Kamera mit selbsttätigem Blendenregler Die Erfindung betrifft eine Kamera mit selbsttäti gem Blendenregler, bei welcher sich ein Messglied entsprechend der Stärke eines von einem lichtemp findlichen Element beeinflussten Stroms dreht und dabei zwei miteinander gekuppelte Blendenflügel ge gensinnig verschwenkt.
Es ist bekannt, mit dem Messglied einen Stift zu verbinden, der in einen Schlitz jedes Blendenflügels greift. Da die Schlitze aufgrund der erforderlichen Bewegungscharakteristik und der Lage der Teile schräg zur Bewegungsbahn des Stiftes verlaufen, er geben sich beträchtliche Komponenten der vom Stift auf die Flügel ausgeübten Kräfte, welche in Richtung auf die Drehachse der Flügel gerichtet sind, zum Be wegungsantrieb also nichts beitragen, sondern nur die Reibung am Schlitz und an der Drehachse vermeh ren.
Dasselbe tritt ein, wenn der Stift des Messglieds nur in den Schlitz eines Blendenflügels greift und die ser erst den zweiten Flügel über eine weitere Stift-Schlitz-Kupplung mitnimmt. In diesem Falle addieren sich nämlich die in den beiden Stiftschlitz- Kupplungen entstehenden Reibungskräfte.
Diese Reibungskräfte treten erwiesenermassen dann nicht in diesem Umfang auf, wenn an Stelle der Stift-Schlitz-Kupplung zwischen dem Messglied und dem einen oder den beiden Blendenflügeln eine Zahnradverbindung verwendet wird.
Es ist deshalb schon vorgeschlagen worden, mit dem Messglied einen Zahnkranz zu verbinden, welcher in ein Zahn segment eines Blendenflügels greift, und den zweiten Blendenflügel mit dem ersten durch eine Stift-Schlitz- -Verbindung zu kuppeln. Eine wirkungslose Kraft komponente entsteht dabei innerhalb der Kupplung zwischen Messglied und Blendenflügel nicht, sofern ein eindeutig definiertes Zahnspiel der Zahnradver bindung gewährleistet ist.
Da die auftretenden Ströme so klein sind; dass für das verhältnismässig schwere Messglied eine Zapfen lagerung wegen der entstehenden Reibungsmomente unbrauchbar ist, muss das Messglied zwischen Spit zen gelagert sein. Eine Spitzenlagerung hat jedoch gegenüber einer Zapfenlagerung den Nachteil, dass eine gewisse Taumelbewegung des so gelagerten Messgliedes unvermeidbar ist.
An dieser Taumelbe- wegung nimmt in vorliegendem Falle auch der mit dem Messglied verbundene Zahnkranz teil, was zu einer unkontrollierbaren Veränderung des Zahnspiels zwischen treibendem und getriebenem Zahnrad führt. Diese Erscheinung stellt die Brauchbarkeit einer Zahnradverbindung für den vorgesehenen Zweck in Frage, da die im Vergleich zu einer Stift-Schlitz- -Kupplung gewonnene Reibungsverminderung da durch unter Umständen wieder vollkommen aufgeho ben wird.
Ausserdem lässt sich bei Verwendung einer Zahnradübertragung zwischen Messglied und Blen- denflügel eine in vielen Fällen erwünschte hnearisier- te Blendenskala nicht erreichen.
Diese Nachteile werden nach der Erfindung da durch vermieden, dass der eine Blendenflügel mit dem Messglied durch eine Stift-Schlitz-Verbindung und mit dem zweiten Blendenflügel durch eine Ver zahnungsverbindung gekuppelt ist.
Da die in den Lagern entstehenden Reibungsmo mente infolge des ausserordentlich geringen Ge wichts der Blendenflügel sehr klein sind, können die Lager für die beiden Blendenflügel ohne weiteres als Zapfenlager ausgebildet sein. Auf diese Weise lässt sich eine Zahnradübertragung schaffen, welche ein absolut gleichbleibendes Zahnspiel aufweist, so dass innerhalb der Kupplung praktisch keine Reibungs momente auftreten.
Ein weiterer Vorteil gegenüber einer Stift-Schlitz- Verbindung zwischen den. beiden, Blendenflügeln besteht in einer einfacheren Herstellungsweise.
Bei der Verwendung einer Stift-Schlitz-Kupplung zwi schen den beiden Blendenflügeln ist es bekanntlich erforderlich, in einender beiden Blendenflügel einen Stift einzunieten, was sehr viel Sorgfalt erfordert, um zu verhindern, dass der ausserordentlich dünne Blen- denflügel deformiert wird.
An dem einen Blendenflügel selbst kann ein Zahnsegment ausgebildet sein, während der andere Blendenflügel mit einem - vorzugsweise aus Kunst stoff bestehenden - Zahnrad verbunden ist.
Etwaige Toleranzverschiebungen in Richtung der Lagerach sen der beiden Blendenflügel sind bei dieser Bauwei se bedeutungslos, da ein einwandfreier Eingriff des durch den einen Blendenflügel gebildeten dünnen Zahnsegments in das mit dem anderen Blendenflügel verbundene Zahnrad in jedem Falle gewährleistet ist.
Zur Erzielung einer einwandfreien Blendenform ist es notwendig, dass der mit dem Zahnrad verbun dene Blendenflügel eine genau definierte Relativstel lung zu diesem einnimmt. Der eine Blendenflügel kann deshalb mit dem Zahnrad lösbar verbunden sein und zwar derart, dass Blendenflügel und Zahn rad nach Lösen der Verbindung zueinander um ihre gemeinsame Lagerachse gedreht werden können, wo durch eine sehr bequeme Justiermöglichkeit geschaf fen ist.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung wiedergegeben. Es zeigen: Fig. 1 eine Kamera von der Seite gesehen, zum Teil im Schnitt in vereinfachter Darstellung, Fig. 2 die Kamera von vorn gesehen, Fig.3-5 verschiedene Ausführungsbeispiele von Messglied und Blendenflügeln in vergrösserter Dar stellung.
In das Gehäuse 1 einer Kamera sind in der übli chen Weise ein Objektiv 2, ein Sucher 3 und eine Photozelle 4 eingebaut. Der von der Photozelle ent sprechend dem einfallenden Licht erzeugte Strom wird über zwei Leitungen 5, 6 einem Messwerk 7 zu geleitet, in dem ein Messglied in Form eines von dem Strom der Photozelle durchflossenen Rähmchens g drehbar gelagert ist. Das Rähmchen ist mit einer Scheibe 9 verbunden, welche einen Stift 10 trägt.
Dieser greift in an sich bekannter Weise in den Schlitz 11 eines Blendenflügels 12 ein, der mit einem Stift 13 drehbar zwischen in dem Gehäuse 1 befestig ten Platten 14, 15 gelagert ist. Der Stift 13 trägt aus- ser dem Blendenflügel 12 auch ein Zahnrad 16.
Die ses ist mit dem Blendenflügel 12 mittels einer Schraube 17 lösbar verbunden. Ein nierenförmiger Schlitz 18 in dem Blendenflügel 12, welcher von der Schraube 17 durchgriffen wird, erlaubt die Festle gung der beiden Teile 12 und 16 zueinander in ver schiedenen beliebigen Relativstellungen. Ein zweiter Blendenflügel 19 ist, mit einem Stift 20 drehbar gela gert, in gleicher Weise wie der andere Flügel zwi schen den Platten 14 und 15 aufgenommen.
Der Blendenflügel 19 weist ein Zahnsegment 21 auf, wel ches in das Zahnrad 16 eingreift.
An ihren unten liegenden Enden sind die Blen- denflügel 12 und 19 verbreitert und haben einander zugekehrte, im wesentlichen etwa keilförmig verlau fende Aussparungen 22, 23. Diese bilden zusammen die Öffnung der Aufnahmeblende und liegen symme trisch im Strahlengang hinter dem Objektiv 2. Hinter dieser Blende liegt das Filmfenster 24, hinter dem der zu belichtende Film 25 vorbeigeführt wird.
Wie aus den Fig. 4 und 5 ersichtlich ist, kann die durch die beiden Blendenflügel gebildete Blenden- öfünung jede beliebige räumliche Lage gegenüber dem Messwerk 7 einnehmen, wenn die beiden Blen- denflügel entsprechend ausgebildet und gelagert sind. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 sind die bei den Stifte 13' und 20' nebeneinander angeordnet und die beiden Blendenflügel 12' und 19' so ausgebildet, dass sie sich im wesentlichen senkrecht nach unten erstrecken.
Es ergibt sich dadurch eine seitliche Ver setzung der Blendenöffnung zum Messwerk 7, wobei die Entfernung in vertikaler Richtung von der Länge der beiden Blendenflügel 12' und 19' abhängig ist. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 sind die Stifte 13" und 20" wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 untereinander angeordnet, jedoch ist der Blen- denflügel 12" so abgewinkelt, dass er in Verbindung mit dem Blendenflügel 19" eine Blendenöffnung bil det,
welche gegenüber dem Messwerk 7 noch weiter seitlich versetzt ist als bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4, sich jedoch näher bei dem Messwerk 7 befindet.
Diese Ausführungsbeispiele zeigen, dass durch zweckentsprechende Ausbildung der beiden Blenden flügel jede beliebige räumliche Lage der zu bildenden Blendenöffnung innerhalb des Kameragehäuses er reicht werden kann, ohne dazu die erfindungsgemässe Kupplungsverbindung vom Messglied zum einen Blendenflügel und von einem zum anderen Blenden flügel verändern zu müssen.
An dem Rähmchen 8 kann in an sich bekannter Weise eine Feder angebracht sein, die bestrebt ist, das Rähmchen und die mit ihm verbundenen Blen- denflügel in eine Endstellung, beispielsweise nach Fig. 3, zu bringen. Statt durch die Feder kann auch durch eine besondere Ausbildung des Messwerks er reicht werden, dass das Rähmchen bei jeder Stärke des durchfliessenden Stroms eine bestimmte Winkel lage einnimmt.
Die Blendenflügel behalten die Stellung, bei spielsweise nach Fig. 3, bei, solange der von der Pho tozelle 4 erzeugte Strom unter einem bestimmten Wert bleibt. Fällt mehr Licht ein, so steigt die Strom stärke im Messwerk 7 und das Rähmchen 8 verdreht sich entgegen dem Uhrzeigersinn. Der Stift 10 nimmt infolge seines Eingriffs in die schlitzförmige Durch brechung 11 den Blendenflügel 12 mit und schwenkt ihn so um den Stift 13, dass seine Aussparung 22 in den Bereich des Aufnahmestrahlenbündels tritt und von seiner Seite her das Objektiv mehr und mehr ab blendet.
Das mit dem Blendenflügel 12 verbundene Zahnrad 16 wird in gleichem Masse im Uhrzeiger- sinn gedreht und schwenkt den Blendenflügel 19 in folge Eingriffs in das Zahnsegment 21 entgegen dem Uhrzeigersinn um den Stift 20, wodurch die Ausspa rung 23 des Blendenflügels 19 von der anderen Seite her in den Aufnahmestrahlengang tritt und zum Ab blenden des Objektivs beiträgt.