Trennschalter. Von Trennschaltern wird verlangt, dass sie eine sichtbare Trennstrecke von vorge schriebener Länge haben, damit die erforder liche Sicherheit für den abgetrennten Lei tungsteil vorhanden ist. In vielen Fällen ist es nun erforderlich, dass beim Auftrennen des Netzes mässige Leistungen, nämlich Ströme von mehreren 100 Ampere, unterbrochen wer den. Dies ist insbesondere in verzweigten Stromkreisen, irr Ringleitungen, insbesondere beim Auftrennen von Ringkabeln, der Fall.
Die bekannten Trennschalter sind nun für die Unterbrechung solcher mässiger Leistun gen ungeeignet. Man war daher vielfach ge zwungen, grosse Leistungsschalter einzubauen, was unwirtschaftlich ist. Man hat auch die sogenannten Oltrennschalter bis Spannungen von etwa 6 KV verwendet, welche jedoch den Nachteil haben, dass sie keine sichtbare Trennstrecke besitzen, weshalb der Oltrenn- schalter noch mit zwei gewöhnlichen Trenn schaltern ausgerüstet werden musste. Alle diese Anordnungen erfordern viel Raum und Materialaufwand.
Gegenstand der Erfindung ist ein Trenn schalter für Befestigung an der Wand mit sichtbarer Trennstelle, bei dem lotrecht unter halb eines ein Schubtrennschalterglied tragen den Wandisolators eine mit einer vorzugs weise halbleitenden Schaltflüssigkeit gefüllte Schaltkammer auf einen zweiten Wandisola tor aufgebaut ist, wobei das Ende des Schub gliedes als Schaltstift ausgebildet ist, welcher mit dem in der Schaltkammer befindlichen Gegenschaltstück Kontakt macht. Zweck mässigerweise wird die Schaltkammer als nach dem Expansionsprinzip wirkende Dampfkam mer ausgebildet. Die Anwendung einer halb leitenden Schaltflüssigkeit (Wasser) bat den Vorzug, dass kleine Ströme lichtbogenfrei ab geschaltet werden können.
Dieser Trennschalter kann so ausgebildet werden; dass er auf sehr kleinem Raum unter Anwendung von wenig Flüssigkeit mittlere Ströme von einigen 100 Ampere sicher unter bricht. Die Schaffung einer sichtbaren Trenn stelle ist infolge der sehr geringen Abmes sung der Vorrichtung für die Leistungsab- schaltung durch ein und dasselbe Schaltglied, welches zur Leistungsabschaltung dient, mög lich. Hierdurch ist also ein Trennschalter mit sichtbarer Trennstelle und gleichzeitiger Eig nung für die Abschaltung mässiger Leistun gen, also von allgemeiner Verwendungsmög lichkeit, geschaffen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur dargestellt.
11 und 12 sind auf einem Sockel 10 auf gebaute Isolatoren, 13 ist das Schubschalt- stück, welches in der Kappe 14 gleiten kann. An dem Isolator 12 ist die Schaltkammer 15 befestigt. Darin ist ein feststehendes Cregen- schaltstück 16 für das stiftartige Ende 25 des Trenngliedes 13 angeordnet. Die Schalt kammer 15 ist durch einen Deckel 17 aus Isoliermaterial abgeschlossen und bis zur Marke 26 mit Wasser gefüllt.
In der Schalt kammer ist ausserdem ein isolierender Zwi schendeckel 18 mit enger Öffnung für den Schaltstift 25 zwecks Erzeugung einer Ex pansionswirkung eingebaut. Das-Schaltglied 13 wird durch einen Schalthebel 19 bewegt, der das Schaltglied 13 über die beiden an ihm befestigten Rollen 20, 21 so mitnimmt, dass es geradegeführt bleibt. Der Hebel 19 ist bei 22 am Sockel gelagert und wird durch den Antriebshebel 23 unter Spannung einer Feder 24 mitgenommen.
Die Wirkungsweise des Schalters ist fol gende: Wenn der Hebel 23 nach rechts gedreht wird, spannt sich zunächst die Feder 24, da das Ende des Schaltstiftes 25 und das Ge- genschaltstück 1.6 so ausgebildet sind, dass der Schaltstift unter Reibung darin festgehal ten wird. Erst wenn die Feder 24 eine ge wisse Spannung erlangt hat, erfolgt die Tren nung des Kontaktes und das Schaltglied 13 wird nun durch den Hebel 19 rasch nach oben bewegt. Wenn nun der Trennschalter unter einem mässigen Strom getrennt wurde, dann wirkt das die Unterbrechungsstelle um gebende Wasser in der Schaltkammer als Widerstandsflüssigkeit, das heisst es wird der Widerstand des Wassers eingeschaltet, ohne dass sich ein Unterbrechungslichtbogen bilden kann.
Wenn der Schaltstift den Wasserspiegel verlässt, ist der Widerstand schon so gross, dass sich ein Lichtbogen nicht mehr bilden kann. Wird jedoch ein grosser Strom unter brochen, dann zündet beim Trennen der Schalt stücke ein Lichtbogen unter dem Wasser und bildet um die Unterbrechungsstelle Dampf, der in dem Augenblick, wo der Schaltstift 13 die Öffnung im Zwischendeckel 18 ver- lässt, plötzlich stark expandiert. Bei dieser Expansion, welche über den Stromnulldurch- gang des Wechselstromes andauern muss, wird der Wechselstromlichtbogen beim Stromnull durchgang rasch erstionisiert und daher ge löscht.
Wenn das Schaltglied 13 bei der weiteren Aufwärtsbewegung den Wasserspiegel verlas sen hat, schaltet es zwischen diesem und seiner Endstellung, die in der Zeichnung ge strichelt eingetragen ist, die Trennstrecke A. ein. Der grösste Teil dieser Trennstrecke, der oberhalb des Deckels 17 liegt, ist sichtbar.