Isoliergebilde in Bahnenform und Verfahren zu dessen Herstellung. Die Erfindung betrifft ein Isoliergebilde in Bahnenform, wie Isolierstreifen oder -band, und ein Verfahren zur Herstellung desselben.
Stoffbahnen oder Streifen aus Glas gespinst werden meistens für Isolierzwecke verwendet, aber diese Bahnen oder Streifen ergeben keine einwandfreie Isolation. Glimmer ist der einwandfreie Isolator, aber er hat viele Nachteile. Er besitzt eine geringe Zugfestig keit und lamellenartige Struktur; deshalb kann Glimmer allein nicht in Tafeln oder Bändern von genügender Länge für tech nische Anwendung erhalten werden. Andere gute Isolatoren mit geringer Zugfestigkeit weisen den gleichen Nachteil auf.
Es ist bereits bekannt, Glimmer von Hand auf ein flaches Seidengewebe oder einem Papierstreifen, auf welche ein Klebe mittel aufgetragen wurde, auszubreiten und, falls erwünscht, das Gebilde mit einem an dern Seidengewebe oder Papierstreifen zu be decken, wobei noch die weitere Massnahme, das so erhaltene Gebilde hydraulisch zu pressen, erforderlich ist, um die Glimmerlage oder -lagen flach zu erhalten und das Ver kleben zu sichern.
Das Isoliergebilde in Bahnenform. (Band oder Streifen) gemäss der vorliegenden Er findung weist ein Isoliermaterial von gerin- ger Zugfestigkeit auf, mit welchem eine Deckschicht aus Glasgespinstfasern durch ein Klebemittel verbunden ist. Beispielsweise kann das Gebilde aus zwei Lagen von Glas gespinstfasern und einer zwischen ihnen be findlichen Lage von Glimmer bestehen.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren zur Her stellung dieser Isoliergebilde wird eine Schicht Glasgespinstfasern unter Zug auf eine Trommel aufgebracht, auf welche zuvor das Isoliermaterial aufgebracht worden ist, wodurch die weitere Massnahme des Pressens des zusammengesetzten Gebildes vermieden wird.
Ausführungsbeispiele des Isoliergebildes und des Verfahrens nach der Erfindung wer den im folgenden an Hand der beiliegenden Zeichnung erläutert, in welcher Fig. 1 eine Einrichtung zur Herstellung des Gebildes in Seitenansicht zeigt;
Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die in Fig. 1 gezeigte Trommel, auf welcher eine Schicht Glasgespinstfasern aufgewunden wurde und der Glimmer teilweise auf jene Schicht aufgebracht ist; Fig. 3 ist ein AufriB der in Fig. 1 ge zeigten Einrichtung und zeigt, wie eine Schicht Glasgespinstfasern auf die Glimmer flocken aufgewunden wird;
Fig. 4 zeigt ein kurzes Stück eines Bandes, das auf der in Fig. 1 und 3 dar gestellten Einrichtung hergestellt wurde, wobei die einzelnen Schichten der Deutlich keit halber voneinander getrennt dargestellt sind.
Wie in Fig. 1 gezeigt, ist ein Glasofen 2 mit der zugehörigen Spinnvorrichtung 3 ober halb der Trommel 4 angeordnet, welche um eine horizontale Achse drehbar ist und mit Mitteln, um sie mit gewünschten Geschwin digkeiten zu drehen, versehen ist. Die Trom mel sitzt zu diesem Zweck auf einer Welle 5, die in auf dem Gestell 7 abgestützten Lagern 6 gelagert ist und durch Motor 8, Riemen scheiben 9, 10 und Riemen 11 angetrieben wird. Die aus dem Ofen durch die Spinnvor richtung austretenden Glasgespinstfasern 12 werden durch ein Paar Führungsbolzen 13 geführt.
Die Führungsbolzen befinden sich auf einem endlosen Band 14, das über Rollen oder Scheiben 15 längs der Trommelbreite, vom Motor 16 mit Hilfe des Getriebes 17 an getrieben, hin- und herläuft. Anstatt des Bolzenpaares 13 kann auch ein Führungs auge oder ein anderes Führungsmittel oder ein einziger, geneigter Bolzen verwendet werden.
Zum Schneiden der Streifen kann ein zy lindrisches Schneidorgan 18, das auf einem federbelasteten, drehbar gelagerten Arm 20 gelagert ist, mit der gewünschten Geschwin digkeit durch irgendeine Traversiervorrich- tung quer zur Oberfläche der Trommel be wegt werden.
Wenn ein Isoliergebilde, z. B. ein -Streifen, hergestellt werden soll, welcher zwei Schich- ten von Glasgespinstfasern 12 und zwischen denselben eine Lage von Glimmer 21 besitzt, wird wie folgt vorgegangen: Die Trommel 4, auf welcher das Gebilde geformt werden soll, wird zunächst mit einem Schmier- oder Gleitmittel versehen und eine Schicht (oder mehrere Schichten in der gewünschten Dicke) von Glasgespinst fasern werden auf die Trommel 4 aufge bracht. Auf diese Schicht wird ein Lack, z. B.
der unter dem Warenzeichen Paralac Nr. 2001 bekannte Lack, aufgespritzt. Während der Lack noch klebrig ist werden Glimmersplitter 21 auf die Trommel, wie in Fig. 2 gezeit, so aufgebracht, daB alle Glasgespinstfasern auf der Trommel bedeckt sind, wobei die Glim- mersplitter so angeordnet werden,
daB jeder einzelne Splitter den näehstliegenden in der horizontalen Richtung überlappt und jede horizontale Reihe von Splittern die vorher gehende Reihe überlappt. Eine weitere Schicht (oder weitere Schichten) von Glas gespinstfasern wird dann auf die Glimmer- schiebt 21 der Trommel 4 aufgewickelt; infolge der beschriebenen Anordnung der Glimmersplitter wird deren Lage hierbei nicht gestört. Der so gebildete zusammen gesetzte Zylinder wird dann bei der erforder lichen Temperatur gebacken oder getrocknet.
Bei Verwendung von Paralac 2001 wird der Zylinder eine halbe Stunde lang auf 110 C erhitzt. Das Gebilde wird dann von der Trommel 4 durch Aufschneiden entfernt; werden schmälere Streifen gewünscht, so werden dieselben durch schraubengangartiges Aufschneiden erhalten. Ein geeignetes Gleit- oder Schmiermittel wird z.
B. aus einem Ge misch von 1 kg Paraffinwachs in 10 kg Lackbenzin erhalten, doch ist die Erfindung nicht auf die Verwendung dieses Schmier mittels beschränkt. Fig. 4 zeigt die Schichten von Gespinstfasern und Glimmer.
Die Erfindung ist nicht eingeschränkt auf ein Isoliergebilde mit zwei Schichten Glasgespinstfasern und einer Schicht Glim mer. Es könnte eine Schicht Glimmer mit einer Glasgespinst-Deckschicht oder irgend- eine andere Kombination von Schichten von jedem Material vorgesehen sein.
Wenn beispielsweise nur eine einseitige Deckschicht von Glasgespinst gewünscht wird, so ist zu dieser Herstellung ein Ver fahren geeignet, bei welchem die Trommel zuerst mit Fett und dann mit aufgespritztem Lack überzogen wird, worauf das Isolier material aufgebracht und an den Glas gespinstfasern, welche auf das Isoliermaterial aufgewunden werden, haftet.