Gleitschutzeinrichtung an Kraftwagenluftreifen. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Gleitschutzeinrichtung an Kraft wagenluftreifen.
Es ist bekannt, bei Kraftwagenluftreifen die Lauffläche zur Erhöhung der Adhäsion zwischen Reifen und Fahrbahn mit verschie denartig geformten Gummistollen zu beset zen bezw. die aus Gummi bestehende Reifen lauffläche besonders zu profilieren.
Es ist möglich, auf diese Weise die Grif figkeit der Reifenlauffläche bis zu einem gewissen Grade zu steigern, doch kann damit das sogenannte Schleudern nicht völlig ver hindert werden, wie dies z. B. beim plötz lichen Bremsen des Fahrzeuges oder beim schnellen Durchfahren enger Kurven einzu treten pflegt.
Dieser Übelstand soll nun durch die vor liegende Erfindung beseitigt werden. Zu die sem Zwecke sind erfindungsgemäss seitlich der Reifenmittelebene eine Anzahl über die Lauffläche vorstehende Greiferstifte ange ordnet, die dazu bestimmt sind, lediglich beim Kurvenfahren und. Schleudern infolge der dabei auftretenden Deformation des Rei- fens an der Auflagestelle, sowie auf weicher oder unebener Fahrbahn mit dieser in Ein griff zu gelangen.
In der Zeichnung sind zwei Ausfüh rungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem Luft reifen mit Gleitschutzeinrichtung nach dem ersten Ausführungsbeispiel, Fig. 2 den nämlichen Reifenausschnitt in abweichender Lage, Fig. 3 eine schematische Abwicklung der Reifenoberfläche, in Richtung des in Fig. 1 eingezeichneten Pfeils A gesehen, Fig.
4 einen Ausschnitt aus einem Reifen mit Gleitschutzeinrichtung nach dem zwei ten .Ausführungsbeispiel, Fig. 5 den Reifenausschnitt nach Fig. 4 in abweichender Lage und Fig. 6 eine schematische Abwicklung der Reifenoberfläche, in Richtung des ins Fig. 4 eingezeichneten Pfeils B gesehen. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 3 bezeichnet 1 die Felge, 2 den Schlauch und 3 den Gummimantel des Luftreifens.
Der Mantel 3 ist in bekannter Weise mit mehreren Leinwandlagen 3a, 3b und 3e armiert und an seiner Lauffläche L mit einer in Zickzackform (Fig. 3) ausgebildeten Gummigleitschutzrippe 3d ausgerüstet. 3e sind die Wirkung der Gummigleitachutzrippe 3d verbessernde, erhöhte Gummistollen. In diesen sind zu beiden Seiten der Reifenmittel ebene E-E Greiferstifte 4 aus gegenüber dem Gummi hartem, widerstandsfähigem Material, z. B. aus Stahl, eingebettet. Die Greiferstifte 4 münden einerends in je eine über die Lauffläche<I>L</I> vorstehende Spitze<I>4a</I> aus und sind anderends an Trägern 5 ver ankert.
Diese Träger 5 bestehen aus bieg samen Stahlbändern, welche je zwischen zwei Leinwandlagen 3a und 3b des Mantels liegen und je zwei zu beiden Seiten der Rei fenmittelebene E-E liegende Stifte 4 mit einander verbinden. F bezeichnet die schema tisch dargestellte Fahrbahn. Bewegt sich ein mit solchen Luftreifen ausgestattetes Kraftfahrzeug auf harter und angenähert ebener Fahrbahn F geradeaus, so bleibt die Form der Reifen, von kleineren 'Deformationen abgesehen, diejenige nach Fig. 1. Die Greiferstifte 4 bezw. deren Spitzen 4a stehen dabei von der Fahrbahn F ab bezw. kommen mit derselben nicht in Be rührung.
Wird nun mit dem Fahrzeug eine enge Kurve schnell durchfahren, so wird je nach der Grösse der Fahrgeschwindigkeit und des Kurvenradius eine Zentrifugalkraft auf den Wagen ausgeübt, welche an der Felge 1 am Reifen angreift und bestrebt ist, den Wagen aus der Kurve herauszuschleudern. Diese Zentrifugalkraft C ist in Fig. 2 durch den in Felgenhöhe eingezeichneten Pfeil angedeu tet. Der Zentrifugalkraft C entgegen wirkt nun bis zu einem gewissen Grade die zwi schen dem Reifen und der Fahrbahn auftre tende Reibung R (Fig. 2).
Aus dem Um stand, dass die beiden Kräfte C und R im Abstand a voneinander wirken, ergibt sich nun eine quer zur Reifenmittelebene E -E gerichtete Biegungsbeanspruchung des Rei- feas. Die Folge davon ist, dass sich der Rei fen an der Auflagestelle einseitig ausbaucht bezw, deformiert, wie dies Fig. 2 der Zeich nung erkennen lässt.
Hierbei kommen jedoch die auf der Zeichnung links von,der Reifen.- mittelebene E-E .gelegenen Greiferstifte 4 an der Auflagestelle des Reifen=s mit der Fährbahn F in Berührung bezw.
werden vom Fahrzeuggewicht in die Fahrbahndecke hin- eingedrückt und vermitteln dabei dem Reifen einen weitgehenden und sicheren Halt gegen seitliches Abrutschen in der Wirkungsrich- tung.der Zentrifugalkraft C.
Die gleiche Deformation des Reifens tritt aber nicht nur bei schnellem Durchfah ren enger Kurven, sondern auch bei dem so genannten .Schleudern auf. Dieses ,Schleudern des Fahrzeuges stellt sich sehr oft bei ra schem, heftigem Bremsen ein.
Das im freien Rollen gehemmte Rad folgt dann J er Bahn des kleinsten Widerstandes. Fällt diese in ihrer Richtung nicht mit -der Fahrtrichtung zusammen, so rutscht .der Reifenseitlich, aus, was zu schweren Unfällen führen kann. Die ses seitliche Abrutschendes Reifens, ja schon die Tendenz hierzu,
bewirkt jedoch eine De formation des Reifens, wie vorstehend be schrieben, was zur Folge hat, dass sich. die Greiferstifte 4 sofort in die Fahrbahndecke hin-eingraben und ,dadurch ein seitliches Aus- gleiten des Reifens und damit auch das Schleudern wirksam verhindern.
Der Umstand, dass die Greiferstifte 4 bei Geradeausfahrt auf harter, ebener Fahrbahn mit deren Decke ausser Berührung stehen, bewirkt nicht nur eine, erhebliche ,Schonung der sondern darÜber hinaus auch eine.Verminderung des Rollwiderstan des.
Einzig in loserem Erdreich und auf sehr unebener Fahrbahn greifen die Stifte 4 auch bei Geradeausfahrt in den Boden ein und vermitteln dabei eine auf solch ungün- stiger Fahrbahn erforderliche erhöhte Grif- figkeit des Reifens. Bei dem Beispiel nach Fig. 4 bis 6 be zeichnen wieder: 1 die Felge, 2 den Luft schlauch und 3 den Mantel des Luftreifens.
Im Gegensatz zu dem Mantel nach F b. 1 bis 3 ist hier die Lauffläche des Mantels. fast gänzlich abgenutzt. Es ist deshalb eine Schutzhülle 6 um den abgelaufenen Mantel 3 herumgelegt. Diese Schutzhülle besteht, ähnlich dem Mantel selbst, aus Gummi, und weist in ihrem Innern wieder eine Anzahl von Gewebeeinlagen 6a, 6b und 6c auf. Mit 4 sind wieder Greiferstifte bezeichnet, deren einen Enden in je eine Spitze 4a ausmünden und die anderends an einem zwischen zwei Gewebelagen 6a und 6b liegenden Träger 5 verankert sind.
Im Gegensatz zu dem Bei spiel nach Fig. 1 bis 3 besteht hier der Trä ger nicht aus einzelnen Bändern, sondern aus einem in der Reifenumfangsrichtnug verlau fenden biegsamen Stahlband, welches zu bei den Seiten der Reifenmittelebene E-E (Fig. 6) Lappen 5a aufweist, an denen die Stifte 4 befestigt sind. Die Schutzhülle 6 wird durch eine Anzahl die Felge 1 umspan nender Bänder 7 und B. von denen in Fig. 4 und 5 nur je eines gezeichnet ist; in ihrer Lage festgehalten. Je eine zwischen zwei Bändern 7 und 8 angeordnete Zugfeder 9 ist bestrebt, die Schutzhülle 6 mit einem gewis sen Druck an den Mantel 3 anzulegen.
Die aus Fig. 4 und 5 ersichtliche Schutz hülle 6 ist aus einem Stück bestehend ge dacht. Zum Zwecke des leichteren Aufbrin gens und Abnehmens der Hülle ist es natür lich auch möglich, dieselbe in mehrere Seg mente zu unterteilen.
Auch liegt es im Bereiche .der Erfindung, die Greiferstifte anders als wie gezeichnet, z. B. im Querschnitt rund, oder auch sonst wie anders auszubilden. Ebenso ergeben sich verschiedene Möglichkeiten in der Ausbil dung der Greiferstiftenträger 5 wie :auch der Gummigleitschutzrippe, die statt in zackform auch anders gestaltet sein kann.