Verfahren zur Herstellung eines metallisierbaren Monoazofarbstoffes. In der Patentschrift Nr.184880 sind chro- mierbare Monoazofarbstoffe beschrieben,
deren nachchromierte Wollfärbungen ausgezeichnete Bchtheiten aufweisen und insbesondere auch gut lichtecht sind. Man erhält sie durch Kupp hmg von o-Oxydiazoverbindimgen mit N-Acyl- derivaten der 2-Amino-6-oxynaphthalin 8-sul- fonsäure.
Es wurde nun gefunden, dass man eine neue Gruppe von metaillisierbaren Farbstoffen erhält, deren chromierte Wollfärbungen die mit den bekannten vergleichbaren Farbstoffen erzeugten in der Lichtechtheit noch übertref fen, wenn man eine diazotierte 6-Acylamino- 2-a.mino-l-oxybenzolverbindung,
die in 4-Stel- lung des Benzolringes einen in Azofarbstoffen üblichen Sulbstituenten enthält, mit einer 2- Acylamino-6-oxynaphthalin-8-suHonsäure kLip- pelt. Die neuen Farbstoffe entsprechen der allgemeinen Formel I
EMI0001.0040
worin R, und R2 Carbacylreste, d. h.
von organischen Säuren des Kohlenstoffes abge leitete Reste, und X einen in Azofarbstoffen üblichen Subgtituenten bedeuten.
Als Substituenten X kommen neben bei spielsweise Alkyl- und Alkoxygruppen wegen dem besseren Kupplungsvermögen der Diazo- verbindimgen insbesondere solche in Frage, die man gemeinhin als negativ bezeichnet, d. h.
solche Atome oder Gruppen, die im uran geregten Zustand auf das Bindungselektronen- paar zwischen dem 4-ständigen Kohlenstoff atom des Benzolringes und X einen anzie henden Induktionseinfluss ausüben.
In Azafarbstoffen übliche negative Substi- tuenten sind beispielsweise die Halogene, die Nitro-, Cyan-, Keto-, Sulfonyl-, Sulfonsäure-, Sulfonsäureester-, Sulfonsäureamid- einschliess lich den am Stickstoff organisch substituierten Sulfonsäureamid-, die Carboxyl-,
Carbonsäure- ester- und die Carbonsäureamidgruppen, ein- schliesslich der am Stickstoff organisch substi- tiüerten Derivaten der letzteren. In Wasser nichtionogene Gruppen sind den sauren, was- serlöslichmachenden Gruppen vorzuziehen.
Als Reste der Säuren des Kohlenstoffes bzw. als Carbacylreste kommen im vorliegen den Verfahren die Acylreste von organischen Carbonsäuren sowie Kohlensäurehalbesterreste bzw. Carbaminsäurereste in Frage, beispiels weise die Reste von gesättigten oder unge sättigten, iuisubstituierten oder substituierten Fettsäuren, araliphatischen,
hydrocyclisehen, aromatisch-isocyclischen und heteroeyclisehen Carbonsäuren, die noch übliche Substituenten enthalten können, sowie von vorzugsweise nie deren Alkoholen abgeleitete Carbalkoxyreste und von vorzugsweise von niedermolekularen aliphat. sek.
Aminen abgeleitete Carbamid- reste. Als Beispiele seien genannt die Reste der Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Chloressigsäure, Methoxyessigsäure, f Brom- propionsäure, Dimethylacrylsäure, Cyclohexan- earbonsäure, Phenylessigsäure, Phenoxyessig- säure, Benzoesäure,
Chlorbenzoesäure, Furan- 2-earbansäure und die Kohlensäurehalbester- reste, abgeleitet vom Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Methoxy- oder Äthoxyäthylalkohol, so wie die vom Dimethyl- oder Diäthylamin ab geleiteten Carbaminsäurereste. Im allgemeinen ist es günstig,
wenn ein aliphätischer Acylrest nicht mehr als 5 Kohlenstoffatome aufweist. Bevorzugt werden in der Diazokomponente der Acetylrest und in der Kupplungskomponente die Kohlensäurehalbesterreste des Methyl- und Äthylalkohols.
Soweit die erfindungsgemäss verwendeten Diazokomponenten nicht schon bekannt sind, erhält man sie leicht aus dien in 4-Stellung substituierten 2-Amino-l-oxybenzoIve.rbindun- gen durch Acylierung der Aminogruppe,
Ni- trierung und Reduktion der Nitro- zur Amino- gruppe. Bevorzugte Diazokomponenten sind das 6-Acetyl-amino-4-nitro-2=amino-l-oxyben- zol und das 6-Acetyl-amino-4-chlor-2-amino-l- oxybenzol.
Erfindungsgemäss verwendbare Kupplungs komponenten erhält man durch Einwirkung von Säurehalogeniden bzw. Chlorameisensäure- alkylestern auf die wässrigen Lösungen der Alkalimetallsalze der 2-Amino-6-oxynaphtha- lin-8-sLüfonsäure in Gegenwart von mineral- säureabstumpfenden Mitteln, wie beispiels- weise Natriumacetat,
bis zum Verschwinden der primären Aminogruppe.
Die Dianotierung gesehieht wie üblich in mineralsaurer, wässriger Lösung oder Suspen sion mit Natriumnitrit in der Kälte und die Kupplung in alkalischer Lösung, gegebenen falls in Gegenwart von die Kupplung be- schleunigenden tertiären Stickstoffbasen, wie beispielsweise Pyridin, Picolin, Dimethyl- oder Diäthyläthanolamin, Triäthanolamin.
Die erfindungsgemässen Monoazofarbstoffe werden in der Form ihrer wasserlöslichen Al kalisalze als dunkle Pulver erhalten, welche die Wolle aus sauren Färbebädern in bordeaux roten bis rotvioletten Tönen färben, die durch Nachchromieren je nach Zusammensetzung in graue bis olivgrüne, sehr echte, insbesondere hervorragend lichtechte Färbungen übergehen.
Gegenstand vorliegenden Patentes ist nun ein Verfahren zur Herstellung eines metalli- sierbaren Monoazofarbstoffes. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man dianotier tes 6-Acetylamino-4-chlor-2-amino-l-oxy-ben- zol mit 2-Carbomethoxyamino-6-oxy-naphtha- lin-8-sulfonsäure kuppelt.
Der erhaltene neue Monoazofarbstoff stellt in Form seines Natriumsalzes ein violett schwarzes Pulver vor, das Wolle aus saurem Bad in weinroten Tönen färbt, die dureh Nachchromieren hervorragend lichtechte graue Färbungen geben.
Beispiel: 20,05 Teile 6-Acetylamino-4-chlor-2-amino- 1-oxy-benzol werden in 200 Teilen Wasser und 25 Teilen konzentrierter Salzsäure bei 0-5 mit einer Lösung von 6,9 Teilen Natrium nitrit in 20 Teilen Wasser dianotiert.
Die mineralsaure Reaktion wird mit Natrium- bicarbonat abgestumpft und hierauf die gelbe Diazosuspension bei 0-5 mit einer Lösung vereinigt, die aus 200 Teilen Wasser, 29,7 Tei len 2-Carbomethoxyamino-6-oxy-naphthalin-8- sulfonsäure, 12 Teilen Natriumcarbonat, 14 Teilen 25o/oigem Ammoniakwasser und 50 Teilen Pyridin bereitet worden ist.
Unter Blau färbung und Ausscheidung des gebildeten Farbstoffes als dunkles Pulver ist die Kupp lung nach 6stündigem Rühren bei,0-5 und 16stündigem Rühren bei 20 beendet. Der Farbstoff wird durch Zugabe von 511/o Koch salz, bezogen auf das Volumen, vollständig ausgeschieden, abgesaugt und getrocknet.
Er stellt in Form seines Natriumsalzes ein violett- schwarzes Pulver vor, das sich in Wasser mit blauer Farbe löst, die beim Ansäuern nach rot umschlägt. In konzentrierter Schwefel säure ist der Farbstoff mit fuchsinroter Farbe löslich.
Der neue Farbstoff färbt Wolle aus saurem Bad in weinroten Tönen. Durch Nachchromie- ren erhält man sehr echte graue Färbungen, die insbesondere hervorragend lichtecht sind.