Reinigungsgerät mit Borsten aus baumgewachsenem Holz. Bei den bekannten Reinigungsgeräten, zum Beispiel Bürsten oder Besen, mit Borsten aus baumgewachsenem Holz bilden die Bor sten mit der Platte des Gerätes, zum Beispiel der Bürsten- bezw. Besenplatte, nach Art eines Kammes, die ihnen vom natürlichen Wachstum des Holzes her gegebene organi sche Einheit. Diese Borsten können ebenso wenig wie die Zinken eines Kammes oder einer Gabel als "Besatz" angesprochen wer den, da sie mit ihrer sie tragenden Unterlage entstehungsgemäss zusammenhängen.
Die ein zelnen Borsten sind durch mehr oder weniger tiefes paralleles oder kreuzweises Einstanzen bezw. Aufspalten einer Hirnholzfläche der Bürsten- oder Besenplatte gebildet. Die auf diese Weise entstandenen Holzborsten, deren Faserstruktur bei dieser Art der Borstenbil- dung an der Wurzel, das heisst an der Über gangsstelle von der Platte zur Borste, ver letzt worden ist, weil das Stanz- bezw. Spalt werkzeug beim Eindringen in das Holz ja auch eigenen Platz beanspruchte, also bis in die Tiefe verdrängend wirkte, brechen deicht ab.
Ausserdem besteht die Gefahr, dass die durch die vielfältige Aufspaltung in der Fa serrichtung eingekerbte Bürsten- oder Besen platte bei Schlag, Stoss oder Fall, beziehungs weise bei dem .ständigen Arbeiten des ab wechselnd nassen und trockenen Holzes, ins besondere von Schrubbern, Waschbürsten, auseinanderplatzt. Auch schon bei der Her stellung wird sich viel Ausschuss ergeben, da durch die Eigenschaft des Holzes, sich in der Faserrichtung selbst weiterzuspalten, ein Auseinanderplatzen der Bürsten- oder Besen platte möglich erscheint. Infolgedessen haben derartige Bürsten oder Besen keine Verwen dung gefunden.
Man hat nun anderseits bereits, wie es zum Beispiel bei den auf ausländische Bor sten angewiesenen Piassava-Bürsten oder Be sen bekannt ist, vorgeschlagen, einen selb ständigen Besatz aus wurzel-, gras- oder rohr artigen Gewächsen herzustellen. Diese Be- Satzarten haben sich aber ebenfalls nicht ein führen können, vor allem wohl deshalb, weil ihre Vorbehandlung umständlich war und die betreffenden Gewächse zum Teil auch nicht als inländische Rohstoffe in ausreichen der Menge zur Verfügung standen.
Mit der vorliegenden Erfindung wird er möglicht, für die Borsten baumgewachsenes, im Inland reichlich vorhandenes Holz zu brauchbaren Bürsten oder Besen verarbeiten zu können.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Reinigungsgerät. mit Borsten aus baum gewachsenem Holz, bei welchem Gerät die Borsten einen selbständigen Besatz bilden und aus einzelnen feinen Holzstäbchen be stehen. Versuche haben ergeben, dass ein der artiger Besatz in bezug auf Lebensdauer und Reinigungsarbeit den bisher gebräuchlich sten, auf ausländische Borsten angewiesenen Bürsten- und Besenbesätzen nicht nachsteht. ja deren Durchschnittssorten sogar noch über trifft.
Die einzelnen Holzstäbchen zeigen eine gute Knick- und Bruchfestigkeit und erfül len mit ihrem hohen Grade an elastischer Biegsamkeit alle Anforderungen, die an einen zuverlässigen Bürsten- oder Besenbesatz ge stellt werden müssen.
Nach einer vorteilhaften Ausführungs- form der Erfindung bestehen die Borsten des Bürsten- oder Besenbesatzes aus doppeltlan- gen, hälftig umgebogenen, zu Bündeln zu- t' und in der Platte des Ge rätes verankerten Holzstübchen.
Es hat sich nämlich gezeigt, dass derartige einen selb ständigen Besatz bildende Stübchen aus baumgewachsenem Holz bei entsprechender Feinheit derart bleibend elastisch biegsam sind, dass sie eine solche einfache und zuver lässige, beispielsweise bei tierischen oder Stahldrahtborsten bekannte Verankerungs- weise an der Bürsten- oder Besenplatte aus- halten, ohne unter den bei der Herstellung oder dem Gebrauch auftretenden Beanspru- chungen zu brechen.
Bei dem Reinigungsgerät nach der Erfin dung tritt ein Verschleiss lediglich in der gewohnten Weise auf Grund der geleisteten Reibungsarbeit beim Gebrauch an den freien Borstenspitzen ein.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1 einen Schrubber von einer Längs seite, Fig. 2 den Schrubber von einer Stirnseite und Fig. 3 den Schrubber von der Besatzseite. Doppeltlange,
hälftig umgebogene und zu Bündeln zusammen gefasste Stäbchen 1 aus baumgewachsenem Holz sind mit ihrem Bie- gungsende in entsprechende Bohrungen 2 der Schrubberplatte 3 in zueinander versetzten- Reihen eingelassen und durch einen in die Kehle der Biegungsstelle jedes Bündels ein greifenden fortlaufenden Draht 4 in der Platte 3 verankert.