mit Ausnehmungen versehenes Konstruktionselement. Die bei Maschinen- und Bauteilen aller Art vielfach notwendige Anordnung von Ausnehmungen, Bohrlöchern und dergleichen wirkt sich bei Beanspruchung :der Bauteile durch äussere Kräfte nicht nur durch die hierdurch bedingte Querschnittsverringerung nachteilhaft aus, sondern besonders auch deshalb, weil der durch die Ausnehmungen aus seinem normalen Verlauf abgelenkte Kraftfluss sich nicht gleichmässig über den verbleibenden Querschnitt aufteilt, sondern in der unmittelbaren Umgebung der Aus- nehmungen erhöhte Beanspruchung des Materials bedingt.
Es konnte festgestellt werden, dass Ausnehmungen mit länglichem (elliptischem, ovalem) Querschnitt, deren Querschnittslängsachse in der Richtung des Kraftflusses verläuft, geringere Ungleich mässigkeiten in der Spannungsverteilung zur Folge haben, wie Ausnehmungen mit kreis rundem oder quer zur Kraftlinienrichtung sich erstreckendem Querschnitt. Nun ist aber insbesondere .die kreisrunde Form der Ausnehmungen teils aus herstellungstech- nischen Gründen, teils wegen einer etwa ge forderten gelenkigen Beweglichkeit der in den Ausnehmungen befestigten weiteren Bauteile sehr bevorzugt oder gar nicht zu umgehen.
Zweck der Erfindung ist es nun, bei Konstruktionselementen aller Art, durch entsprechende Ausbildung der Wandteile in der Umgebung von Ausnehmungen eine ähnlich günstige Ablenkung des Kraftflus sei und Aufteilung der Spannungen in den durch die Ausnehmungen geschwächten Querschnitten zu erhalte, wie sie bei in der Kraftlinienrichtung angeordneten Lang löchern auftritt. Im wesentlichen besteht die Erfindung darin,
dass die von Zug- oder Druckkräften beanspruchten Wände des Konstruktionselementes in der Richtung des Kraftflusses liegende Unterbrechungen auf weisen, .die durch ihre Formgebung geeignet sind, den Kraftfluss allmählich aus dem Be reich der Ausnehmung abzulenken und da durch eine Anhäufung der Kraftlinien in der unmittelbaren Umgebung der Ausneh- mung und eine übermässige Haterialbean- spruchung an dieser Stelle zu verhindern.
Konstruktionsteile mit mehreren in der Richtung des Kraftflusses hintereinander liegenden Ausnehmungen sind bereits be kannt, :doch ist bei den bekannten Konstruk- tionsteilen die gegenseitige Zuordnung und Formgebung der Ausnehmungen nicht ge eignet, den erfindungsgemässen Effekt zu erzielen.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in beispielsweisen Ausführungs formen dargestellt. Die Fig. 1, 2 und 3 zei gen stabförmige, durchlochte Konstruktions elemente mit erfindungsgemäss angeordneten Materialunterbrechungen in .der Umgebung der Ausnehmungen samt dem 'Kraftlinien verlauf innerhalb des Stabes bei Zugbean spruchung in der Längsrichtung. Fig. 4 stellt zum Vergleich den Kraftlinienverlauf in einem gleichbeanspruchten, lediglich mit einem Rundloch versehenen Stab dar.
Die Fig. 5 und 6 zeigen das augenförmig erwei terte Ende eines auf Zug beanspruchten Stabes mit und ohne .der erfindungsgemässen Ausbildung zur allmählichen Ablenkung :des Kraftflusses. Im .Stab 1 (Fig. 1) ist eine kreisrunde Ausnehmung 2 eingebohrt, die beispiels weise zur Befestigung irgend eines weiteren Konstruktionselementes dienen kann, ohne dass über :den Befestigungsbolzen bedeuten dere Kräfte übertragen werden. In der Längsrichtung des .Stabes ist beiderseits der Bohrung 2 je .ein Schlitz 3 in den Stab einge schnitten.
Die Schlitze verlaufen nach einem gegen :die kreisförmige Bohrung offenen, nach der entgegengesetzten Seite sich all mählich verjüngenden Halboval. Die brei teste Stelle des durch einen Schlitz .3 gebil deten Halbovals ist in der Richtung normal zur Stabachse gemessen kleiner oder höch stens gleich dem Durchmesser der Bohrung 2. Die Herstellung :der Schlitze 3 kann vor teilhaft von kleinen Bohrungen 4 am Ende der Schlitze ausgehend durch Schneiden mittels einer Säge oder eines Schneidbren ners erfolgen. An Stelle der ovalen Schlitze können auch beiderseits der Ausnehmung 2 weitere kleinere Ausnehmungen angeordnet sein (Fig. 2).
Diese werden am einfachsten von kreisrunden Bohrlöchern 5 gebildet, können aber auch eine dem gewünschten Kraft linienbedarf mehr sich anpassende ovale oder halbovale Form haben, was insbesondere bei den am weitesten von der Ausnehmung 2 ab liegenden Löchern 6 zu empfehlen ist. Die Weite der Ausnehmungen 5, 6, nimmt mit zunehmender Entfernung von der zu schützenden Hauptausnehmung 2 ab. Die einfachste Lösung vom herstellungstech nischen Standpunkt aus ergibt sich, wenn vor und hinter der Ausnehmung 2 nur je ein kreisrundes Bohrloch 7 von kleinerem Durchmesser angeordnet wird (Fig.3).
Die Bohrlöcher vor und hinter der Ausnehmung 2 können untereinander und mit der Haupt- ausnehmung 2 durch einen Längsschlitz ver- bunden, werden. Auch ein Längsschlitz allein vor bezw. hinter der Ausnehmung 2 ange ordnet, bedingt eine Erhöhung der Bean spruchungsfähigkeit im Sinne der Erfin dung.
Werden die dargestellten Stäbe auf Zug beansprucht, dann ergeben sich die einge zeichneten Kraftflussbilder, welchen zu ent nehmen ist, dass die Kraftlinien durch .die Schlitze bezw. die Löcher 5, 6, 7 ganz all mählich abgelenkt werden, so dass sie sich in dem gefährdeten Querschnitt neben der Hauptausnehmung 2 ziemlich .gleichmässig verteilen. In F.ig.4 ist zum Vergleich der Kraftlinienverlauf in einem durchlochten Stab dargestellt, der die erfindungsgemässe Ausbildung zum Schutze .des gefährdeten Querschnittes nicht zeigt.
Hier werden die Kraftlinien erst unmittelbar an der Aus- nehmung 2 abgelenkt und liegen daher in der Umgebung der Ausnehmung wesentlich dichter aneinander wie im übrigen Teil des Stabes. Der Stab wird daher an den Stel len 8 :der Lochwandung eine erhöhte Bean spruchung aufweisen. Die erfindungsgemäss ausgebildeten Stäbe, welche eine gleich mässige Beanspruchung des gefährdeten Querschnittes an den Ausnehmungen zeigen, sind deshalb widerstandsfähiger und haben eine höhere Zerreissfestigkeit. Dasselbe Bild erhöhter Widerstandsfähigkeit ergibt sich natürlich auch bei Beanspruchung der Stäbe auf Druck.
Auch bei unmittelbarer Übertragung der Stabkräfte auf einen in der Ausnehmung 2 gelagerten Bolzen kann insbesondere bei Zugkräften die neue Ausgestaltung des Sta bes in der Umgebung der Ausnehmung mit Vorteil angewendet werden. So zeigt Fig. 5 einen an dem Bolzen 9 gelagerten, auf Zug beanspruchten Augenstab, der vor der Lagerausnehmung einen länglichen, halb oval verlaufenden Schlitz 10 hat. Das Bild der Kraftlinienverteilung zeigt in Gegen- Überstellung zu dem in Fig. 6 dargestellten Kraftflussverlauf in einem gewöhnlichen Augenstab die vorteilhafte Wirkung der erfindungsgemässen Massnahme.
Um zu vermeiden, dass die Begrenzungs flächen der Schlitze und Hilfsbohrungen dem Rostangriff ausgesetzt sind, empfiehlt es sich, Schlitze bezw. Bohrungen mit Kitt, Lot oder ähnlichen Füllstoffen auszufüllen. Verwendet man als Füllmittel für die Hilfs schlitze und -bohrungen ein Material, das geeignet ist Druckkräfte zu übertragen, .das sich aber dabei nicht festhaftend mit .den Stabwänden verbindet, so dass über die aus gefüllten Bohrungen keine Zugspannungen verlaufen können, dann eignen sich die er findungsgemäss ausgestalteten Bauteile auch für wechselnde Zug- und Druckübertragung auf den in der Ausnehmung 2 gelagerten Bolzen, wie sie z.
B. an den Lagerköpfen von Schubstangen auftritt. Unter Umständen kann es auch vorteilhaft sein das Stabmate rial zwischen den Schlitzen 3, 10 und der Hauptausnehmung 2 zu entfernen und durch eingepresste Einsatzstücke aus anderem Material zu ersetzen. In Weiterverfolgung dieses Konstruktionsprinzipes ist es auch möglich, in den Stab ein ovales Einsatzstück einzupressen und erst in dieses die Ausneh- mung 2 einzubohren.