund stehen. So werden z. B. bei Stahlschmelzen der  Schwefel sowie der Phosphor weitgehend über rein che  mische Schlackenreaktionen aus der Schmelze herausge  bracht. Sauerstoff wird über     Desoxydationsprozesse     ebenfalls teils über direkte Reaktionen mit Kohlenstoff  oder     mittels    metallischer     Desoxydationsmittel,    wie Sili  zium, Mangan,     Aluminium    usw. aus Stahlschmelzen ent  fernt.  



  Diese Verfahren können zwar mit einfachsten Mitteln  durchgeführt werden, sie erfordern jedoch eine grosse  Erfahrung. Ihre Schwäche liegt     in    einer Unsicherheit, da  die Schlackenreaktionen oft nicht genügend vollkommen  ablaufen und die Kontrolle dieser Prozesse zum grossen  Teil auf     subjektive    Beobachtungen beschränkt ist. Dazu  kommt, dass im Sinne des     Massenwirkungsgesetzes    der  Austausch der zu     entfernenden    Elemente in die Schlacke  abhängig ist von deren     Reaktionsfähigkeit    und Konzen  tration. Die Schlacke reichert sich an     Verunreinigungen     an und muss bei höheren     Anforderungen    öfters gewech  selt werden.  



  Im allgemeinen kommt man mit     der    Schlackenarbeit  nur bei hohen Temperaturen, grossen Austauschober  flächen und bei guter Verteilung zu guten Ergebnissen,  wie dies z. B. beim     Uchtbogenofen    der Fall ist. Eine  grosse, unter Normalatmosphäre stehende Oberfläche  birgt aber die Gefahr der     Aufgasung    der Schmelze in  sich. Der in bekannter Weise geschaltete Lichtbogen be  wirkt auch eine     Aufgasung    der Schmelze mit     ionisierten     Gasen.  



  In einem Induktionsofen sind die Schlackenarbeiten  im allgemeinen nicht gut durchführbar, weil die Tempe  ratur an der Oberfläche für wirkungsvolle     chemische       Schlackenreaktionen zu     niedrig    ist. Gerade der unter at  mosphärischen Verhältnissen arbeitende Induktionsofen,  der bei vielen Schmelzprozessen infolge seiner einfachen       Bedienbarkeit    grosse Vorteile bringt, wird dadurch, dass  er für normale Schlackenarbeit nicht gut     verwendbar    ist,  in seiner Einsatzmöglichkeit bei der     Erschmelzung    gewis  ser     Schmelzen,    insbesondere Stahlschmelzen, einge  schränkt.

   Wenn ein     Induktionsofen    unter Schutzgas ge  stellt wird oder dessen Schmelze mit Edelgas gespült  wird, führt dies zu keiner ausreichenden Entgasung.  



  Ein anderer Weg, um     Verunreinigungen,    insbesondere  gasförmige     Elemente,    oder Verbindungen aus Schmelzen  herausholen, geschieht mit Hilfe von Vakuum. Vakuum  verfahren     erfordern    teure Einrichtungen und Apparate.  Ihre Wirksamkeit ist nicht nur abhängig von Höhe und  Zeitdauer des einwirkenden Vakuums, sondern auch von  anderen Faktoren, wie z. B.     Temperaturführung,    Aus  mauerung usw., die gewisse Fehlermöglichkeiten in sich  schliessen.  



  Der Zweck des vorliegenden     Verfahrens    ist, ohne  Vakuum eine weitgehende Entgasung und Reinigung von  Schmelzen     durchzuführen.    Von bekannten Verfahren  unterscheidet sich das Verfahren gemäss der vorliegenden       Erfindung    dadurch, dass mindestens auf einem Teil der  Oberfläche der Schmelze eine Elektrolyse vorgenommen  wird,     bei    welcher die     Schmelze    als Kathode geschaltet ist  und eine aus     schmelzflüssigen    Elektrolyten gebildete  Schicht die Verbindung     zur    Anode     gibt,

      wobei die  Schmelze an der Grenzfläche zwischen Elektrolyt und  Schmelze durch     Rührung    in     dauerndem    Austausch und  kräftiger Bewegung gehalten wird.  



  Das Verfahren kann so durchgeführt werden, dass  die Zuführung des elektrischen Stromes zur Kathode bil  denden Schmelze über mindestens einen als Kathode ge  schalteten Lichtbogen     erfolgt.    Dabei ist es     zweckmässig,     wenn in den Raum, in welchem ein     Lichtbogen    brennt,  Edelgas eingeleitet     wird.     



  Die Erfindung umfasst     ferner    auch eine     Einrichtung     zur Durchführung des Verfahrens. Die Einrichtung ist ge  kennzeichnet durch eine auf der Schmelze     schwimmende         Schlackenschmelze, die mit einer als Anode ausgebilde  ten Elektrode in Verbindung steht, während die  Schmelze mit einer zweiten Stromzuleitung die Katho  de bildet, ferner, dass Mittel zum Rühren und Aus  wechseln der Schmelze im Bereich der Grenzfläche zwi  schen Schmelze und Elektrolyt angeordnet sind. Eine  besonders     zweckmässige    Vorrichtung der Erfindung  sieht vor, dass der Elektrolyt gegen die Schmelze durch  eine Trennwand abgegrenzt wird und über Öffnungen  in dieser Trennwand auf die Schmelze einwirkt.

   Es ist  jedoch auch     möglich,    die Trennwand von der Oberfläche  bis zum Boden der Schmelze     auszudehnen.     



  Der Grundgedanke des erfindungsgemässen Verfah  rens beruht darauf, dass man mit der Schmelze Stoffe in  Kontakt bringt, die bei der Temperatur der Schmelze  einen geschmolzenen Elektrolyten bilden, welcher     mit     einer Anode in Verbindung steht, so dass die Schmelze  zur Kathode wird, und dass man durch intensive Rüh  rung, z. B. mit induktiver Rührung, oder durch Einleiten  von     inertem    Gas, insbesondere Argon, dafür sorgt, dass  die     Schmelzenoberfläche    in der Zone, wo sie der elektro  lytischen Einwirkung ausgesetzt ist, ständig ausgewech  selt wird. Die zur Kathode geschaltete Schmelze gibt auf  diese Art die Anionen, wie z. B.

   Sauerstoff, Schwefel,  usw. an den Elektrolyt ab, wobei diese an der Anode       ,ntladen    werden, und zum grössten Teil über Sekundär  reaktionen als flüchtige Verbindungen wie z. B. CO,  S02 entweichen. Als Elektrolyt kommen Gemische von  Salzen und Oxyden mit ähnlicher Zusammensetzung, wie  z. B. die heute in der Schmelzpraxis angewendeten Re  aktionsschlacken oder Schmelzelektrolyten in Frage.  Schmelzpunkt und     Verdampfungspunkt        muss    der  Schmelze angepasst sein.

   Während es in der üblichen  Schmelzmetallurgie darauf ankommt, aus dem Elektroly  ten mit Hilfe des elektrischen Stromes gewisse Metalle  zum Zwecke der Produktion an der Kathode auszuschei  den, kommt es bei dem vorliegenden Verfahren nicht auf  die Produktion von Metallen, sondern lediglich auf die  Entfernung von     Anionen-Verunreinigungen    aus der  Schmelze an.  



  In den Zeichnungen sind beispielsweise Anwendun  gen dieses Verfahrens schematisch dargestellt. Es zei  gen:       Fig.    1 die Anwendung des Verfahrens in einem In  duktionsofen,       Fig.2    die Anwendung des Verfahrens in einem       Lichtbogenofen,          Fig.3    die Anwendung des Verfahrens in einem       Dreiphasen-Lichtofen,          Fig.    4 eine Stromzuführung in die Schmelze mittels  gekühlter Tauchelektrode,       Fig.5    die beispielsweise Stromzuführung in die  Schmelze,       Fig.    6 eine Variante des Verfahrens, bei der der Elek  trolyt über eine poröse,     diaphragmaartige,

      mit Elektro  lyt getränkte     Trägermasse    auf die Schmelze einwirkt.  



       Fig.    1 zeigt die Anwendung des Verfahrens in einem  Induktionsofen mit einem abgetrennten Anodenraum  und Rührung mittels     Argonlanze.   <B>1.01</B> ist ein zylindri  scher Raum aus hitzebeständigem und schlackenbestän  digem Material, in dessen Innerem sich ein geschmol  zener Elektrolyt 102 befindet. Der geschmolzene Elek  trolyt kann aus Oxyden, bzw. Gemischen von Oxyden  bestehen, deren Mischungsverhältnis so gewählt ist,  dass sie bei der Temperatur der Schmelze schmelzflüs  sig sind. Um den Schmelzpunkt zu erniedrigen, können  Metallsalze zugesetzt werden, z.

   B.     Fluoride,    wie Kry-         olith.    Der Elektrolyt kann auch zum vorwiegenden Teil  oder auch nur aus Metallsalzen bestehen, insbesondere,  wenn es sich um eine Schmelze handelt, die einen nie  drigen Schmelzpunkt hat, wie z. B. Kupfer. In den Elek  trolyten taucht eine Elektrode 103, die z. B. aus Gra  phit hergestellt sein kann.     1lit    104 ist die Stromzuleitung  zu derselben bezeichnet, mit 201 die zu behandelnde  Schmelze. 202 bedeutet die unter     Elektrolyseeinfluss     stehende Zone der Schmelze, 301 die     Ausmauerung    des  Schmelzofens, 302 die Induktionsspule und 401 eine  Bodenelektrode zur Zuleitung des Stroms an die  Schmelze. 402 und 403 sind Kühlwasserleitungen zur  Bodenelektrode 401.

   Die Bodenelektrode kann auch  durch eine Tauchelektrode, wie in     Fig.    4 gezeichnet, er  setzt werden.  



  Mit den Pfeilen 203 wird schematisch angedeutet,  wie die Schmelze durch ein Induktionsfeld gerührt  wird. 501 ist eine Lanze zur Zuführung von Edelgas,  insbesondere Argon, zum Zwecke der Rührung, wo  durch die Schmelze in die     Elektrolysenzone    hochgeris  sen wird, was durch Pfeile 204 veranschaulicht ist. 601  ist ein Deckel, welcher die Aufrechterhaltung einer     in-          erten    Gastatmosphäre über der Schmelze gestattet.  



  Die Schmelze wird im Induktionsofen in ihrer Zu  sammensetzung richtig eingestellt und fertig erschmol  zen. Es ist vorteilhaft, den Raum über der Schmelze  602 dabei unter     Schutzgasatmosphäre    zu halten. Vor  der Behandlung wird der am Deckel<B>601</B> befestigte  Ring<B>101</B> auf den Spiegel der Schmelze 205 herabge  senkt und über die Öffnung 603 die den Elektrolyt bil  dende Substanz in den     Elektrolysenraum    102 gefüllt.  Nun wird der     Elektrolysestrom    über die Zuleitungen  104 und 404 eingeschaltet.     Hiezu    benötigt man z. B.  einen Gleichstrom von 7 V und einigen Tausend     Amperes,     worauf der Reinigungsprozess der Schmelze in kurzer  Zeit durchgeführt werden kann.

   Bei einem Induktions  ofen von 1,5 Tonnen und einer     Elektrolysestromstärke     von 3000 A reicht eine Behandlung von 2 bis 6 Minu  ten, um aus der Schmelze weitgehend Sauerstoff und  andere unerwünschte Beimengungen herauszuholen.  



  1n     Fig.2    ist eine Anwendung des Verfahrens bei  einem     Lichtbogenofen    dargestellt. 111 ist ein durch  hitzebeständiges     Nfaterial    von der Schmelze abgetrenn  ter Raum, welcher den Schmelzelektrolyten 112 enthält.  Mit<B>113</B> ist die Anode, mit 114 die Stromleitung, mit  211 die Schmelze und mit 311 der Behälter, der die  Schmelze umfasst, bezeichnet. 212 ist die unter     Elek-          trolyseeinfluss    stehende Zone der Schmelze. Unter dem  Anodenraum ist mit 213 eine turbulente Strömung an  gedeutet, die mit Hilfe eines     Argonstromes    aus der Zu  leitung 511 aufrechterhalten wird.

   Die     Argonzuleitung     511 ist hier schematische vom Boden her gezeichnet.  Das Argon gelangt     über    den porösen Körper 512 in die  Schmelze. Die Kathode 411 ist als     Lichtbogenelektrode     ausgebildet, welche sich in einem von der Aussenatmos  phäre über den Mantel<B>611</B> abgeschlossenen Raum be  findet.     Ueber    Zuleitungen<B>612</B> und eine Ableitung 613  kann Edelgas über diesen Raum geleitet werden. Mit  Hilfe einer zweiten     Argonzuleitung    811, die im vorlie  genden Beispiel als Lanze ausgebildet wird, kann die  Schmelze in die Zone 216, welche sich unter der Ka  thode befindet, gerührt werden.  



  Die schematische Darstellung veranschaulicht die  Anordnung einer Kathode, die über einen Lichtbogen  mit der auf dieser Seite als Anode geschalteten Schmelze  in Verbindung steht. Die Kathode 411 bewirkt eine Ver  minderung des Wasserstoffs der als Anode geschalteten      Schmelze und durch eine     dauernde    Auswechslung der  durch die Glocke 611 umschlossenen     Argonatmosphäre     kann der im Kathodenraum freigesetzte Wasserstoff ab  geleitet werden. Die Menge des freiwerdenden Wasser  stoffs kann z. B. über Wärmefühler kontrolliert werden.  



       Fig.    3 zeigt schematisch eine Anwendungsform des  Verfahrens in einem     Lichtbogenofen    mit drei Elektroden  421, 422 und 423, welche in bezug auf den Elektrolyse  prozess als Kathode geschaltet sind, indem man den  Minuspol an den Sternpunkt setzt. Die     Hilfselektrode     123 dient als Anode. Es ist auch möglich, jedoch in       Fig.    3 nicht gezeichnet, die drei Elektroden während der  Behandlung über Gleichstromventile mit pulsierendem  Gleichstrom zu speisen. Der Schmelzelektrolyt 122 wird  durch die Wand 121 begrenzt. Die     Rührung    kann auch  in bekannter Weise magnetisch erfolgen, z. B. mit Hilfe  eines     Rührmagneten    921.

   Die Zugabe von Elektrolyt  kann über eine Öffnung 622, welche sich im Deckel  621     befindet,    erfolgen. In der     Metall-Wanne    321 kann  eine     Schlackenabstichöffnung    322 angeordnet sein. Um  eine     Edelgasatmosphäre    im Ofen aufrechtzuerhalten,  ist eine Zuführung 623 und Ableitung 624 schematisch  angedeutet. Die Rührung der Schmelze in der Zone  unter den entgasenden Lichtbogen kann, wie beispiels  weise dargestellt, mittels     Argon-gespeister    Lanze 821  erfolgen.  



       Fig.    5 zeigt eine Ausführungsform analog     Fig.    1, je  doch mit einer gegenüber     Fig.    1 veränderten Stromzu  führung in die Schmelze. Die Anode 133 taucht in den  Elektrolyt<B>132,</B> welcher durch die Trennwand 131 von  der Schmelze getrennt ist. Mit 232 ist die Zone bezeich  net, in welcher die Schmelze mit dem Elektrolyt in Be  rührung kommt. Die Induktionsspule des Ofens ist mit  332 bezeichnet. Von der Stromquelle führt eine Zulei  tung 134 zur Anode 133. Der Minuspol der Stromquelle  kann über die Leitung 431 an eine     Stranggusskokille     837 angeschlossen werden. Der Giessstrahl 836 leitet  den     Elektrolysestrom    in die Schmelze, welche Kathode  bildet.

   Die Leitung 431 führt auch zur     Stopfenstange     831, deren Stopfen 835 die Öffnung 833 schliessen  kann. Bei geschlossener Öffnung 833 erfolgt die Strom  zufuhr zur Kathode nur über das     Diaphragma    834.  Durch die hohle     Stopfenstange   <B>831,</B> welche von einem  Isoliermantel 832 umgeben ist, kann Argon in die  Schmelze eingeführt werden, wodurch eine     Badbewegung     im Sinne der eingezeichneten Pfeile entsteht.  



       Fig.6    zeigt eine Variante, bei welcher die Trenn  wand     1=l1    bis zum Boden des Ofens 341 geführt ist.  Die Einwirkung des Elektrolyten auf die Schmelze er  folgt über die Trennwand, die als     Diaphragma    141 'ausge  bildet ist. Dieses     Diaphragma    141 besteht aus porösem,  schwammigem, bei der Temperatur der Schmelze feuer  festem Material, welches mit dem Elektrolyten durch  tränkt ist. Das     Elektrolyt-durchsetzte        Diaphragma    141  kann zum grossen Teil zur Ausbildung der     Gefässwan-          dungen    des Schmelzofens dienen.  



  Bei Schmelzen, von welchen hohe Reinheit gefor  dert wird, bilden solche unter Potential stehende, mit  Elektrolyt durchsetzte Wandungen einen wirksamen  Schutz gegen Rückwanderungen von Anionen in die  Schmelze. Insbesondere kann die Aufnahme von Sauer  stoff aus den Wandungen auf diese Art heruntergesetzt  werden. Zur Herstellung solcher     Diaphragmawandungen     kann jedes Oxyd verwendet werden, welches durch den  Elektrolyt nicht gelöst wird. Als Elektrolyt eignen sich  Oxyde oder Metallsalze, die die Leitfähigkeit der Wan  dungen 141 erhöhen. So können sogar     Alkali-Oxyde,       Wasserglas und ähnliche Verbindungen     verwendet    wer  den.

   Der in der     Diaphragma-ähnlichen    Wandung 141  verwendete Elektrolyt kann gleiche Zusammensetzung  haben wie der     Leitfähigkeitselektrolyt    142, der mit der  Anode 143 in Verbindung steht. Er kann aber auch     eine     andere Zusammensetzung aufweisen, insbesondere,  wenn es darauf ankommt, dass der in     Diaphragma    141  verwendete Elektrolyt einen anderen Schmelzpunkt ge  genüber der Schmelze hat. 441 ist die     kathodische    Zu  leitung, 341 bedeutet die     Ausmauerung    des Schmelz  ofens.  



  Durch die Kombination eines schmelzelektrolyti  schen Prozesses zur Entfernung der Anionen mit einem  unter     Edelgasatmosphäre    als Kathode geschalteten  Lichtbogen sowie durch Kombination einer intensiven       Rührung,    welche die Übergangszonen durchmischt, er  hält man ein Verfahren zum Entgasen,     Entschwefeln     und Reinigen von Schmelzen, welches in seiner Wirk  samkeit gegenüber     chemischen    Verfahren, wie     Schlak-          kenbehandlungsverfahren,        Desoxydationsverfahren    oder       Vakuumentgasungsverfahren,    Vorteile bringt. Diese  Vorteile sind:  1.

   Die Entfernung der Anionen wie Schwefel, Sauer  stoff, Stickstoff, Phosphor usw. aus der Schmelze  lässt sich quantitativ     wesentlich    weitgehender durch  führen, als dies bei normalen Schlackenprozessen  der Fall ist.  



  2. Es ist möglich, die Reaktionsschlacke in einem von  der     übrigen        Ofenmauerung    abgegrenzten Raum un  terzubringen, so dass auch bei Verwendung stark  aggressiver Schlacken nicht die gesamte Ofenaus  ausmauerung in     Mitgleidenschaft    gezogen wird, son  dern nur der die Schlacken     umgrenzende    Raum,  welcher bei bestimmten Anwendungen leicht aus  tauschbar und aus besonders widerstandsfähigem  Material gefertigt sein kann.  



  3. Der Behandlungsprozess wird über elektrische     Ener-          ffi        CY     e geführt, was bedeutet, dass der grösste Teil der  aus der Schmelze stammenden Anionen, welche in  den Schmelzelektrolyt überführt worden sind, durch  die Elektrolyse freigesetzt wird, somit der Elektro  lyt sich während des Stromdurchganges erneuert.  



  4. Der Grad der Reinigung beeinflusst das Potential  des Schmelzelektrolyten gegenüber der Schmelze und  kann somit kontrolliert werden. Bei Erreichung der  Zersetzungsspannung können an die Schmelze di  rekt     Desoxydationsstoffe    abgegeben werden, deren  Menge kann somit     quantitiv    eingestellt und kontrol  liert werden.  



  5. Das Verfahren ermöglicht es, ohne Vakuum, unter       atmosphärischem    Druck, eine weitgehend entgaste  Schmelze zu erhalten, die einer Vakuumbehandlung  gleichwertig ist. Es ist somit besonders geeignet,  überall dort eingesetzt zu werden, wo unter     inertem     Gas stehende Schmelzen entgast,     entschwefelt,        ent-          phosphort    und von     sonstigen    Anionen gereinigt wer  den sollen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zur Behandlung, insbesondere Reini gung, von Metallschmelzen, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens auf einem Teil der Oberfläche der Schmelze eine Elektrolyse vorgenommen wird, bei wel cher die Schmelze als Kathode geschaltet ist und eine aus schmelzflüssigen Elektrolyten gebildete Schicht die Verbindung zur Anode gibt, wobei die Schmelze an der Grundfläche zwischen Elektrolyt und Schmelze durch Rührung in dauerndem Austausch und kräftiger Be wegung gehalten wird.
    II. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens von Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit der Oberfläche der Schmelze in Kontakt stehender Schmelzelektrolyt mit einer als Anode ausgebildeten Elektrode in Verbindung steht, während die Schmelze mit einer zweiten Stromzuleitung die Kathode bildet, ferner, dass Mittel zum Rühren und Auswechseln der Schmelze im Bereich der Grenzfläche zwischen Schmel ze und Elektrolyt angeordnet sind. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, dass die Rührung durch Einleiten von inertem Gas erfolgt. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass die Rührung der Schmelze induktiv mittels eines Magnetfeldes erfolgt. 3. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass die Zuführung des elektrischen Stro- mes zur Kathode bildenden Schmelze über mindestens einen als Kathode geschalteten Lichtbogen erfolgt. 4. Verfahren nach Patentanspruch 1 und Unteran spruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Raum, in welchem mindestens ein Lichtbogen brennt, eine dau ernd ausgetauschte Edelgasatmosphäre aufrechterhalten wird.
    5. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektrolyt gegen die Schmelze durch eine Trennwand abgegrenzt wird und über Öff nungen in dieser Trennwand auf die Schmelze einwirkt. 6. Vorrichtung nach Patentanspruch II und Un teranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trenn wand von der Oberfläche bis zum Boden der Schmelze reicht. 7.
    Vorrichtung nach Patentanspruch II und Unter ansprüchen 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand aus einer porösen, diaphragmaartigen, mit Elektrolyt getränkten Masse besteht.
CH72868A 1968-01-15 1968-01-15 Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung, insbesondere Reinigung, von Metallschmelzen CH491203A (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH72868A CH491203A (de) 1968-01-15 1968-01-15 Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung, insbesondere Reinigung, von Metallschmelzen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH72868A CH491203A (de) 1968-01-15 1968-01-15 Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung, insbesondere Reinigung, von Metallschmelzen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH491203A true CH491203A (de) 1970-05-31

Family

ID=4193792

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH72868A CH491203A (de) 1968-01-15 1968-01-15 Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung, insbesondere Reinigung, von Metallschmelzen

Country Status (1)

Country Link
CH (1) CH491203A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2517328A1 (fr) * 1981-12-01 1983-06-03 Iso Metalurgkomplekt Procede et dispositif pour le traitement et l'affinage d'alliages metalliques liquides par chauffage a l'arc electrique a courant continu

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2517328A1 (fr) * 1981-12-01 1983-06-03 Iso Metalurgkomplekt Procede et dispositif pour le traitement et l'affinage d'alliages metalliques liquides par chauffage a l'arc electrique a courant continu

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2828634C2 (de) Vorrichtung zur Behandlung von Metallschmelzen
DE1262319C2 (de) Verfahren zur Behandlung von Metallschmelzen
DE3232551C2 (de) Vorrichtung zum Behandeln und Raffinieren von flüssigen Metallegierungen
DE1608738B1 (de) Verfahren zur elektrolytischen reinigung von metallen
EP1301642B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur verminderung des sauerstoffgehaltes einer kupferschmelze
DE3019066A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur gewinnung von eisen, zink und blei aus rueckstaenden von hochoefen, konvertern und elektrostahloefen
CH491203A (de) Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung, insbesondere Reinigung, von Metallschmelzen
DE3426736C2 (de)
DE2026780C2 (de)
EP0275349B1 (de) Verfahren zum sekundär-metallurgischen Behandeln von Metallschmelzen, insbesondere Stahlschmelzen
DE3590837C2 (de)
DE2001256B2 (de) Vorrichtung zur herstellung von bloecken
DE69125347T2 (de) Verfahren zur Pfannenstandentgasung mit einer die Pfanne umgebenden Induktionszusatzheizung
DE661792C (de) Verfahren zum Raffinieren von Kupfer
AT106694B (de) Verfahren und elektrolytische Zelle zur Gewinnung von reinem metallischen Aluminium durch elektrolytisches Raffinieren einer geschmolzenen Anodenlegierung.
DE2829372A1 (de) Verfahren zum herstellen von yttrium- metall und von dessen legierungen
AT527066B1 (de) Elektrolysevorrichtung zur Durchführung einer Schmelzflusselektrolyse
DE967617C (de) Gasmetallurgisches Verfahren zur Verbesserung von Metallschmelzen, insbesondere von Stahl- und Gusseisenschmelzen
DE4142160C1 (de)
AT40674B (de) Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Stahl.
DE2149407C (de) Verfahren zum Einschmelzen von Metall schwamm durch Gasplasmen in einem gekühlten Metallüegel
DE1608738C (de) Verfahren zur elektrolytischen Reim gung von Metallen
DE1533465C3 (de) Verfahren und Elektrolysezelle zur Gewinnung von hochreinem Mangan oder Manganlegierungen durch SchmelzfluBelektrolyse
DE1533460C (de) Verfahren zur Herstellung von reinem Mangan
DE197524C (de)

Legal Events

Date Code Title Description
PL Patent ceased