Seiltrieb. Zur Förderung von Waren und zum Schlep pen von Fahrzeugen, Ackergeräten und der gleichen in senkrechter, schiefer und waag rechter Richtung werden Seiltriebe angewandt, welche aber verschiedene Nachteile besitzen: Wird zum Beispiel ein Seil ohne Ende über zwei Rollen gespannt, welch letztere die Endpunkte der Förderanlage darstellen, so ist infolge der Seilschlüpfung auf den Rollen die Förderkraft eine sehr beschränkte, oder das Seil muss derart stark gespannt werden, dass dasselbe nahe an seine Zerreissfestigkeit kommt und gleichzeitig die Rollenlager einer konstruktiv fast unmöglich grossen Bean spruchung ausgesetzt werden. Man hat sich auch damit beholfen, dass man das Seil durch eine Kette ersetzte und dieselbe durch Ket tenräder oder Kettennüsse antrieb.
Ketten sind aber in vielen Fällen, besonders beim Ackerbau nicht verwendbar, weil sie zu schwerfällig sind und insbesondere die Zahn radketten durch Verschmutzung leiden.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Seiltrieb, der ein am einen Ende desselben angeordnetes Rollenpaar, eine Rolle am andern Ende des Seiltriebes und ein endloses Seil besitzt, welches in mehreren Umgängen kreuz weise über die beiden Rollen des Paares gelegt und "einfach". um die Rolle am an dern Ende des Seiltriebes geschlungen ist.
Dieser Seiltrieb kann zur Beförderung einer Last, welche eine hin- und hergehende Bewegung auszuführen hat, dienen, wenn dafür gesorgt wird, dass ein Umkehren der Drehbewegung, beispielsweise unter Aufrecht erhaltung gleicher Verhältnisse hinsichtlich Kraft und Geschwindigkeit, möglich ist.
Beiliegende Zeichnung zeigt in Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes von der Seite und Fig. 2 dasselbe von oben.
Fig. 3 veranschaulicht ein zweites Beispiel in gleicher Darstellung wie Fig. 1.
Fig. 4 zeigt schematisch eine Anwendung des Erfindungsgegenstandes für das Schleppen eines Ackerbaugerätes.
1 und 2 sind gegenläufige Rillenrollen am einen Ende des Seiltriebes,. über =welche: ein Seil 3 in mehreren Lagen kreuzweise geführt ist. Das Seil ist anderseits "einfach" über eine am entgegengesetzten Ende des Seiltrie bes befindliche Rolle 4 geschlungen. Der An trieb erfolgt von einer beliebigen Kraftquelle, Motor oder Handantrieb auf das Rollenpaar 1, 2. Diese beiden Rollen drehen sich im gegen läufigen Sinne. Sie sind gegeneinander so ge lagert, dass jeweilen eine Rille der einen Rolle einer Rippe der andern gegenübersteht. Damit wird erreicht, dass die sich kreuzenden Seilstücke zwischen den beiden Rollen des Paares sich nicht berühren, also nicht anein ander reiben können.
Der Antrieb beim ersten Ausführungs beispiel erfolgt auf die Rolle 1 zum Beispiel mittels eines Kettenantriebes 5 von einem Motor 6, und die beiden Rollen sind durch ein Zahnradpaar 7 miteinander gekuppelt.
Im zweiten Beispiel wird die Antriebs kette 8 vom Motor aus dazu benutzt, um mittels Kettenrädern 9, 10 beide Rollen ge genläufig anzutreiben.
Es ist auch möglich, nur eine Rolle an zutreiben und die Bewegung der andern durch das Seil 3 einzuleiten.
Das in Fig. 4 dargestellte Anwendungs beispiel zeigt eine erfindungsgemässe Vorrich tung in Verbindung mit einem Motormäher. Sie dient zum Pflügen, wobei das am einen Ende des Seiltriebes befindliche Rollenpaar 1, 2 zwischen Supporten 11 gelagert ist und vom Motor der Mähmaschine 12 angetrieben wird. Die am andern Ende des Seiltriebes angeordnete Rolle 3 ist auf einer Egge 13 befestigt, welche in den Rasenboden am Rande des zu pflügenden Feldes eingeschlagen wird und dadurch einen vorzüglichen Haltepunkt für diese Rolle bietet. Um eine stabile Auf stellung der Mähmaschine zu gewährleisten, ist es zweckmässig, das Rollenpaar 1, 2 so auf der Maschine anzuordnen, bezw. die An lage so aufzustellen, dass ein gerader Zug auf die Mähmaschine in der Richtung ihrer Räder entsteht.
Die Supporte 11 des Rollen paares besitzen herunterklappbare Streben, welche in der Seilzugrichtung schief in den Boden gesteckt werden und dadurch ein Wi- derlager bilden, um zu vermeiden, dass der Antrieb durch den Seilzug mitgerissen wird. 14 ist ein Pflug, welcher durch ein am Seil 3 befestigtes und von demselben in schiefer Richtung abgehendes Seil 15 gezogen wird. Nachdem einige Ackerfurchen gepflügt sind, wird die ganze Einrichtung quer zur Furchen richtung verschoben um zu vermeiden, dass der Winkel zwischen Seil 3 und Seil 15 zu gross wird und dadurch eine ungünstige Zugskomponente erzeugt wird. Da durch diesen schiefen Zug das Seil 3 von der Rolle 2 ab gerissen würde, ist eine Leitrolle 16 an einer Verlängerung 17 des einen Supports 11 vor gesehen.
In dieser Anordnung kann mit dem Seil trieb auch gleichzeitig eine Seilwinde verbun den werden, indem die verlängerte Welle der einen Rolle des .Rollenpaares als Seil trommel 18 ausgebildet wird. Es ist ferner möglich, diese Trommel so auszubilden, dass sie nach Wegnahme des endlosen Seils 3 über die Seilrolle 2 geschoben und mit der selben verkeilt wird, um damit wiederum einen in bezug auf die Antriebsmaschine geraden Zug zu erhalten.
Der Erfindungsgegenstand kann aber auch, wie anfänglich angedeutet, in senkrechter oder schiefer Anordnung mit Vorteil verwen det werden.
So kann er beispielsweise an einer Leiter montiert, als Bauaufzug, als Rettungsappa-@ rat aus brennenden Gebäuden usw. verwen det werden.