Verfahren zur Herstellung eines löslichen Gemisches von Arsenantimonverbindungen. Durch die Schweizer Patente Nr. 150820, 153410 und 163701 und die deutschen Pa tente Nr. 567274 und 567275 sind Verfahren ge schützt, um lösliche Abkömmlinge von Ainino- ai-ylarserioarseri-Ainirroarylarsenaritimon- und Ariiinoarylarsenwisinutverbindungen durchBe- handl ung mit For-maldehydbis ulfit bezw. Form- aldehydsulfoxylat herzustellen.
Es wurde nun gefunden, dass lösliche Ab kömmlinge der genannten Verbindungen auch unter Verwendung von Glycid und Form- aldehydbisulfit gewonnen werden können.
In den deutschen Patentschriften Nr.412171 und 430886 sind zwar schon Verfahren be schrieben, nach denen man Äthylenoxyd usw. auf Arsenobenzol- und Arsenostibioberizolver- bindungen einwirken lässt. Dort handelt es sich aber um Verbindungen vom Typus ArAs-AsAr bezw. ArAs = SbAr, in denen As und Sb an Arylreste gebunden ist, wäh rend bei den Produkten gemäss dem Ver- fahren vorliegender Erfindung das Antimon nicht direkt an einen Arylrest gebunden ist.
Zur Ausführung des Verfahrens gemäss der Erfindung kann man zum Beispiel amino- substituierte aromatische Arsine mit anorga nischem Arsen-, Antimon- oder Wismutver- bindungen umsetzen und die so erhaltenen Reaktionsprodukte dann- einer Behandlung niit Glycid und Formaldehydbisulfit unter werfen.
Man kann auch so verfahren, dass man das aminosubstituierte Arsin einer Vorbehand- lung mit Glycid unterzieht, und zwar der art, dass man das Aminoarylarsin mit Glycid behandelt und dann mit der anorganischen Arsen-, Antimon- oder Wismutverbindung umsetzt, welch letztere ebenfalls mit Glycid vorbehandelt sein kann. Gegebenenfalls kann man darin eine weitere Behandlung mit Form- aldehydbisulfit oder Glycid anschliessen.
In ähnlicher Weise kann man von mit Glycid vorbehandelten Aminoarylarsinsäuren oder Amiiroarylarsenoxyden ausgehen und diese zum Beispiel mit einer anorganischen Antimonverbindung gemeinschaftlich redu zieren.
' Das vorliegende Patent betrifft ein Ver fahren zur Herstellung eines löslichen Ge misches von Arsenantimonverbindungen, wel ches dadurch gekennzeichnet ist, dass man etwa 3 Mol 4-Oxy-3-aminopheriylarsinacetat, Glycid und etwa 2 Mol Antimontrichlorid aufeinander einwirken lässt und das ent stehende Produkt mit Formaldeliydnatrium- bisulfit und Natronlauge behandelt.
Man kann hierbei ein Formaldehydnatriumbisulfit ver wenden, das aus Formaldehyd und Bisulfit in der Reaktionslösung erhalten wurde. Es ist zweckmässig, für Luftausschluss tunlichst Sorge zu tragen.
Bei dem Endprodukt des erfindungsge mässen Verfahrens handelt es sich um ein Gemisch von Verbindungen, die vermutlich drei Aminophenylarsinreste durch zwei Anti- monatome verbunden enthalten und in denen die Aminogruppen durch die Reste CH20H - CH(OH - 0112- und -CH2SO3Na substituiert sind.
Vor den Produkten nach den eingangs genannten Patenten zeichnet sich das nach dem vorliegenden Verfahren erhältliche Ge misch, wie Versuche ergaben, durch erhöhte Luftbeständigkeit, verhältnismässig geringe Giftigkeit und besonders durch stark erhöhte Wirksamkeit bei manchen Infektionskrank heiten, z. B. Bartonellen, aus. .
Es ist hervorzuheben, dass diese Wirk samkeit erreicht wird, trotzdem das Antimon nicht unmittelbar, sondern durch Vermittlung von Arsen an Kohlenstoff gebunden vorliegt. <I>Beispiel</I> 40 gr 4-Oxy-3-aminophenylarsinacetat werden unter Zufügen von 40 eins Glycid in etwa 450 cm' Methylalkohol gelöst. Die Lösung wird verschlossen 24 Stunden stehen gelassen. Dann vereinigt man bei -15 mit einer Lösung von 24 gr Antimonchlorid in 250 eins Methylalkohol.
Man lässt die Tein- peratur auf etwa + 5 steigen und fällt darin durch Einrühren in Aceton das Hydro- chlorid derArsenantimonverbindungals orange bräunlichen Niederschlag aus. Man kann der Antimonchloridlösung vor der Umsetzung G lycid zusetzen.
40 gr des so erhaltenen Hydrochlorids werden in Wasser gelöst, worauf man mit verdünnter Natronlauge die Salzsäure soweit abstumpft, dass gerade noch keine Ausfällung der Base eintritt und darin 20 eins 30'o/oige Formaldehydlösung hinzufügt. Nach wenigen Minuten ist die Lösung zu einer Gallerte erstarrt. Man fügt unter Aufrühren 20 gr Natriumbisulfit hinzu und schüttelt unter Zufügen von Glaskugeln in einer 500 cms- Flasche, bis Lösung eingetreten ist.
Darin wird mit verdünnter Natronlauge neutrali siert, nach kurzem Stehen filtriert und durch Einrühren in Methylalkohol die gebildete Verbindung ausgefällt. Nach dem Abtrennen und Trocknen erhält man ein braunes Pul ver, das sich leicht mit neutraler Reaktion in Wasser löst. Die braune Lösung verbraucht unter Entfärbung Jod. Sie enthält etwa drei -CH2-CHOH-CH2-OH-Reste und einen -CH2S0s-Na-Rest. Verringert man die Menge und Einwirkungszeit des Glycides in ent sprechender Weise, so kann man ein Pro dukt mit etwa einem -CH2-CH(OH)-CH20H- Rest auf zwei -CH2S0sNa-Reste erhalten.
<I>Beispiel 2:</I> 40 gr des nach Beispiel 1 erhaltenen Hydrochlorids werden in Wasser gelöst, wor auf man verdünnte Natronlauge bis zur neu tralen Reaktion hinzufügt. Dabei fällt die Base als voluminöser, brauner Niederschlag aus. Man fügt 40 gr Formaldehydnatrium- bisulfit hinzu und schüttelt in einer vollge füllten 500 cm'-Flasche unter Zufügen von Glaskugeln, bis Lösung eingetreten ist. Nach zweitägigem Stehen filtriert man und fällt die gebildete Verbindung durch Einrühren in Methylalkohol aus. Nach dem Abtrennen und Trocknen im Vakuum erhält man ein braunes Pulver von den gleichen Eigen schaften wie in Beispiel 1.