Verfahren und Vorrichtung zum Ausrichten und zum Zurichten von Druckformen ausserhalb der Presse Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor richtung zum Ausrichten einer ausserhalb einer Druck presse befindlichen Druckform nach einem Musterstück und zum Zurichten der Druckform.
Beim Mehrfarbdruck ist wie bekannt für jedes Farbmuster einer in einer Rotationspresse zu drucken den Vorlage, Zeichnung, Photographie oder ähnlichem eine Druckform erforderlich. Diese im allgemeinen aus einem nicht starren Material, z. B. Gummi, oder gum mienthaltenden Materialien oder dergleichen hergestell ten Formen werden um einen Zylinder einer Druck presse herumgelegt und darauf in einer exakten Rela tivstellung so befestigt, dass die danach angefertigten Drucke genau aufeinander ausgerichtet sind und eine genaue Gleichheit mit der Vorlage ergeben.
Beim Herstellen von Mehrfarbdruck mit einer ein- zylindrigen Druckpresse ist es notwendig, dass zur Er reichung der richtigen Relativlage der verschiedenfarbi gen Drucke der einzelnen Durchgänge die Druckform für jeden der aufeinanderfolgenden Druckdurchgänge in genau der gleichen Stellung auf dem Zylinder ange bracht wird wie die in den vorangegangenen Durch gängen benutzten Formen.
Um die Stillstandszeit einer Presse herabzusetzen, werden die Druckformen auf Zwischendecken aus Gum mi oder einem beliebigen anderen, ausreichend form- haltigen Material in ausgerichteter Stellung befestigt. Damit die Zwischendecken auf den Zylindern in der gleichen Stellung angebracht werden, sind die Zylin der der Presse mit einer Reihe von Stiften versehen, die auf allen Zylindern in gleicher Stellung angeord net sind. Die Zwischendecken weisen eine entsprechen de Anzahl von in gleicher Stellung wie die Stifte an geordneten Löchern auf, so dass beim Eingreifen der Stifte in diese Löcher alle Formen in der gleichen Stel lung auf dem betreffenden Zylinder plaziert sind.
Zum Ausrichten der Druckformen auf den Zwi schendecken ausserhalb der Druckpresse sind verschie- dene Ausrichtvorrichtungen im Gebrauch, die norma lerweise wenigstens zwei mit Stiften versehene Zylin der gleicher Grösse aufweisen, wobei Zahl und Anord nung der Stifte mit denen der Stifte auf den Druck zylindern übereinstimmen. Die Zwischendecken kön nen auf dem Zylinder der Ausrichtvorrichtung in der Relativstellung angeordnet werden, , die sie auf dem Pressenzylinder einnehmen.
Eine Form wird dann auf einer Zwischendecke befestigt, während eine andere Form mit Hilfe eines optischen Systems auf der an deren Zwischendecke in ähnlicher Stellung angebracht wird. Mit dem optischen System wird durch Verschie ben der zweiten Druckform auf ihrer Zwischendecke das Bild der zweiten Form mit dem auf einer reflek tierenden Fläche erscheinenden Bild der ersten Form zur Deckung gebracht. Ist die Deckungsgleichheit er reicht, dann haben die Formen die gleichen Relativ stellungen auf ihren Zwischendecken.
Einige Ausricht- vorrichtungen sind mit einem dritten mit den anderen Zylindern über ein Getriebe verbundenen Zylinder aus gestattet, der ein Probeblatt trägt, auf das zur Über prüfung der Ausrichtung Probeabdrucke gemacht wer den können.
Diese Vorrichtungen arbeiten in ihrem Anwendungs bereich zufriedenstellend. Es ist aber oft wünschens wert, die Druckformen relativ zur Originalvorlage zu plazieren, nach der sie hergestellt sind. Es kann auch sein, dass der Druck genau wie auf einem früheren Druckerzeugnis aussehen soll. Die Vorlage, nach der die Formen ausgerichtet werden, ist positiv, während die Druckplatten negativ sind oder umgekehrt. Folglich sind die optischen Systeme bekannter Ausrichtvorrichtungen nicht dazu geeignet, ein positives mit einem negativen Bild zu vergleichen, da das Auge der Bedienungsperson ein Bild spiegelbildlich zum anderen sehen würde.
Zur zeit geht man so vor, dass man die positive Vorlage zur Erreichung der Übereinstimmung mit der Form in ein negatives Bild umwandelt. Natürlich verursacht das beträchtlichen zusätzlichen Arbeitsaufwand und Kosten. Mit den bisher bekannten Vorrichtungen ist es nicht möglich, gleichzeitig mit dem Ausrichten die richtige Beschaffenheit der Oberfläche der Formen zu prüfen und vor dem Aufsetzen der Formen auf die Pressen- zylinder einen Probedruck zu machen.
Es ist wün schenswert, die Beschaffenheit der Formen in der Aus- richtvorrichtung zu prüfen und zu korrigieren, da in vielen Fällen bei Verwendung nicht starrer Formen durch Aufsetzen der Formen auf ihre Zwischendecke Unterschiede in der Höhe der druckenden Fläche auf treten können. In vielen Fällen will man bewusst Ände- rungen in der Höhe der druckenden Fläche erzielen.
Weist die Form grossflächige Druckbereiche und gleich zeitig Bereiche mit feinen Linien oder Mustern auf, dann muss der grossflächige Bereich höher gemacht werden als der Bereich mit dem feinen Muster, da das nachgiebige Material der Form unterschiedlich gepresst wird und die Bereiche mit feinen Mustern breitge quetscht werden. Demzufolge müssen zur Erreichung eines gleichmässigen Drucks die festeren Bereiche der Form mehr hervorstehen als die weicheren Bereiche. Auch beim Giessen der Platten können Unregelmässig- keiten vorkommen, die u.
U. schon in der Original- druckform, nach der die Matern hergestellt werden, vorhanden sind.
Unter Berücksichtigung der vorhergehenden Aus führung ist es ein wesentlicher Zweck der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung mit einem verbes serten optischen System zur Ausrichtung einer Druck form mit einer positiven Vorlage zu schaffen, bei dem bzw. der das optische System auch zur überprüfung der Ausrichtung während des Anhebens gewisser Be reiche der Druckformen verwendet werden kann.
Die obengenannte Aufgabe wird gemäss dem erfin- dungsgemässen Verfahren dadurch gelöst, dass zunächst eine vom Druckzylinder abgenommene Zwischendecke auf dem die Druckform zu tragen bestimmten Zylin der und eine entsprechende Zwischendecke auf dem das Musterstück zu tragen bestimmten Zylinder in ge nau gleicher Relativlage angebracht werden; dass dann das Musterstück auf der auf dem Zylinder befestigten Zwischendecke fest angeordnet wird;
dass die Druck form auf der Zwischendecke des anderen Zylinders so lange verschoben wird, bis die Stellung gefunden ist, in der das reflektierte Bild der Druckplatte mit dem Bild des Musterstücks zur Deckung kommt; dass die Druckform in dieser Stellung auf der Zwischendecke befestigt wird;
dass danach die druckenden Bereiche der Form auf dem die Druckform tragenden Zylinder der Ausrichtvorrichtung zugerichtet werden, wobei das Musterstück während dieser Zeit auf seiner Zwischen decke auf dem Zylinder verbleibt und die Deckungs gleichheit des Bildes der Druckform mit dem Muster stück immer wieder geprüft wird, um sicherzustellen, dass beim Abnehmen der Form vom Zylinder noch Deckungsgleichheit besteht.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zeichnet sich aus durch im Abstand voneinander angeordnete, in einem Rahmen um parallele Achsen drehbar gelagerte Zylin der; Einrichtungen zur Befestigung je einer Zwischen decke auf den Zylindern in gleicher Relativstellung;
Ein richtungen zum Befestigen eines Musterstückes auf ei ner auf einem der Zylinder angeordneten Zwischen decke; eine die Zylinder in gleicher Relativstellung zu einander haltende übertragungsvorrichtung; ein in den Zwischenraum zwischen den Zylindern eingebautes, ein Bild des Musterstücks und ein Bild der auf der Zwi schendecke des anderen Zylinders angeordneten Druck form reflektierendes optisches System;
Einrichtungen zum Befestigen der Druckform auf der Zwischendecke des anderen Zylinders bei Deckungsgleichheit der Bil der; und im Rahmen nahe dem die Druckform tragen den Zylinder angeordnete, die druckenden Flächen der Druckform mit Farbe beaufschlagende Einrichtungen, die ein Erkennen zu niedrig liegender und daher keine Farbe aufnehmender Bereiche ermöglichen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand von Zeichnungen beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 einen vertikalen Schnitt der erfindungsgemäs- sen Ausrichtvorrichtung nach der Linie 1-1 in Fig. 3; Fig. 2 einen Horizontalschnitt nach der Linie 2-2 in Fig. 1; Fig. 3 eine Vorderansicht in Verbindung mit einem Teilschnitt der erfindungsgemässen Vorrichtung; und Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines Zylinders mit einer auf einer Zwischendecke befestigten Druck form.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung besteht aus ei nem Rahmen 1 mit von Querträgern 4, 5 parallel und im Abstand zueinander gehaltenen Seitenteilen 2, 3 und einer unteren Grundplatte 6. Zwischen den Seitentei len 2 und 3 sind auf Wellen 9, 10, 11 Zylinder 12, 13, 14 angeordnet. Der Zylinder 12 liegt im oberen Abschnitt des Rahmens und ist gegenüber der senk rechten Mittelebene der Vorrichtung ein wenig in Rich tung auf die Rückseite hin versetzt. Die Zylinder 13, 14 sind im unteren Abschnitt des Rahmens soweit unter dem oberen Zylinder 12 angeordnet, dass ein optisches System 15 und ein unterer Arbeitsbereich 15' zwischen dem oberen und den beiden unteren Zylin dern vorgesehen werden kann. Die Wellen 9, 10 der Zylinder 12, 13 sind in den Seitenteilen eingebauten Lagern 7, 8 gelagert.
Die Welle 11 des Zylinders 14 ist unabhängig von den anderen Zylindern beweglich und gestattet das Ausrichten der Zylinder zueinander. Der Zweck dieses Ausrichtens wird noch beschrieben. Die Zylinder 12, 13 sind z. B. durch eine über auf vor stehenden Enden 18 der Wellen 9, 10 angeordnete Ket tenräder 17 laufende Kette 16 miteinander gekoppelt, so dass sie gemeinsam gedreht werden können. Eine dieser beiden Wellen, beispielsweise die Welle 10, ist mit einer Antriebsvorrichtung, wie z. B. einem Hand rad 19 verbunden, mittels dem die Zylinder je nach Bedarf gedreht werden können.
Die Zylinder 12, 13 weisen eine sich in Längsrich tung des Zylinders erstreckende Reihe von im Abstand voneinander angeordneten Stiften 20 auf, die in Durch messer und Anordnung genau den auf nicht gezeigten Zylindern einer Druckpresse vorgesehenen Stiften ent sprechen. Dadurch wird erreicht, dass Zwischendecken 21, 22 auf den Zylindern 12, 13 in genau der gleichen Relativlage montiert werden, wie auf den Pressenzylin- dern. Die aus Gummi oder einem anderen genügend formhaltigen Material hergestellten Zwischendecken 21, 22 sind an einem Rand mit einer Reihe von auf die Stifte 20 passenden Löchern 23 (Fig. 4) versehen.
Die Zwischendecken werden auf die Oberflächen der Zy linder aufgelegt, und die den mit Löchern 23 verse- henen Rändern gegenüberliegenden Ränder werden auf der Zylinderoberfläche mittels Klebstreifen 24 befestigt (Fig. 4). Die auf diese Weise auf den Zylindern befestig ten Zwischendecken werden immer in gleichen Relativ stellungen auf den betreffenden Zylindern angeordnet und ergeben eine schnell zu erreichende, exakte Fixie rung.
Bei der vorliegenden Erfindung geht man von ei ner Vorlage, z. B. einer Zeichnung, einer Fotografie oder einem vorher gedruckten Druckerzeugnis aus. Zur Veranschaulichung wird beispielsweise ein im folgenden als Musterstück 25 bezeichneter Umschlag verwendet (Fig. 1). Das Musterstück weist in verschiedenen Far ben bedruckte Bereiche auf. Die Farben können aber auch so aufgetragen sein, dass sie sich überdecken und auf diese Weise andere Farbschattierungen bilden, wie z. B. bei einer Farbfotografie oder einer farbigen Zeich nung. Es ist erwünscht, dass der Druck auf den vor liegenden Umschlägen genau so angeordnet wird, wie bei früheren Lieferungen. Das Musterstück wird auf der Oberfläche der Zwischendecke des oberen Zylin ders mittels Klebestreifen 26 befestigt.
Auf diese Weise wird es dicht auf der Oberfläche der Zwischendecke gehalten, um das Ausrichten von vorher benutzten oder nach einem beliebigen, keinen Teil der Erfindung dar stellenden Verfahren hergestellten Druckformen 27 zu erleichtern. Dabei ist nur gefordert, dass die Druck form leicht der Wölbung der Zwischendecke des Zylin ders 13 angepasst und darauf mittels beidseitig kle benden Klebstreifen befestigt werden können. Derartige Formen werden normalerweise aus nachgiebigem Ma terial, wie z. B. Gummi oder gummienthaltenden Ma terialien oder dergleichen hergestellt, in denen die Farb- oder Buchstabenbereiche in gewünschter Weise vorgese hen sind.
Um die Druckformen auf den Zwischen decken leicht befestigen zu können, sind die Druck formen auf ihren Rückseiten mit einer Klebschicht 28 versehen, die auf die Oberfläche der Zwischendecke durch eine darauf befindliche Klebschicht aufgeklebt werden können.
Das optische System 15 zum Ausrichten des nega tiven Bildes der Form mit dem positiven Bild auf dem Musterstück muss so ausgebildet sein, dass die Lage ei nes Bildes so lange verstellt werden kann, bis sich bei de Bilder genau decken. Um das zu erreichen, hat das optische System drei Spiegel 29, 30 und 31, die in ei nem zwischen den Seitenteilen 2 und 3 des Rahmens 1 angeordneten Gehäuse 32 untergebracht sind.
Das Gehäuse 32 kann in seiner Breite der Länge der Zylinder entsprechen. Werden jedoch ausnahms weise lange Zylinder benutzt, kann das Gehäuse 32 schmaler und auf den Querträgern 4 und 5 beweglich angeordnet sein, um relativ zu den Druckbereichen verschoben zu werden. Das Gehäuse 32 weist Seiten wände 33 und 34 auf, die jeweils mit mehreren Leisten 35 und 36 fest verbunden sind. Diese Leisten erfas sen die Seiten der Spiegel und halten sie in der richti gen Winkelstellung, um die beiden Bilder zur Deckung zu bringen.
Die Spiegel 29 und 30 sind im Rahmen unterhalb des Zylinders 12 aufeinander in waagrechter Richtung im Rahmen ausgerichtet. Dabei ist der Spiegel 30 auf der Vorderseite und der Spiegel 29 im wesentlichen parallel zum Spiegel 30 auf der Rückseite des Zylin ders 12 so angeordnet, dass der Spiegel 29 die vom Musterstück 25 kommenden Lichtstrahlen reflektiert und sie in waagrechter Richtung durch den für das Auge der Bedienungsperson durchsichtigen Spiegel 30 hindurchschickt. Der Spiegel 31 ist über dem Spiegel 30 nach vorn versetzt in einer solchen Winkelstellung angebracht, dass die von der Druckform kommenden Lichtstrahlen von ihm auf den Spiegel 30 und von die sem wiederum in horizontaler Richtung wie die vom Spiegel 29 reflektierten Strahlen zurückgeworfen wer den.
Um die Lichtverhältnisse auf den Seiten des durch sichtigen Spiegels 30 beeinflussen zu können, ist das Gehäuse 32 mit einem Deckel 37 versehen, der sich von einem im Abstand vom Spiegel 29 gelegenen Punkt aus über den Spiegel 30 erstreckt und den Spiegel 31 umgibt.
Er ist mit seinem Ende in horizontaler Richtung mit der oberen Kante des Spiegels 30 im wesentlichen ausgerichtet. Das hintere Ende des Deckels 37 arbeitet mit der oberen Kante des Spiegels 30 zusammen und bildet eine Öffnung 3 8 für den Durchtritt der vorn Musterstück auf den Spiegel 29 fallenden Lichtstrahlen. Das hintere Ende des Deckels wird von einer Strebe 39 und das vordere Ende von einer Stange 40 getra gen. Die Enden der Strebe 39 und der Stange sind an den Seitenwänden 33 und 34 abgestützt. Der Boden des Gehäuses wird zwischen den Spiegeln 29 und 30 von einer Platte 41 mit abgebogenen, an den Seitenwän den 33 und 34 befestigten Kanten 42 abgeschlossen.
Mit der Vorderkante des Deckels 37 arbeitet ein Bar unterliegender Schild 43 zusammen, der einen nach unten sich erstreckenden Abschnitt 44 und einen nach vorn gerichteten waagrechten Abschnitt 45 aufweist. Der sich nach unten erstreckende Abschnitt 44 fluchtet mit der Unterkante des Spiegels 30 und bildet eine Öffnung 46. Der Abschnitt 45 stellt den Boden einer Sichtöffnung 47 dar, durch die man die Bilder auf den Spiegeln 29 und 30 betrachtet.
Das Musterstück 25 auf der Zwischendecke des oberen Zylinders wird von einer an der Rückseite der Öffnung 38 angeordneten Lichtquelle 48 beleuchtet. Die auf der Zwischendecke des Zylinders 13 angebrachte Druckform wird von einer ähnlichen, dicht unter der Bodenplatte 41 liegenden Lichtquelle 49 beleuchtet. Die richtige Transparenz des Spiegels 30 wird durch Abstimmen der Lichtintensitäten der beiden Lichtquel len 48 und 49 erreicht, so dass das Bild auf dem Spie gel 29 durch den durchsichtigen Spiegel 30 hindurch sichtbar ist, während das Bild der Druckform des Zy linders 13 auf der reflektierenden Oberfläche des Spie gels 30 zu sehen ist.
Es können also beide Bilder ge sehen werden und durch Ändern der Stellung der Druckform auf dem Zylinder 13 miteinander zur Dek- kung gebracht werden. Ist beispielsweise das Muster stück 25 auf dem Zylinder 12 positiv, dann liefert es ein negatives Bild auf dem Spiegel 29, das vom Auge 50 der Bedienungsperson durch den Spiegel 30 hindurch gesehen wird. Das Bild der auf dem Zylinder 13 be festigten Druckform 27 erscheint im Spiegel 31 positiv. Nach der Reflektion durch den Spiegel 30 wird es ne gativ, so dass es leicht mit dem auf dem Spiegel 29 sichtbaren Bild durch Verschieben der Druckform 27 auf der Zwischendecke 22 zur Deckung gebracht wer den kann.
Danach wird die Druckform auf dem Zylin der 13 festgeheftet.
Um Parallaxenfehler zu vermeiden, ist der durch die Linien 51 und 52 gekennzeichnete Lichtweg von einem Punkt auf dem Musterstück 25 bis zum Auge 50 ebenso lang wie der durch die Linien 53, 54 und 55 dargestellte Lichtweg von einem Punkt auf der Druck form 27 zum Auge 50. Die Linie 55 fällt mit der Linie 52 zusammen.
Ausser dem genauen Ausrichten der Druckformen relativ zu den Pressenzylindern und in bezug auf an dere Farben bei Mehrfarbdrucken müssen die Druck formen ein gleichmässig gedrucktes Bild ergeben.
Wie schon erwähnt, ist die Dicke der Druckform 27 aus verschiedenen Gründen unterschiedlich, so dass ein un- gleichmässiger Druck entsteht, da die niedrigen Berei che der Form keine Farbe aufnehmen. Mit der vorlie genden Erfindung wird dieser Fehler dadurch berich tigt, dass die niedrigen Bereiche der auf der Zwischen decke 22 angeordneten Druckform 27 in der Ausricht- vorrichtung an der Unterseite der Form angehoben wer den.
Mit der erfindungsgemässen Vorrichtung wird wie aus der folgenden Beschreibung hervorgeht - auch erreicht, dass grössere Bereiche und die mit kleinen Druckflächen versehenen Bereiche der Druckform die richtige Farbmenge aufnehmen, um gleichmässig druk- ken zu können.
Dabei ist der Zylinder 14 so montiert, dass der Achsabstand zwischen den Zylindern 13 und 14 genau eingestellt werden kann. Dies kann durch Lagern der Enden der Welle 11 in exzentrischen Lagern erreicht werden, die mit einem genau steuerbaren Gestänge ver bunden sind, durch das- die Oberfläche des Zylinders 14 zu der Oberfläche der auf dem Zylinder 13 ange ordneten Druckform hin und von ihr weg, z.
B. in Schritten 0,025 mm oder noch weniger, verschoben werden kann. Eine solche Wirkung erreicht man in ein facher Weise dadurch, dass die Welle 11 aufnehmende Lagerschilde 56 und 57 auf Führungen 58 und 59 montiert sind, die mit den Seitenteilen 2 und 3 fest verbunden sind (Fig. 1 und 3). Die Lagerschilde 56 und 57 werden durch eine einen Vorsprung 60' mit einer Bohrung mit Feingewinde 61 aufweisenden Querschiene 60 miteinander verbunden. In das Gewinde 62 der Bohrung 61 ist ein mit Gewinde versehener Teil einer Welle 63 eingesetzt.
Das andere Ende 64 der Welle 63 ist in einem auf der Vorderkante der Grundplatte 6 angeordneten Querträger 65 gelagert. Die Welle wird durch einen Bund 66 und eine auf der Welle befestigte Scheibe 67 an einer axialen Bewegung gehindert, da diese Teile 66, 67 zu beiden Seiten des Trägers 65 anliegen. Das gelagerte Ende der Welle weist auch ein Handrad 68 auf, mittels dem die Welle gedreht und damit der Zylinder 14 in Richtung auf den Zylinder 13 oder von ihm weg bewegt werden kann. Die Scheibe 67 ist vorzugsweise mit einer Umfangsskala 69 versehen, an der man die Verstellung des Zylinders 14 ablesen kann.
Der Zylinder 14 wird vom Zylinder 13 über eine Übertragungsvorrichtung so angetrieben, dass beide Zy linder an ihren Oberflächen entgegengesetzt gerichtete, aber gleich grosse Umfangsgeschwindigkeiten haben. Wird der Zylinder 13 entgegen dem Uhrzeigersinn ge dreht, dann dreht sich der Zylinder 14 im Uhrzeiger- sinn (Fig. 1).
Die mit den Zylindern 13 und 14 entspre chend verbundenen Zahnräder 70 und 71 stellen eine Übertragungsvorrichtung dar, bei der die miteinander in Eingriff stehenden Zähne auch bei den zwischen den Zylinderoberflächen notwendigen geringen Verstellun- gen ständig eine Übertragungsverbindung aufrechterhal ten.
Um Fehler in der Druckform zu zeigen und die an- zuhebenden Stellen zu bestimmen, kann die Druckform mittels einer Handwalze mit Farbe versehen werden. Die Ausrichtvorrichtung ist vorzugsweise mit einem me chanischen Farbwerk 72 ausgerüstet, das eine in ei nem Farbbehälter 74 drehbar montierte Farbwalze auf weist. Im Farbbehälter 74 ist auch eine mit der Farb walze 73 in rollendem Kontakt stehende Farbverteiler- walze 76 angeordnet, die aber nicht in die Farbe 75 eintaucht.
Das Farbwerk 72 ist vorzugsweise zwischen der Walze 13 und dem Querträger 65 so montiert, dass die Farbverteilerwalze 76 die druckende Fläche der Druckform 27 beaufschlagt. Es ist vorzugsweise herausnehmbar in fester Stellung an der Innenseite des Querträgers 65 auf einer Halterung 77 angeordnet.
Das Farbwerk 72 ist zur Verwendung von Anilin- oder flexographischen Farben geeignet, die Fehlstellen in der Druckform 27 schneller anzeigen als Farben auf Ölbasis.
Bei Verwendung von Anilin- oder flexographischen Farben kann eine Änderung der Plattendicke um mehr als etwa 0,04 mm durch Überprüfen der Farbschicht auf der Druckform festgestellt werden. Sind die drucken den Oberflächen der Druckform zufriedenstellend, wer den sie alle gleichmässig mit Farbe überzogen. Wenn jedoch Abschnitte der Druckform die Farbe nicht rich tig aufnehmen, dann müssen diese Abschnitte gegen über der Zwischendecke so weit angehoben werden, dass alle druckenden Flächen gleichmässig einen Farb- überzug aufnehmen.
Durch Drehen des Zylinders 13 wird die Druckform in rollendem Kontakt mit der Oberfläche des Papiers 78 gebracht, das mittels Klebstreifen 79 auf der Ober fläche des Zylinders 14 angeordnet ist. Dabei wird ein Abdruck auf dem Papier hergestellt, um die harten und weichen Druckbereiche der Form bei den in der Druck presse vorkommenden Drucken zu prüfen.
Die weichen Bereiche, z. B. Bereiche, die feine Li nien und Muster aufweisen, werden leicht festgestellt und es werden dann zum Druckausgleich Einlagen un ter die harten Bereiche auf die Zwischendecke aufge legt, bis ein gleichmässiges Farbbild auf dem Papier blatt erreicht wird. Dazu sind u. U. mehrere Probe drucke notwendig, wobei Abschnitte der Druckform 27 von der Oberfläche der Zwischendecke 22 des Zylin ders 13 abgehoben und nach jedem Versuch ausge tauscht werden müssen.
Da die Bedienungsperson jede Abweichung aus der fluchtenden Stellung der Bilder auf den Spiegeln 29 und 30 erkennen kann, kann sie sich leicht vergewissern, ob sich die Ausrichtung mit dem auf dem Zylinder 12 angebrachten Musterstück geändert hat.
Die Umfangsskala 69 auf der Scheibe 67 gibt den Achsabstand zwischen den Zylindern 13 und 14 an, bei dem der erforderliche Quetschdruck auftritt.
Die gesamte Quetschung oder Zusammendrük- kung der Druckform aus Gummi darf bei Verwen dung von flexographischen Farben etwa 0,05 mm und etwa 0,13 mm bei nachfolgender Verwendung in ei ner Druckpresse mit Ölfarben nicht überschreiten. Die Herabsetzung der Quetschung ist immer wünschens wert, da damit die Lebensdauer der Formen verlängert wird. Nach der Theorie sollten Druckformen aus Gum- mi so aufliegen, dass eine Quetschung von weniger als etwa 0,05 mm auftritt.
Nachdem eine Druckform eingestellt und vorberei tet worden ist, wird die die Druckform .tragende Zwi schendecke vom Zylinder 13 abgenommen und es wird eine andere Zwischendecke aufgesetzt, um in ähnlicher Weise eine Form für eine andere Farbe vorzubereiten. Diese neue Druckform wird ebenfalls mit dem Muster stück 25 ausgerichtet, so dass sie in vollkommener Deckungsgleichheit die gleiche relative Lage auf ihrer Zwischendecke hat wie die vorhergehende Druckform. Dieser Vorgang wird bei den anderen erforderlichen Formen wiederholt.
Wenn ein Kunde ein Probeexemplar des Druck erzeugnisses wünscht, kann natürlich eine farbige Re produktion auf einem auf den Zylinder 14 der Aus- richtvorrichtung aufgelegten Blatt erzeugt werden.
Beim Wechsel von einer Farbe zur anderen werden die Farbwalzen und die Farbverteilerwalzen in einfa cher Weise durch Abwischen mit einem Lösungsmit tel gesäubert. Der Einfachheit halber kann der Farb- behälter 74 mit auswechselbaren Einsätzen versehen sein, wobei jeder für eine bestimmte Farbe oder Far bentype bestimmt ist. Dabei wird ein Einsatz heraus genommen und durch einen eine andere Farbe enthal tenden Einsatz ersetzt.