Ventilationseinrichtung. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Ventilationseinrichtung, bei welcher die durch einen Wärmeaustauscher aus dem ventilierten Raum austretende, verbrauchte, warme Luft einen Teil ihrer Wärme an die in den Raum eintretende Frischluft abgibt.
Bei Ventilationseinrichtungen lässt sich die eintretende frische Luft in einem Wärmeaus tauseher durch die austretende verbrauchte Luft erwärmen. Wenn im ventilierten Raum Feuchtigkeit entwickelt wird, ist der abso lute Feuchtigkeitsgehalt der austretenden Luft höher als derjenige der Frischluft, und wenn die Abkühlung der verbrauchten Luft sehr weit geht, entsteht die Gefahr, dass sich ihre Feuchtigkeit auf der Heizfläehe des Wärlneaustauschers niederschlägt.
Ein Wasserniederschlag kann gewisse Un annehmlichkeiten zeitigen, doch ist es wesent lich gefährlicher, wenn sich das Wasser in Form von Eis niederschlägt. Während kon densiertes Wasser abgeleitet werden kann, ver stopfen Eisschichten die Kanäle im Wärme- austauscher und verunmöglichen ununterbro chenen Betrieb. Aus diesem Grunde muss Eisbildung vermieden werden.
Dies kann auf verschiedenste Weise. ge schehen. Die Heizflächen des Wärineaustau- schers können im Verhältnis zur geförderten Luftmenge so klein gewählt werden, dass eine kritische Abkühlung der verbrauchten Luft gar nicht. eintreten kann, wobei jedoch gleich zeitig auch die zurückgewonnene Wärmemenge reduziert wird.
Anderseits kann ein verhält- nismässig grosser Wärmeaustauscher verwen det werden, wobei in den Jahreszeiten, in welchen die Frischhzfttemperatur niedrig ist und deshalb die Gefahr der Eisbildung be steht, die Betriebsverhältnisse verändert wer den, so dass die Temperatur der Heizflächen oberhalb des Taupunktes der verbrauchten Luft liegt, sobald die Temperatur der Frisch luft unter Null sinkt.
Die 'Temperatur der Heizflächen kann. sogar unter den Nullpunkt sinken, wenn der Taupunkt der verbrauchten Luft niedriger ist .als der Nullpunkt. Auf diese Weise lässt sieh der Wärmeaustauscher während des grössten Teils des Jahres voll ausnützen, und eine Reduktion der zurückge wonnenen Wärme erweist sieh nur in Zeiten grösserer gälte als unumgänglich.
Der notwendige Temperatuanstieg der Heizflächen über die Temperatur, -welche -un- ter gewöhnlichen Betriebsverhältnissen er reicht wird, kann durch Drosselung der Frischhiftmenge oder durch Rückleitung eines Teils der frischen Luft geschehen.
Eine ähn- liehe Wirki-mg wird erzeugt, wenn die Menge der verbrauchten Luft erhöht wird, indem ein Teil dieser Luft derart zurückgeführt wird, dass sie den Wäimeaustauscher mehr mals durchströmt.
Im Lichte der Wärmerückgewinnung be trachtet, ist es jedoch am vorteilhaftesten, die Frischluft vor dem Eintritt in den Wärme- austauscher vorzuwärmen, indem kalte Frisch hut mit warmer Luft gemischt wird. Dem gemäss kennzeichnet sich die Ventilationseiu- richtung nach. der Erfindung dadurch, dass Mittel vorgesehen sind,
um einen Teil der aus dem Wärmeaustauscher austretenden Frischluft zurückzuführen und mit der in den Wärmeaustauscher eintretenden kalten Frischluft zu vermischen.
Die vorliegende Erfindung wird nun durch zwei in den Begleitzeichnungen sche matisch dargestellte Ausführungsbeispiele er läutert: Fig. 1 zeigt eine Ventilationseinrichtung ohne spezielle Vorwärmung des zurückgeführ ten Frischliütteils.
Fig.2 zeigt eine Ventilationseinrichtung, in welcher der zurückgeleitete Frischluftteil speziell vorgewärmt wird.
Fig.3 zeigt ein elektrisches Schema für die vollautomatische Regelung der Einrich tung nach Fig.2.
Bei der in Fig.1 _ dargestellten Ventila tionseinrichtung wird die aus dein ventilier ten Raum 1 austretende verbrauchte Luft mit- tels eines Ventilators 2, durch einen Kanal 3 in einen Wärmeaustauscher 4 und von dort durch einen Kanal 5 nach aussen geleitet.
Die Frischlift tritt durch einen Kanal 6 ein, wird dann durch den Wärmeaustauscher 4 und durch einen Ventilator 7 in den Raum 1 geleitet. Die Rückführung der im Wärme- austauscher 4 erwärmten Frischluft an die Einlassseite des Wärmeaustausehers geschieht durch einen Kanal B. Der Ventilator 7 kann statt hinter dem Wärmeaustauscher nach Fig.1 auch davor im Kanal 6 angeordnet werden.
Auch kann. der Ventilator 2 im Kanal 5 auf der andern Seite des Wärmeaustau- schers vorgesehen werden. Ferner mag ein separater Ventilator im Kanal 8 für die Rückführung der Luft vorgesehen werden.
Die Einrichtung kann auch in anderer Be ziehung abgeändert werden; beispielsweise kann ein Teil der verbrauchten Luft statt durch den Wärmeaustauscher zu gehen, in den Ra-um zurückgeführt werden.- j - Ferner kann. ein Teil der Friscbluft oder ein Teil der verbrauchten Luft den Wärmeaustauscher iuügeben. Die -Kanäle für solche Zirkulations- Systeme werden durch die gestrichelten Linien 3', 6' und 5' angedeutet.
Das Al-lsfühn-mgsbeispiel nach Fig.2 un terscheidet sich gegenüber demjenigen nach Fig.l dadurch, dass eine Luftheizung nach dem Wärmeaustautscher in den Frischliüt- kanal eingebaut ist. Dadurch wird die Frisch luft auf eine höhere Temperatur erwärmt als dies im Wärmeaustauscher der Fall ist.
Dies ist deshalb von Vorteil, weil in diesem Falle nur ein geringer 'Teil der Frischluft durch den Kanal 8 zurückgeführt zu werden braucht, um die eintretende kalte Frischluft zu erwärmen. Die Heizung 9 erweist sich oft auch zur weiteren Erwärmung der Frisch- hift vor dem Eintritt in den Raum 1 als notwendig, und damit erfüllt sie einen dop pelten Zweck. 'Statt der Heizung 9 kann eine ähnliche Heizung 10 im Rückströmkanal 8 vorgesehen werden.
Auch können beide Hei zungen gleichzeitig zum Einsatz gelangen.
Damit die Rückgewinnung der Wärme möglichst ausgiebig wird, ist es wünschens wert, die Frischluft nur dann zurückzufüh ren, wenn es erforderlich ist. Die dafür not wendige Steuerung kann von Hand durch Öffnen oder Schliessen von Schiebern, die bei spielsweise in den Leitungen 6 und 8 ange ordnet sind, geschehen. Eine zuverlässigere und bessere Funktion lässt sich jedoch er zielen, wenn die Regulierung automatisch ge schieht.
Eine geeignete Einrichtung besteht aus einem Ventil 11 (siehe Fig. 2.) in der Lei tung 8, das durch einen Regler 12 geöffnet oder geschlossen wird. Der Regler wird durch einen Temperaturfühler 13 gesteuert., wel cher wärmeleitend mit dem kältesten 'teil der Trennwand 1.4 zwischen der austretenden Luft und der Frischluft im Wärmeaustau- scher 4 verbunden ist.
Die Regelvorrichtung arbeitet mit Vorteil derart, dass das Ventil 11 geschlossen bleibt, solange die Temperatur der Heizfläche in der Gegend des Tempera- turfühlers 13 über einem gewissen Grenzwert liegt, der bei 0 C oder etwas darunter fest gesetzt wird. Wenn dieser Grenzwert unter- schritten ist, wird das Ventil 11 geöffnet, so dass eine weitere Temperatursenkung der Heizfläche ausgeschlossen ist.
Der Grenzwert der Temperatur der Heizfläche ist von der Feuchtigkeit der verbrauchten Luft abhängig, und der Regler wird von Fall zu Fall auf den gewünschten Grenzwert eingestellt.
Um auch diese von Hand auszuführende Einstellung zu vermeiden, kann die Regelvor richtung auch vollautomatisch ausgebildet sein, indem zusätzlich ziun Temperaturfühler noch ein F euchtigkeitsfühler 15 vorgesehen ist. Das Schema einer solchen Regelvorrich tung ist in, F'ig.3 gezeigt. Die Temperatur. der Heizfläche ist normalerweise bei 0 C oder etwas darüber zu halten. Wenn jedoch der 'Taupunkt der verbrauchten Luft unter 0 C sinkt, kann die Temperatur der Heiz fläche bis auf die Temperatur des Taupunktes lierabgeregelt werden.
Der Feuchtigkeitsfüh ler 15 ist im Strom der verbrauchten Luft angeordnet und ist wärmeleitend mit dem kältesten Teil der Heizfläche verbunden. Er kann zum Beispiel einen elektrischen Leiter aus hygroskopischem Material aufweisen, der seine elektrische Leitfähigkeit in der Nähe des Taupunktes verändert und der zum Bei spiel in einer Wheatstoneschen Brücke ange ordnet ist.
Der Temperaturfühler 13, der ebenfalls wärmeleitend mit der Heizfläche 14 verbun den ist, besteht zum Beispiel aus einer bi- metallischen Feder 13, die mit dem Kontakt organ 16 zusammenwirkt, und hält den vom Regler<B>12</B> kommenden Stromkreis geschlos sen, solange die Temperatur der Heizfläche 0 C übersteigt. .Solange der genannte Strom kreis geschlossen ist, bleibt das Ventil 11 ge schlossen.
.Sinkt die Temperatur, so biegt sich die Feder so, dass der Kontakt 16 die Feder nicht mehr berührt, der Stromkreis bleibt aber über den Kontakt 17 und den Anker 18 einer Relaisspule 19 geschlossen, welche an den Feuchtigkeitsfühler 15 angeschlossen ist.
Diese Relaisspule 19 zieht den Anker 18 erst an, wenn die Temperatur des kältesten Teils der Heizfläche dem Taupunkt der verbrauch ten Luft nahegekommen ist. Wenn der Kon takt 17 den Anker 18 nicht mehr berührt, wird der vom Regler 12 kommende Strom- kreis unterbrochen und das-Ventil 11 geöe- net, so dass ein Teil der erwärmten Frisch luft zurückgeführt wird, die an .sich stets vorhandenen Mittel zur Zurückführung der erwärmten Frischluft also wirksam werden.
Die beschriebenen Einrichtungen können auch dazu verwendet werden, die Trennwand auf einer Temperatur zu halten, die genügend hoch ist, -um den Niederschlag von Wasser zu verhindern: Eine ungefähre Regelung lässt sich vor nehmen, wenn der Temperaturfühler des Reglers hinter dem Wärmeaustauscher im Strom der verbrauchten Luft und der Regler derart angeordnet wird, dass die Temperatur der verbrauchten Luft hinter dem Wärmeaus tauscher nicht unter einer. bestimmten Wert sinken kann.