Gleitverschluss Die Erfindung betrifft einen Gleitverschluss mit zwei Kupplungsstreifen aus Kunststoff und einem zum Kuppeln und Entkuppeln derselben dienenden Riegel. Bisher vorgeschlagene Gleitverschlüsse dieser Art schliessen nicht zuverlässig oder verlieren in kur zer Zeit ihre Schliessfähigkeit, was auf ungeeignete Querschnittsformen und überbeanspruchungen der Kupplungsstreifen durch den Riegel zurückzuführen ist. Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu be heben.
Der Gleitverschluss nach der Erfindung zeich net sich dadurch aus, dass der erste Kupplungsstrei fen zwei Flügel besitzt, die in der Kupplungslage an einem vom zweiten Kupplungsstreifen aufgewie senen Verankerungsteil angreifen und von zwei Flü geln des zweiten Kupplungsstreifens gehalten werden, und dass der Riegel Mittel aufweist, um alle genannten Flügel beim Entkuppeln in der zur Verschlussebene senkrechten Ebene so weit zu verbiegen, dass die Flügel des ersten Streifens vom Verankerungsteil und den Flügeln des zweiten Streifens freikommen, und dass der Riegel ferner Mittel aufweist,
um die Kupp lungsstreifen in der Verschlussebene nur um einen so geringen Betrag gegeneinander zu versetzen, dass sie sich an der Trennseite des Riegels noch um einen Betrag überlappen, der höchstens um 20 0/a kleiner ist als der Versetzungsbetrag.
Die Erfindung betrifft ferner auch die Verwen dung dieses Gleitverschlusses zum Verschliessen eines Sackes, wobei die beiden Kupplungsstreifen an gegen überliegenden Teilen des oberen Randes der Sack öffnung angebracht sind. Diese Verwendung zeichnet sich dadurch aus, dass die beiden Kupplungsstreifen an ihren Enden auf einem kurzen Abschnitt ständig miteinander vereinigt sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es ist: Fig. 1 eine schematische Draufsicht eines an einem Sack angebrachten, erfindungsgemässen Gleitverschlus ses; Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende schematische Draufsicht auf einen an einem Sack angebrachten bekannten Vergleichsgleitverschluss und Fig. 3 bis 7 je einen Schnitt durch die beiden Kupplungsstreifen und durch Teile des Riegels ent sprechend den Linien III-III bis VII-VII von Fig. 1.
Der dargestellte Gleitverschluss weist zwei aus Kunststoff bestehende Kupplungsstreifen 1 und 2 mit konstantem Profil und einen zum Kuppeln und Entkuppeln dieser Streifen 1 und 2 dienenden Riegel 3 auf. Der symmetrisch ausgebildete Kupplungsstrei fen 1 weist ein in der Symmetrieebene liegendes Befestigungsband 4 auf, an das sich zwei Flügel 5 anschliessen, die je eine innere Hohlkehle 6 und eine äussere Hohlkehle 7 aufweisen.
Der ebenfalls symmetrisch ausgebildete Kupp lungsstreifen 2 weist ein in der Symmetrieebene lie gendes Befestigungsband 8 auf, an das sich zwei Flü gel 9 anschliessen, deren Enden bei geschlossenem Verschluss gemäss Fig. 2 in die äusseren Hohlkehlen 7 der Flügel 5 eingreifen. Der Streifen 2 weist ferner noch einen Verankerungsteil 10 auf, der im Quer schnitt angenähert T-förmig ist, wobei die Enden des Querbalkens des T zurückgebogen sind, und somit zwei rückwärts vorspringende Leisten 11 bil den, die in die inneren Hohlkehlen 6 der Flügel 5 eingreifen.
Die vorderen Teile der Flügel 5 liegen im übrigen an den dem Mittelbalken des T ent sprechenden Flanken 12 des Verankerungsteiles 10 an. Zwischen den Flanken und den Leisten 11 sind Hohlkehlen 13 vorhanden, an die von den Flügeln 5 gebildete Leisten 14 eingreifen.
Fig. 3-7 zeigen wie die Kupplungsstreifen 1 und 2 im Inneren des Riegels 3 deformiert werden, wenn sie von dessen kleiner Stirnseite (bei Linie III-III), an der die Streifen vereinigt sind, zu dessen grosser Stirnseite (bei Linie VII-VIn gelangen, an der die Streifen getrennt sind, also wie die Kupplungsstreifen 1 und 2 durch Verschieben des Riegels 3 im ent- kuppelnden Sinne (in Fig. 1 nach links) deformiert werden.
Wie in Fig. 4 und 5 durch Pfeile 15 und 16 angedeutet ist, werden die Flügel 5 und 9 von der Verschlussebene weggebogen, wodurch zunächst die Leisten 11 und 14 aus den Hohlkehlen 6 bzw. 13 und dann die Enden der Flügel 9 aus den Hohl kehlen 7 herauskommen, wobei letzteres erst in der Ebene VI VI (Fig. 6) ganz der Fall ist.
Die hierzu erforderliche Deformation der Flügel 5 und 9 ist nur gering, da die Leisten 11 beispiels weise nur etwa 1 mm über die Flanken 12 nach aussen vorragen.
Um die Deformation der beiden Flügel 5 zu bewirken, weist der Riegel 3 zwei symmetrisch zur Verschlussebene liegende Längskeile 17 von drei eckigem Querschnitt auf, deren Spitzen in einem gewissen Abstand von der Vereinigungsseite liegen und die sich in Richtung auf die Trennseite hin verbreitern. Die Längskeile 17 greifen in die Hohl kehlen 13 ein und treiben die Leisten 14 aus den selben heraus, wodurch die Flügel 5 deformiert wer den. Die Enden der Flügel 5 treiben ihrerseits die Enden der Flügel 9 auseinander, wie aus Fig.4 und 5 ersichtlich ist, so dass diese Flügel 9 die Enden der Flügel 5 nicht mehr halten können.
Die Deformation der beiden Flügel wird nicht nur durch ihre eigene Elastizität rückgängig gemacht, sondern auch noch zwangsweise durch zwei Längs rippen 18 -des Riegels (siehe Fig. 6), die nach dem Freiwerden der Flügel 5 auf die aussen angeschrägten Kanten 19 der Flügel 9 einwirken und dieselben nach innen drücken.
Um die Streifen 1 und 2 in der Verschlussebene etwas voneinander zu entfernen, ist ein weiterer Längskeil 20 von trapezförmigem Querschnitt vor gesehen, der in der Verschlussebene selbst liegt und dessen in der Zeichnung nicht sichtbare Keilkante zwischen den Ebenen V -V und VI-VI in der Nähe der Ebene V-V liegt.
Fig. 7 zeigt den Zustand der Streifen 1 und 2 und den Querschnitt des Riegels 3 in der unmittelbar vor seiner Trennseite liegenden Ebene VII-VII. Es ist ersichtlich, dass die Keile 17, die Rippen 18 und der Keil 19 sich verbreitert haben und durch weitere Querschnittsteile zu einem dem undeformier- ten Streifen 2 umfassenden Querschnitt ergänzt sind, der die Flügel 5 des Streifens 1 gespreizt hält.
Es ist ferner ersichtlich, dass in Fig. 7 die Kupp lungsstreifen 1 und 2 in der Verschlussebene nur um einen kleinen Betrag a auseinander gedrückt sind, und dass die Flügel 5 des Streifens 1 den Verankerungsteil 10 des Streifens 2 um einen Betrag b überlappen, der nahezu gleich 90'"/a, aber minde- stens 80 %,
des Betrages a ist. Die Streifen 1 und 2 sind aber genügend weit voneinander gerückt, dass sie bei Verlassen des Riegels 3 nicht mehr mitein ander in Eingriff kommen und somit bei wachsen dem Abstand von diesem Riegel 3 beliebig weit voneinander entfernt werden können.
Die Tatsache, dass der Riegel 3 in der Ver- schlussebene nur eine geringe Versetzung der Kupp lungsstreifen 1 und 2 zueinander bewirkt, um diese Streifen 1 und 2 zu kuppeln oder zu entkuppeln, hat wichtige Vorteile zur Folge, die anhand von Fig. 1 und 2 näher erläutert werden sollen.
Nach Fig. 1 sind die Kupplungsstreifen 1 und 2 an gegenüberliegenden und aneinandergelegten Tei len des oberen Randes der Öffnung eines schematisch von oben angedeuteten Sackes 21 angebracht, wobei in Fig. 1 der Riegel 3 in der Nähe des rechten Endes dieser Kupplungsstreifen 1 und 2 dargestellt ist. Da die Trennseite des Riegels 3 diesem Ende der Kupplungsstreifen 1 und 2 zugekehrt ist, sind letztere von ihrem nicht dargestellten, linken Ende bis zur Vereinigungsseite des Riegels 3 miteinander gekuppelt. Der Kupplungsstreifen 1 ist nur durch zwei Linien dargestellt, wobei die ausgezogene Linie 22 dem Punkte 22a und die gestrichelte Linie 23 dem Punkte 23a des Querschnittes von Fig. 3 ent spricht.
Der Kupplungsstreifen 2 ist ebenfalls nur durch zwei Linien dargestellt, nämlich die ausge zogene Linie 24, die dem Punkte 24a, und die gestrichelte Linie 25, die dem Punkte 25a von Fig. 3 entspricht.
An ihren beiden Enden, also auch am gezeigten rechten Ende, befinden sich die beiden, mittels der Befestigungsbänder 4 und 8 am Sackmaterial befestig ten Kupplungsstreifen 1 und 2 auf einem kurzen Abschnitt 26 miteinander in Eingriff, wobei sie vorzugsweise auf diesem Abschnitt miteinander ver schweisst sind. Es ist ersichtlich, dass zwischen der Trennseite des Riegels 3 und dem Endanschnitt 26, in dem die Kupplungsstreifen 1 und 2 miteinander vereinigt sind, diese Kupplungsstreifen 1 und 2 nur um einen geringen Betrag aus ihrer Kupplungslage gegeneinander versetzt sind und sich noch stark über lappen, wie bereits früher erläutert worden ist.
Der in der Verschlussebene liegende Keil 20 ist in Fig. 1 schematisch durch einen spitzen Winkel 20 angedeutet.
In Fig. 2 ist wiederum ein Sack 21 dargestellt, dessen COffnung an ihrem Rand mit den beiden, an ihren Enden vereinigten Kupplungsstreifen 1 und 2 versehen ist. Nach Fig. 2 ist jedoch ein anderer Rie gel 27 vorgesehen, an dessen Trennseite die beiden Kupplungsstreifen 1 und 2 bereits vollständig aus einander heraus gebogen sind, wie dies bei bekannten Riegeln der Fall ist. Bei diesen Riegeln wird in der Verschlussebene eine starke Spreizung der Kupplungs streifen 1 und 2 voneinander durch einen Keil 28 bewirkt, der viel weniger spitz ist als der Keil 20.
Die Kupplungsstreifen 1 und 2 werden unter star kem Biegen der ganzen Streifen in der Verschluss ebene entkuppelt oder gekuppelt. Infolgedessen ist man gezwungen, entweder sehr nachgiebiges Material für die Kupplungsstreifen zu verwenden, was aber in bezug auf die Festigkeit des Verschlusses bei seiner normalen Beanspruchung in der Verschlussebene nachteilig ist, oder den Riegel sehr lang zu machen, um einen spitzeren Keilwinkel und damit eine weniger starke Biegung der Kupp lungsstreifen zu erzielen.
Abgesehen von den grösse ren Kosten und der Unbequemlichkeit eines langen Riegels 26 ergibt sich aber auch der Nachteil, dass bei der beschriebenen Anwendung eines solchen Gleit verschlusses zum Verschliessen eines Sackes, dessen Öffnung gar nicht vollständig verschlossen werden kann. Die auf der Trennseite des Riegels 27 voll ständig auseinander gebogenen Kupplungsstreifen 1 und 2 werden vielmehr eine kleine Öffnung 29 zwischen einander bilden, die nicht geschlossen wer den kann, weil der Riegel 27 infolge der Vereinigung der Enden der Kupplungsstreifen 1 und 2 nicht mehr weiter nach rechts verschoben werden kann.