Selbstregulierende Fadenbremse mit abtastendem Fühlorgan an einer Abspulvorrichtung, insbesondere an einem Zettelgatter Den bisherigen selbstregulierenden Fadenbremsen bei Textilmaschinen haften zwei wesentliche Mängel an. Einmal wird die Fadenspannung durch einen Fühlhebel abgetastet, der seinerseits durch Druck auf die Bremsplättchen oder Bremsteller direkt die Fadenspannung beeinflusst.
Bei einer Veränderung der Fadenspannung tritt dabei kein totaler Ausgleich ein, da der Faden auf den Fühlhebel eine Kraft aus üben muss, die sich zusammensetzt aus der gewünsch ten, bzw. am Fühler eingestellten Spannung und der auf den Bremsteller ausgeübten Mehr- oder Minder spannung. Als weiteres können die Fadenbremsen nicht zentral (von einer Bedienungsstelle aus) auf eine gewünschte Spannung eingestellt werden, was aber besonders bei Spulengattern mit einer Vielzahl, z. B. hundert und mehr Bremsen erwünscht ist.
Zentral mit pneumatischer Bremskraft versorgte Tellerbremsen sind bekannt. Diese Tellerbremsen sind aber nicht selbstregulierend, d. h. die Brems kraft wird nicht der jeweiligen Fadenspannung ange- passt. Ferner ist es bekannt, den Antrieb und die Bremsung einer Aufwickelspule in Abhängigkeit von der Fadenspannung pneumatisch zu regeln. Eine zentrale Veränderung der voreingestellten Bremskraft ist hierbei jedoch nicht möglich.
Da nur die Faden geschwindigkeit, nicht aber die Fadenspannung gere gelt wird, muss eine unabhängige Fadenbremse vor gesehen: sein, die zur Aufrechterhaltung der konstan ten Fadenspannung dient.
Ziel der Erfindung ist demgegenüber die Schaf fung einer selbstregulierenden Fadenbremse mit ab tastendem Fühlorgan an einer Abspulvorrichtung, insbesondere an einem Zettelgatter, bei der die Bremskraft zentral voreingestellt werden kann und das die Fadenspannung regulierende Fühlorgan trotz dem nicht zusätzlich belastet wird.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass das zum Abtasten des Fadens bestimmte Fühl- organ über eine von einer Bremskraftquelle betrie- bene Steuervorrichtung auf ein unter einer zentralen Bremskraft stehendes Bremsorgan einwirkt.
Als Bremskraft kann z. B. Luft, Öl oder Elektri zität dienen.
Vorzugsweise wirkt auf das; bewegliche Brems plättchen eine Feder ein, die sich auf einen Kolben stützt, der durch die Bremskraftquelle zwecks Span nung und Entspannung der Feder betätigt werden kann. Dem drehbaren Fühlhebel kann mittels der Bremskraftquelle über einen Kolben eine auf den abzutastenden Faden wirkende Spannung gegeben werden, die der gewünschten Fadenspannung ent spricht. Durch Verstellung dieses Kolbens steuert der Fühlhebel seinerseits die Belastung und Entla stung des auf die Feder und damit das Bremsplätt chen einwirkenden Kolbens.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausfüh- rungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt und es zeigen Fig. 1 einen Querschnitt durch die Fadenbremse bei Verwendung von Pressluft oder Öl als Brems kraft.
Fig. 2 einen gleichen Querschnitt bei Verwen dung von Elektrizität als Bremskraft.
Die dargestellte Fadenbremse gemäss Fig. 1 weist übereinander angeordnete Bremsplättchen 1 und 2 eines Bremsorgans auf. Das obere Bremsplättchen 2 ist fest mit dem Deckel 3 verbunden, während das untere Bremsplättchen 1 in der Vertikalebene schwenkbar auf dem Bolzen 4 gelagert ist. Das Bremsplättchen 1 wird durch eine schraubenlinien- förmige Druckfeder 5 gegen das obere Bremsplätt chen 2 bzw. den zwischen den beiden Plättchen 1, 2 hindurchgeführten Faden gedrückt.
Die Druckfeder 5 ist mit ihrem unteren Teil in einem Kolben 7, der im Zylinder 8 des Gehäuses 9 verschiebbar gelagert ist, angeordnet. Die Fadenspannung wird durch einen abgekröpften Schenkel 10' eines Fühlhebels 10 abge tastet, dessen verlängerter Arm 11 auf der linken Seite in das Gehäuse 9 hineingeführt ist. Ein Kolben 12 drückt auf den Arm 11 und gibt dem Füblhebel 10 die gewünschte Spannung.
Auch weist die Faden bremse ein Rohr 13 auf, das als Zuleitung für Press- luft oder Öl dient.
In Fig. 1 ist die Betriebslage gezeigt, wenn die Fadenspannung mit der eingestellten Spannung über einstimmt. Fühlhebel 10 ist durch die Spannung des Fadens 6 nach oben gedrückt und der Arm 11 hält den Kolben 12 in der gezeichneten Lage, derart, dass der Kanal 15 zum Zylinder 8 geschlossen ist. Der Gegendruck zum Fühlhebel 10 wird durch Einstellen des Luft oder Öldruckes im Rohr 13 erreicht. Die Fadenspannung ist somit direkt abhängig vom einge stellten Druck des Druckmediums im Rohr 13. Ver ändert sich die Fadenspannung aus, irgendwelchem Grund, z.
B. wenn sie unter einen bestimmten Grad sinkt, so vermag der Faden 6 den Fühlhebel 10 nicht mehr in der gezeichneten Schwebelage zu halten. Er fällt rechtsseitig nach unten und bewirkt, dass der Arm 11 und mit ihm zufolge des Druckes im Zylin der 14 auch der Kolben 12 aufsteigt, wodurch die ser die Öffnung im Zylinder 14 zum Kanal 15 frei gibt und die Luft oder das Öl durch den Kanal 15 in den Zylinder 8 strömt und den Kolben 7 hebt.
Durch die beiden genannten, als zentrale Bremskraft wirkenden Medien wird die Druckfeder 5 zusammen gedrückt, was eine grössere Pressung des Brems plättchens 1 auf den Faden 6 herbeiführt. Die Fa denspannung nimmt demnach wieder zu, der Fühlhebel wird gehoben und über den Arm<B>11</B> der Kolben 12 hinuntergestossen. Sobald die eingestellte Spannung erreicht ist, wird durch den Kolben 12 die Öffnung zum Kanal 15 wieder geschlossen. Wird die Fadenspannung zu gross, so wird der Fühlhebel 10 angehoben, der Kolben 12 hinuntergestossen und der Kanal 15 wiederum geöffnet.
Die im Zylinder 8 ent haltene Luft oder Flüssigkeit strömt dabei durch die Rille 16 und die Nut 17 im Kolben 12 nach oben aus. Bei Verwendung von Öl wird zweckmässig ein nicht besonders gezeichnetes Abflussrohr verwendet und die Luft kann durch entsprechende Öffnungen im Gehäuse ins Freie austreten.
Das Ablassen der Luft oder des Öles hat zur Folge, dass der Kolben 7 durch die Spannung der Druckfeder 5 nach unten gleitet, wobei die letztere entspannt und dadurch eine kleinere Pressung auf den Faden ausgeübt wird. Der Fühlhebel 10 kann sich dementsprechend wieder in seine dargestellte Normallage bewegen und dadurch die Öffnung des Kanals 15 durch den Kolben 12 schliessen.
Der Druck im Rohr 13 ist zweckmässig durch eine zentrale Druckanlage für eine ganze Maschinen anlage gemeinsam einstellbar. Nach Fig. 2 ist Elektrizität bzw. Induktionsstrom als Bremskraft für den Betrieb der Fadenbremse resp. der Kolben 7', 12' verwendet.
Der abgestufte, unten- seits verdickte Kolben 12' lagert in der Drahtspule 21, welch letztere durch Anschlussleitungen 22 an das Stromnetz 23 angeschlossen ist. 24 ist eine zweite Drahtspule, in welche der Kolben 7' eingreift. 25 sind die Anschlussleitungen der Drahtspule 24 zum Strom netz.
Die die gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 aufweisenden Teile haben die gleiche Funktion, wie im ersten Ausführungsbeispiel beschrieben wurde. 18 sind im Bewegungsbereich des Armes 11 liegende, mit dem Stromnetz 23 verbundene Kontakte. Der Drahtspule 21 wird über einen an das Stromnetz 23 eingebauten Transformator eine bestimmte Spannung aufgedrückt, die der gewünschten Fadenspannung entspricht.
Der Kolben 12' wird mit einer durch Induktionsstrom erzeugten Kraft in die Drahtspule 21 hineingezogen und beaufschlagt den Arm 11 des Fühlhebels 10 entsprechend der Wirkung des Druk- kes des Druckmediums im Rohr 13 beim Beispiel der Fig. 1.
Bei Veränderung der Fadenspannung gegenüber dem eingestellten Wert spielt sich der gleiche Vorgang wie für Fig. 1 beschrieben ab mit dem Unterschied, dass beim Sinken der Fadenspan nung der abfallende Hebel 10 über den Arm 11 den Kontakt 18 schliesst, wodurch die Drahtspule 24 Strom erhält und durch Induktionsstrom im Sinne des Spannens der Feder 5 auf den Kolben 7' wirkt. Hat die Spannung der Feder 5 einen gewissen Wert wie der erreicht, so wird der Kontakt 18 wieder unter brochen.
Im stromlosen Zustand der Drahtspule 24 wird der Kolben 7' durch die Spannung der Feder 5 nach unten gestossen, was aber zufolge der einge schlossenen Luft nur sehr langsam geschieht, da letztere nur durch das sehr geringe Spiel zwischen dem Kolben 7' und dem Zylinder 8 entweichen kann. Die Fadenspannung verringert sich dementsprechend automatisch, so dass der Fühlhebel 10 nach einiger Zeit den Kontakt 18 wieder schliesst und die Span nung von neuem erhöht wird. Die Fadenspannung schwankt demnach zwischen einem Maximum und einem Minimum um den eingestellten Wert.
Wird dem Arm 11 ein weiterer Kontakt 20 (Fig. 1 und 2) zugeordnet, so kann die Fadenbremse auch als Fadenwächter verwendet werden, indem bei Fadenbruch der Fühlhebel 10 rechtsseitig nach unten fällt und der sich aufwärts bewegende Arm 11 den Kontakt 20 schliesst, der die Abstellung der Ma schine durch Stromunterbruch zum elektrisch betä tigten, nicht besonders dargestellten Antriebsaggregat einleitet.
Bei einer Anlage mit einer Vielzahl der beschrie benen Fadenbremsen lassen sich dieselben in weiten Grenzen von zentraler Stelle aus gemeinsam auf einen bestimmten Wert der Fadenspannung einstellen.
Self-regulating thread brake with a sensing element on an unwinding device, in particular on a slip creel. The previous self-regulating thread brakes in textile machines have two major defects. Once the thread tension is scanned by a feeler lever, which in turn directly influences the thread tension by pressing the brake plate or brake disc.
If the thread tension changes, there is no total compensation, as the thread has to exert a force on the feeler lever that is composed of the tension set on the feeler and the excess or undervoltage applied to the brake disc. In addition, the thread brakes cannot be set centrally (from an operating point) to a desired tension, but this is particularly important in creel with a large number, e.g. B. a hundred and more brakes is desirable.
Disk brakes that are centrally supplied with pneumatic braking force are known. These disc brakes are not self-regulating, i. H. the braking force is not adapted to the respective thread tension. It is also known to regulate the drive and the braking of a take-up spool pneumatically as a function of the thread tension. However, it is not possible to change the preset braking force centrally.
Since only the thread speed is regulated, but not the thread tension, an independent thread brake must be provided, which is used to maintain constant thread tension.
The aim of the invention, on the other hand, is to create a self-regulating thread brake with a sensing element on an unwinding device, in particular on a slip gate, in which the braking force can be preset centrally and the thread tension-regulating sensor element is not additionally burdened.
According to the invention, this is achieved in that the sensing element intended for scanning the thread acts on a braking element which is subject to a central braking force via a control device operated by a braking force source.
As a braking force, for. B. serve air, oil or electricity.
Preferably acts on that; movable brake plate a spring, which is based on a piston that can be operated by the braking force source for the purpose of tension and relaxation of the spring. The rotatable feeler lever can be given a tension acting on the thread to be scanned by means of the braking force source via a piston, which tension corresponds to the desired thread tension. By adjusting this piston, the feeler lever in turn controls the load and relief of the piston acting on the spring and thus the brake plate.
The drawing shows an exemplary embodiment of the subject matter of the invention and FIG. 1 shows a cross section through the thread brake when using compressed air or oil as the braking force.
Fig. 2 shows the same cross-section when using electricity as braking force.
The illustrated thread brake according to FIG. 1 has brake plates 1 and 2 of a braking element arranged one above the other. The upper brake plate 2 is firmly connected to the cover 3, while the lower brake plate 1 is pivotably mounted on the bolt 4 in the vertical plane. The brake plate 1 is pressed by a helical compression spring 5 against the upper brake plate 2 or the thread passed between the two plates 1, 2.
The lower part of the compression spring 5 is arranged in a piston 7 which is slidably mounted in the cylinder 8 of the housing 9. The thread tension is scanned by a bent leg 10 'of a sensing lever 10, the extended arm 11 of which is guided into the housing 9 on the left side. A piston 12 presses on the arm 11 and gives the filling lever 10 the desired tension.
The thread brake also has a tube 13 which serves as a feed line for compressed air or oil.
In Fig. 1, the operating position is shown when the thread tension agrees with the set tension. The feeler lever 10 is pressed upwards by the tension of the thread 6 and the arm 11 holds the piston 12 in the position shown in such a way that the channel 15 to the cylinder 8 is closed. The counter pressure to the feeler lever 10 is achieved by adjusting the air or oil pressure in the pipe 13. The thread tension is thus directly dependent on the set pressure of the pressure medium in the pipe 13. Ver changes the thread tension, for whatever reason, e.g.
B. if it drops below a certain level, the thread 6 is no longer able to hold the feeler lever 10 in the floating position shown. It falls down on the right side and causes the arm 11 and with it, due to the pressure in the cylinder 14, the piston 12 also rises, whereby the water releases the opening in the cylinder 14 to the channel 15 and the air or oil through the channel 15 flows into the cylinder 8 and the piston 7 lifts.
By the two media mentioned, acting as a central braking force, the compression spring 5 is pressed together, which causes a greater pressure of the brake plate 1 on the thread 6. The thread tension accordingly increases again, the feeler lever is raised and the piston 12 is pushed down via the arm 11. As soon as the set voltage is reached, the opening to the channel 15 is closed again by the piston 12. If the thread tension is too great, the feeler lever 10 is raised, the piston 12 is pushed down and the channel 15 is opened again.
The air or liquid contained in the cylinder 8 flows through the groove 16 and the groove 17 in the piston 12 upwards. If oil is used, it is advisable to use a drain pipe (not specifically shown) and the air can escape into the open through corresponding openings in the housing.
The release of the air or the oil has the consequence that the piston 7 slides downwards due to the tension of the compression spring 5, the latter being relaxed and thus a smaller pressure being exerted on the thread. The feeler lever 10 can accordingly move back into its normal position as shown and thereby close the opening of the channel 15 through the piston 12.
The pressure in the pipe 13 is expediently jointly adjustable by a central pressure system for an entire machine system. According to Fig. 2, electricity or induction current is used as braking force for the operation of the thread brake, respectively. the piston 7 ', 12' is used.
The stepped piston 12 ′, which is thickened at the bottom, is located in the wire reel 21, which is connected to the power supply system 23 by connecting lines 22. 24 is a second coil of wire which the piston 7 'engages. 25 are the connecting lines of the wire reel 24 to the power grid.
The parts having the same reference numerals as in FIG. 1 have the same function as was described in the first exemplary embodiment. 18 are in the range of motion of the arm 11, connected to the power supply 23 contacts. The wire reel 21 is impressed with a certain voltage which corresponds to the desired thread tension via a transformer built into the power supply system 23.
The piston 12 'is drawn into the wire coil 21 with a force generated by an induction current and acts on the arm 11 of the sensing lever 10 according to the effect of the pressure of the pressure medium in the tube 13 in the example of FIG. 1.
When the thread tension changes from the set value, the same process takes place as described for FIG. 1 with the difference that when the thread tension drops, the falling lever 10 closes the contact 18 via the arm 11, whereby the wire coil 24 receives electricity and acts by induction current in the sense of tensioning the spring 5 on the piston 7 '. If the tension of the spring 5 has reached a certain value like that, the contact 18 is again interrupted.
When the wire coil 24 is de-energized, the piston 7 'is pushed downwards by the tension of the spring 5, but this happens very slowly due to the enclosed air, since the latter only occurs due to the very small play between the piston 7' and the cylinder 8 can escape. The thread tension is automatically reduced accordingly, so that the feeler lever 10 closes the contact 18 again after some time and the tension is increased again. The thread tension accordingly fluctuates between a maximum and a minimum around the set value.
If the arm 11 is assigned a further contact 20 (Fig. 1 and 2), the thread brake can also be used as a thread monitor, in that if the thread breaks, the feeler lever 10 falls down on the right and the arm 11 moving upwards closes the contact 20, which the shutdown of the machine is initiated by a power failure to the electrically actuated, not particularly shown drive unit.
In a system with a large number of the thread brakes described, the same can be set within wide limits from a central point to a certain value of the thread tension.