Für die Regelung der Innentemperatur von Gebäuden bestimmte Regelanordnung. Für die Regelung der Innentemperatur eines von einer Heizanlage beheizten Gebäu des in Abhängigkeit von der Aussentempera tur wurden bereits auf Wärmeverluste an sprechende, mit einer Hilfsheizung und einem thermisch gesteuerten Kontakt versehene Thermostate verwendet. So ist bei einer bekannten, mit derartigen Thermostaten aus gerüsteten Regelanlage die Anordnung so getroffen, dass ein Aussenthermostat die Hilfsheizung eines auf das Regelorgan der Heizanlage einwirkenden Anlegethermosta ten intermittierend ein- und ausschaltet..
Bei solchen Regelanlagen besitzt jedoch der Anlegethermostat eine solche Wärme trägheit, dass er nicht auf jeden Impuls des Aussenthermostaten, sondern auf einen Mit telwert der Impulse anspricht. Diese Träg heit des Anlegethermostaten bewirkt aber wiederum, dass bei sehr raschen Temperatur änderungen Regelschwankungen entstehen und bei Progressivsteuerungen die Gefahr des Pendelns besteht. An sich könnte man wohl den Anlegethermostaten als ganz kleinen Apparat mit geringer Masse ausführen. Ein derart kleiner Anlegethermostat bedingt aber wiederum eine ausserordentlich hohe Schalt häufigkeit des Aussenthermostaten.
Ab gesehen davon, dass ein solcher Aussenthermo stat sehr kleiner Wärmeträgheit praktisch kaum ausgeführt werden kann, ist auch des sen hohe Schalthäufigkeit, sowohl in radio technischer Hinsicht, als auch im Hinblick auf die Lebensdauer der Kontakte, äusserst ungünstig.
Die Erfindung bezieht sich auf eine für die Regelung der Innentemperatur von Gebäuden bestimmte Regelanordnung, bei der die Hilfsheizung eines das Regelorgan der Heizanlage überwachenden Innenthermo staten von einem Aussenthermostaten ge steuert wird.
Zur Vermeidung des vorstehend erwähnten NTachteils wird gemäss der Erfin- dung von der an sich für Regelzwecke be kannten Eigenschaft eines Induktionsreglers dadurch Gebrauch gemacht, dass die Hilfs heizung des Innenthermostaten von einem In duktionsregler, der mit dem Aussenthermo- staten zusammenwirkt, gesteuert wird, dessen Induktivität von einem temperaturempfind lichen Mittel geändert wird.
Für den In duktionsregler kann entweder ein Regeltrans formator oder eine Regeldrossel verwendet werden, wobei das die Induktivität ändernde temperaturempfindliche Mittel beispielsweise eine Bimetallspirale oder eine Wärmelegie rung sein kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel einer Regelanlage dargestellt, bei der für den Induktionsregler ein Drehtransfor mator verwendet wird.
Ein Drehtransformator 1 eines Aussen thermostaten ? weist eine auf dem Joch 3 des Ständers 4 sitzende Primärwicklung 5 und zwei auf einem Drehanker 6 -um<B>90'</B> ver setzt zueinander angeordnete Sekundärwick- lungen 7, 8 auf. Die Sekundärwicklung 7 ist mit einer Heizwicklung 9 eines eine nie drige Wärmeträgheit besitzenden Anlege thermostaten 10 und die Sekundärwicklung 8 mit einer Heizwicklung 11 des Aussen thermostaten 2 verbunden.
Das eine Ende 1\? einer Bimetallspirale 13 ist mit dem, zwi schen den Anschlägen 14, 15 verstellbaren Drehanker 6 verbunden, während das andere Ende 16 an einem zur Einstellung einer ge wünschten Raumtemperatur von Hand ver stellbaren Teil 17 befestigt ist. Ein Bi metallkontakt 18 des Anlegethermostaten 10 liegt in dem Stromkreis eines Regelorganes 19. Die Regelanordnung ist über den Bi metallkontakt mit den Netzleitern<B><I>A</I></B>, r ver bunden.
Nach der in der Zeichnung dargestellten Schaltung nimmt der Drehanker 6 eine Stel lung ein, in der die Spulenebene der Sekun därwicklung 7 in der Richtung des von der Primärwicklung 5 erzeugten Kraftflusses und die Spulenebene der Sekundärwicklung 8 rechtwinklig zum Kraftfluss liegt. Der Kraftfluss ist dann mit der Sekundärwick lung 7 am schwächsten und mit der Sekun därwicklung 8 am stärksten gekoppelt. Dem zufolge wird in der Sekundärwicklung 8 eine maximale Spannung induziert, während in der Sekundärwicklung 7 keine Spannung indu- ziert wird.
Die Bimetallspirale 13 des :A.ussenthermostaten ? wird daher von der Heizwicklung 11 am stärksten und der Bi- meta.llkonta,kt 18 des Innenthermostaten 10 von der Heizwicklung 9 überhaupt nicht be heizt.
Der Drehanker 6 liegt in der aus der Zeichnung ersichtlichen Stellung an dem An schlag 15 an, was dann der Fall ist, wenn eine bestimmte tiefe Aussentemperatur, bei spielsweise -.)0' vorhanden ist und die Temperatur nicht steigt. Die Bimetallspirale 13 wird dann aber von der jetzt einen maxi malen Strom aufnehmenden Heizwicklung 11, die entsprechend dimensioniert ist, nur so weit erwärmt, dass der Drehanker 6 gerade noch an dem Anschlag 15 gehalten wird. In der Sekundärwicklung 7 fliesst dann kein Strom.
Eine noch niedrigere Aussentemperatur als - 2(1 ändert dann an der Lage des Dreh ankers 6 nichts, da dieser zufolge des An- schlages 15 nicht weiter im Uhrzeh, ersinne gedreht- werden kann.
Erst bei einem genü genden Steil--en der Aussentemperatur wird die Bimetallspirale 13 den Drehanker 6 wie der im entgegengesetzten Sinne des Uhrzei gers und damit von dem Anschlag 1.5 weg bewegen, wobei schliesslich durch die kom pensierende Wirkung der Heizwicklung 11 einerseits und der Aussentemperatur ander ceits der Drehanker 6 eine dieser höheren Temperatur entsprechende Stellung einneh men wird.
Ändert sielt die Aussentemperatur weiter hin, so wird wiederum eine entsprechende Verstellung des Drehankers 6 von der Bi meta,llspirale 1.3 bewirkt werden. Bei einem Fallen der Aussentemperatur wird dann der Drehanker 6 im L?hrzeigersinne und bei einem Steigen der Aussentemperatur im entgegen gesetzten Sinne des Uhrzeigers verstellt..
Dementsprechend wird dann der in den Wicklungen 7, 8 fliessende Strom geändert, und zwar wird er im ersterwähnten Falle grösser bezw. kleiner und im zweiterwähnten Falle kleiner bezw. grösser werden. Bei einem sehr starken Ansteigen der Au ssentemperatur, beispielsweise auf -@ 20 , wird die Bimetallspirale 13 den Drehanker 6 so weit verstellen, dass er an dem Anschlag 14 zum Anliegen kommt.
Da die Sekundär wicklung 8 dann keinen Strom führt, kann die Bimetallspirale 13 von der Heizwicklung 11 auch nicht erwärmt werden. Die Aussen temperatur von + 20 bewirkt ebenfalls eine Erwärmung der Bimetallspirale 13 auf -f- 20 , wobei der Drehanker 6 gerade noch an dem Anschlag 14 gehalten wird. Die lediglich von der Aussentemperatur von 20' erwärmte Bimetallspirale 13 und da mit der Drehanker 6 behalten also ihre Lage bei, solange die hohe Aussentemperatur von 20 vorhanden ist.
Die Sekundärwicklung 7 führt dann einen maximalen Strom, wäh rend durch die Sekundärwicklung 8 über haupt kein Strom fliesst. Steigt die Aussentemperatur noch mehr, also über -f- 20', so wird sich an der Stel lung der Bimetallspirale 13 und des Dreh ankers 6 nichts ändern. Bei einem Fallen der Temperatur unter -i- 20' wird dagegen die Bimetallspirale 13 den Drehanker 6 im Uhr zeigersinne verstellen, so dass durch die dabei auftretende Änderung der induktiven Ver hältnisse die Sekundärwicklung 7 weniger Strom und die 'Sekundärwicklung 8 wieder Strom erhält.
Der Drehanker 6 wird also von der Bi metallspirale 13 in der einen 'oder andern Richtung verstellt, wobei diese Verstellungen nicht nur in Abhängigkeit von der Aussen temperatur, sondern zufolge der von der Heizwicklung 11 erzeugten Wärme in Ab hängigkeit von den Witterungsverhältnissen, wie Wind, Regen, Sonne, Schnee, Wärme abstrahlungen und dergleichen überhaupt stehen. Die Wärmeverluste im Innern des Aussenthermostaten werden demnach nicht nur bei sinkender Temperatur, sondern auch bei Windanfall und ähnlichen Erscheinun gen gmösser. In einem solchen Fall erfolgt dann die Verstellung des Drehankers 6 im Uhrzeigersinne in einem stärkeren Masse als es der augenblicklich herrschenden Tempera tur entspricht.
Es sei noch erwähnt, dass, wenn beispielsweise bei einem geforderten Grenzregelwert von - 20 ebenfalls noch Windanfall oder andere ähnlich wirkende Erscheinungen Berücksichtigung finden sol len, dann natürlich der Induktionsregler so eingestellt sein muss, dass der Drehanker 6 lediglich bei Vorhandensein einer Aussen temperatur von - 20 noch nicht an dem Anschlag 15 zum Anliegen kommt, sondern dass vielmehr noch ein gewisser Bewegungs betrag für die Berücksichtigung des Wind anfalles zur Verfügung steht. Der Drehanker 6 wird dann erst bei - 20 und bei einem bestimmten Windanfall an dem Anschlag 15 anliegen.
Der in der Sekundärwicklung 7 fliessende und durch die temperaturabhängige Verstel lung des Drehankers 6 geänderte Strom wird der Heizwicklung 9 des Anlegethermostaten 10 zugeführt. Die Heizwicklung 9 wird dann jeweils eine diesem Strom entsprechende Wärme entwickeln. Diese Wärme, die, wie aus dem vorher Gesagten hervorgeht, um so grösser sein wird, je höher die Aussentempera tur ist, wirkt als zusätzliche Wärme zu der vom Vorlaufrohr abgegebenen Wärme.
Die Wärme der Heizwicklung 9 wird daher mit der Vorlauftemperatur das Öffnen und Schliessen des Bimetallkontaktes 18 mit bestimmen. :Ist die Aussentemperatur hoch, so wird auch die jetzt grössere Wärme des Heizwiderstandes 9 ein entsprechendes frü heres Öffnen des geschlossenen Bimetallkon- taktes 18 als bei niedrigerer Aussentempera tur bewirken.
Der Vorgang in dem Anlege thermostaten 10 ist also der, dass bei Errei chung eines bestimmten, von der Wärme der Heizwicklung 9 und des Vorlaufrohres her beigeführten Wärmezustandes der auf das Regelorgan 19 einwirkende geschlossene Bi metallkontakt 18 geöffnet wird, und zwar wird dieser um so früher geöffnet, je grösser die sich mit der Aussentemperatur ändernde Wärmewirkung des Heizwiderstandes 9 ist. Durch das Öffnen des Bimetallkontaktes 18 wird in bekannter Weise das Regelorgan 19 geschlossen bezw. ausgeschaltet, wodurch die Vorlauftemperatur nach einer gewissen Zeit wieder sinkt.
Nach einem bestimmten Sin ken dieser Vorlauftemperatur wird schliess lich der Anlegethermostat 10 soweit abge kühlt sein, dass der Bimetallkontakt 18 wie der geschlossen wird. Das Regelorgan 19 wird dann wieder geöffnet bezw. eingeschal tet, wodurch der bereits beschriebene Vor gang wiederholt wird.
Aus der geschilderten Wirkungsweise der beschriebenen Regelanordnung kann also er kannt werden, dass der das Regelorgan 19 steuernde Bimetallkontakt 18 jeweils in Ab hängigkeit von der Witterung und der Vor lauftemperatur geändert wird, was sich der art auswirkt, dass die zu regelnde Raumtem peratur im wesentlichen konstant bleibt. Da bei erfolgt die Einregelung der Raumtem peratur ohne Verwendung von dem Ver schleiss unterworfenen Kontakten im Aussen thermostat. An Stelle des Drehtransformators kann natürlich auch ein anderer Induktionsregler treten. So könnte für den Induktionsregler ein Regeltransformator ohne drehbaren Teil verwendet werden.
Hierbei könnte beispiels weise im Kraftlinienweg des Regeltransfor mators eine Wärmelegierung liegen, deren Permeabilität in Abhängigkeit von der Aussentemperatur- geändert wird. Auch ist es denkbar, dass der Kern des Regeltrans formators einen von einer Bimetallfeder ver stellbaren, die Stärke des Magnetflusses änderbaren Eisenteil aufweist. Der Induk tionsregler kann auch eine Regeldrossel sein, deren Selbstinduktions-Koeffizient von dem temperaturempfindlichen Mittel beeinflusst wird.
Durch geeignete Bemessung des In duktionsreglers kann dessen Verlustwärme auch für die Erwärmung des thermoempfind- lichen Mittels 13 verwendet werden, so dass eine besondere Heizwicklung 11 nicht mehr notwendig ist. Der Aussenthermostat wird zweckmässigerweise so ausgebildet, dass die Bimetallspirale 13 ohne Öffnung des Ge häuses, also von aussen verstellt werden kann. Ebenso kann man auch die Heizwicklung und die Bimetallspirale, um deren Beeinflussung von der Verlustwärme des Induktionsreglers zu verhindern, in einem besonderen Gehäuse anordnen.
Selbstverständlich kann die Be tätigung des Regelorganes von dem Innen thermostaten auch auf mechanischem Wege bewerkstelligt werden.