Vorrichtung mit einer Hochdrnckmetalldampfentladungsröhre. Die Erfindung bezieht sich auf eine Vor richtung, die mit einer Hochdruckmetall- dampfentladungsröUre versehen ist, in der sich feste Glühelektroden und eine Edel gasfüllung befinden. Es sind zum Beispiel Hochdruckquecksilberdampf entladungsröhren für Beleuchtungs- und Bestrahlungszwecke be,kannt, welche aus einer Wechselstromquelle gespeist werden,
wobei als Vorschaltimpedanz in der Regel eine aus einer Drosselspule bestehende Selbstinduktion benutzt wird. Diese Selbstinduktion kann gegebenenfalls mit einem Transformator vereinigt werden, in welchem Falle ein sogenannter Streutrans formator benutzt wird. Als Spannung der Speisestromquelle muss in diesem Falle die sekundäre Leerlaufspannung des Trans formators angesehen werden.
Diese Hoeh- druckentladungsröhren sind mit festen Glüh- elektroden (die gegebenenfalls ausschliesslich durch die Entladung erhitzt werden können) und einer Edelgasfüllüng versehen, so dass die Zündung der Entladung durch die Span- nung der Stromquelle möglich ist. In vielen Fällen wird diese Zündung durch die An- ordnung einer oder mehrerer Hilfselektroden erleichtert.
Nach der Zündung der Entladung in der Edelgasfüllung steigt der Dampfdruck, wodurch die Entladung in eine Hochdruck entladung übergeht, die sich durch Ein schnürung der Entladungsbahn kennzeichnet, so dass die Entladung dann nicht mehr den ganzen Querschnitt der Röhre ausfüllt. Über- ,dies steigt mit zunehmendem Dampf druck die Brennspannung der Entladung;
diese Span nung wird erheblich grösser als die Brenn- spannung, die sofort nach der Zündung der Entladung auftritt. Man hat danach gestrebt, die während des normalen Betriebes vor- handene Brennspannung zu erhöhen. Diese Brennspannung kann jedoch nicht willkürlich hochgetrieben werden;
um einen stabilen Betrieb zu erhalten, hat man die vorge schaltete Drosselspule und die Entladungs röhre praktisch immer so dimensionieren müssen, _ dass die Brennspänuung der Ent- ladung beim normalen Betrieb nicht grösser ist als ungefähr 55 % des Effektiv"vertes der Speisespannung.
In der Vorrichtung gemäss der Erfindung ist die Vorschaltimpedanz aus in Reihe geschalteter Selbstinduktion und Kapazität zusammengestellt, und die Entladungsröhre und die Vorschaltimpedanz sind derart dimensioniert, dass die Brennspannung der Entladung bei normalem Betrieb grösser ist als <B>60%</B> des Effektivwertes der Spannung der Wechselstromquelle, aus der die Entladungs röhre gespeist wird. Vorzugsweise wird man die Brennspannung grösser als 70 % der Speisespannung wählen..
Die Brennspannung kann sogar grösser als 80 % der erwähnten Spannung gemacht werden.
Unter Brennspannung der Entladung beim normalen Betrieb wird hier die in folgender Weise zu bestimmende Grösse verstanden: nimmt man., nachdem, die Entladung ihren Endzustand erreicht hat, die Spannung der Entladung als Funktion der Zeit oszillo- graphiseh auf, dann zeigt die :
Spannungs- kurve V=f <I>(t)</I> in jeder halben Periode beim Einsetzen der Entladung einen maximalen Wert, der hier "Wiederzündspannung" ge nannt wird. Tritt dieser Maximalwert in einem Zeitpunkt ti auf und erreicht der Entladungsstrom in dem Zeitpunkt t,2 wieder den Nullwert, so wird hier unter "Brenn spannung der Entladung beim normalen Be trieb" verstanden:
EMI0002.0036
wobei T die Zeit einer Periode der Speise spannung (bei einer Frequenz von 50 Hertz also 1/,,o Sec.) darstellt.
Bekanntlich muss die Entladung in jeder Periode zweimal gezündet werden. Hierzu ist eine hohe Spannung erforderlich. Um einen stabilen Betrieb zu erhalten, soll die Wieder zündung schon bald nach dem Aufhören der Entladung der vorangehenden halben Periode stattfinden, wozu die hohe, für die Wiederzündung benötigte Spannung schon bald nachdem der Strom in der voran gehenden halben Periode unterbrochen wird, zwischen den Enden der Entladungsbahn zur Verfügung stehen muss.
Die Spannung der Speisestromquelle ist im Falle, dass die Brennspannung einen solchen grossen Prozent satz der Speisespannung, wie oben angegeben wurde, bildet, nicht #imstande, eine baldige Wiederzündung zu bewirken. Deswegen sind in der erfindungsgemässen Vorrichtung be sondere Massnahmen getroffen, um die frühe Wiederzündung der Entladung zu ermög lichen.
Hierzu ist die Vorschaltimpedanz, wie schon bemerkt wurde, aus in Reihe geschalteter Selbstinduktion und Kapazität zusammengestellt, die derart dimensioniert sind, dass für die Grundfrequenz der Speise stromquelle die Kapazitanz 1/wC grösser ist als die Induktanz u>L, wobei C bezw. L den Wert derKapazität bezw. der Selbstinduktion und to die Kreisfrequenz des Wechselstromes darstellen.
Bei Stromdurchgang durch die Kapazität, #Sel#bWdnduktion und Entladungs- röhre werden in der Kapazität und Selbstin duktion Spannungen entgegengesetzter Phase erzeugt, wobei die Spannung der Kapazität grösser ist als die Spannung der Selbstinduk- tion. Nachdem der Strom den Nullwert er- reicht hat,
versohwindetdie & lbstinduktions- spannung schnell, so daBt denn die Summe der Kapazitätsspannung und des Momentan wertes der Spannung der Speisequelle zwischen den Elektroden der Entladungs bahn liegt. Durch diese Kombination von Spannungen ist eine baldige Wiederzündung möglich. Auf diese Weise ist es bei früher Wiederzündung und stabilem Betrieb der Röhre möglich, die Brennspannung der Ent ladung einen sehr grossen Prozentsatz der Speisespannung bilden zu lassen.
Die Zeitspanne zwischen der Unter- brechung des Entladungsstromes und der Wiederzündung der Entladung ist von der Grösse der Kapazität abhängig. Wird die im Kondensator erzeugte Spannung vergrössert, so kann dadurch die erwähnte Zeitspanne verkürzt werden. In der Regel wird diese Zeitspanne kleiner als
EMI0003.0001
einer Periode gemacht.
Noch besser ist es, die Zeitspanne kleiner als
EMI0003.0006
oder einer Periode zu
EMI0003.0008
wählen. Vorzugsweise werden die Selbstin duktion und die Kapazität derart dimen sioniert, dass im Augenblick, wo der Ent ladungsstrom den Wert Null erreicht, die algebraische Summe der an der Kapazität auftretenden Spannung und der Momentan spannung der Speisequelle mindestens der Wiederzündspannung der Entladung gleich ist. Hierdurch wird die Zeitspanne zwischen dem Erlöschen und der Wiederzündung der Entladung so klein wie möglich gemacht.
Dies hat nicht nur eine Verringerung des Flackerns des durch die Entladungsröhre ausgesandten Lichtes zur Folge, sondern ermöglicht auch eine Verkleinerung der Ab messungen des Kondensators und somit der Drosselspule. Die Wiederzündspannung steigt nämlich mit zunehmender Zeitspanne zwi schen der Unterbrechung und der Wieder zündung der Entladung an. Je mehr diese Zeitspanne verkürzt wird, um so kleiner ist die für die Wiederzündung benötigte Span nung.
Es hat sich herausgestellt, dass der Quo tient der Wiederzündspannung und der Brennspannung von dem Dampfdruck in der Entladungsröhre abhängig ist und bei steigendem Dampfdruck abnimmt. Um die räumlichen Abmessungen des Kondensators und der Selbstinduktion kleiner machen zu können, ist es deswegen vorteilhaft, den Betriebsdampfdruck grösser zu machen.
Vor zugsweise wird dieser Dampfdruck so hoch gemacht, dass der Quotient der Wiederzünd- spannung und der Brennspannung -kleiner als 1,6 ist. Der Dampfdruck in der Entla dungsröhre kann bekanntlich durch Regelung der Temperatur der kältesten Stelle des Ent ladungsraumes beeinflusst werden.
Wird die Röhre derart konstruiert, dass diese kälteste Stelle beim Betrieb eine höhere Temperatur erhält, so wird auch der Dampfdruck grösser. Vergrösserung des Dampfdruckes einer be- stimmten Entladungsröhre hat bei konstant gehaltenem Strom auch eine Vergrösserung der Brennspannung zur Folge.
Die Erfindung wird anhand der Zeich nung, die beispielsweise eine Vorrichtung gemäss der Erfindung schematisch darstellt, näher beschrieben.
Diese Vorrichtung enthält eine zum Ausseniden von LichtstrahlongeeigneteHoch- druckquecksilberdampfentladungsröhre 1, die in der Hauptsache aus einem Quarzröhrchen mit innerem, bezw. äusserem Durchmesser von 5 bezw..9 mm besteht. In den Enden der Röhre befinden sich zwei Glühelektroden 2, die aus einem mit einer Mischung von Barium- und Strontiumogyd bedeckten Wolf ramkern bestehen und die nicht durch einen besonderen Heizstrom, sondern ausschliesslich durch die Entladung geheizt werden.
Der Abstand zwischen den Elektrodenenden be trägt 18 mm. Ausser einer Menge Quecksilber enthält die Entladungsröhre eine Argon füilung, die bei Zimmertemperatur einen Druck von etwa 5 cm aufweist. Die Ent ladungsröhre ist innerhalb eines Glaskolbens 3 üblicher Glühlampenform angeordnet.
Falls dieser Kolben aus einem Material besteht, das ultraviolette Strahlen durohlässt, kann die Vorriohtun@g auch zum Aussenden dieser Strahlen benutzt werden. Der Durchmesser des kugelförmigen Teiles dieses Kolbens ist etwa 7 cm. Der Raum zwischen der Ent ladungsröhre und dem Kolben ist mit Stick stoff gefüllt, der bei Zimmertemperatur einen Druck von etwa 50 cm zeigt. Der Kolben 3 ist mit dem Sockel 4 versehen.
Die Entladungsröhre wird von einem Wechselstromnetz 5 von 50 Perioden und 220 Volt Effektivspannung gespeist. In Reihe mit der Entladungsröhre sind ein Konden sator 6 und eine mit einem Eisenkern ver- seheneDrosselspule 7 geschaltet. Der Konden sator hat eine Kapazität von 3,3 Mikrofarad, während die Drosselspule eine Selbstin- duktion von 1,85 Henry zeigt.
Die Grösse der Kapazität und der Selbstinduktion sind so gewählt, dass die Wiederzündung der Ent- ladung unter Einfluss der an der Kapazität erzeugten Spannung stattfindet.
Beim Schliessen des Schalters 8 wird die Entladung in der Röhre 1 durch die Netz spannung gezündet. Zwecks Erleichterung dieser Zündung kann die Röhre gegebenen falls mit einer in der Nähe einer Elektrode angeordneten Hilfselektrode versehen werden, die über einen Widerstand mit der anderen Elektrode verbunden wird. Nach der Zündung erwärmt sich die Röhre und es steigt der Druck des Quecksilberdampfes in der Entla dungsröhre an. Nachdem die Entladung ihren Endzustand erreicht hat, ist der Effektiv wert der Entladungsstromstärke 0,375 Amp. Die Röhrenform ist derart gewählt, dass der Dampfdruck dann etwa 20 Atmosphären ist und die Brennspannung der Entladung 200 Volt, das heisst mehr als 90 % des Effektiv wertes der Netzspannung beträgt.
Man kann unter Umständen die Brennspannung der Entladung sogar grösser als die Netzspan nung wählen. Der Leistungsfaktor der Vorrichtung ist etwa 0,95.