CH389906A - Dünnflüssiges, härtbares Gemisch - Google Patents
Dünnflüssiges, härtbares GemischInfo
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Description
Dünnflüssiges, härtbares Gemisch Es ist bekannt, Poly-epoxyverbindungen und monomere Epoxyde mit Dicarbonsäuren, Dicarbon- säureanhydriden, primären, sekundären und tertiären Aminen, Bortrifluoriden und andern Verbindungen auszuhärten. Die derart gehärteten Epoxyharze zeichnen sich aus durch gute mechanische und elektrische Eigenschaften sowie teilweise durch gute Wärmebeständigkeit. Hingegen lassen sich solche Harze zu vielen Imprägnierzwecken nicht benützen, denn es bot bisher noch immer Schwie rigkeiten, dünnflüssige Epoxyharze (Imprägnier harze) herzustellen, welche gleichzeitig eine lange Verarbeitungszeit, das heisst eine gewisse Be ständigkeit in ungehärtetem Zustand, gute Elastizi tät und gute elektrische Eigenschaften bei höheren Temperaturen aufweisen. Diese Eigenschaften kön nen zwar bei Verwendung von Polyesterharzen an Stelle der Epoxyharze erreicht werden. Normaler weise weisen jedoch diese Harze einen derart hohen Schwund (5-10%) auf, dass eine einwandfreie Form gebung ohne Anwendung von Druck nicht möglich ist. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein neues härtbares, dünnflüssiges Gemisch, das Poly-epoxyverbindungen oder monomere Epoxyde enthält und je nach seiner Zusammensetzung und seinem Verwendungszweck kürzere oder längere Zeit haltbar ist. Mit diesem neuen Gemisch lassen sich gehärtete Harze herstellen, welche gleichzeitig die oben erwähnten erwünschten Eigenschaften aufwei sen und die unerwünschten Nachteile der bisherigen Produkte vermeiden. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfin dung ist ein Verfahren zur Herstellung des neuen Gemisches. Noch ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Anwendung des neuen Gemisches als Giessharz und zum Imprägnieren verschiedener Materialien sowie die durch Giessen oder Imprägnie ren mit diesen Gemischen und anschliessendem Härten erhaltenen Erzeugnisse. Das erfindungsgemässe Gemisch ist dadurch ge kennzeichnet, dass es eine Polyepoxyverbindung oder ein monomeres Epoxyd, eine Verbindung mit min destens einer mischpolymerisierbaren Äthylenbin dung, einen Härter, welcher mindestens zwei Amino- gruppen und mindestens eine mischpolymerisierbare Äthylenbindung aufweist, sowie gegebenenfalls einen Polymerisationskatalysator enthält. Zur Herstellung eines solchen Gemisches wird ein Di- oder Polyamin mit einer mindestens eine misch polymerisierbare Äthylengruppe aufweisenden Ver bindung, z. B. einer mindestens eine mischpolymeri sierbare Äthylengruppe aufweisenden Epoxyverbin- dung umgesetzt und der derart erhaltene Härter mit einer Polyepoxyverbindung oder einem monomeren Epoxyd und einer Verbindung mit mindestens einer mischpolymerisierbaren Äthylengruppe vermischt. Beim Härten eines solchen Gemisches bei einer normalerweise über Zimmertemperatur liegenden Temperatur härtet der Härter einerseits die Epoxyde aus, während er anderseits aber bei Zugabe eines Polymerisationskatalysators (z. B. eines Peroxyds) mit monomeren Äthylengruppen enthaltenden Ver bindungen in Reaktion tritt. Es tritt somit bei der Härtung eine Vernetzung von Epoxyketten mit Poly- äthylenketten ein, welche zu den ausgezeichneten mechanischen und elektrischen Eigenschaften der ge härteten Harze und der damit imprägnierten Mate rialien führt. Zur Herstellung des Härters können beliebige Di- und Polyamine verwendet werden. Beispielsweise lassen sich mit Äthylendiamin, Diäthylentriamin, Tri- äthylenpentamin, m- oder p-Phenylendiamin, Di- aminodiphenylmethan, Diaminodiphenylsulfon, Poly amiden vom Typ der Versamide, Diamino-2-methyl- butan, 2,7-Diamino-2,7-dimethyloktan und vielen andern, mindestens zwei Aminogruppen aufweisen den Verbindungen für die Zwecke der vorliegenden Erfindung sehr geeignete Härter herstellen. Die Halt- barkeit sowie die optimalen Härtungsbedingungen des erfindungsgemässen Gemisches richten sich in erster Linie nach der Wahl des Härters. Ein sehr geeigneter Härter ist beispielsweise das Reaktionsprodukt aus einem Mol Phenylendiamin und einem Mol Allylglycidäther, das nach der fol genden Gleichung erhalten wird: EMI0002.0006 Derartige Härtertypen sind grösstenteils flüssig, meist von sirupartiger Konsistenz und haben den Vorteil, dass sie weder die toxischen Eigenschaften des Amins noch diejenigen der Epoxyverbindung aufweisen. Durch Mischung derartiger Härter mit flüssigen Epoxyharzen oder monomeren Epoxyden mit mehr als einer freien Epoxygruppe und einer Verbindung mit mindestens einer mischpolymerisier baren Äthylenbindung können sehr dünnflüssige Imprägnierharze hergestellt werden, welche mit er staunlich geringem Schwund, meist unter 0,5 %, zu hochwertigen Kunstharzen aushärten. Diese Harz typen können dank niedriger Viskosität, geringem Schwund und guten elektrischen Eigenschaften für die verschiedensten Giess- und Imprägnierzwecke ein gesetzt werden, z. B. für Leiterisolationen mit Glimmer oder Isolation mit Papier. Je nach Art und Menge der verwendeten Amine und Äthylengruppen enthaltenden Verbindungen können Viskosität, Ver arbeitungszeit und Elastizität der Imprägnierharze variiert werden. Gute Resultate wurden auch durch Mischungen der Äthylengruppen enthaltenden Ver bindungen, z. B. Styrol, Butylmethacrylat und Di- allylphthalat erhalten. Wird zur Herstellung des Härters Amin im überschuss verwendet, so können ebenfalls Viskosität und elektrische Eigenschaften variiert werden. Es ist ferner möglich, aus Härter und Epoxyharz oder Äthylengruppen enthaltenden Verbindungen ein Vorpolymerisat herzustellen und dieses nach Mischen mit der dritten Komponente auszuhärten. Mit diesen Kombinationsmöglichkeiten ist eine ganze Fülle von Anwendungsbeispielen denkbar. Beispiel 1 30 Gewichtsteile m-Phenylendiamin werden auf 100 C erwärmt und langsam unter Rühren 30 Ge wichtsteile Allylglycidäther zugetropft, so dass die Temperatur auf 140 C ansteigt. Nach halbstündigem Rühren bei 120-130 C wird abgekühlt und mit 100 Gewichtsteilen Epikote 828, 40 Gewichtsteilen Styrol und 1 Gewichtsteil Benzoylperoxyd gut ver mischt. Die Mischung ist giessfertig und wird während 3 Stunden bei 70 C und 6 Stunden bei 150 C ge härtet, wobei ein homogenes, zähes Kunstharz erhal ten wird. Schwund = 0,3 %. Beispiel 2 30 Gewichtsteile m-Phenylendiamin werden auf 100 C erwärmt und 15 Teile Allylglycidäther zu getropft, so dass die Temperatur auf etwa 140 C ansteigt. Nach halbstündigem Rühren bei 120 bis 130 C wird abgekühlt und mit 100 Teilen Epikote 828, 50 Teilen Diallylphthalat und 1 Teil Methyl- äthylketonperoxyd gut vermischt. Nach Härten wäh rend 3 Stunden bei 70 C und 6 Stunden bei l50 C wird ein schwarzes, homogenes Kunstharz erhalten. Schwund = 0,5 %. Beispiel 3 30 Gewichtsteile m-Phenylendiamin werden auf 100 C erwärmt und 30 Teile Allylglycidäther zuge tropft, so dass die Temperatur auf 140 C ansteigt. Nach halbstündigem Rühren bei 120-130 C wird abgekühlt und mit 100 Teilen Epikote 828, 20 Teilen Styrol, 30 Teilen Butylmetbacrylat, 20 Teilen Di- allylphthalat und 2 Teilen Benzoylperoxyd gut ver mischt. Nach Härten während 6 Stunden bei 80 C und 15 Stunden bei 140 C wird ein zähes, schwarzes Kunstharz erhalten. Schwund = 0,4%.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE I. Dünnflüssiges, härtbares Gemisch, dadurch gekennzeichnet, dass es a) eine Polyepoxyverbindung oder ein monomeres Epoxyd, b) eine Verbindung mit mindestens einer misch polymerisierbaren Äthylenbindung, c) einen Härter, welcher mindestens zwei Amino- gruppen und mindestens eine mischpolymerisier bare Äthylenbindung aufweist, oder dass es ein Vorkondensat von a) mit e) oder von b) mit c) und die entsprechende ursprüngliche dritte Kom ponente enthält. II.Verfahren zur Herstellung eines dünnflüssi gen, härtbaren Gemisches nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Di- oder Polyamin mit einer mindestens eine mischpolymerisierbare Äthylengruppe aufweisende Verbindung umgesetzt und der derart erhaltene Härter mit einer Polyepoxyverbindung oder einem monomeren Epoxyd und einer Verbindung mit min destens einer mischpolymerisierbaren Äthylenbindung vermischt wird. III. Verwendung eines dünnflüssigen, härtbaren Gemisches nach Patentanspruch I und dessen Unter- ansprüchen 1 und 2 als Giessharz oder Imprägnier harz, wobei es gehärtet wird. UNTERANSPRÜCHE l.Gemisch nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass der Härter ein Gemisch eines Amins mit einer Verbindung mit mindestens zwei Aminogruppen und mindestens einer mischpolymeri sierbaren Äthylengruppe ist. 2. Gemisch nach Patentanspruch I und Unter anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Härter auch einen Polymerisationskatalysator enthält. 3. Verfahren nach Patentanspruch If, dadurch gekennzeichnet, dass der Härter durch Umsetzung einer Verbindung mit mindestens zwei Aminogruppen mit einer mindestens eine mischpolymerisierbare Äthylengruppe aufweisenden Epoxyverbindung her gestellt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH8094359A CH389906A (de) | 1959-11-23 | 1959-11-23 | Dünnflüssiges, härtbares Gemisch |
CH114860A CH406640A (de) | 1959-11-23 | 1960-02-02 | Dünnflüssiges, härtbares Gemisch |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH8094359A CH389906A (de) | 1959-11-23 | 1959-11-23 | Dünnflüssiges, härtbares Gemisch |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH389906A true CH389906A (de) | 1965-03-31 |
Family
ID=4538364
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH8094359A CH389906A (de) | 1959-11-23 | 1959-11-23 | Dünnflüssiges, härtbares Gemisch |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH389906A (de) |
-
1959
- 1959-11-23 CH CH8094359A patent/CH389906A/de unknown
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