Biegsame Leimfolie. Bei. der Herstellung von Holzgegenstän den durch V@,rleimen von zwei oder mehre ren Holztücken, zum Beispiel in der Four- j.ier- und Sperrholzindustrie. ist es gebräuch lich. die Oberflächen der zu verleimenden Teilstücke mit einer wässerigen Lösung tie rischen Leimes, in der Regel Knochenleim und Hautleim, zu überziehen und hierauf die Teilstücke so lange zusammenzupressen, bis der Leim gebunden und auf diese Weise eine. feste Verbindunri hergestellt hat.
Die Leimlösung, die zur Ausführung der artiger Verleimungen verwendet wird, ist eine kolloidale Lösung. Da dieselbe in der Regel 50 bis<B>80%</B> Wasser enthält, liegt es auf der Hand, da.ss beim Zusammenleimen Gier 'Ceilstücke beträchtliche Wassermengen in<B>(In,</B> Holz eindringen oder in der Leini- inasse verbleiben, welche alsdann durch Trocknen entfernt werden müssen. um eine -ute Verbindung zwischen den Oberflächen der Teiltücke herzustellen.
Der Trocken- prozess verläuft aber sehr langsam, wodurch bei den bisherigen Verleimungsverfahren verhältnismässig hohe Kosten verursacht werden. Ausserdem erfordern diese Verfah ren die umständliche Anwendung von Pres sen, Klammern usw., um die Teilstücke wäh rend der Trocknungszeit zusammenzuhalten.
Weitere Nachteile der bisherigen Verlei- mungsverfahren treten insbesondere bei der Herstellung von Möbeln auf. Es ist bekannt lich fast unmöglich, einen Leimüberzug von gleichmässiger Dicke durch Aufpinseln oder Aufbürsten einer Leimlösung auf die Ober flächen von Holzstücken und dergleichen herzustellen. Leimlösungen neigen dazu, ihre Viskosität an verschiedenen Stellen zu än dern, insbesondere, wenn die Temperatur während des Auftragens fällt.
Hierdurch entstehen an verschiedenen Stellen der zii überziehenden Oberflächen Bereiche stär kerer Anhäufung .der Leimlösung, wodurch der Leimüberzug stellenweise zu dick aus- fällt. Dieses ist besonders der Fall bei ge ringen Unebenheiten oder- Rauhigkeiten der Oberflächen, welche sich zum Beispiel dort finden, wo Astknoten und dergleichen in dem Holze vorhanden sind.
Diese ungleichmässige Anhäufung des Leimes hat zur Folge, dass der vorhandene Leimüberschuss in der Regel bei dem Pressungsverfahren in die Poren des Holzes eingepresst wird.
Es tritt daher sehr häufig der Fall ein, zum Beispiel bei Herstellung von Fourniermöbeln, dass miss- farbige Stellen, Streifen und Flecken auf der Aussenseite des Fourniers während der dar auffolgenden Endbehandlung der Fournier- oberfläche auftreten, weil die Leimlösung das Fournier an solchen Stellen durchdrun gen hat. Hierdurch werden aber die ferti gen Möbelstücke wesentlich entwertet und müssen als Ausschuss behandelt werden.
Es wurde bereits vorgeschlagen, um der artige Übelstände zu beseitigen, verhältnis. mässig trockene Blätter von Kunstharzen, zum Beispiel Bakelite, zu verwenden, welche zwischen die zu verbindenden Oberflächen welegt werden, worauf die Verbindung der Teilstücke .durch Druck und Hitze erfolgt.. Derartige Verfahren erfordern jedoch Hitze grade von 140' C aufwärts, bei welcher Temperatur das Holzmaterial zum Springen neigt, da das in den Zellen des Holzes vor handene Wasser sich ausdehnt und ver dampft, was Zerstörung der Holzstruktur zur Folge hat.
Durch Verwendung einer Leimfolie nach der Erfindung werden die vorstehend ge schilderten Übelstände vermieden Gegen tand der Erfindung ist eine biegsame Leim folie, die mehr als<B>50%</B> Knochenleim ent hält. Nach einer Ausführungsform der Er findung kann sie zum Beispiel aus einem Gemisch von Hautleim und mehr als<B>50%</B> Knochenleim bestehen.
Die Leimfolien nach der Erfindung weisen, im Gegensatz zu den bekannten Klebefolien, zweckmässigerweise einen Feuchtigkeitsgehalt auf, der etwa dem Feuchtigkeitsgehalt lufttrockenen Knochen leimes bezw. eines lufttrockenen Gemisches von Knochenleim und Hautleim entspricht, wodurch erreicht wird, =dass beim Erhitzen Verflüssigung eintrittt. Nicht-Leimstoffe sind in den Folien nach der Erfindung zweckmässig nur in einer Menge von höch stens 30% vorhanden.
Bei Verwendung der artiger Folien werden dieselben zwischen die Oberflächen der zu verbindenden Stücke ge legt, worauf die Stücke unter Anwendung von Hitze zusammengepresst werden. Das Ausgangsmaterial für die Herstellung der Folien wird beispielsweise in die Form lan ger und dünner Blätter gebracht, welche auf die gewünschte Grösse zugeschnitten werden können. Die Teile, zwischen welche der Leimfilm gelegt ist, werden zusa.mmen- gepresst und derart erhitzt, dass der Leim film in eine zähflüssige Masse verwandelt wird, welche beim Erstarren die Werkstücke zusammenhält.
Die Leimfolie kann eine homogene Struk tur besitzen. Es können aber auch Füll materialien oder Gebilde, wie zum Beispiel Papier, Gewebe oder dergleichen in ihr ein verleibt sein. In letzterem Falle ist es vor teilhaft, derart dünne oder poröse Papiere oder Gewebe als Füllmaterialien oder Ein lagen zu verwenden, dass dieselben von dem Leim vollständig durchdrungen oder gesät tigt werden, und zwar entweder bei der Her stellung der Folien selbst oder während der zum Verbinden der Werkstücke nötigen Hitzebehandlung, so dass eine unmittelbare Verbindung der Oberflächen durch den Leim selbst herbeigeführt wird.
In manchen Fäl len jedoch kann die Festigkeit der Einlage selbst gross genug sein, um die beiden Teile zusammenzuhalten, selbst wenn die betref fende Einlage nicht völlig vom Leim durch drungen ist. In solchen Fällen werden die beiden Teile durch die Einlage selbst zusam mengehalten, die ihrerseits auf ihren beiden Oberflächen durch den Leim mit den Ober flächen der zu verleimenden Teile verbunden ist.
Die Leimfolie kann hergestellt werden, indem man die gewünschte Einlage, zum Beispiel eine Papier- oder Gewebebahn, in geeigneter Weise in ein flüssiges Leim- gemisch der beschriebenen Art eintaueld und nach dem Herausführen gegebenenfalls nach Abstreichen der überschüssigen Menge trocl;- net. Eine Leimfolie ohne jegliche Einla < gc kann erhalten werden, indem man eine zäh f:üssige Leimlösung zwischen zwei Walzen behandelt.
In manchen Fällen ist die natürliche Feuchtigkeit der Folie bezw. des Holzes aus reichend, um den Leimfilm bei dem Heiss- pressverfahren in zähflüssigen Zustand zu versetzen. Eine besondere Ausführungsweise der Erfindung kann jedoch .darin bestehen, dass die Folien Stoffe enthalten, welche die Verflüssigung -der Folien beim Erhitzen be günstigen, ohne aber die Hygroskopizität derselben erheblich. zu beeinflussen. Ausser der natürlichen Feuchtigkeit, welche bei ge wöhnlichen Temperaturen im Leim vorhan den ist und beim Erstarren in Freiheit gesetzt wird, können Stoffe, wie Glyzerin, Glukose.
milchsaures Kalium (Kaliumlakta.t) zu die sem Zweek verwendet werden.
Versuche haben gezeigt, da.ss die Verwen dung von derartigen Leimfolien die Herstel lung von weitgehend verbesserten geleimten Holzgegenständen, wie zum Beispiel Tisch lerholz, Sperrholz und dergleichen, unter be deutender Zeitersparnis gegenüber den bis her bekannten Verfahren ermöglichen, und zwar deshalb, weil bei dem neuen Verfahren so gut wie keine Feuchtigkeit aus dem zur Verleimung benutzten Leim entfernt zu wer den braucht.
Es ist tatsächlich in der Regel nichts weiter zu tun, als die Leimfolie zwi schen die beiden zu verbindenden Werk stücke zu legen und hierauf eine Druck erhitzung von genügender Dauer anzuwen den, um die Leimfolie in den gewünschten flüssigen Zustand zu verwandeln, worauf sie nach dem Erstarren eine .dauerhafte feste Verbindung zwischen den beiden Teilen be wirkt.
Auch die mit Bildung der erwähnten Kleeken auf den Fournieren verbundenen Nachteile werden vollständig vermieden, wt der Leim nach vorliegender Erfindung in Form einer dünnen biegsamen Folie ver wendet wird, da eine solche Folie derart hergestellt werden kann, dass sie an allen Stellen gleich dick ist, so dass stellenweise Anhäufungen überschüssigen Leimes zwi schen den beiden zu verbindenden Oberflä chen unmöglich ist.
Mittelst der beschriebenen Leimfolien können auch mehr als zwei Holzteile mit einander verbunden werden, indem man zwi schen je zwei zu verbindende Teile eine Fo- Iie aus Knochenleim oder aus einer Mischung von Knochen- und Hautleim legt und da Ganze unter Pressdruck erhitzt.