Erntemaschine
Jedes Jahr gehen grosse Mengen Getreide verloren, da der einzelne Strohhalm die Ahren nicht aufrecht zu halten vermag und dadurch das Getreide sich wenigstens stellenweise flach lagt. Speziell wenn das Wetter während längerer Zeit nass ist, wächst das eingesähte Grünfutter und Unkraut leicht durch den Teppich den die Saat bildet, und macht eine Ernte mit gewöhnlichen Mähdreschern unmöglich.
Unter Umständen muss. sogar das Getreide einfach . abgebrannt oder untergepflügt werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Erntemaschine, mit welcher. derartiges liegendes Getreide wirksam geerntet werden kann. Die erfindungsgemässe Erntemaschine ist dadurch gekennzeichnet, da¯ sie einen SchlegelmÏhhÏcksler aufweist, welcher mit einem drehbar. angetriebenen Läufer mit über den Erdboden hin passierenden Schlegeln versehen ist, wel cher Läufer in leinem nach unten hin offenen Ge häuse gelagert ist und eine Schneidvorrichtung umfa¯t, von welcher aufwärts ein Kanal ausgeht f r den Transport des. abgemähten Erntegutes entweder zu einemZyklonseparator zum Trennen der Körner, Samen-oder Hülsenfrüchte vom übrigen Erntegut oder auf einen Lastwagen oder unmittelbar auf das Feld.
Zweckmässig besteht die Schneidvorrichtung aus einem im Kanal rotierbar angetriebenen Messerläufer, dessen Messer zwischen in die Trommel ragende Gegenmesser hindurchpassieren. Mit einer derartigen Schneidvorrichtung wird das Stroh effektiv in kleine Stücke (Spreu) zerteilt. Die Schneidvor- richtung wirkt auch gleichzeitig als Dreschmaschine.
In dem Zyklonseparator werden. auf Grund des grö- sseren Gewichtes der Getreidekörner diese leicht von dem zerschnittenem Stroh getrennt. Auch das Schlegelwerk dient in gewisser Hinsicht als Dresch- organ. Sowohl der mit Schlegeln versehene LÏufer wie auch der Messerläufer der Schneidvorrichtung wirken als TransportgeblÏse und erzeugen eine starke Saugkraft in der Einzugöffnung in dem unteren Teil des Schlegelwerkgehäuses. Dies bewirkt, da¯ gegen den Erdboden geneigtes oder eventuell schon abgeschnittenes Getreide dank dieser Saugwirkung aufgesogen wird.
Diese Erntemaschine eignet sich auch vorteilhaft zum Dreschen beispielsweise von Erbsen und Boh- nen. Das Dreschen solcher H lsenfr chte erfolgte bis- her auf solche Weise, da¯ die ganzen Pflanzen vom Erdboden mit Hilfe von Schleppharken oder einer Aufnehmevorrichtung gel¯st wurden.
Nachdem die Pflanzen in Schwaden gelegt wurden, erfolgt das Dreschen mit gewöhnlichen Dreschmaschinen durch manuelles Einführen des Dreschgutes. Der Grund diesels, umständlichen Verfahrens ist vor allem darin zu sehen, dass jdie üblichen Erntemaschinen nicht gen gend nahe ber dem Erdboden schneiden k¯n nen, da sonst Erde und Steine die Dreschmaschine beschÏdigen und die Siebe verstopfen k¯nnen.
Mit der erfindungsgemϯen Erntemaschine kann 'dagegen'das Dreschen in'einem Zug erfolgen. Sollten in das Schlegelwerk Erdklumpen hineinkommen, beschÏdigen diese die Maschine nicht. Sie werden effektiv von den Körnern im Zyklonseparator sortiert.
Die erfindungsgemϯe Maschine kann. auch zum Dreschen von Getreideschwaden verwendet werden.
Ein ¸Pick-up¯ braucht dabei nicht zur Anwendung zu kommen, was bedeutat, dass das Aufbereiten bedeutend schneller und ohne Betriebsstockungen vor sich geht.
Die Erntemaschine der vorliegenden Erfindung eignet sich auch sehr gut zum Ernten von Samen- pflanzen, Raps, Flachs und dergleichen. Das Ernten solcher Früchte mit einer gewöhnlichen Erntemaschine muss zu einem Zeitpunkt gemacht wenden, wenn der Feuchtigkeitsgehalt der Pflanze so tief gesunken ist, dal3 diese nicht eine klebrige Masse auf den Sieben, Transportören und Netzen geben. Hier bei besteht aber die Gefahr, dass der Samen überreif wird, und Verluste durch Ausfall des Samens entstehen bevor dieser die Dreschmaschine erreicht. Die erfindungsgemässe Maschine zieht das Erntegut nach Art eines Sauggebläses an.
Dies bedeutet, dass die Pflanze mitsamt dem Samen in die Íffnung des Schlegelwerkgehäuses eingesaugt wird, und die Verluste auf ein Minimum herabgesetzt werden.
Die Erntemaschine nach der Erfindung ist leicht bedienbar, und kann auch auf Feldern ohne abge deckte Drainiergräben gefahren worden. Durch die einfache Bauweise ist ihr Gewicht gering, wodurch auch weiche und wasserreiche B¯den befahren werden können.
Die erfindungsgemϯe Maschine kann auch als Standdrescheinrichtung zum Reinigen und Dreschen n von Getreide und dergleichen bei ortsfestem Betrieb angewandt werden. In diesem Fall wird das Schlegelwerkgehäuse mit einem Zufühmungstrichter f r das zu dreschende Gut versehen.
Unter gewissen UmstÏnden kann es zweckmässig sein, vor dem Schlegelwerk eine Schneidvorrichtung anzubringen, beispielsweise eine gewöhnliche Mäh- maschine.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen :
Fig. 1 in schaubildlicher Darstellung idie Erntemaschine schräg von vorne, die von einem Zug fahrzeug gezagen werden. kann und mit Mäh maschinenmesser ausgerüstet ist,
Fig. 2 den unteren Teil der Erntemaschine ohne MÏhmaschinenmesser teilweise im Schnitt,
Fig. 3 eine Vorderansicht der Maschine nach Fig. 2 und
Fig. 4 eine Seitenansicht, der Erntemaschine mach Fig. 3, jedoch als Standdreschmaschine.
Das Gestell 1 der Erntemaschine ist mit einer Zugstange 2 versehen, mit welcher sie hinter einem Zugfahrzeug angehängt werden kann. Die Antriebs- kraft wird von dem Getriebekasten des Zugfahr- zeuges übr eine Welle 3, eine Kupplung 4 und eine zum Getriebekasten 6 an dem Fahrgestell l führende Verlängerungswelle 5 abgezapft. An der Abtriebs . achse 7 des Getriebes 6 ist eine Riemenscheibe 8 befestigt, die ber einen Riemen 9 die Achse 10 des Schlegelläufers 12 antreibt, welche an der einen Seite des Gestelles 1 angebracht ist. Von der Achse 10 wird die Kraft f r den Antrieb des Mähmaschinenmessers 13, das vor dem Schlegelmähhäcksler 12 angeordnet ist, abgenommen.
Die Vorrichtungen zur Kraftüber- führung f r das Mähmaschinenmesser 13 wurden auf der Zeichnung nicht dargestellt. Das Mäh maschinenmesser 13 mit dem Zuf hrtisch 14, der eventuell aus einem B. andtransportör bestehen kann, und der verstellbare Halmteiler 15 können, wenn erforderlich, von der übrigen Maschine abgebaut werden. Die Achse 10 trägt an seinem ednen äusseren Ende eine weitere Riemenscheibe 16, von der die Antriebskraft ber den Riemen 17 auf die Zwischen- achse 18 überführt wird, die in dem Gestell 1 dreh- bar gelagert ist.
Von dieser Achse wird über den Riemen 19 die Antriebskraft der Achse 20 des Messerläufers 21 der Schneidvorrichtung 22 zuge- leitet. Mittels eines weiteren Riemens 23 wird schliesslich die Antriebskraft von der Zwischenachse 18 auf die lotrechte Achse 24 des Sauggebläses 25 an dem oberen Ente'veines von dem Gestell 1 getragenen Zyklonseparators 26 überführt. Das Gehäuse 27 , des Schlegelwerkes 12,, das gemäss Fig. 2 unten mit einer Öffnung 28 versehen ist, steht mit einem schräg aufwärts geneigten Kanal 29 mit dem oberen Ende e des Zyklonseparators in Verbindung. Die Schneid- vorrichtung 22 ist in, diesem Kanal 29 vorgesehen.
Die obere Partie des Kanaks geht zweckmässig in ein biegsames Rohr 30 ber, das tangential in den Mantel des Separators 26 einmündet.
Der Läufer 11 des Schlegelwerkes 12 ist mit an dessen Nabe befestigten Schlegeln 31 versehen, die beim Drehen des LÏufers sich bis ausserhalb der Öffnung 28 lerstrecken und in Richtung des Pfeiles 32 ber den Erdboden 33 vorbeipassieren, wenn die Erntemaschine in Richtung des Pfeiles 34 gezogen wird.
Der Läufer 21 der Schneidvorrichtung 22 ist mit in axialen Reihen sich erstreckenden, hauptsächlich radial gestellten Messern 35 versehen, die beim Dr. ehen zd, er Schn, eidvorrichtung zwischen in den Kanal 29 vorragenden Gegemnessern 36 hindurch- schlagen. Der Messerläufer 21 wird in die mit Pfeil 37 in der Fig. 4 angedeuteten Richtung angetrieben.
Der Zyklonseparator 26 ist mit einem bis oben zum Sauggebläse 25 sich erstreckenden, an beiden Enden offenes, zentral angeordnetes Rohr 38 versehen, das von einer Achse 24 durchzogen ist, , die mit ihrem unteren Ende am Boden 39 des Separators 26 gelagert ist, welcher Baden mit zwei Auslassöffnungen 40 für gereinigte Getreidekömer versehen ist. Die Achse 24 ist mit ihrem unteren Ende durch einen oberhalb der Ausla¯¯ffnungen 40 sich erstreckenden, erhöh-und senkbaren Schirm 41 geführt. Oberhalb dieses Schirmes 41 ist an der Achse 24 eine Scheibe 42 befestigt, die von der Achse angetrieben wird und gegenüber der unteren Offnung 43 des Rohres 38 ebenfalls erhöh-und senkbar ist.
Das Gebläse 25 ist mit einer peripheriel- len Auswurföffnung 44 f r spezifisch leichteres Gut versehen.
Bei Einsatz der Erntemaschine nach den Fig. 2 und 3 auf einem Getreidefeld, wird das Getreide 45 von den Schlegeln 31 abgemäht bzw. abgeschlagen und in den Kanal 29 in Richtung des Pfeiles 46 der Fig. 2 hochgeschleudert. Von den Messern 35 des Läufers 21 wird das Stroh mit den Gegenmessern 36 als Widerlager zu Spreu zerschnitten, wobei diese Schneidvorrichtung nicht nur schneidende Wirkung, sondern auch dreschende solche besitzt, d. h. dass die Messer die Korner aus den Ähren schlagen.
Das auf diese Weise zerteilte Erntegut wird tangential mit grosser Geschwindigkeit in das obere Ende des Zyklonseparators eingeleitet. Das spezifisch schwerere Material, d. h., die Getreidekörner, wenden dabei spiralförmig längs der Innenseite des Separator- mantels abwärts geschleudert, um schliesslich durch die Auslassöffnungen 40 in Säcke 47 zu gelangen, die auf einer von dem Fahrgestell l getragenen Platt- form 48 stehen. Das spezifisch leichtere Erntegut, das Stroh bzw. Spreu, wird wenn es den unteren Teil des Separators erreicht hat, in die Offnung 43 eingezogen und geht durch das Rohr 38 aufwärts zum Gebläse 25 ab, um von dessen Luftstrom durch die Auswurf¯ffnung 44 ausgeschleudert zu werden.
Das Spreu kann ganz einfach auf den abgemähten Tail des Feldes, geblasen werden. Es kann aber auch ganz nach Wunsch beispielsweise auf die Ladepritsche eines nachfolgenden Lastwagens gefördert werden.
Die rotiereade Scheibe 42 verhindert, da¯ das Spreu in der Nahe der unteren Offnung 43 des Rohres 38 eine Wölbung bildet. Der Schirm 41 kann bei Bedarf, z. B. wenn ein gefüllter Sack 47 einen leeren solchen ersetzen soll, herabgesenkt werden, um dadurch das Entstehen eines Gegenzages durch die Auslassöffnung 40 zu verhindern.
In den Fällen wenn es zweckmässig ist, das MÏhmaschinenmesser 13 anzuwenden, wind das von den Messern geschnittene Getreide über den Zuführtisch 14 durch die Offnung 49 in das Schissgelwerk- gehäuse 27 zum Läufer 11 geleitet, von dessen Schlegeln 31 das Getreide durch den Kanal 29 der Schneidvorrichtung 22 zugeschloudert wird, die daraufhin das Stroh in Spreu zerschneidet. Sowohl das Schlegelwerk 11 wie auch der Messerläufer 21 dienen dabei als Dreschorgane für das Getreide. In dem Separ, ator 26 wird dann das Korn auf oben be schriebene Weise von dem Sprau getrennt.
In der Fig. 4 wird die Maschine als Standdruscheinrichtung f r das Erntegut oder als Reinigungsvorrichtung für schon gedroschenes Korn im ortsfesten BetNeb veranschaulicht. Das Schlegelwerkgehäuse 27 wurde hier mit einem Boden 50 und an der Vorderseite mit einem Zuführungs- tricher 51 für das zu behandelnde Gut versehen. Das Erntegut wird durch den Trichter 51 in Richtung des Pfeiles 52 eingeführt und von den Schlegeln 31 des Läufers 11 gedroschen sowie zur Schneidvor- richtung 22 geschleudert, um von dieser auf oben beschriebene Weise weiterbehandelt zu werden.
Die Maschine nach Fig. 4 kann, wie eingangs erwähnt wurde, auch zum Reinigen von Getreide- körnern angewandt wenden. Wenn diese durch zdie Wirkung des Schlagelwerkes 11 aufwärts durch die Trommel 29 geföndert lind mit grosser Geschwindig- keit in den Separator 26 gelangen, werden die spezifisch leichteren Verunreinigungen durch die Íffnung 43 in dem Rohr 38 angesaugt und durch die Auswurföffnung 44 ausgeschleudert.
Gegebenenfalls kann es auch hinreichend sein, die Getreidekörner auf die Weise zu reinigen, indem sic in einen Trichter 53 (Fig. 3) an dem obenen Ende des Mantels des Zyklonsepamtors 26 und eine Íftnung in, iesem in das Innere des Separators gelangen und von dem sich in Spirale Idr, ehenden Luftstrom gegen das untere Ende des Separators gezwungen werden, wo das spezifisch schwenere Gut durch dia Auslassöffnungen 40 abgezapft werden. kann und spezifisch leichteres Material durch das Rohr 38 abgeht
Das Fahrgestell l wird von RÏdern 54 getragen.
Soll die Maschine im Stand (ortsfest) angewandt werden, wird deren vorderes Ende von emenl Stutz- bock 55 unter der Zugstange 2 abgestützt.
Die Erntemaschine kann zweckmässig mit einem Variator versehen sein, mit welchem die Geschwin- digkeit des Schlegelwerkes, der Schneidvorrichtung und des Gebläses nach Bedarf geändert werden kann. ¯
Unterhalb des Zyklonseparators 26 kans en BehÏlter f r die Aufnahme der gereinigten K¯rner angebracht sein, die durch eine Entleerungsschnecke, K¯rnerelevator oder dergleichen auf einen Lastwagen transportiert werden können.
Die Bauart des Zyklonscparators kann von der beschriebenen abweichen. Auch andere Gattungen von Zyklonscheidevorrichtungen können f r die beschriebene Erntemaschine in Frage kommen.
Es ist weiter zweckmässig, das Schlegelwerk 12, die Trommel 29 und die Schneidvorrichtung 22 als ein besonderes Aggregat auszubilden, das getrennt von der übrigen Vorrichtung auf dem Feld angewandt werden kann. Solchenfalls sollte, wie mit strich- punktierten Linien in Fig. l. angedeutet wurde, der Kanal an dem oberen Ende mit einer Rohrbiegung oder mit einer zweckmϯig austauschbaren Düse 56 versehen sein, durch welche es möglich ist, das zer schnittene Gut, beispielsweise Grünzeug, auf einen Lastwagen zu leiten, um es direkt in ein Silo zur Siloaufbereitung transportieren zu können.
Da das Grünzeug nicht nur von idem Schlegelwerk zerschnitten wind, sondern auch die Stengel von der Schneidvorrichtung zerschlagen werden, eignet sich das auf disse Weise behandelte Grünfutter besonders gut f r die Siloaufbereitung. Der MesserlÏufer 21 'dient, wenn er richtig in dem Kanal 29 angebracht ist, auch als Transportgebläse, und hilft mit, auch durch Regenwasser schweres Erntegut. anzusaugen und durch die D se 56 auszuschleudern. Die Erntear, beit braucht somit durch Regenschauern nicht unterbrochen zu werden.
Mit einem derartigen Aggregat ist es möglich, auf ! dem Feld von einer Dresch maschine. abgelegte Getreideschwaden zu bearbeiten, welches Stroh von dem Schlegelwerk zur Schneid- vormchtung 22 geworfen und zu Spreu zerschnitten wird, das dann entweder aufgesammelt, beispiels- weise auf der Ladepritsche eines Lastwagens geladen, oder direkt aufs Feld geschleudert wird, wo es bequem untergepflügt werden kann.