Vorrichtung für die Betätigung eines uni eine waagerechte Mittelachse schwenkbar gelagerten Fensterflügels Schwenk- bzw. kippbare Fensterflügel sind be reits in verschiedenen Ausführungen bekannt. Bei der einen Art ist der Fensterflügel um eine senkrechte Mittelachse schwenkbar, so dass nach Schwenkung desselben um 90o die eine Seitenhälfte des Fenster flügels nach aussen und die andere nach innen in den Raum geschwenkt ist. Bei der anderen Art ist der Fensterflügel um eine waagerechte Mittelachse schwenkbar aufgehängt.
Beim Öffnen des Fensters wird hierbei der untere Teil des Fensterflügels nach aussen geschwenkt, während der obere Teil sich in den Raum hineinneigt. Beiden Arten ist gemeinsam, dass die Schwenk- bzw. Kippachse beim Öffnen und Schliessen des Fensters ortsfest bleibt. In der ganz geöffneten Stellung verbleibt somit der Fensterflügel in der freien Fensteröffnung. Dies ist vielfach störend.
Zur Vermeidung dieses Nachteiles sind auch schon Fenster geschaffen worden, deren Flügel so wohl um eine waagerechte Mittelachse schwenkbar als auch zugleich senkrecht nach oben verschiebbar sind. Dabei sind die das Schwenken ermöglichenden Zapfen in senkrechten Schienen geführt und Mittel zur Entlastung des Flügels mit Hilfe eines Gegen gewichtes vorhanden. Zum Betätigen des Flügels dient ein Lenker, der einerends an .einer ortsfesten Achse schwenkbar ist und anderenends mit dem Flü gel ausserhalb der waagerechten Mittelachse gelen kig verbunden ist.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Betätigung eines um eine waagerechte Mittelachse schwenkbar gelagerten Fensterflügels, dessen waage rechte Mittelachse längs einer senkrechten Führung verschiebbar ist und welcher durch ein Gegengewicht entlastet und mit einem Betätigungslenker verbunden ist.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass mit der ortsfest gelagerten Welle des Lenkers ein Organ fest verbunden und die Handhabe für den Fensterflügel als Hebel ausgebil det ist, der mit dem Organ durch ein die Bewegung übertragendes Verbindungsorgan verbunden ist.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in zwei verschiedenen Ausführungsbeispielen darge stellt.
Fig. 1 zeigt, eine Vorrichtung für die Betätigung eines um eine waagerechte Mittelachse schwenkbar gelagerten Fensterflügels in Vorderansicht.
In den Fig. 2 und 3 sind Seitenansichten nach den Linien II-H und 111-III der Fig. 1 veranschau licht.
Fig. 4 stellt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Betätigungsvorrichtung dar.
Gemäss Fig. 1 ist ein Fensterflügel 1 in mittlerer Höhe mittels der an den Zapfen 2 befindlichen Rol len 3 in senkrechten Schienen 4 geführt, die zumin dest in der oberen Hälfte der Fensterhöhe angeord net sind. Mit Hilfe eines nicht dargestellten Gegen gewichtes ist der Fensterflügel 1 entlastet, damit er mühelos nach oben bewegt werden kann. Durch die Zapfen bzw. Rollen 2, 3 ist der Fensterflügel 1 auch um seine waagerechte Mittelachse kipp- und schwenkbar.
Zum Betätigen des Fensterflügels 1 bei dieser Kippbewegung dient ein Lenker 5, der mittels einer Welle 8 in einem ortsfesten Lager 6 an der Oberkante des Fensters schwenkbar gelagert ist. Das freie Ende des Lenkers 5 ist durch einen Zapfen 7 in etwa 3/4-Höhe des Fensterflügels 1 mit letzterem gelenkig und lösbar verbunden. Bei Ausschwenken des Fensterflügels 1 um die waagerechte Achse der Zapfen bzw. Rollen 2, 3 erfolgt durch die Aufhän gung an dem Lenker 5 zugleich ein Hochschieben des Fensterflügels längs der Schienen 4 bis in eine waagerechte Lage in der höchsten Stellung.
Zum Schwenken und gleichzeitigen Hochschieben des Fensterflügels 1 dient ein Gestänge, das an der Welle 8 angreift, welche über einen Vierkant 23 fest mit dem Lenker 5 in Verbindung steht. Mit der Welle 8 ist ein Arm 19 durch einen weiteren Vier kant 23 undrehbar verbunden. In üblicher Griffhöhe befindet sich ein als Handhabe dienender, doppel- armiger Hebel 20, der um eine ortsfeste Achse 21 drehbar gelagert ist. Die freien Enden des Armes 19 und des Hebels 20 sind durch eine Zugstange 22 ver bunden.
Bei Betätigung des mit einem Handgriff ausge statteten Hebels 20 in Richtung der in Fig. 2 ange deuteten Pfeile erfolgt eine Drehung der ortsfest ge lagerten Welle B. Mit dieser Drehung wird über den betreffenden Vierkant 23 der Lenker 5 mitgenom men. Bei einem Ausschwenken des Lenkers 5 um 90 (Fig. 3) wird der Fensterflügel 1 in Pfeilrichtung gekippt, bis er die waagerechte Lage eingenommen hat, wobei die Rolle 3 das obere Ende der Schiene 4 erreicht hat. In Fig. 3 ist mit strichpunktierten Linien eine Zwischenstellung angedeutet.
Es genügt also, den Handgriff von einer oberen Stellung, in welcher der Hebel 20 ca. 450 mit der Waagerechten einschliesst, in eine untere Stellung zu bewegen, in welcher der Hebel 20 ebenfalls ca. 450 mit der Waa gerechten einschliesst, um mit dieser kurzen Schwen kung des Hebels-20 den Fensterflügel aus der senk rechten Lage in die hochgefahrene waagerechte Lage zu bringen. Bei Schwenkung des Griffes in umge kehrter Richtung wird der Fensterflügel aus der waagerechten oberen Stellung in die senkrechte Stel lung bewegt.
Am Ende der letztgenannten Bewegung gelangt das Gelenk 24 über die die Achse 21 schnei dende Senkrechte hinaus auf die gleiche Seite wie der Handgriff, so dass sich ein Feststellen des Fenster flügels in der senkrechten Lage über eine Druck punktlage ergibt. Der Fensterflügel steht somit un verrückbar fest.
Der Lenker 5 ist von dem Zapfen 7 lösbar, damit der Fensterflügel beim Putzen der Scheibe in der un tersten Stellung nach Belieben geschwenkt werden kann.
In Fig. 4 ist eine weitere Möglichkeit der Verstel lung des aufkippbaren Fensterflügels gezeigt. Auf der Welle 8 ist eine Umlenkrolle 26 drehfest an- geordnet, über die ein Seil 25 geführt ist. Der dop- pelarmige Handhebel 20 ist um eine ortsfeste Achse 28 drehbar gelagert. Das Seil 25 ist bei 29 und 30 mit dem Hebel 20 verbunden.
Bei Betätigung des Hebels 20 in Pfeilrichtung wird das Seil 25 in der einen oder anderen Richtung mitgenommen. Dem- gemäss tritt eine Schwenkung der Umlenkrolle 26 und damit des Lenkers 5 um etwa 900 ein, die ein Hochfahren des Fensterflügels von der senkrechten in die waagerechte Lage und umgekehrt verursacht. Anstelle des Seiles 25 kann auch eine Kette vorhan den sein.
Die beschriebene Betätigungsvorrichtung hat den Vorteil der Einfachheit und zuverlässigen Wirkung. Sie ist gefällig und nicht störend. Ein weiterer Vor zug besteht darin, dass ein Schwenken des als Hand habe dienenden Hebels um etwa 90o ausreicht, um den schwingbaren Fensterflügel durch Kippen und Aufwärtsbewegen ganz öffnen zu können. Der Fen sterflügel ist in jeder Zwischenstellung durch das Gegengewicht entlastet. Der als Handhabe dienende Hebel beeinträchtigt nicht die Anordnung von seit lichen Übergardinen im Gegensatz zu einem an sich bekannten Betätigungsmechanismus mit einer Kur bel, die einen wesentlich grösseren Platz beansprucht.