Lichtsignaleinrichtung. Bei Lichtsignalen verwendet man vorzugs weise Signallampen mit Haupt- und Neben faden oder aber eine Haupt- und eine Re servelampe. Neuerdings sucht man auch ohne besondere Signaltransformatoren und Relais gleichrichter auszukommen, um die Anlagen. billiger zu gestalten, und speist bestimmte Stromkreise mit Gleichstrom, der z. B. aus einer Batterie entnommen wird.
Um hierbei allen Anforderungen hinsichtlich Sicherheit der Anlage bei Leitungsberührungen, Kurz sehlüssen, unrichtigem Arbeiten der Relais usw. zu begegnen, wird gemäss der Erfin dung die Einrichtung so aufgebaut, dass die Einschaltung des Nebenfadens, der über eine besondere Leitung an das Stellwerk ange schlossen ist, durch ein Relais geschieht, das sich am Signalstandort im Stromkreis des Hauptfadens befindet und einen Kontakt im Stromkreis des Nebenfadens betätigt.
Der Erfindungsgegenstand ist in der Figur beispielsweise erläutert.
Von den Anschlussklemmen im Stellwerk führen z. B. zwei Leitungen L1 und L2 zum Signal und speisen den Stromkreis, der die Haltstellung mit einer roten Lampe signali siert, wobei die Leitung L3 als Rückleitung dient. Die Lampe r ist unterteilt in einen Hauptfaden r1 und: einen Nebenfaden r2. Der Stromkreis des Hauptfadens führt über den Kontakt a eines nicht dargestellten Signal stellrelais und den Kontakt 42 des Überwa chungsmagnetschalters 40 für die Fahrstel- lung des Signals.
Der Nebenfaden: r2 ist über einen Kontakt 11 an die Leitung L2 ange schlossen, in der sich ein Überwachermagnet schalter 20 befindet. Das Relais 10 liegt am Signal in der Leitung des Hauptfaden--. r1 und ist erregt, solange der Hauptfaden ein geschaltet und in Ordnung ist. Der Haupt faden wird im Stellwerk überwacht durch einen Überwachermagnetschälter 30; sobald das Relais 10 abfällt, wird der Kontakt 11 geschlossen und der Nebenfaden liegt an Spannung. Es wäre möglich, die Einschaltung des Nebenfadens zu bewirken .durch Abfallen des Überwachers 30, indem dann die Leitung L2 eingeschaltet. wird.
Hierbei könnte aber eine Leitungsberührung oder ein Kurz- schluss zwischen den Leitungen L, und L3 an der gestrichelten Stelle ein falsches Signal zur Anzeige bringen, und zwar dadurch, dass bei einem maximalen Widerstand der Lei tungsschleifen der Kurzschlussstrom so be grenzt ist, dass die Sicherung des Stromkreises nicht ziim Durchbrennen kommt, wohl aber der Überwacher 30 durch denselben erst recht angezogen bleibt und mithin eine fal sche, ja sogar gefährliche Signalrückmel dung gibt;
denn der Hauptfaden r, ist in die sem Falle überbrückt, leuchtet also nicht, was jedoch an dem angezogenen Überwacher 30 nicht erkennbar wird.
Dies ist ein grundsätzlicher Mangel in allen Signalstromkreisen, die mit einer ver hältnismässig niedrigen Spannung über eine längere Kabelleitung betrieben werden. Hatman nun aber am Signal ein Relais 10, das bei Kurzschluss S überbrückt ist und abfällt und so die Umschaltung vom Hauptfaden auf den Nebenfaden bewirkt, so wird der Nebenfaden unabhängig von dem Überwacher 30 an Span nung gelegt, der Überwacher 20 zieht an und lässt die Störung erkennen, da normalerweise die Überwacher 20 und 30 nicht gleichzeitig angezogen sein können.
Es ist also hierdurch gewährleistet, dass an Stelle des kurz- ,geschlossenen Hauptfadens der Nebenfaden zum Aufleuchten kommt und gleichzeitig die Störung im Stellwerk zur Anzeige gebracht wird. Man kann also durch diese Anordnung einen Lichtstromkreis noch über eine maxi male Kabellänge schalten und durch eine normale Sicherung schützen und erreicht auch bei Nichtabschmelzen der Sicherung eine Störungsanzeige und die Umschaltung auf den Reservestromkreis.
In ähnlicher Weise kann man den Strom kreis, der die Fahrtstellung signalisiert, überwachen. Hier wird die grüne Lampe g durch die Leitung L4 und L5 mit Strom ver sorgt und durch einen Überwacher 40 gemel det. Dieser Stromkreis, der im folgenden kurz als Grünstromkreis bezeichnet ist, wird über den Kontakt b eines nicht dargestellten Signalstellrelais geschlossen.
Auch hier könnte zwischen der Rückleitung L5 und der Leitung L4 auf dem gestrichelt eingezeich neten Wege S1 ein Kurzschluss der grünen Lampe eintreten, ohne dass sich dies im Stellwerk durch Durchbrennen der Sicherung bemerkbar macht.
Der Überwacher 40 bliebe angezogen, während tatsächlich das Signal dunkel wäre. Eine Fehlhandlung wird nun dadurch verhindert, dass der Grünstromkreis durch ein Relais 50 auch am Signal über wacht wird, das seinerseits durch einen Kon takt 51 den Nebenfaden für die Signalisie rung der Haltstellung anschaltet, wenn bei eingeschaltetem Fahrtlicht ein Kurzschluss bei S1 auftreten würde. Wesentlich ist, dass betriebsmässig bei einem Wechsel von Halt auf Fahrt der Nebenfaden der roten Lampe jedesmal so lange weiterleuchtet, bis durch Anschalten des Relais 50 das Erschei nen der grünen Lampe garantiert ist und nun der Kontakt 51 unterbrochen wird.
Bei Vor handensein weiterer Lampen, Warnlampen und dergleichen kann man auch deren Auf leuchten in ähnlicher Weise überwachen.
Man ist hierbei noch in der Lage, eine betriebsmässige Überprüfung der Haupt--und Nebenfäden sowie der hierzu gehörigen Stromkreise zu bewirken, was dadurch ge schieht, dass die Leitung L5 zum Fahrtsignal geführt ist über einen Kontakt 31 des Über-, wachers 30 und einen Kontakt 21 des Über- wachers 20, die jedoch bei verschiedener Lage der beiden Überwacher geschlossen bzw. ge öffnet sind.
Erst wenn der Überwacher 30 abfällt und der Überwacher 20 zum Anspre chen kommt, sind beide Kontakte 31 und 21 geschlossen, der Fahrtbegriff wird signali siert und die beiden Anschaltkontakte 21 und 31 werden durch Ansprechen des vorher stromlosen Grünüberwachers 40 mit dessen Selbstschlusskontakt 41 überbrückt.
Die Einführung des Relais 50 erfordert keinen erhöhten Aufwand, da dieses Relais noch für andere Zwecke, z. B. für die Ein schaltung von Einrichtungen zur induktiven ,Zugbeeinflussung, mitbenutzt werden kann.