Kurbelwellenlager einer Kolbenmaschine Die Erfindung betrifft ein Kurbelwellenlager einer Kolbenmaschine, insbesondere einer Brenn- kraftmaschine, dessen Lagerdeckel durch im Kurbel wellengehäuse abgestützte Druckbolzen gegen den Lagersattel gedrückt wird. Es ist bekannt, Lagerschalen und Lagerdeckel durch im Kurbelwellengehäuse gestützte Druckbol zen zu befestigen, welche auf einfache Art die An bringung einer gewünschten Druckkraft, durch wel che die Lagerschalen vorgespannt werden, gestatten.
Es war jedoch bisher bei Brennkraftmaschinen mit derart ausgebildeten Kurbelwellenlagern üblich, das Schmieröl für das Lager durch Rohrleitungen dem Lagersattel zuzuführen und von dort aus der in diesem gelagerten unteren Lagerschale. Zu diesem Zwecke wurde aus konstruktiven Gründen eine ver tikale Bohrung an der tiefsten Stelle des Lagersattels vorgesehen, welche als Ölkanal diente und von wel cher die weitere Ölführung durch Nuten zwischen Lagersattel und Lagerschale erfolgte. Diese Ausfüh rung hatte einige Nachteile. So war die Zufuhr des Schmieröls durch Rohrleitungen wegen des engen Raumes in diesem Teil schwierig und für eventuelle Reparaturen und Auswechselarbeiten schwer zugäng lich.
Die vertikal nach oben führende Ausgangsöff nung im untersten Teil des Lagersattels war bei aus gebauten Lagerschalen Verunreinigungen ausgesetzt, wobei ein Entfernen der Verunreinigungen aus den Kanälen fast unmöglich war. Zudem erforderte diese Art der Schrnierölzufuhr angeschweisste Anschluss teile am Lagersattel, die ebenfalls aus konstruktiven Gründen an dessen unterster Stelle angeordnet wa ren,
welche in der Druckrichtung der grössten auf das Lager wirkenden Kräfte liegt. Die durch diese Kräfte hervorgerufenen elastischen Deformationen hatten wegen der Kerbwirkung eine erhöhte Bean- spruchung und damit Beschädigungsgefahr für die Schweissnähte dieser Anschlussteile zur Folge.
Es ist auch bekannt, das Schmieröl durch eine Rohrleitung dem Lagerdeckel zuzuführen. Eine der artige Zufuhr hat jedoch den Nachteil, dass bei jeder routinenmässigen Demontage des Lagers, z. B. zur Inspektion, die Ölleitung entfernt werden muss, was umständlich ist. Es sind auch Fälle vorgekommen, bei denen nach einer solchen Demontage die Mon tage der Rohrleitung vergessen wurde, mit den ent sprechenden Folgen für den Motor.
Erfindungsgemäss werden diese Nachteile dadurch beseitigt, dass mindestens einer der Druckbolzen mit einer Längsbohrung versehen ist und die Ölzufuhr zum Lager durch diese Bohrung erfolgt.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeich nung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht mit Teilschnitten eines er findungsgemässen Lagers eines grösseren Dieselmotors in Achsenrichtung, Fig. 2 die Zufuhrleitung für Schmieröl aus Fig. 1 in vergrössertem Massstab, Schnitt 2-2 in Fig. 1, Fig. 3 einer der Druckbolzen aus Fig. 1 im Schnitt und in vergrössertem Massstab, Fig. 4 eine andere Ausführungsform des Druck bolzens.
In Fig. 1 ist aus Anschaulichkeitsgründen nur ein Ausschnitt aus einem Kurbelgehäuse-Unterteil 1 und einem Kurbelgehäuse-Oberteil 2 gezeichnet, wel che zusammen mit weiteren Teilen durch Zuganker 3 zusammengehalten werden. Im Unterteil 1 ist ein Lagersattel 4 eingeschweisst, in welchem eine untere Lagerschale 5 eingelegt ist. Gegen die untere Lager schale 5 stützt sich mit ihren Enden eine obere Lagerschale 6, welche mit einer genau bestimmten Druckkraft durch einen Lagerdeckel 7 angepresst wird. Die Druckkraft wird durch Druckbolzen 8 aus geübt, welche sich gegen den Oberteil 2 stützen.
Zwischen den Druckbolzen 8 und dem Oberteil be finden sich mit Bohrungen 10 versehene Zwischen teile 11. Die Bohrungen 10 sind mit bogenförmigen Rohren 12 verbunden, die an eine Schmierölleitung 13 (Fig. 2) angeschlossen sind. Die Zwischenteile sind mit Hilfe von vorstehenden Zapfen 14 in ent sprechenden Ausnehmungen im Oberteil 2 fixiert und mit Hilfe von Schrauben 15 und angeschweissten Lappen 16 festgeschraubt. Der Anschluss der Rohr leitung 13 an das Schmiersystem erfolgt durch nicht dargestellte, bekannte Rohrkupplungen.
Die Druckbolzen 8 sind an den Enden mit kugeli gen Auflageflächen 20 versehen, welche sich gegen konische Auflageflächen abstützen, die in den Zwi schenteilen 11 und im Lagerdeckel 7 ausgebildet sind. Von den Auflageflächen der Druckbolzen 8 im Lagerdeckel 7 führen Bohrungen 21 zu der oberen Lagerschale. Diese Bohrungen sind im Lagerdeckel 7 symmetrisch ausgebildet und enden in einer diese Bohrungen verbindenden Nut 22. Die obere Lager schale ist mit öffnungen 23 versehen, welche für das Schmiermittel eine Verbindung von der Nut 22 zu einer in der oberen Lagerschale und in den beiden Enden der unteren Lagerschale ausgebildeten Schmiernut 24 herstellen.
In Fig. 3 ist der Druckbolzen 8 aus Fig. 1 im Schnitt und in vergrössertem Massstab dargestellt. Die ser enthält zwei Teile 30 und 31, auf deren Enden die kugeligen Auflageflächen 20 ausgebildet sind. .Die beiden Teile 30 und 31 sind ineinandergescho- ben und jeder mit einer Längsbohrung 32 bzw. 33 versehen. Über beide Teile ist ein zylindrischer, mit entsprechend abgestufter Bohrung versehener Teil 34 geschoben derart, dass sich zwischen diesem Teil und den Teilen 30 und 31 ein Zylinderraum 35 bildet, der nach aussen durch Dichtungen 39 abgedichtet ist.
Der Zylinderraum 35 ist mit einer nach aussen führenden Bohrung 36. verbunden, die mit einem Änschlussgewinde 37 für einen Rohrnippel versehen ist. Der Teil 31 weist ausserdem ein Gewinde 38 auf, auf welchem eine zylindrische Mutter 40 auf geschraubt ist. Die Mutter 40 ist mit Ausnehmungen 41 für einen Hakenschlüssel versehen.
Während des Betriebes der Brennkraftmaschine gelangt das Schmieröl durch die Rohrleitung 13 in die Rohre 12 und die Bohrungen 10 der Zwischen teile 11. Von dort gelangt das Schmieröl durch die Bohrungen 32, 33 der Druckbolzen 8 in die Boh rungen 21 des Lagersattels 7, von wo es der Nut 22 und der Schmiernut 24 zugeführt wird. Bei einer Demontage des Lagers werden die Druckbolzen 8 gelöst und entfernt. Die Lagerdeckel 7 zusammen mit den Lagerschalen können herausgenommen wer den, falls erforderlich auch die Rohrleitungen 12, 13 mit den Zwischenteilen 11. Diese Teile sind in de montiertem Zustand leicht zu reinigen, und es be steht somit nicht die Gefahr, dass kleine Gegenstände bzw.
Verunreinigungen in die Schmierkanäle gelan gen könnten, an Stellen, wo sie nicht zu entfernen wären. Es ist auch möglich, die Rohrleitungen 12, 13 auszuwechseln ohne Demontage des Lagers. In diesem Falle werden die Druckbolzen 8 gelöst, der Lagerdeckel 7 jedoch zusammen mit den Lagerscha len in seiner Stellung belassen.
Die Befestigung der Druckbolzen 8 erfolgt in be kannter Weise derart, dass in zusammengebautem Zustand die Bohrungen 36 der Druckbolzen mit Hilfe von Nippeln an eine hydraulische Druckpumpe angeschlossen werden. Auf diese Weise wird dem Zylinderraum 35 ein gewünschter, z. B. mittels eines Manometers kontrollierter Druck zugeführt, welcher eine elastische Vorspannung aller beteiligten Teile des Lagers und des Kurbelwellengehäuses bewirkt. Unter Einwirkung des eingestellten Druckes wird die Mutter 41 auf dem Gewinde 38 nachgeschraubt, bis jegliches Spiel zwischen ihr und dem Teil 34 verschwindet. Darauf kann die Druckpumpe von den Druckbolzen abgeschaltet werden.
In Fig. 4 ist eine vereinfachte Ausführungsform des Druckbolzens dargestellt, wie sie z. B. bei kleineren Brennkraftmaschinen Verwendung finden kann. Der Druckbolzen nach Fig. 4 besteht aus zwei ineinandergeschraubten Teilen, einem Teil 50 mit einem Aussengewinde und einem Teil 51 mit einem Innengewinde. Ausser dem Gewinde besitzen beide Teile noch ineinandergeführte zylindrische Flächen 52, 53, welche durch eine Dichtung 54 gegeneinan der abgedichtet sind.
Die beiden Teile 50 und 51 besitzen ausser kugelförmigen Auflageflächen 55, 56 ebenfalls axiale Bohrungen 57, 58 und sind zum Anfassen mit Hakenschlüsseln mit Au.snehmungen, 58, 60 versehen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 strömt das öl durch die Bohrungen 57, 58 in gleicher Weise wie durch die Bohrungen 31, 32 der Aus führungsform in Fig. 3. Ein Austreten des Öls wird durch die Dichtung 54 verhindert. Die Anbringung einer gewünschten Anpresskraft erfolgt bei dieser Aus führungsform durch Auseinanderschrauben der bei den Teile 50 und 51, z. B. mit einem Drehmoment schlüssel.
Durch die erfindungsgemässe Zuführung des Schmieröls zu den Lagern durch die Druckbolzen wird eine konstruktiv einwandfreie, leicht montier- bare und demontierbare Anordnung geschaffen, wel che unter anderem den Vorteil hat, dass die Schmier kanäle leicht geneigt werden können. Auch für die Druckbolzen ist die erfindungsgemässe Massnahme vorteilhaft. Diese werden nicht schwerer, da nur das für die Druckbeanspruchung erforderliche Material auf einem grösseren Durchmesser angebracht werden muss. Dadurch werden sie gleichzeitig knickfester.
Durch die erfindungsgemässe Anordnung der Zwischenteile für die ölzufuhr wird das Problem der Zufuhr des Schmieröls zu den Druckbolzen auf einfachste Weise gelöst. Die dazu dienende Rohrlei tung ist zusammen mit den Zwischenteilen leicht demontierbar, und es bedarf keiner besonderer, am Kurbelwellengehäuse angeschweissten Teile. Die S- förmige Ausbildung der Schmierölleitung zwischen zwei Zwischenteilen hat dabei den Vorteil, dass sie elastisch, gegen Dehnungen und Bewegungen unemp findlich wird und auch in gewissem Masse einen Ausgleich von Dimensionsabweichungen bei der Fa brikation gestattet.
Es versteht sich, dass diese beschriebene Ausbil dung der Schmierölleitung keine Bedingung für das erfindungsgemässe Kurbelwellenlager darstellt. Es ist z. B. ohne weiteres möglich, auf diese Leitung zu verzichten und sie durch im Motorgehäuse ausgebil dete bzw. gebohrte Kanäle zu ersetzen.
Auch die Druckbolzen sind nicht an die beschrie bene Ausführungsform gebunden. Unter anderem können z. B. beim Druckbolzen nach Fig. 3 die Teile 30, 34 aus einem Stück ausgebildet sein. Es kann auch unter Umständen genügen, die Bohrung für die Ölzufuhr nur in einem der Druckbolzen eines Lagers auszuführen.