Leonardantrieb. Es sind Antriebe mittelst Gleichstrom- Hauptschlussmotoren bekannt geworden, bei welchen mittelst eines von der EMK beein flussten Schaltelementes die Drehzahl unab hängig von der Belastung konstant gehalten werden kann. Die Schaltvorrichtung steuert bei einer Belastungsänderung einen dem Anker vorgeschalteten Widerstand, so dass beispielsweise bei einem Belastungsabfall der Hauptstrommotor nicht durchgehen kann. Derartige Regelanordnungen haben vor allem den Nachteil, dass sie infolge der Verwen dung der vom Hauptstrom durchflossenen Apparate sehr teuer sind und trotzdem keine besonders empfindliche Regelung besitzen. Weiterhin wird in dem Ankervorschaltwider stand dauernd Energie vernichtet.
Vorliegende Erfindung zeigt einen Weg, die Drehzahl bei Leonardantrieben nach dem Prinzip der EMK-Beeinflussung auf ein fache Weise konstant zu halten. Dies wird dadurch erreicht, dass der von der EMK des Motors beeinflusste Regler das Feld der Leonarddynamo steuert.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist 1 ein Drehstrom motor, welcher den Leonardgenerator 2 und die Erregermaschine 3 antreibt. 4 ist der Leonardmotor, welcher einen Kalander an treibt, und mit dessen Feld 19 Eisenwider stände 6 in Reihe geschaltet sind, welche den Erregerstrom bei schwankender Erregerspan nung konstant halten. Das Feld 18 der Leonarddynamo wird in bekannter Weise durch den Leonardregler 8 geregelt.
Der Tirrillregler 10 beeinflusst nun über die Erregermaschine und das Feld 18 die Spannung des Leonardgenerators. Das Zwi schenrelais 12 beeinflusst über seine Kontakte 16 das Feld der Erregermaschine. Wie aus der Zeichnung unmittelbar zu entnehmen ist, sind die Kontakte 16 an die Klemmen 20 und 21 des Feldwiderstandes 7 der Erreger maschine angeschlossen. Das Zwischenrelais 12, dessen Kern ein permanenter Magnet ist, wird von den Kontakten 15 des Zitterrelais 13 beeinflusst, und zwar liegt die rechte Spule des Zwischenrelais 12 in Reihe mit den Kontakten 15 an den Ankerklemmen 23 und 20 der Erregerdynamo 3. Die linke Spule liegt ebenfalls, aber ohne Zwischen schaltung von Kontakten an den Ankerklem men der Erregermaschine 3.
Die Kontakte 15 des Zitterrelais 13 werden über die Spule dieses Zitterrelais von der Spannung der Erregermaschine 3 gesteuert. Der EMK- Magnet 14 stellt je nach seiner Erregung die Lage des untern der Kontakte 15 ein, so dass die Taktzahl dieser Kontakte entspre chend der EMK abgeändert werden kann. Die Spule 24 des Magnetes ist in bekann ter Weise (Messwiderstand 26) vom Strom des Leonardaggregates beeinflusst, während die Spule 25 von der Klemmenspannung des Motors erregt wird. Es ist besonders vorteil haft, den Messwiderstand 26 so auszulegen, dass sein Spannungsabfall genau gleich dem des Motorankers ist. Ausserdem kann man auch die Hilfspolwicklungen der Maschinen als Messwiderstand für die Speisung der Spule 24 benutzen.
Die beiden Spulen des Zwischenrelais 12 sind gegeneinander geschaltet, und zwar ist die linke Spule 30 bestrebt, die Magnet kraft zu verstärken; die rechte Spule 31 versucht im erregten Zustande die Magnet kraft zu schwächen. Wenn die Kontakte 15 des Tirrillreglers geöffnet sind, dann ist die Spule 31 stromlos, so dass die Magnetkraft gross genug ist, um den Anker anzuziehen und die Kontakte 16 zu öffnen. Dadurch wird der gesamte Widerstand des Neben schlussreglers 7 vor das Feld der Erreger maschine geschaltet, so dass deren Spannung und damit die Spannung der Leonarddynamo erniedrigt wird. Gleichzeitig sinkt aber auch die Erregung der Spule 13, so dass die Haupt kontakte 15 sich in bekannter Weise schlie ssen.
Die Spule 31 des Zwischenrelais 12 erhält daher wieder Spannung, so dass die Zugkraft des permanenten Magnetes 12 er niedrigt wird und er seinen Anker frei gibt und die Kontakte 16 sich schliessen können. Der Nebensehlussregler wird also wieder kurzgeschlossen, so dass die Erregerspannung wieder ansteigt. Dadurch wird die Erregung der Zitterspule 13 wieder so gross, dass sich die Hauptkontakte öffnen. Dieser Vorgang wiederholt sich dauernd in einem bestimm ten Taktverhältnis, welches durch die Lage der Hauptkontakte 15 gegeben ist.
Der Magnet 14 ist über den Hebel 3 2 derart mit Gewichten oder dergleichen ver bunden, dass er sich bei normaler EMK, also bei normaler Drehzahl des Leonardmotors im statischen Gleichgewicht befindet. Änden sich nun beispielsweise die Belastung de Motors, dann ändert sich auch der Stroin und die Drehzahl. Bei einer Belastungs erhöhung steigt also der Strom und damit die Kraft der Spule 24. Der Magnet 14 bewegt sieh nach unten und verringert damit die Durchschnittsentfernung zwischen den Kon takten 15, so dass das Taktverhältnis dieser Kontakte zu Gunsten der Kontaktgabe ge ändert wird.
Gemäss der vorstehend näher dargelegten Wirkungsweise des Tirrillreglers wird dadurch die Spannung des Leonard- aggregates erhöht. Um nämlich die Kontakte 15 zu öffnen, ist jetzt an der Spule 13 eine höhere Spannung nötig, da. bei höherer Lage des Zitterrelaisarmes sich bei Öffnung der Kontakte eine grössere Federkraft der Spule entgegenstellt. Ausserdem ist der Zitterrelais- arm bei der höheren Lage durch eine grössere Anzahl von Federn gespannt.
Die Spannung der Leonarddynamo steigt also an, so da.ss das nötige Verhältnis zwischen Klemmenspan nung am Motor und Motorstrom, das heisst also .die verlangte ENK und damit die ver langte Drehzahl wieder eingestellt ist.
Sinkt die Drehzahl nun infolge eine beabsichtigten Sinkens der Spannung, dann wird durch Schwächung der der Spule 24 entgegengeschalteten Spule 25 des EMK- Magnetes 1.4 gleichfalls ein Sinken des Mag netes hervorgerufen. Auch in diesem Falle wird eine höhere Spannung eingeregelt, die beabsichtigte Senkung also teilweise kom pensiert. Umgekehrt tritt bei einer Drehzahlerhö hung durch Spannungserhöhung die ent gegengesetzte Wirkung durch Steigen des Magnetes 14 und Ändern des Taktverhält nisses der Kontakte 15 ein.
Bekanntlich wird der Leonardmotor durch Änderung der Spannung der Leonard- dynamo für verschiedene Geschwindigkeiten eingestellt. Würde man nun durch Änderung des Widerstandes 8 dem Motor eine andere Drehzahl bei wesentlich unveränderter Bela stung geben, dann würde plötzlich bei glei cher Erregung der Spule 24 die Erregung der Spule 25 im Verhältnis zur Drehzahl änderung geändert werden. Um einen ein wandfreien Betrieb zu ermöglichen, ist nun der Spule 25 ein Widerstand 9 vorgeschaltet, welcher in Abhängigkeit von der Stellung des Leonardreglers 8 bewegt wird.
Bei hohem Widerstand im Feldkreis ist der wirk same Ohmwert des Widerstandes 9 niedrig und umgekehrt ist bei niedrigem Widerstand im Feldkreis der Leonarddynamo der wirk same Ohmwert des Widerstandes 9 hoch. Man kann selbstverständlich durch eine an sich bekannte Kupplung die beiden Regler 8 und 9 gemeinsam steuern und die Stufen zahl der beiden Regler 8 und 9 genau gleich machen. Es ist aber günstiger, dem Regler 9 für die Tirrillspüle 25 die für die Ein stellung erforderliche Stufenzahl zu geben, während der Regler 8 nur einen Bruchteil dieser Stufenzahl besitzt. Will man also bei spielsweise eine feinstufige Regelung mit 800 Stufen ausführen, dann kann man dem Regler 9, welcher nur sehr kleine Ströme steuert, 300 Stufen geben, während der Reg ler 8 beispielsweise nur mit 100 Stufen aus gestattet zu sein braucht.
Dadurch wird bei der grösstmöglichsten Feinstufigkeit der Re gelung der Regler 8 viel kleiner ausfallen, als bei den bekannten Anordnungen. Es ist die Unterbringung der vielen. zur Schaltung erforderlichen Kontaktbeläge für die hohe Stromstärke des Leonardreglers 8 nicht mehr notwendig. Die vielen Kontakte werden viel mehr lediglich in dem bedeutend kleiner aus- zuälegenden Regler 9 untergebracht. Diese Anordnung ist lediglich durch die günstige Wirkungsweise des Tirrillreglers ermöglicht, welcher die drei von einer einzigen Stufe am Leonardregler beherrschten Geschwindigkei ten, das heisst Spannungen ohne weiteres selbsttätig entsprechend der Stellung des Reglers 9 einregelt.
Zwecks vorübergehender Spannungserhö hung des Leonardgenerators, um ein höheres Anlaufmoment des Motors zu erzielen, ist ein fester Widerstand 17 in den Stromkreis des Reglers 9 gelegt, der normalerweise kurz geschlossen ist und vorübergehend durch ein Relais irgendwelcher Art in den Kreis gelegt wird.