Schaltang zur optischen Abstimmungsanzeige bei einem Empfangsverstärker für elektrische Schwingungen. Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltung für Empfangsverstärker für elek trische Schwingungen, bei denen die Ab stimmung der zur Aufnahme und Weiterlei tung der elektrischen Schwingungen dienen den Abstimmkreise in bezug auf .die Fre quenz dieser Schwingungen optisch angezeigt wird. Solche optischen Anzeigevorrichtungen haben bei modernen Empfangsgeräten des wegen eine grosse Bedeutung erlangt, weil sich mit ihrer Hilfe, beispielsweise beim Rundfunkempfang, die vbrschiedenen neben einanderliegenden Sendestationen leichter auffinden und einstellen lassen.
Auch bietet sich bei Anwendung dieses Prinzips die sehr erwünschte Möglichkeit, das Empfangsgerät während des Abstimmvorgauges in seiner. Verstärkung herunterzuregeln und erst nach vollständiger Abstimmung die Verstärkung auf den für die Wiedergabe geeigneten Wert zu bringen. Dadurch werden die beim Abstimmen entstehenden Geräusche und die Wiedergabe unerwünschter .Sender, die bei Verstellung der Abstimmung überstrichen werden, voll kommen vermieden.
Für die Lösung dieser Aufgabe, die opti sche Abstimmungsanzeige zu schaffen, sind bereits verschiedene Schaltungen vorgeschla gen w=orden.. So ist es bekannt, dass bei der einfachsten Röhrenempfangsschaltung, näm lich dem Audionempfänger mit einer Ver- grösserung der Gitterwechselspannung eine entsprechende Verkleinerung des Anoden stromes verbunden ist.
Es besteht also bei dieser einfachen Schaltung bereits die lMög- lichkeit der optischen Anzeige, wenn man in den Anodenstromkreis ein genügend emp findliches Galvanometer legt (gegebenenfalls mit . Kompensation des mittleren Anoden gleichstromes).
Beobachtet man beim Durch drehen der Abstimmskala den Zeiger des Instrumentes, so fällt dessen kleinster Aus- schlagswert zusammen mit der richtigen, Ein- stellung des Abstimmkreises auf die Fre quenz der Senderschwingungen.
In modernen Mehrröhrenempfängern, die mit einer Schaltung zum automatischen Schwundausgleich ausgerüstet sind, bietet sich für die Zwecke der automatischen Ab stimmungsanzeige eine willkommene Mög lichkeit, die Anodenstromveränderung der jenigen Röhre oder Röhrengruppe zur An zeige heranzuziehen, deren Gittervorspan- nung in Abhängigkeit von der .Stärke der am Empfänger auftretenden Eingangsspan nungen verändert wird.
Bekanntlich arbeiten diese Schaltungen so, dass mit einer Er höhung der Empfängereingangsspannung, sei es durch einen Zuwachs der Empfangsfeld stärke oder durch bessere Abstimmung auf den zu empfangenden Sender der geregelten Röhrengruppe eine stärkere negative Gitter spannung zugeführt wird. Diese zunächst zum Zwecke der Verstärkungsregelung ge troffene Massnahme bewirkt auch eine der Gitterspannungsänderung entsprechende Her absetzung des mittleren Anodenstromes, die in derselben Weise wie bei der oben beschrie benen Audionschaltung zur Abstimmungs anzeige benutzt werden kann.
Diesen bekannten Schaltungen haften ge wisse Nachteile an, die durch den Gegen stand der vorliegenden Erfindung beseitigt werden sollen.
Da die in bezug auf die bekannten Schal tungen beschriebenen Regelanzeigevorgänge auf der Ausnutzung der Resonanzeigenschaf- ten der Empfängerabstimmkreise beruhen, und diese Resonanzkurven mit Rücksicht auf die zu übertragenden Bandbreiten verhältnis mässig breit gewählt werden müssen, ergibt sich auch eine für praktische Zwecke zu breite und verschwommene optische Ab- stimmungsauzeige.
Da besonders in der Gegend des Schei tels der Resonanzkurve geringe Verstimmun gen nur geringe Amplitudenunterschiede der in den Kreisen zustande kommenden Schwin gungen bewirken, ist eine exakte Abstim- mung der Empfangskreise auf die Träger frequenz beispielsweise eines modulierten Senders nicht ohne weiteres möglich.
Erfindungsgemäss wird daher vorgeschla gen, als Ergänzung zu der erwähnten "Grob- anzeige" noch eine Feinanzeige vorzusehen, so dass; durch .die Grobanzeige ein leichtes Auffinden der Sendestation und durch die Feinanzeige eine exakte Abstimmung auf die Trägerfrequenz ermöglicht wird.
Für die Grobanzeige können, dabei alle bereits bekannten Einrichtungen dienen, von denen die wichtigsten in der Einleitung be handelt worden sind.
Diese kombinierte Grob- und Feinanzeige soll erfindungsgemäss dadurch bewirkt wer den, dass die voneinander abweichenden Re sonanzeigenschaften verschiedener .Schwin- gungskreise in der Weise ausgenutzt werden, dass durch die Schwingungsamplitude in einem oder mehreren Schwingungskreisen mit breiter Resonanzkurve eine Grobanzeige und durch die Schwingungsamplitude in mindestens einem zusätzlichen Schwingungs kreis mit schmalerer Resonanzkurve eine Feinanzeige bewirkt wird.
Beispielsweise kann für die Grobanzeige die Anodenstrom änderung des mit automatischer Verstär kungsregelung arbeitenden Hochfrequenzver- stärkerteils eines Empfängers dienen, indem in die Anodenstromzuführung zu den Hoch frequenzröhren ein Stromanzeiger einge schaltet wird. Für die Feinanzeige wird zum Beispiel mit einem Hochfrequenzkreis des Empfängers ein besonders schwach gedämpf ter Abstimmkreis gekoppelt, dessen Span nungen auf das Gitter einer als Audion ge schalteten Röhre gegeben werden.
Die Absinkkurve des Anodenstromes in Abhängigkeit von der Abstimmung ermög licht eine ausserordentlich scharfe Feinan zeige, wenn der Schwingungskreis eine ge nügend schwache Dämpfung, das heisst eine schmale Resonanzkurve besitzt.
Gegebenenfalls kann zur Herabsetzung der Dämpfung auch eine künstliche Ent- dämpfung durch Rückkopplung vorgenom men werden. Für die Erzeugung geeigneter Resonanz kurven stehen eine Reihe von elektrischen Mitteln zur Verfügung. Es ist hinreichend bekannt, dass breite Resonanzkurven mit gro sser Durchlassbreite erhalten werden, wenn man für genügende Dämpfung der Kreise sorgt.
Ein anderes Mittel, die Breite der Re sonanzkurven für die Zwecke der Grob anzeige zu steigern, besteht darin, dass meh rere miteinander gekoppelte Schwingungs kreise verwendet werden, wobei die gegen seitige Kopplung der Kreise so bemessen ist, da.ss das entstehende schwingungsfähige Ge bilde (Bandfilter) eine gegenüber einem Ein zelkreis verbreiterte Resonanzkurve besitzt.
Um für die Feinanzeige genügend schmale Resonanzkurven zu erzeugen, kann man grundsätzlich auch mehrere miteinander gekoppelte Kreise verwenden, wobei die Kopplung der einzelnen Kreise aufeinander so schwach bemessen sein muss, dass die ent stehende Durchlasskurve schmaler als die eines Einzelkreises ist.
Es wurde bereits erwähnt, dass auch künstliche Entdä.mpfung zum Ziele führt. Ein weiteres Mittel bietet sich in Verbin dung zweier nach Art eines Bandfilters mit einander gekoppelter Schwingungskreise, wenn die Einsattelung zwischen den beiden Resonanzmaxima der Kurve zur Feinanzeige herangezogen wird.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungs form der Erfindung besteht darin, dass für die Grob- und Feinanzeige dasselbe Anzeige organ verwendet wird, dessen Anzeigewert durch die Schaltung von der .Summe oder von der Differenz zweier verschieden breiter Re sonanzkurven abhängig- gemacht wird. Als Anzeigeorgan können abei .die bekannten elektrischen Strommessinstrumente, insbeson dere auch solche mit zwei voneinander ge trennten Wicklungen (eine Wicklung für den Feinanzeigestrom, die zweite für den G robanzeigestrom), oder auch Glühlampen, Schauzeichen oder Glimmlampen verwendet -,werden.
In den Fig, 1 und 2 sind zwei Ausfüh rungsformen der Erfindung dargestellt. In Fig. 1 sei A eine Zwischenfrequenzverstär- kerröhre eines Überlagerungsempfängers, deren Anodenstromveränderung in Abhän gigkeit von der Abstimmung das Instrument ml betätigt (Grobanzeige)-- und B eine zu sätzliche Audionröhre, deren Anodenstrom änderung das Instrument jn:; betätigt (Fein# anzeige).
Im linken Teil der Figur bedeutet a, b einen Zwischenfrequenztransformator, der die aus den Empfangsschwingungen erzeug ten Zwischenfrequenzschwingungen auf das Gitter der Verstärkerröhre A überträgt. Die durch A verstärkten Schwingungen kommen in dem Keis c zur Wirkung. von wo aus sie auf die Kreise<I>d</I> und<I>f</I> übertragen werden. Aus den Schwingungen im Kreise f wird mit Hilfe der Diode D die Plegelspannung gewonnen, die, auf das Gitter der Röhre .4 gegeben, die automatische Verstärkungsrege lung bewirkt.
Da diese Regelspannung mit grösser werdenden Eingangsamplituden nega tiver wird, bedingt sie eine Herabsetzung des Anodenstromes von A mit anwachsender Eingangsamplitude. Die resultierendeSchärfe dieses Regelvorganges in Abhängigkeit von der Abstimmung ist infolge der verwendeten Schwingungskreise mit genügender Durch lassbreite für .die Übertragung der Seitenbän der verhältnismässig gering. Die auf den Kreis d übertragenen Schwingungen bewir ken dagegen - besonders unter .dem Einfluss der Rückkopplung mit Hilfe von e ein sehr scharfes Absinken des Anodenstromes von .ss bei. Einstellung auf die Trägerwelle.
Dem entsprechend dient rn2 zur Feinanzeige.
Fig. 2 stellt eine weitere Verbesserung der oben beschriebenen .Schaltungen .dar. Die Grob- und Feinanzeige erfolgt dabei gleich zeitig durch dasselbe Anzeigeorgan m, in welchem die Summe der beiden Anoden stromän.derungen der Röhren A und C zur Wirkung kommt.
In den F'ig. ss und 4 ist der Gang der An zeige, der sich aus dieser Summenwirkung er gibt, in Abhängigkeit von der Abstimmung dargestellt. Auf .der Senkrechten ist der Ano denstrom J", und auf der Waagrechten die Abstimmung aufgetragen. In Fig. 3 ist (eia) die Kurve ,der Anodenstromänderung für die Röhre A und. m, die entsprechende Kurve für die Röhre C. In Fig. 4 zeigt die Kurve Ma -f <I>-</I> me die erhaltene Summenwirkung.
Wie sich aus den als Beispiel angeführten Schaltungen ergibt, erfolgt bei Annäherung an die richtige Abstimmstelle eine Vermin derung des zur Anzeige benutzten Stromes.
Dies würde bei der Anwendung von Glimm- oder Glühlampen eine Verminderung der Leuchtwirkung oder eine Verkürzung der Leuchtsäule bedeuten. Um eine Umkehrung dieses Effektes gegebenenfalls vornehmen zu können, ist es nur nötig, nach Art einer Kom pensationsschaltung durch das Anzeigeorgan ausser den zur Anzeige benutzten Anoden strömen noch einen genügend starken ent gegengesetzt gerichteten Kompensations strom zu leiten. Die Auswirkung einer sol chen Massnahme zeigt Fig. 5, in der auf der Senkrechten die optische Anzeige aufgetra gen ist.
In Fig. 2 ist eine doppelte Ausnutzung der zusätzlichen, für die Zwecke der Scharf indikation in die Schaltung aufgenommenen Röhre C gezeigt. Diese besteht darin, dass die zur Feinanzeige dienende Anodenstrom- veränderung mit hoher Selektion gleichzeitig zur Erzeugung einer Regelspannung über den Widerstand R dient, zu dem Zweck, die Verstärkerwirkung des Gerätes nur in den richtigen Abstimmstellungen einzuschalten.
Schaltungen zur "Stillabstimmung" ge hören "an sich bereits zum Stande der Tech nik. Es wird .jedoch hier eine besonders vor teilhafte Doppelausnutzung der Röhre C für eine gleichzeitige Feinanzeige und Stillab stimmung gezeigt.