Einrichtung zur Messung der Luftradioaktivität
Es ist bekannt, zur Messung der Luftradioaktivität in der zu prüfenden Raumluft enthaltene Partikel auf einen Staubprobenträger aufzubringen, worauf dieser Staubprobenträger in ein Strahlungsmessgerät, das z. B. ein Scintillationszähler ist, eingesetzt und dort ausgewertet wird. Es sind Ausführungen bekannt, bei welchen ein Luftstrom durch ein den letzteren mechanisch filtrierendes, als Staubprobenträger dienendes Band hindurchgeblasen wird. Ferner sind Ausführungen bekannt, bei welchen der Staub auf elektrostatischem Weg auf einzelne als Niederschlagselek- trode dienende Staubträgerplättchen niedergeschlagen wird.
Im erstgenannten Fall wird zufolge des relativ schlechten Auscheidegrades des mechanischen Filters keine wirklich brauchbare Messung erhalten, während im zweiten Fall keine kontinuierliche Messung möglich ist.
Zur Vermeidung dieser Nachteile besitzt das Messgerät nach der Erfindung mindestens ein kontinuierlich antreibbares Band, das parallel zu einem dem zu prüfenden Raum entnommenen Luftstrom durch einen Abscheideraum hindurchgeführt ist und dabei dessen eine Begrenzungswand bildet, in welchem Raum zwischen dem als Abscheideelektrode ausgebildeten Band und einer Gegenelektrode quer zur Bandbewegungsrichtung ein elektrisches Feld errichtet ist, und welchem Raum mindestens ein im Bewegungsweg des Bandes liegendes Messgerät nachgeordnet ist.
Die beiliegende Zeichnung zeigt zwei Ausfüh rungsbeispiele der erfindungsgemässen Einrichtung.
Es zeigt:
Fig. 1 ein erstes Beispiel in Seitenansicht bei abgenommener Seitenwand des Gehäuses,
Fig. 2 eine Vorderansicht des gleichen Beispiels bei abgenommener Vorderwand,
Fig. 3 in grösserem Massstab einen Querschnitt durch den Abscheideraum des Beispiels nach Fig. 1 und 2,
Fig. 4 eine Ansicht analog Fig. 2 des zweiten Beispiels und
Fig. 5 in grösserem Massstab einen Querschnitt durch den Abscheideraum des Beispiels nach Fig. 4.
Das Beispiel nach den Fig. 1 bis 3 besitzt ein Gehäuse 15 mit oberer Lufteintrittsöffnung 1. An diese Öffnung 1 schliesst sich ein als Abscheideraum dienender, nach unten in das Gehäuse 15 hineinragender Luftkanal 10, der rechteckigen Querschnitt besitzt und dessen seitlicher Auslass 2 an die Saugseite eines Sauggebläses 3 angeschlossen ist. Über die eine innere Schmalseite dieses Luftkanals 10 ist ein Band 4 geführt, das ausserhalb des Luftkanals 10 von einer ersten Bandrolle 5a über Umlenkrollen 7 und eine Bandantriebsrolle 6 zu einer zweiten Bandrolle 5b führt. Die Rolle 6 ist durch einen Elektromotor 6a antreibbar. Ferner ist eine Vorratsrolle 17 für ein Deckband 16 vorgesehen, das ebenfalls über die Antriebsrolle 6 führt und zusammen mit dem Band 4 auf die Bandrolle 5b aufgewickelt wird.
Eine Anpressrolle 8 sorgt für einwandfreien Kontakt zwischen dem Band 4 und dem Abdeckband 16. Auf der dem Band 4 gegenüberliegenden Schmalseite des Abscheideraumes 10 sind zwei zur Luftkanalachse parallele Sprühdrähte 11 ausgespannt. Es könnte auch nur einer oder mehr als zwei solche Drähte vorgesehen sein. Das Band 4 ist als Elektrode ausgebildet, wobei zwischen dem Band 4 und den Sprühelektroden 11 eine genügend hohe Potentialdifferenz geschaffen ist, um einerseits durch Sprühentladungen an den Drähten 11 eine genügende Ionisation des Luftstromes im Luftkanal 10 zu erzielen und um anderseits im Luftkanal 10 ein elektrisches Querfeld solcher Stärke zu erzeugen, dass die in diesem Ka nal durch die erzeugten Ionen elektrisch aufgeladenen Partikel noch innerhalb des Luftkanals 10 auf dem als Abscheideelektrode dienenden Band 4 niedergeschlagen werden.
Die Wände des Luftkanals 10 bestehen aus Isolationsmaterial. Zwischen den Sprühelektroden 11 und der benachbarten Kanalwand ist ein sich über die ganze Drahtlänge erstreckender metallischer Reflektor 12 angeordnet, der das gleiche Potential wie die Sprühdrähte erhält und der dafür sorgt, dass die im Luftkanal beladenen Partikel zum gegenüberliegenden Band 4 gelangen. Die betreffende Rückwand des Luftkanals 10 könnte auch selbst als Reflektor ausgebildet sein, oder der Reflektor könnte unter Umständen auch weggelassen sein. Die notwendige Hochspannung für den lonisator wird durch ein Hochspannungsgerät 13 geliefert, wobei die ganze Einrichtung von einer Schalttafel 14 aus bedient werden kann.
Das den Luftkanal 10 unten verlassende Band 4 wird vor seinem Zusammentreffen mit dem Abdeckband 16 an drei Zählrohren 9 vorbeigeführt, welche die Radioaktivität des auf dem Band 4 niedergeschlagenen Staubes registrieren. Die vom Staub gereinigte Luft verlässt die Einrichtung durch den Auslass des Gebläses 3.
Mit der beschriebenen Einrichtung kann zufalge des antreibbaren Bandes 4 die Messung kontinuierlich durchgeführt werden, und da der Abscheidegrad des elektrostatischen Filters erheblich über jenem der bekannten, mechanisch wirkenden Durchblasefilter liegt, fallen auch die Messresultate entsprechend genau aus.
In den Fig. 4 und 5 ist eine Einrichtung gezeigt, bei welcher gleichzeitig zwei Bänder 4 an einander gegenüberliegenden Seiten eines als Abscheideraum dienenden Luftkanals 10 vorbeigeführt werden. Die Sprühelektroden 11 sind in diesem Fall in der Mitte zwischen den beiden Bändern 4 durch den Luftkanal 10 gespannt; ein Reflektor fällt hier weg. Wie die Zeichnung zeigt, sind ausser dem Luftkanal 10 mit den Sprühdrähten 11 und dem Gebläse 3 auch die dem Abscheideraum 10 nachgeordneten Zählrohre 9 beiden Bändern 4 gemeinsam zugeordnet; dagegen sind die Bänder 4 über separate Bandrollen 5a, 5b, Umlenkrollen 7 und Antriebsrollen 6 geführt und werden nach dem Verlassen der Zählrohre 9 je mit einem Abdeckband 16 auf der die abgeschiedenen Partikel tragenden Seite abgedeckt.
Die Leistungsfähigkeit dieser Einrichtung kann gegenüber dem erstbeschriebenen Beispiel praktisch verdoppelt werden, so dass das Gerät auch zur Messung sehr geringer Radioaktivitäten in der Luft verwendbar ist.