Elektrischer Schalter mit Löschflüssigkeit und mit mindestens einer mit mehreren Löschkammern versehenen Unterbrechungsstelle. Bei Ölschaltern mit die Unterbrechungs stellen umgebenden Löschkammern ist vor geschlagen worden,. zwischen diesen Kam mern und den festen Kontakten einen Zwischenraum zu lassen, so dass der Abfluss aus den Kammern durch den für die beweg lichen Kontakte vorgesehenen Kanäle nach dieser Seite frei werden, wie der entspre chende Abfluss nach der entgegengesetzten Seite nach Ausziehen .der beweglichen Kon takte aus den Kammern frei wird.
Man hielt es für wahrscheinlich, dass in dieser Weise ein Ölstrom am Umfange der beiden für den beweglichen Kontakt vorgesehenen Öffnun gen aus der Löschkammer ausfliessen würde, welcher Ölstrom als den Lichtbogen dicht umgebend, zu der Löschung kräftig bei tragen sollte. Diese Ansicht dürfte indessen unrichtig sein, indem wenigstens durch die nach oben gerichtete der beiden Öffnungen (welche im allgemeinen dem festen Kontakt am nächsten liegt und deshalb zuerst frei gelegt wird) praktisch nur Gas ausströmen wird, während das Öl gegen die Wände der Kammer verdrängt wird.
Indessen ist eine derartige Anordnung der Löschkammer von grossem Wert für die schnelle Löschung des Lichtbogens, weil die Möglichkeit für das Gas, nach oben zu strö men, eine schmale, langgestreckte Gestalt der Gasblase herbeiführt, so dass die kühlende und entionisierende Wirkung des umgeben den Öls auf den Lichtbogen jedenfalls ziem lich stark wird. Dieser wünschenswerte ge ringe Querschnitt der Gasblase hängt jedoch von der Dichtung zwischen der Öffnung im Boden der Löschkammer und dem beweg lichen Kontakt stark ab, so lange letzterer sich zum Teil innerhalb der Kammer befin det.
Da diese Dichtung mit Rücksicht auf Reibung usw. nicht allzu genau gemacht werden darf, wird ein wesentlicher Teil des Öls durch den ringförmigen Zwischenraum zwischen. dem beweglichen Kontakt und dem Boden der Kammer ausströmen, so dass die Gasblase wesentlich erweitert wird, bevor der bewegliche Kontakt aus der Kammer ent fernt wird. Hierdurch nimmt die Möglich keit zur Ausströmung des Öls durch die zu erst freigelegte Öffnung weiter ab, wie auch die Kühlwirkung im allgemeinen wesentlich erniedrigt wird. Eine Unterbrechung findet deshalb oft nicht statt, bevor der bewegliche Kontakt die Kammer verlässt, oder soeben verlassen hat, und falls sie nicht spätestens an diesem Zeitpunkt erfolgt, wird die Wir kung der Kammer ziemlich illusorisch.
Man hat vorgeschlagen, eine von dem festen Kontakt durch freien Zwischenraum getrennte Löschkammer in mehrere, von dem beweglichen Kontakt nacheinander passierte Teile durch Zwischenwände zu unterteilen, in welchen grössere Löcher abwechselnd an diametral entgegengesetzten Stellen vorge sehen wurden. Die Absicht dabei war, einen Ölstrom im Zickzack durch den Lichtbogen zu leiten, und dadurch diesen zu grosser Länge auszuziehen, und auf diese Weise seine Löschung zu erleichtern. Diese an gestrebte Wirkung wurde jedoch aus dem Grunde nicht erreicht, weil die in einer vor hergehenden Kammer erzeugte Gasblase das Öl praktisch aus der nächstfolgenden aus trieb, bevor der Lichtbogen in diese eingezo gen wurde.
Selbst wenn etwas Öl zurück bleiben würde, hört jedenfalls seine Zick- zackbewegung auf, je nachdem der Licht bogen ausgezogen wird, denn der Druck in der vom Lichtbogen zuletzt erreichten Kam mer hält den Druck in den vorhergehenden im Gleichgewicht. Die Zickzackströmung findet deshalb nur um den beweglichen Kontakt herum und nicht durch den Licht bogen statt, weshalb man bei dieser Ausfüh rung praktisch keine Löschwirkung des. Öls innerhalb der Kammer erhält. Um eine der artige Wirkung zu erreichen, ist es notwen dig, dass die einzige gegenseitige Verbindung zwischen den Kammern durch den von dem beweglichen Kontakt passierten Kanal statt findet.
Gemäss, der Erfindung, die übrigens nicht auf einen Ölschalter beschränkt ist, sondern einen elektrischen Schalter mit beliebiger Löschflüssigkeit und mit mindestens einer Unterbrechungsstelle betrifft, die mehrere Löschkammern aufweist, welche nacheinan der von dem genannten beweglichen Kontakt beim Ausschalten passiert werden, stehen diese Kammern nur durch die für den beweg- liehen Kontakt vorgesehenen Öffnungen in Verbindung, welche nur so weit bemessen sind, als für den ungehinderten Durchgang des beweglichen Kontaktes erforderlich ist.
Diese Kammern können entweder dicht aneinander angeschlossen sein, so dass der Boden der einen Kammer das Dach der nächsten bildet, oder sie können durch Zwischenräume getrennt sein, welche in mehr oder weniger freier Verbindung mit dem um gebenden Raum des Flüssigkeitsbehälters stehen. Beide Ausführungen haben ihre Vor züge, welche unter verschiedenen Voraus setzungen zur Geltung kommen. Bei der An ordnung mit dicht aneinander angeschlosse nen Kammern wird erstens der Widerstand für einen durch die zum Beispiel ringförmi- gen Zwischenräume fliessenden Ölstrom wesentlich grösser, weshalb das Öl langsamer entweicht, und der Querschnitt der Gasblase vermindert wird.
Ferner kann sich hier die Gasblase nicht so weit ausdehnen, als wenn zwischen den Kammern Zwischenräume an geordnet sind, denn, wenn die Kammern dicht aneinander liegen, hat das in den Kam mern befindliche Ö'1 keine Gelegenheit zu entweichen ausser durch die von dem Kon takt passierten Öffnungen. Die Kammern bleiben also beinahe während der ganzen Brenndauer des Lichtbogens mit Öl gefüllt, während bei der Konstruktion, wo die Kam mern nicht dicht aneinander angeordnet sind, das Öl gleich vom Anfang an aus den Kam mern ausgeblasen wird, so dass die Gasblase -sich mehr entwickeln kann.
Es ist deshalb anzunehmen, dass bei der ersten vorgeschla- genen Konstruktion die Kühlung der Licht bogenblase bedeutend besser wird. Inwiefern die vermehrte Gasgeschwindigkeit und der etwas gesteigerte Druck, der dadurch bedingt wird, dass- das Gas nur an einer Stelle ent weichen kann, von wesentlicher Bedeutung in der einen oder andern Richtung sind, kann noch nicht entschieden werden.
Bei mit freien Zwischenräumen angeordneten Lösch- kammern kann die grössere Möglichkeit. des Öls, bei Übergang des freien Endes des beweglichen Kontaktes von einer Kammer in einen Zwischenraum und auch später unmit telbar aus der Kammer auszuströmen zur Entionisierung und damit zur Löschung des Lichtbogens wirksam beitragen. Es kann deshalb von Spannung, Strom, allgemeiner mechanischer Ausführung usw. abhängen, ob die eine oder andere Ausführungsform vor zuziehen ist.
In der Zeichnung sind vier verschieden ausgebildete Unterbrechungsstellen des erfin dungsgemässen Schalters im Schnitt beispiels weise dargestellt.
In sämtlichen Abbildungen ist 1 der feste Kontakt einer Unterbrechungsstelle, welcher von einem Isolator 2 getragen wird, und 3 der entsprechende bewegliche Kontakt, welcher mit ausgezogenen Linien in seiner Lage nach vollendeter Unterbrechung und mit strichpunktierten Linien in einer Zwischenlage während der Unterbrechung dargestellt ist. Gemäss Fig. 1 wird der Hauptteil des Kontaktweges von mehreren Zylindern 4 aus Isoliermaterial umgeben, welche bis auf Öffnungen 5 in den beiden Böden für den Durchgang des beweglichen Kontaktes geschlossen und am festen Kon takt 1 mittelst isolierenden Bolzen 6 be festigt sind.
Die Kammern werden beim Un terbrechen vom beweglichen Kontakt nach einander passiert. Bei Lichtbogenbildung innerhalb dieser Zylinder oder Kammern wird das erzeugte Gas aus jeder Kammer im wesentlichen durch die obere Öffnung 5, die, wie die untere, unbedeutend weiter ist als der bewegliche Kontakt, das heisst um soviel weiter, als für dessen ungehinderten Durch- gang erforderlich ist, in einem den Licht bogen umgebenden Strahl ausgepresst, und erhält deshalb praktisch der ganzen Licht bogenlänge entlang, die Gestalt einer lang gestreckten Blase, von einem Querschnitt, der unbedeutend grösser ist als der des beweg lichen Kontaktes.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig.1 sind die Kammern mit Zwischen räumen angeordnet, durch die sie mit dem freien Raum des umgebenden Flüssigkeits behälters verbunden sind.
Nach Fig. 2 liegen die Kammern 4 dicht aneinander und stehen in unmittelbarer Ver bindung miteinander, wodurch die in der Einleitung näher erörterte Abänderung der Wirkungsweise gegenüber Fig. 1 erreicht wird.
Um die von den Unterbrechungsstellen aufsteigenden Gase zu hindern, den die festen Kontakte tragenden Durchführungen entlang als grosse zusammenhängende Gas blasen aufzusteigen, können nach Fig. 3 und 4 die Kammern 4 von unten offenen Zylin dern 7 aus Isoliermaterial umgeben sein, wel che ebenfalls an den festen Kontakt befestigt sind. Kleine Öffnungen 8 sollen jedoch auch oben in diesen Zylindern vorgesehen sein, um sie nach erfolgter Ausschaltung von Gas zu befreien.