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CH417624A - Verfahren zur Herstellung zentralstimulierend wirkender Aminonitrile - Google Patents

Verfahren zur Herstellung zentralstimulierend wirkender Aminonitrile

Info

Publication number
CH417624A
CH417624A CH545661A CH545661A CH417624A CH 417624 A CH417624 A CH 417624A CH 545661 A CH545661 A CH 545661A CH 545661 A CH545661 A CH 545661A CH 417624 A CH417624 A CH 417624A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
acetonitrile
stimulating effect
hydrochloride
phenyl
aminonitriles
Prior art date
Application number
CH545661A
Other languages
English (en)
Inventor
Klosa Josef Dr Dipl-Chem
Original Assignee
Hans Voigt Chem Pharm Fabrik D
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hans Voigt Chem Pharm Fabrik D filed Critical Hans Voigt Chem Pharm Fabrik D
Priority to CH545661A priority Critical patent/CH417624A/de
Publication of CH417624A publication Critical patent/CH417624A/de

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)

Description


  



  Verfahren zur Herstellung zentralstimulierend wirkender Aminonitrile
Die vorliegende Erfindung befasst sich mit der Herstellung   neuer Aminonitrile der Fonmel    :
EMI1.1     
 in welcher R einen aliphatischen Rest mit 1-5 C-Atomen oder unsubstituiertes oder substituiertes Aryl und   Rt    H   oder-CH3    bedeutet.



   Erfindungsgemäss erhält man diese   Körperklasse,    indem man einen entsprechenden Aldehyd und Alkalicyanid mit   ss-Phenylisopropylamin    bzw. N-Methyl  ss-phenylisopropylamin    oder einem Salz davon umsetzt.



   Phenylsilopropylamin sowie   N-Methylphenyliso-    propylamin können sowohl als Racemate oder in Form ihrer optisch aktiven Isomeren verwendet werden.



   Die neue Körperklasse der angegebenen Formel zeigte überraschende und unerwartete pharmakodynamische Eigenschaften. Sie wirkt   zentralstimulie-    rend. Es ist ber, eits eine Reihe von Aminonitrilen heschrieben worden (Deutsche Patentschrift 960462, 970 435), welche sich zwar   spasmolytisch    als auch analgetisch wirksam erwiesen haben, aber nicht zentralstimulierend. Von den   Phenylisopropylaminen    ist bekannt, dass ihre zentrsalstimulierende Wirkung durch Einfügung von Substituenten anstelle der H-Atome am Aminostickstoff vermindert wird und ebenso wird die Toxizität herabgesetzt. Nur der Ersatz des einen H-Atoms durch die Methylgruppe, so   dass N-Methylphenylisopropylamin    entsteht, steigert die zentralstimulierende Wirkung des Grundkörpers.



   Dies ist als einzige Ausnahme bisher bekannt   (F.    Hauschildt,   Naunyn-Schmiedebergs Aren.    exp.



  Pathol.   Pharmakol.    191, 467 [1938]). Es hat sich nun ergeben, dass der zentralstimulierende Effekt durch Einführung einer substituierten Cyanmethylgruppe   einerseits verstärkt und and, ererseits verlängert    wird.



  Dieser   zentralstimulierende    und zentralstimulierend verlängernde Effekt ist nur der Nitrilgruppe zuzuschreiben, denn wird die Nitrilgruppe zur Carbamidoder Carbonsäuregruppe verseift, so geht dieser Effekt verloren. Folgende Tabelle zeigt die   Toxizi-    tätsdaten für Vertreter der neuen Körperklasse gegenüber bekannten Substanzen :
DL50    subeutan    Name :

   in mg/kg
Coffein 240    2-Phenyl-3-methylmorpholin    183    Amphetamin-Sulfat    46    a-Phenyl-a- (ss-phenyl-isopropyl- arnino)-acetonitril 58  α-Äthyl-α-(ss-phenyl-isopropyl-    amino)-acetonitril 22    α-(ss-Phenylisopropylamino)-    essigsäure   1200       α-Phenyl-α-(ss-phenyl-isopropyl)-    acetamid 280 Die Bestimmung und Berechnung der   DLso    erfolgte nach Weil (Biometrics 8, 249 [1952]).



   Bei Einverleibung der Vertreter der neuen   Kör-    perlasse der angegebenen Formel an Versuchstiere setzte sofort die Erregung ein und hielt lange an. Die erhöhte Giftigkeit bei Vertretern der neuen   Körper-    klasse ist also auf eine stärkere zentralstimulierende Wirkung zurückzuführen. 



   Nach Einverleibung von 10  /o der Dosis von DL50 sowohl von   2-Fhenyl-j3-methyl-morpholin,,    Amphetamin-Sulfat,   a-Phenyl-a-(ss-phenylisopropyl-    amino)-acetonitril und   a-Athyl-a- (-phenylisopropyl-    amino)-acetonitril hielt die erregende Wirkung der beiden letzteren, nach dem erfindungsgemässen Verfahren dargestellten, Körper doppelt so lange an als nach den beiden ersteren Körpern.



   Die entsprechenden Amide und Säuren, also   a-Phenyl-a-(ss-phenylisopropylamino)-essigsäure    und   α-Phenyl-α-(ss-phenylisopropylamino)-acetamid    zeigten keine   wesentliche zentralstimulierende    Wirkung.



   Das unsubstituierte   a-(ss-Phenylisopropyl-ami-    no)-acetonitril, welches bereits bekannt ist (H. D.



  Moed, J. van Dijk u. N. Niewind, Recueil des travaux chimiques des Pays Bas 74, (1955), S. 922) zeigte bei gleicher Versuchsanordnung eine schwächere zentralstimulierende Wirkung als   Amphetamin.    Eine Substitution von R   =    mindestens eine Alkyl- (z. B.



  Äthyl) oder Arylgruppe (z. B. Phenyl) ist also für die stärkere und längere   zentralstimulierende    Wirkung von grosser Bedeutung.



   Bekanntlich   lässt    sich die   stimulierende    Wirksamkeit einer Substanz ähnlioh wie diejenige einer   sedativ    wirksamen Substanz durch   Mobilitätsmessun-    gen an Mäusen durchführen. Nach Einverleibung der zu prüfenden Substanzen an Mäuse werden diese unruhig, vor allem beweglicher. Die Veränderung der Beweglichkeit der Versuchstiere gilt nun als Kriterium   für die pharmlakodynamische    Beeinflussung des   Zentralnervensystems.    Um nun diese Beweglichkeit in Zahlen angeben zu können, wird die Methode des   Rotationszitterkäfigs    bei gleichzeitiger Registrierung der Zahl der Bewegungen der Tiere angewandt.

   Die Tiere kommen in den   Zitterkäfig    und werden insgesamt 13-14 Stunden nach der subcutanen   Einverlei-    bung der Substanzen unter Registrierung der Bewegungen beobachtet. Die Bewegungen des Käfigs werden durch einen Zähler registriert. Die registrierte Zahl der Bewegungen wird in bestimmten Zeitintervallen abgelesen. Die Versuchsanordnung (vgl.



  J.   Tamchyna,    Acta Scientia hungaria 12, 209 [1957]) stellt eine Verbesserung bekannter Methoden dar (vgl. Fr. Koch,   Zeitschr.    für experimentelle Medizin, Bd. 116, S. 445 (1939), L. Ther, Pharmakologische Methoden, Stuttgart 1949,   l.    Aufl. S. 386-396).



   Jede der geprüften Substanzen wurde einer Gruppe von 20 Mäusen subcutan einverleibt. Gleichzeitig wurde festgestellt, wie sich unbehandelte Tiere in einem solchen   Zitterkäfig      verhielten    (Kontrollgruppe). Jede Maus wurde im   Zitterkäfig    allein untersucht, so dass für jede Substanz die Versuche mit 20 Mäusen wiederholt wurden. Die angegebenen Zahlen   (Beweglichkeitszahl)    stellen Mittelwerte dar (Methode vgl. J. H. Born., J. D. Finne u. L. G. Goodwin, Biological Standardisation, Oxford   [1950]).    Die Messungen wurden in einem temperaturkonstanten Raum bei einer Temperatur von 23 bis 25  C durchgeführt.

   Der Raum war gegen Lärm isoliert und indirekt mit konstanter Lichtintensität beleuchtet, so dass alle äusseren Einflüsse, welche die Beweglichkeit der Tiere beeinflussen konnten, weitgehend ausgeschaltet waren.



   Die nachfolgenden Kurven geben die Ergebnisse der Messungen an. Danach ergibt sich, dass Vertreter der neuen Körperklasse zwar nicht sofort nach Einverleibung eine stärkere Wirkung, wie Amphetamin, besitzen. Die am Anfang stärkere zentralstimulierende Wirkung des Amphetamins sinkt bereits nach zwei Stunden, erreicht in der 5. bis 7.



  Stunde ein Minimum. Die   zentralstimulierende    Wirk, ung der neuen   Körperklasse    wird dagegen von der 2. bis zur 5. Stunde stärker, fällt dann langsam ab (8. bis 9. Stunde) und steigt hierauf wieder (von der 10. Stunde ab) an. Sie erreicht schliesslich die   ursprüngliche Stärke der zentralstimulierenden    Wir  kung    wieder. Die   protahierte    Wirkung der Vertreter der neuen Körperklasse ist also sehr eindeutig ausgeprägt. Der vorübergehende Abfall der motorischen Aktivität kann also mehr durch eine vorübergehende Ermüdung der Versuchstiere erklären. Man kann die zentralstim, ulierende Wirkung der neuen   Körper-    klasse praktisch als gleichbleibend (nicht so stark schwankend wie bei Amphetamin) und langdauernd betrachten.



   Beispiel   1       α-Phenyl-α-(ss-phenylisopropyl-amino)-    acetonitril
EMI2.1     
 a)   70 g    d,   l-ss-Phenylisopropylamin    als freie Base werden in 100   ml    Wasser suspendiert. Unter Rühren und Kühlen wird mit   4 n-Salzsäure neutralisiert.   



  Daraufhin werden in den mit Rückflusskühler, Tropftrichter und Rührer versehenen Kolben rasch 25 g Natriumcyanid in   100 ml Wasser gelöst, zuflies-      sen gelassen.    Diese Operation soll in fünf Minuten beendet sein. Nun werden innerhalb von 30 Minuten unter Rühren und Kühlen, so dass die Temperatur nicht über   50  C    steigt, 70 ml   Benzaldehyd    (möglichst frisch destiliert) in 250 ml Methanol einfliessen gelassen. Es scheidet sich sofort ein   O1    ab, welches bald in farblosen Kristallen erstarrt. Nach zwei Stunden Stehen werden die Kristalle abgesaugt, gut mit Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet.



  Smp. : 85/87  C.



   Durch Lösen in Alkohol und   portionsweisen    Zusatz von Wasser bis zur Trübung und darauffolgendes Rühren   lässt    sich das Nitril gut umkristallisieren.



   Ausbeute : 88/90  %.



   Das daraus durch Lösen in Alkohol, Zusatz von Äther und alkoholischer Salzsäure erhältliche Hydrochlorid-sintert   bei. 102/104  C,    schmilzt bei   158/160     C.



   Das schwefelsaure Salz schmilzt bei   134/136     C. b) Anstelle der freien Base von ss-Phenylisopro  pylamin      lässt    sich auch das Sulfat verwenden. Dieses wird in Wasser suspendiert und mit   Natrium-oder    Kaliumcyanid und   Benzaldehyd    wie bei a) umgesetzt. c) Bei Verwendung von   D-ss-Phenylisopropylamin    wird das entsprechende isomere   α-Phenyl-α-(ss-phe-    nylisopropyl-amino)-acetonitril erhalten, welches ein Öl ist und dessen Hydrochlorid bei 130/131  C schmilzt.



   Es wird wie folgt gearbeitet :
14 g   D-ss-Phenylisopropylamin werden    mit   wäss-    riger Salzsäure neutralisiert. Daraufhin werden 5 g Natriumcyanid in 30 ml Wasser zugesetzt, schlie, sslich unter Rühren 40 ml Benzaldehyd in 50 ml Methanol. Es fällt ein   bl    aus, welches abgetrennt bzw. mit   Ather    ausgeschüttelt wurde. Der   Ather    wird mit 20 ml 2 n-Salzsäure durchgeschüttelt, wobei das Hydrochlorid sofort auskristallisiert.



   Durch Suspendieren in Wasser und Zusatz von Natronlauge wird die freie Base in Form   eines Oles    erhalten.



   Beispiel 2    a- MethoxypEhenyl-a-(ss-phenylisopropyl-amino3-    acetonitril
EMI3.1     

Aus d, L-ss-Phenylisopropylamin. Alkalicyanid und   Anisaldehyd    analog Beispiel   1.    Freie Base Öl, Hydrochlorid Smp. :   121/123  C.    Aus   D-ss-Phenyliso-    propylamin entsteht das entspr. Isomere, freie Base   01.    Hydrochlorid Smp. :   123/125  C.   



   Beispiel 3    α-(3,4-Dimethoxyphenyl)-α-(ss-phenylisopropyl amino)-acetonitril   
EMI3.2     

Aus Veratrumaldehyd wie in Beispiel   1.    Freie e Base   Öl,    das kristallin erstarrt. Smp. :   84/86  C    ; Hydrochlorid Smp. :   131/133 C.   



   Beispiel 4    a-(3, SMethylendioxy)-a-(ss-phenylisopropyl- amino)-aceto, nitril   
EMI3.3     

Aus Piperonal wie in Beispiel   1.    Hydrochlorid, Smp. : 120/122  C.



   Beispiel   5       α-(p-Chlorphenyl-α-(ss-phenylisopropyl-amino)-    acetonitril
EMI3.4     

Aus p-Chlorbenzaldehyd wie in Beispiel   1.   
Hydrochlorid, Smp. : sintert bei 133/135  C und schmilzt bei 150/152  C klar.



   Beispiel 6    α-Äthyl-α-(ss-phenylisopropyl-amino)-acetonitril   
EMI3.5     

Aus Propionaldehyd nach Beispiel 1. Freie Base, leicht bewegliches   01.    Hydrochlorid sintert bei 85/87  C und schmilzt bei 118/120  C klar. Analog wurden hergestellt :   a-Propyl-a-(ss-phenylisopropyl-    amino)-acetonitril aus n-Butylaldehyd, D,   L-ss-Phe-      nylisopropylamin    und Alkalicyanid, freie Base stellt ein Öl dar, Hydrochlorid : Smp. :   123/125  C    ; a-Iso  butyl-a-(ss-phenylisopropyl-amino)-acetonitril, Ö1    ; a  Crotyl-a-(ss-phenylisopropyl-amino)-acetonitril,    freie Base   Ol    ; Hydrochlorid hygroskopisch.



   Beispiel 7    α-Phenyl-α-(ss-phenylisopropyl-methylamino)-    acetonitril
EMI3.6     

13 g D, L-l-Phenyl-2-methylamino-propanhydrochlorid werden in 30 ml Wasser gelost. Dazu wird eine Lösung von 5 g Natriumcyanid in 20 ml Wasser zugesetzt.   Das Reaktionsgefäss    wird sofort verschlossen und mit einer Lösung von 14 ml   Benzaldehyd    in 50ml Methanol versetzt. Es tritt Erwärmung und d Abscheidung eines Öles ein. Nach einigen Stunden wird das Reaktionsgut   ausgeäthert.   



   Die ätherische Lösung wird erneut mit 2 n-Salzsäure ausgeschüttelt, alkalisiert und   ausgeäthert.    Der Ather wird mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und verdampft. Rückstand   01.   



   Das durch Lösen in   Ather    und Zusatz von alkoholischer Salzsäure erhältliche Hydrochlorid schmilzt bei   110/112  C.   



   Beispiel 8    a- (p-Methoxyphenyl)-α-(ss-phenylsopropyl-    methylamino)-acetonitril
EMI3.7     
 Aus   Anisaldehyd    wie in Beispiel 7 : Hydrochlorid Smp. :   128/130  C.   



   Beispiel 9    α-(p-Chlorphenyl)-α-(ss-phenylsiopropyl-    methylamino)-acetonitril
EMI3.8     
 Aus p-Chlorbenzaldehyd wie in Beispiel 7 Hydrochlorid Smp. : 156/158  C

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung zentralstimulierend d wirkender neuer Aminonitrile der Formel : C6H5CH2CHNCHR CHs Ri CN in welcher R einen aliphatischen Rest mit 1-5 C Atomen oder einen substituierten oder unsubstituierten Arylrest und R, H oder CHg bedeuten, dadurch gekennzeichnet, dass man ss-Phenylisopropylamin bzw. N-Methyl-ss-phenylisopropylamin oder ein Salz davon mit einem entsprechenden Aldehyd und Al kalicyanid umsetzt.
CH545661A 1961-05-09 1961-05-09 Verfahren zur Herstellung zentralstimulierend wirkender Aminonitrile CH417624A (de)

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