Vorrichtung zur Betätigung eines elektrischen Schalt- oder Steuergerätes Bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen und ähn lichen Vorrichtungen, beispielsweise bei Hebezeugen, erfolgt die Betätigung der elektrischen Steuergeräte in der Regel durch eine Kurbel oder einen Hand hebel, der ausgehend von einer Nullstellung in der einen Richtung den Motor oder die Motoren stufen weise einschaltet und von Null aus in der entgegen gesetzten Drehrichtung die Bremsstufen schaltet bzw. den Motor oder die Motoren in der entgegengesetzten Drehrichtung schaltet. In vielen Fällen, z. B. bei Schienenfahrzeugen und insbesondere bei nicht schie nengebundenen Fahrzeugen, ist es erwünscht, sowohl das Schalten des Motors auf Fahrstufen als auch das Schalten der Bremsstufen durch Pedalbetätigung zu bewirken.
Bei solchen Pedalsteuerungen werden zur Betätigung der Steuereinrichtungen in beiden Dreh richtungen üblicherweise zwei getrennte Pedale für Fahren und Bremsen bzw. für Vorwärts- und Rück wärtsfahrt verwendet. Werden die beiden Pedale über irgendwelche mechanische Antriebsvorrichtungen, beispielsweise über auf die Steuerwelle aufgesetzte Hebel und Zugstangen, mit der Steuerwelle gekuppelt, so führen die beiden Pedale entgegengesetzte Bewe gungen aus, d. h. beim Niedertreten des einen Pedals hebt sich das andere Pedal.
Weiterhin wurde schon vorgeschlagen, die beiden Pedale mittels zweier Kegelradsegmente auf dasselbe Abtriebskegelrad, welches sich auf der Steuerwelle befindet, wirken zu lassen. Auch bei dieser Bauart sind die beiden Pedale kraftschlüssig über das Ab triebskegelrad derart gekuppelt, dass beim Nieder treten des einen Pedals sich das andere Pedal zwangs weise anhebt. Eine solche Bewegung des nicht betätig ten Pedals stört den Fahrer besonders dann, wenn es sich um beträchtlichere Pedalhübe handelt. Der artige Anordnungen sind also unpraktisch.
Der Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrich tung zur Betätigung eines elektrischen Schalt- oder Steuergerätes in entgegengesetzten Richtungen durch zwei Pedale und ist dadurch gekennzeichnet, dass zwi schen den Pedalen und der Steuerwelle ein Differen- tialgetriebe vorgesehen ist, dessen zwei aussenliegende Zahnräder beim Betätigen der Pedale in entgegen gesetzten Richtungen gedreht werden, während die Steuerwelle mit der wenigstens ein Ausgleichsrad tra genden Achse so verbunden ist, dass eine Schwenk bewegung dieser Achse die Drehung der Steuerwelle bewirkt. Beim Niedertreten z.
B. des einen Pedals entgegen der Rückstellkraft seiner Feder bleibt das andere Pedal in seiner Nullage, z. B. gehalten durch eine auf dieses wirkende Rückstellfeder. Die beiden Pedale können aber auch durch eine Verriegelung in an sich bekannter Weise gegenseitig so verriegelt wer den, dass immer nur ein Pedal betätigt werden kann, d. h. ist das eine Pedal aus seiner Nullage heraus gebracht, so ist jeweils das andere Pedal in seiner Nullage gesperrt. Die auf die Pedale ausgeübte Be tätigungskraft kann weiter auch zur Steuerung einer Servomotoranordnung verwendet werden.
Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Vorrich tung wird anhand der Zeichnung erläutert.
Die Welle 1 sei z. B. die Steuerwelle irgendeiner Walzen- oder Nockenschaltvorrichtung zur Steuerung von Motoren. Bei dieser Schaltvorrichtung ist ange nommen, dass ausgehend von einer Nullstellung bei einer Drehung der Steuerwelle 1 im Uhrzeigerdreh- sinn die Anlassstufen für Fahrt und bei einer Drehung im entgegengesetzten Drehsinn die Bremsstufen ein geschaltet werden.
Es können aber auch bei Drehung der Steuerwelle 1, ausgehend von der Nullstellung, beispielsweise bei Drehung im Uhrzeigerdrehsinn, die Fahrstufen für Vorwärtsfahrt und im entgegengesetz- ten Drehsinn die Fahrstufen für Rückwärtsfahrt ge schaltet werden. Dabei kann die Bewegung der Steuerwelle 1 durch eine Servomotoranordnung unter stützt werden, wobei die zur Steuerung der Servo- motoranordnung dienenden Organe an den Pedalen bzw. im Zuge der Betätigungsstangen angeordnet sind. Diese Organe reagieren sinngemäss auf Zug bzw.
Druck in der Zug- und Druckstange. Beispielsweise kann ein System von Federn und Kontakten vorge sehen sein, welches eine elektrische Servomotoranord- nung im Sinne der von den Pedalen ausgeführten Be wegung steuert. Auf die Steuerwelle 1 der Schaltvor richtung sind auf dieser frei drehbar die Zahnräder 2, 3 eines Differentialgetriebes aufgesetzt, zwischen denen sich die Ausgleichsräder 4 des Differential getriebes befinden. Die Achse 5, auf der diese Aus gleichsräder sitzen, ist mit der Welle 1 fest verbunden.
Jedes der beiden Zahnräder 2, 3 ist mit je einem der beiden Pedale 6, 7 in geeigneter Weise so verbunden, dass beim Niedertreten des einen Pedals das eine der Zahnräder nach rechts, beim Niedertreten des ande ren Pedals das andere der beiden Zahnräder nach links gedreht wird. Beim Ausführungsbeispiel ist an genommen, dass das Pedal 6 das Bremspedal ist und beim Niedertreten dieses Pedals das Zahnrad 2 ent gegen dem Uhrzeigerdrehsinn gedreht wird, während das Pedal 7 als Fahrpedal dient, und beim Nieder treten dieses Pedals das Zahnrad 3 im Uhrzeigerdreh- sinn gedreht wird.
Die Übertragung der Bewegung eines Pedals 6 bzw. 7 auf sein zugehöriges Zahnrad 2 bzw. 3, die bei dem Ausführungsbeispiel mittels der Stangen 8 und der Hebel 9 erfolgt, kann selbstver ständlich auch in irgendeiner anderen Weise erfolgen, beispielsweise durch Zugseile, die über mit den Zahn rädern verbundene Rollen geführt sind oder durch Zahnstangen und Ritzel oder dergleichen. Wie leicht ersichtlich, führt bei der Drehung eines der beiden Zahnräder 2, 3 und gleichzeitigem Stillstand des an deren Zahnrades die Welle 5 mit den Ausgleichs rädern eine Schwenkbewegung aus,
an der die Welle 1 teilnimmt, und zwar ist der Winkel, um den die Welle 1 gedreht wird, halb so gross als der Winkel, um den das betreffende Zahnrad gedreht wurde. Das jeweils nicht betätigte Pedal wird durch eine Feder 10 bzw. 11 gehoben und gegen einen nicht gezeich neten Anschlag gedrückt. Beim Anfahren beispiels weise befindet sich das Bremspedal 6 in der Ruhe lage, und das Fahrpedal 7 wird niedergetreten. Einer entgegengesetzten Bewegung des Zahnrades 2 wirkt der Zug der Feder 10 des Bremspedals entgegen. Das Zahnrad 2 bleibt daher in Ruhe, und die Welle 1 dreht sich ebenfalls im Uhrzeigerdrehsinn um den halben Betrag.
Nimmt der Fahrer den Fuss vom Fahrpedal, so kehrt dieses durch den Zug der Feder 11 in seine Ruhelage zurück, und ebenso kehrt die Welle 1 in die Nullstellung zurück. Wird nun das Bremspedal 6 niedergetreten, so wird in entsprechender Weise das Zahnrad 2 gegen den Uhrzeigerdrehsinn gedreht und entsprechend die Welle 1 ebenfalls gegen den Uhr zeigerdrehsinn in die Bremsstellungen.
Geht der Fah rer, etwa bei Auftreten einer Gefahr, so rasch vom Fahrpedal auf das Bremspedal über, dass beim Nie dertreten des Bremspedals das Fahrpedal noch nicht seine Ruhestellung erreicht hat, so wird dadurch der Schaltvorgang nicht gestört; im Gegenteil beschleunigt die entgegengesetzte Betätigung des Zahnrades 2 die Rückführung des Fahrpedals und der Steuerwelle 1 in die Nullstellung und darüber hinaus in die Bremsstel lungen. Mit 12 und 13 sind Steuerorgane für die Steuerung der Servomotoranordnung bezeichnet.