Verfahren zur Herstellung eines metallhaltigen Monoazofarbatoffes. Es wurde gefunden, dass man zu einem wertvollen metallhaltigen Monoazofarbstoff gelangt, wenn man auf einen Monoazofarb- stoff der Formel
EMI0001.0005
unter Bedingungen, bei denen eine Abspal tung der Alkylgruppe des in o-Stellung zur Azogruppe befindlichen -0-Alkyl-Restes statt findet, chromabgebende Mittel einwirken lässt.
Der neue metallhaltige Farbstoff ist eine dunkelgefärbte Substanz, welche sich in ver dünnter Natriumcarbonatlösung mit. stumpfer, violettblauer und in konz. Schwefelsäure mit graublauer Farbe löst. und Wolle aus schwe felsaurem Bade in gleiehmässigen, echten nraublauen Tönen färbt..
Die beim vorliegenden Verfahren als Aus gangsstoffe -dienenden, der obigen Formel entsprechenden Monoazofarbstoffe können hergestellt werden, indem man ein diazo- tiertes 2 Alkoxy-.l-nitro-5-methoxy@l-amino- benzol mit 2-0xplaphthalin-4-sttlfonsäure kuppelt.
Die in 2-Stelhtn.g der Diazokompo- nente befindliche Alkoxygruppe enthält vor zugsweise nur wenige, beispielsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatoine. Als besonders zweckmä- ssiger Ausgangsstoff für das vorliegende Ver fahren erweist sich der aus diazotiertem 2,5-Dimethoxy-4-nitro-l-aminobenzol erhält liche Monoazofarbstoff.
Die Diazotierttng des 2-Alkoxy-4-nitro- 5-methoxy-l-aminobenzols kann, in üblicher, an sich bekannter Weise, z. B. mit Hilfe von Natriumnitrit und Salzsäure, erfolgen.
Die Kuppltung der Diazoverbindung mit der 2-Oxynaphthalin-4-sulfonsäure erfolgt zweck mässig in alkalischem, beispielsweise natri-Lun- earbonatalkalischem Medüun. Gegebenenfalls kann die Kupplung aueh in Anwesenheit geeigneter Lösungsmittel, wie Alkohol oder Pyridin durchgeführt werden.
Die beim vorliegenden Verfahren als Aus gangsstoffe dienenden Monoazofarbstoffe kön nen gewünschtenfalls aus dem Kupplungs- gemisch isoliert und von Verunreinigungen befreit. werden. Im allgemeinen kann jedoch zur Behandlung mit. den chromabgebenden Mitteln .die Kupplungsmasse als Ganzes und ohne Zwisehenabseheidung verwendet wer den.
In der Regel ist es hierbei notwendig, das Kupplungsgemisch vor der Durchfüh rung der Reaktion mit dem chromabgebenden Mittel auf den für diese Reaktion günstigen pl#-Wert, d-. h. auf schwach mineralsaure Reaktion einzustellen.
Als chromabgebende Mittel kommen beim -torliegenden Verfahren vor allem die Salze des dreiwertigen Chroms, wie Chromfluorid, Chromsulfate, Chromacetat und Chromfor- miat in Betracht.
Die Behandlung mit den chromabgebenden Mitteln erfolgt unter sol chen Bedingungen, bei welchen eine Abspal- tung der Alkylgruppe des in o-Stellung zur Azogruppe befindlichen -0 Alkyl-Restes statt findet. Diese Abspaltung unter gleichzeitiger Bildung der komplexen Chromverbindung lässt sich nach an sich bekannter Methode durchführen, indem man die Behandlung mit dem chromabgebenden Mittel, z.
B. mit Chromformiat oder Chromsulfat in wässri gen, vorzugsweise mineralsaurem Medium unter Druck bei erhöhter Temperatur, z. B. Temperaturen nvisehen 11.0 und 1400 vor nimmt.
Beispiel: 19,8 Teile 2,5-Dimethoxy-4-nitro-l-amino- benzol werden in üblicher Weise in Gegen wart von 115 Teilen 30 /oiger Salzsäure mit 7 Teilen Natriiunnitrit diazotiert. Die fil trierte Lösung der Diazoverbindung wird unter Rühren zu einer auf<B>100</B> gekühlten Lö- sruig von 23 Teilen 2-Oxynaphthalin-4-sia- fonsäure und 100 Teilen
wasserfreiem Na- triumcarbonat in 800 Teilen Wasser zufliessen gelassen. Der entstandene Farbstoff fällt zum grössten Teil aus und wird abfiltriert. Er stellt getrocknet eine dunkelrote Substanz dar, die sich in verdünnter Natriumcarbonat- lösung mit bordeauxroter und in konz. Schwe felsäure mit blauer Farbe löst und Wolle aus saurem Bade in roten Tönen färbt.
Dieser Farbstoff kann vorteilhaft ohne vorherige Trocknung in .die komplexe Chrom verbindung übergeführt werden. Zu diesem Zweck wird die nach obigen Angaben erhal tene Farbstoffpaste mit 1000 Teilen heissem Wasser verrührt und 10 %ige Schwefelsäure bis zur schwach mineralsauren Reaktion tilge, geben.
Nach Zugabe einer 5,7 Teile Cr ent haltenden Menge Chrornsadfat [Cr,(S04)3] erhitzt man das Reaktionsgemisch im ver bleiten Rührautoklaven auf 120 bis<B>1250</B> und rührt während 20 Stunden bei .dieser Tempe ratur. Die entstandene Chromverbindung fällt ziun grössten Teil aus.
Sie wird heiss ab- filtriert unid mit so viel heissem Wasser ausge waschen, bis das anfänglich gelbe Filtrat rein bläulich wird. Der Filterrückstand wird mit 200 Teilen heissem Wasser und 15 Teilen 30 o/oiger N atriumhydroxydlösung auf 600 erwärmt, wobei der chromhaltige Farbstoff in Lösung geht.
Aus der filtrierten Farbstoff- lösruig kann die komplexe Chromverbindung durch Zusatz von Natriumehlorid und Neu tralisieren mit verdünnter Salzsäure abge schieden werden.