Verfahren und .Anlage zinn Heizen mittelst Dampf. In. verschiedenen Gegenden muss beim Heizen von Gebäuden auf plötzliche und starke Winde Rücksicht genommen werden. So kommen zum Beispiel in gewissen Ge genden zeitweise starke, von Temperatur abfällen begleitete Winde von Norden. In solchen Fällen ist die Nordseite eines Ge bäudes schwerer zu heizen als die andern Seiten.
Um diesen Umständen Rechnung zu tragen ist vorgeschlagen worden, getrennte und verschieden gebaute Heizanlagen für die verschiedenen Teile eines Gebäudes aufzu- tellen, so dass Dampf mit höherem Druck und höherer Temperatur dem Radiatorsystem in dem stärkeren Witterungsunbillen ausge setzten Gebäudeteil zugeführt werden kann, während Dampf von niedererem Druck dem Radiatorsystem zugeführt wird, das in dem weniger stärk zu heizenden Gebäudeteil an geordnet ist. Diese Lösung der Aufgabe durch Verdoppelung der Heizanlage fällt in des der hohen Kosten wegen ausser Betracht.
Gegenstand vorliegender Erfindung bil den nun ein Verfahren und eine Anlage zum Heizen mit Dampf in zwei getrennten Ra diatorsystemen. Die Erfindung ermöglicht, die genannte Aufgabe unter möglichster Ver einfachung zu lösen. Nach dem Verfahren gemäss der Erfindung wird Dampf im einen Radiatorsystem kondensiert, das Kondens wasser in einem geschlossenen Raum gesam melt, der Druck in diesem Raum vermindert und der durch die Druckverminderung er zeugte Dampf im andern Radiato-rsystem wieder kondensiert, wobei die freigewordene Wärme zu Heizzwecken benutzt wird.
Gemäss der Erfindung besitzt die zur Aus übung dieses Verfahrens dienende Anlage Mittel zur Zufuhr von Dampf von einem Dampferzeuger zu jedem der zwei getrenn ten Radiatorsysteme, eine einzige Exhaust- vorrichtung und Mittel, die es ermöglichen, mit dieser einzigen Exhaustvorrichtüng in jedem der beiden Systeme gleichzeitig einen verschiedenen Unteratmosphärendruck auf recht zu erhalten.
Es sind zweckmässig Mittel vorgesehen, um den in dem geschlossenen Raum erzeug- Gen Dampf in die Rückleitung des mit dem niedereren Druck arbeitenden Radiatorsystem abziehen lassen zu können.
Die Heizanlage kann auch so eingerichtet sein, dass jedes der Radiationssysteme mit dem höheren oder mit dem niedereren Druck oder beide Systeme als eine Einheit mit dem selben Unteratmosphärendruck betrieben wer den können.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Aus führungsbeispiel einer zur Ausübung des Verfahrens geeigneten Dampfheizanlage.
Fig. 1 ist ein schematischer Aufriss der Heizaulage und Fig. 2 ist ein teilweise geschnittener De tailaufriss eines Radiatoreinlassventils der Dampfheizanlage.
Das dargestellte Beispiel besitzt zwei ge trennte, zur gleichzeitigen Funktion bei ver schiedenen Unteratmosphärendrücken arbei tende Radiatorsysteme.
Der Erzeuger A, die Exhaustvorrichüung B, der den abgeschlossenen Raum begren zende Auslaufkessel C, der Akkumulator kessel D, der Antriebsmotor E für die Ex- haustvorrichtung, das elektrisch betätigte Absperrventil I' und die Schaltvorrichtung G zum Umstellen der elektrischen Kontroll- stromkreise sind beiden Radiatorsystemen gemeinsam. Zwischen diesen verschiedenen Teilen sind verschiedene Hilfsverbindungen vorhanden, wie später beschrieben.
Der Dampferzeuger A, der von gewöhn licher Konstruktion ist, liefert Dampf zur Hauptleitung 1, von welcher eine Ablauf röhre 2 bei 3 zum untern Teile des Kessels zurückführt. 4 bezeichnet ein gewöhnlich ge schlossenes Entleerungsrohr.
Die Exhaustvorrichtung B besitzt eine direkt mit dem Motor E gekuppelte und von ihm angetriebene Zentrifugalpumpe 5, wel che durch die Röhre 6 Wasser aus dem untern Teil des Kessels 7 abzieht und die ses Wasser durch den Ejektor 8, die Abgabe röhre 9 und die Röhre 10 nach dem Ober teil des Kessels 7 fördert.
Durch-die Flüs sigkeitsströmung wird im Ejektorgehäuse ein Vakuum geschaffen und die durch die Röhre 11 und das Einwegventil 12 aus den Radiatorsystemen abgezogene Luft und das Kondenswasser werden im Flüssigkeitsstrom mitgerissen und in den Kessel 7 gefördert. Die Luft entweicht durch die Röhre 18 und das sich nach aussen öffnende Ventil 14.
Da das Kondenswasser kontinuierlich nach dem Kessel geliefert wird, steigt das Wasser in diesem allmählich, und bei Erreichung eines gewissen Niveaus öffnet der Schwimmer 15 durch das Hebel- und Lenkergestänge das Ventil 17. Wenn, das Ventil 17 geöffnet ist, fliesst immer noch Wasser durch die Abgabe röhre 9. Der Ejektor 8 besitzt eine Düse, welche die Abgabe von der Pumpe 5 ab drosselt.
Wenn das Ventil 17 geöffnet wird, wird die Wasserabgabe durch den Ejektor 8 reduziert, indem ein Teil des von der Pumpe gelieferten Wassers durch das Ventil 17 und von da durch die Röhre 18, das Zwischen ventil 19, das Ventil 20 und die Ablauf röhre 2 zum Dampferzeuger A fliesst. Wenn das Wasser im Kessel 7 genügend gesunken ist, wird das Ventil 17 durch den sinkenden Schwimmer 15 geschlossen.
Das von den beiden Radiatörsystemen abgezogene Kondenswasser und die Gase ge langen von den Rückleitungen dieser später beschriebenen Systeme, von dem Absperr ventil 21 und dem Saugfilter 22 in den Ak- kumulatorkessel D. Wie bereits erwähnt, werden Kondensate und Gase durch die Röhre 11 und das Zwischenventil 12 in den Ejektor 8 gefördert.
Eine am obern Ende mit einem auswärts öffnenden Einwegventil 24 versehene Luftablassröhre 23 dient zum Ablassen von Luft oder andern Gasen, wenn die Anlage bei Atmosphärendruck oder Ü'ber- atmosphärendruck arbeitet. Hierbei ist die Exhaustvorrichtung nicht notwendig. Die Anlage arbeitet indes nur gelegentlich, zum Beispiel während der Nacht bei geringem Wärmebedarf, bei Atmosphärendruck oder darüber.
Gewöhnlich ist jedoch das Luft ventil 24 geschlossen, da in dem Akkumu- lätorkessel D und in der Röhre 23 ein teil weises Vakuum besteht, Eine Zweigröhre ?3a führt zu einem Manometer, der an ge eigneter Stelle am Kessel 7 angeordnet ist.
Der Motor E wird von dem durch Lei tungen 26, 26' 6 mit ihm verbundenen An lasser 25 betätigt. 27, 28 sind die nach dem Anlasser führenden Stromleiter. Die Leiter ?9, 30 eines Kontrollstromkreises führen vom Anlasser 25 nach den verschiedenen, später beschriebenen Kontrollschaltern.
Ein ge- #öhnlich geschlossener Schalter 31 ist in einen der Leiter 29, 30 eingesetzt. Der Schalter wird durch einen durch Druck be- tätigbaren Koutroller 32 geöffnet, der bei Erreichung eines gewissen, gewünschten Maximalvakuums in der Exhaustleitung 11 durch Röhre 33 mit der Leitung 11 verbun den wird.
Ein gewöhnlich offener, durch Leiter 35, 36 mit dem Anlasser 25 verbundener Schalter 34 wird beim Steigen der Flüssig keit im Akkumulatorkessel D über ein vorbestimmtes Maximum durch einen im Kessel D angeordneten Schwimmer 37 ge schlossen. Dies hat ein Anlassen der Pumpe und einen Entzug von Kondenswasser aus dem Kessel D zur Folge, unbeachtet der in andern Teilen der Anlage herrschenden Druckverhältnisse.
Von der Hauptleitung 1 wird Dampf durch getrennte Zufuhrleitungen H, H' nach den beiden Radiatorsystemen geleitet. Die Hauptelemente beider Systeme sind in der Hauptsache identisch und enthalten ein Hauptabsperrventil J, ein Reduzierventil K, eine Anzahl Radiatoreinheiten L, eine Rück leitung 111,
einen Differential-Druckkontroller N und andere später beschriebene Hilfsele mente und Verbindungen. Die Elemente des auf der rechten Seite von Fig. 1 befindlichen Radiatarsystems sind ohne, jene des linken Systems mit einem Index versehen. Das rechte System enthält zwei Radiatoren L, das linke nur einen; doch kann die Zahl der Radiatoren in jedem System nach Bedarf oder Wunsch vergrössert werden.
Es sollen nun die Elemente eines der Ra diatorsysteme beschrieben werden. Das Ab- sperrventil J ist beim Betrieb des Systems offen. Das Reduzierventil g enthält ein Paar auf der gleichen Spindel sitzender, aus geglichener, in einer Ventilkammer 38 unter gebrachter Ventile zum Einstellen des Zu flusses des im Hochdruckteil 39 der Zufuhr- leitung H unter Kesseldruck stehenden Dampfes in den Niederdruckteil 40 der Lei tung H.
Die Ventile in der Kammer 38 wer den durch eine Stange 41 von einer im Ge häuse 42 befindlichen Membrane betätigt, welche auf der einen Seite unter Atmosphä rendruck und auf der andern Seite unter dem im Leitungsteil 40 herrschenden TJnteratmo- sphärendruck steht. Dieser Druck wird dem Gehäuse 42 durch eine Leitung 43 zugeführt, welche in einiger Distanz von der Ventil kammer 38 mit der Zufuhrleitung H ver bunden ist, um von den Druckschwankungen in der Ventilkammer nicht beeinflusst zu werden.
Ein um Zapfen 45 drehbarer und bei 46 mit der Ventilstange 41 gelenkig ver bundener Hebel 44 trägt an seinen Enden die erforderliche Anzahl Gewichte 47 uud-48. Durch - richtiges Abstimmen dieser Gewichte wird durch den Hebel 44 auf die Stange 41 eine Kraft ausgeübt, welche entweder den auf die Membrane im Gehäuse 42 ausgeübten Differentialdruck unterstützt oder ihm ent gegenwirkt. Die resultierende, auf die Stange 41 ausgeübte Kraft öffnet entweder die Ven tile 38 oder schliesst sie.
Die Gewichte 47 und 48 sind so abgestimmt, dass das ge wünschte Vakuum im Teil 40 der Zufuhr leitung H vorhanden ist, die Membrane im Gehäuse 42 die Ventile 38 schliesst und die weitere Zufuhr von Dampf in die Zufuhr leitung von der Leitung 1 abschliesst. Wenn der Dampf in der Zufuhrleitung H sich kon densiert, so fällt der Druck in der Zufuhr leitung, so dass ein höherer Vakuumgrad als gewünscht erreicht wird, worauf die Mem brane in der entgegengesetzten Richtung be tätigt wird, um die Ventile in der Ventil kammer 38 zu öffnen, um mehr Dampf in die Zufuhrleitung H eintreten zu lassen.
Diese Wirkung ist eine in der Hauptsache kontinuierliche, so dass der Druck in dem Zufulirleitungsteil 40 (und demzufolge in den Radiatoren L, wie später beschrieben) auf irgend einem Unteratmosphärendruck in der Hauptsache konstant erhalten werden kann, unbeachtet des Druckes des vom Kessel A durch die Leitung 1 gelieferten Dampfes.
Der auf Unteratmosphärendruck stehende Dampf steigt durch ein Rohr 49 und ein gewöhnlich offenes Einlassventil 50 nach jedem Radiator L. Eine in die Leitung zwi schen Ventil 50 und Radiator eingesetzte Platte 51 (Fig. 2) mit Öffnungen beschränkt den Dampfzufluss, so dass für mittlere Drücke in der Zufuhrleitung das Maximum des Dampfes, das der Radiator erhält, festgestellt und dem Kondensationsvermögen des Radia- tors proportioniert ist.
Die Öffnungen 52 in den Platten 51 der verschiedenen Radiatoren differieren in der Grösse, je nach dem Wärmeabgabevermögen cler einzelnen Ra diatoren und ihrer Stellung in der Heiz anlage.
Ein Kondenstopf 53 ist zwischen dem untern Teil des Radiators L und einer zur Rückleitung 111 führenden Röhre eingesetzt. Bei Eintritt von Dampf aus dem Radiator in den Kondenstopf 53 expandiert das wirk same Organ in letzterem durch Temperatur änderung und schliesst das Ventil, so dass kein Dampf in die Rückleitung lVl entweichen kann.
Wenn. jedoch Kondenswasser oder Luft sich im Kondenstopf 53 ansammelt, so wird das Ventil geöffnet und dem Kondenswasser und der Luft das Entweichen in die Rück leitung gestattet. Wenn sich genügend Kon denswasser öder Luft im Kondenstopf ange sammelt hat, so kühlt sich das das Ventil betätigende Organ ab und zieht sich zusam men, wodurch das Ventil geöffnet und dem Kondenswasser und der Luft durch die Röhre 54 der Abzug in die Rückleitung M und von da in die Exhaustvorrichtung gestattet wird.
Das sich in der Zufuhrleitung H an sammelnde Kondenswasser fliesst durch die Röhre 55, den thermostatischen Wasserver- schluss 56 und die Auslassröhre 57 in die Rückleitung M. Der thermostatische Wasser- verschluss ist ein kleiner Behälter, welcher Dampf und Wasser aufnimmt und einen von einem Schwimmer überwachten Wasser auslauf besitzt.
Dieser Schwimmer öffnet den Wasserauslass, wenn das im Wasserver- schluss angesammelte Wasser eine gewisse Höhe erreicht. Der Wasserverschluss besitzt auf der Vorderseite auch einen Luftauslass, welcher durch einen dem Kondenstopf 5:J am Auslass des Radiators ähnlichen Kondens topf kontrolliert wird. Im Wasserverschluss 56 sich ansammelndes Wasser wird durch die Röhre 57 abgelassen, wenn es eine ge wisse Höhe erreicht hat.
Gewöhnlich ist na türlich etwas Dampf im Wasserverschluss 56, wenn aber Luft oder ein anderes Gas (nicht Dampf) in den Wasserverscliluss 56 eintritt, so wird der Kondenstopf im Aus lass- auf der Vorderseite des Wasserverschlus- ses 56 abgekühlt und der Luft oder dem an dern Gas das Entweichen aus dem Wasser verschluss 56 gestattet, bis Dampf in den Kon denstopf eintritt, um den Auslass zu schlie ssen.
Die Rückleitung 1Vl führt über ein Ab sperrventil 58 in die Röhre 59 und durch das Ventil 21 und den Saugfilter 22 in den Akkumulatorkessel D, wie bereits beschrie ben. Von der Röhre 59 führt eine mit Ventil 61 versehene Entleerungsröhre 60 abwärts, um beide Rückleitungen entleeren zu können. Das Ventil 61 ist gewöhnlich geschlossen. Von der Auslassröhre 57 führt eine Leitung 62, 63 über ein Durchgangsventil 64 in eine Röhre 65 und von da in den Auslaufkessel C. Bei geschlossenem Ventil 64 und offenem Ventil 58 wird der Inhalt der Rückleitung 111 direkt in den Akkumulatorkessel D abge zogen.
Wenn aber das Ventil 58 geschlossen und das Ventil 64 geöffnet wird, werden das Kondenswasser und die Luft in der Rück leitung<B>31</B> durch die Leitung 62, 64, 65 in den Auslaufkessel C abgeführt, Der Auslaufkessel C ist vorgesehen zum Zweck, das von dem mit höherem Druck ar beitenden Radiatorsystem zurücklaufende Kondenswasser wieder zu verdampfen.
Nicht verdampftes und sich im Auslaufkessel C ansammelndes Kondenswasser wird durch die Röhre 66, den Schwimmer-Kondenstopf 67 und die Auslassröhre 68 in die Exhaust- vorrichtung B abgezogen, wobei der Topf 67 ein Abziehen von Dampf aus dem Kessel C durch .die Auslassröhre 66 verhindert. Eine sich vom obern Teil des Auslaufkessels C zum Schwimmer-Kondenstopf 6:7 erstreckende 3usgleichröhre 69 gestattet den leichten Ein tritt von Kondenswasser in den Topf 67, in dem durch diese Röhre der Druck im Kessel <B>C</B> und im Topf ausgeglichen wird.
In einer vom obern Teil des Auslauf kessels abzweigenden Exhauströhre 70 sind das auswärts öffnende Zwischenventil 71 und das elektrisch betätigte Absperrventil F eingesetzt. Dieses Ventil weist 'ein Solenoid auf, welches den Ventilkörper betätigt. Es ist gewöhnlich geschlossen, aber bei Er regung des Solenoides wird es geöffnet. Mit Absperrventilen 73, 73' versehene Abzweig röhren 72, 72' führen von der Röhre 70 zu den Zufuhrleitungen H, H', während Zweigleitungen 74, 74' über Absperrventile 75, 75' und Kondenstöpfe 76, 76' nach den Röhren 62, 62' und von da in die Rück leitungen 1V1, M' führen.
Gewöhnlich sind beide Abschlussventile 75 und eines der Ab schlussventile 73 geschlossen, so dass nur eine der Zweigröhren 72, nämlich die nach dem mit dem tieferen Unteratmosphärendruck arbeitenden Radiatorsystem führende, offen bleibt.
Wenn die zwischen den beiden Ra diatorsystemen herrschende Druckdifferenz ungenügend ist, um eine erhebliche Menge des dem Auslaufkessel C zugeführten Kon denswassers zu verdampfen, kann es er wünscht sein, beide Absperrventile 73 zu schliessen und eines der Absperrventile 75 zu öffnen, so dass .die Exhaustleitung aus dem Auslaufkessel C in die Rückleitung des mit dem niedereren Druck arbeitenden Radiator systems führt. Bei dieser Verbindung ver hindert der Kondenstopf 76 jeden sich im Auslaufkessel C bildenden Dampf am Her ausfliessen in die Hauptleitung M bezw. M'.
Die von der Exhauströhre 70 nach dem Schwimmergehäuse 10,1 und von diesem Ge häuse nach dem Kessel C führende Ent- leerungsröhre 102 dienen zur Zurückführung des sich in den zuletzt beschriebenen Ex- haustrohrleitungen ansammelnden Kondens wassers in den Auslaufkessel C, Eine die Röhren 77, 78 und 79 einschlie ssende Ausgleichleitung erstreckt sich in jedem der beiden Radiatorsysteme von der Rückleitung 1V1 nach der Zufuhrleitung H.
In der horizontalen Röhre -sind ein Paar Kammern<B>80,</B> 81, deren Zweck später erläutert ist, ein gewöhnlich offenes Absperrventil 82 und ein sich nach der Zufuhrseite des Sy stems öffnendes Einweg-Zwischenventil 83 eingesetzt. Bei normalen Verhältnissen ist die Ausgleichleitung durch das Zwischen- ventil.83 geschlossen; wenn jedoch aus irgend einem Grunde der Druck auf der Zufuhr seite des Systems unter jenen auf der Rücklaufseite sinken sollte, so öffnet sich das Zwischenventil, so dass ein Ausgleich der Drücke ermöglicht wird.
Hierdurch wird ein Zurückhalten von Luft oder Kondenswasser in den Radiatoren oder ein Zurückfliessen von Luft oder Kondenswasser nach der Zu fuhrseite des Systems verhindert, wie nach stehend näher erläutert ist. Luft und Kon denswasser fliessen nur durch Schwerkraft oder durch eine in dieser Richtung wirkende Saugkraft von den Radiatoren zur Rück leitung M. Unter gewissen Umständen, wie zum Beispiel, wenn das Feuer im Dampf kessel für eine gewisse Zeit entfernt wird, kann sich in der Zufuhrleitung H ein Vakuum bilden, welches höher als jenes in der Rück leitung M ist. Wenn dies eintritt, fliessen Luft und Kondenswasser nicht aus den Ra diatoren.
Um diesen Zustand zu verhindern, ist die oben beschriebene Ausgleichleitung 77, 78 und 79 zur Verbindung :der Zufuhr leitung mit der Rückleitung ill vorgesehen.
In diese Ausgleichleitung ist das Zwischen ventil 83 eingeschaltet, welches gewöhnlich geschlossen ist, um die Druckdifferenz zwi schen der Zufuhrleitung H und der Rück leitung M aufrecht zu 'erhalten, welches sich aber öffnet, wenn der Druck in der Zufuhr leitung<I>H</I> unter jenen in der Rückleitung<I>1I</I> zu fallen tendiert, wodurch die Drücke in den beiden Leitungen ausgeglichen und der fragliche Zustand verhindert wird. Alsdann fliesst Wasser aus den Radiatoren durch die Schwerkraft ab, da der Druck in dem Radiator gleich jenem in der Rückleitung ist.
Kontrollröhren 84, 85 verbinden die Kam mern 80, 81 mit den entgegengesetzten Sei ten der Membrane im Differential-Druck- kontroller N. Letzterer enthält ein durch eine elastische Membrane in zwei Kammern geteiltes Gehäuse. Die Kammern 80, 81 sind in Wirklichkeit Erweiterungen der Röh ren 84 und 85 und dienen dazu, Niveau schwankungen der Wassersäulen auf den ent gegengesetzten Seiten des Differential-Druck- kontrollers N aufzunehmen. Letzterer ent hält, wie beschrieben, eine biegsame Mem brane, deren gegenüberliegende Flächen un ter dem durch die Wassersäulen in den Röhren 84 und 85 dargestellten Drücken stehen.
Die Kammern 80 und 81 liegen an den obern Enden der Röhren 84 und 85 und bewirken, dass die Höhe der Wassersäule, in der Röhre 84 bezw. 85 durch den Zusatz einer gegebenen Wassermenge nicht um so viel zunimmt, als wenn keine solchen Kam mern 80, 81 vorhanden wären.
Die beiden Kammern sind durch die oben erwähnten Röhren 85 und 84 mit der Zufuhr- und der Rücklaufseite eines der Radiatorsysteme verbunden. Eine Feder tendiert, die Mem brane nach eine Richtung zu treiben, wobei die Wirkung der Feder durch die gewünschte Druckdifferenz zwischen der Zufuhr- und der Rücklaufseite des Systems ausgeglichen wird. Nenn die Druckdifferenz unter das ge wünschte Minimum sinkt, betätigt die Feder die Membrane und einen von ihr vorsprin genden Stift nach einer Richtung, wodurch ein gewöhnlich offener, schematisch ange deuteter Schalter 86 geschlossen wird.
Durch nachher beschriebene Stromkreise bewirkt der Schalter die Erregung entweder des Mo tors E oder des Ventils F. Wenn die ge wünschte Druckdifferenz wieder erreicht wor den ist, überwindet die Membrane die Fe der - und öffnet den Schalter 86, worauf der Motor E zeitweise stillgesetzt oder das Ventil F zeitweise geschlossen wird.
Die Kontroll-Schaltervorrichtung G be sitzt eine Anzahl Doppelwurfschalter, und zwar einen für jedes der beiden getrennten Radiatorsysteme. Das dargestellte Beispiel zeigt ein Paar ähnlicher Doppelwurfschalter 87, 871. Der Schalter 86 des Differential- kontrollers N ist durch Leiter 88, 8,9 mit dem mittleren Kontaktpaar des Schalters 8 7 verbunden. In analoger Weise ist der Schalter 861 des andern Differentialkontrol- lers N1 durch den Leiter 881, 891 mit den mittleren Kontakten des Schalters 871 ver bunden.
Die vom Motoranlasser 25 kommen den Kontrolldrähte 29, 30 führen zu einem Paar Endkontakten des Schalters 871 und ein Paar ähnlicher Zweigdrähte 90. 91 rei chen von den Drähten 29, 30 zu den End- kontakten .871. Der aus den Drähten 92, 93, 94 bestehende Stromkreis verbindet das So lenoidventil F und das andere Paar von Endkontakten des Schalters 97 in Serie mit einer Stromquelle, und sich von den Drähten 93. 94 parallel erstreckende Zweigdrähte 95, 96 schliessen in ähnlicher Weise das andere Paar Endkontakte des Schalters 871 in die sen Stromkreis ein.
Es ist nun ersichtlich, dass, wenn der Doppelwurfschalter 87 in einer Richtung geschlossen ist, der Schalter 86 des Differentialkontrollers N durch den Anlasser 25 unter Kontrolle des Motors E der Exhaustvorrichtung gestellt wird, und wenn der Schalter in der andern Richtung geschlossen wird, dieser.
differentialkontrol lierte Schalter unter Kontrolle des Solenoid- ventils F gestellt wird. In genau gleicher Weise kann durch Schliessen des andern Schalters 871 in einer oder der andern Rich tung der differentialkontrollierte Schalter 861 des andern Radiatorsystems unter Kon trolle entweder des Motors <B>E</B> oder des So lenoidventils F gestellt werden. Bei normaler Funktion ist einer der Schalter 87, 871 in einer Richtung und der andere Schalter in der andern Richtung geschlossen, je nach dem das -eine oder andere Radiatorsystem mit niedererem Druck, also höherem Vakuum arbeitet.
Eine weitere Ausgleiehleitung, welche aus der Röhre 97 besteht, die mit dem nach dem Dampferzeuger sich öffnenden Einweg-Zwischenventil 98 und mit dem ge wöhnlich offenen Absperrventil 99 versehen ist, ist zwischen der Auslassröhre 60 an den untern Enden der Rückleitungen Dl, <I>M'</I> und der zum Erzeuger zurückführenden Röhre 18 eingesetzt. Diese Ausgleichleitung bezweckt, ein Fallen des Druckes auf der Zufuhrseite der Heizanlage unter den Druck auf der Rüeklaufseite der Anlage, was bei abnormalen Zuständen vorkommen könnte, zu verhindern.
Es sei zunächst vorausgesetzt, dass das in Fig. 1 rechts befindliche Radiatorsystem bei einer viel niedrigeren Temperatur als das andere Radiatorsystem zu betätigen und demzufolge der niedrigere Druck oder das höhere Vakuum in diesem System aufrecht zu erhalten sei. In diesem Falle wird der Schalter 87 nach rechts geschlossen, um den Differentialkontroller N unter Kontrolle des Motors F, zu stellen. Der Schalter 87' wird nach links geschlossen, um den Differential- kontroller N' des linken Systems unter Kontrolle des Solenoidventils F zu stellen.
Das Absperrventil 58 wird geöffnet und das Aljsperrventil 64 geschlossen, so dass sich die Rückleitung<I>31</I> in den Akkumulatorkessel D und von da in die Exhaustvorrichtung 13 entleert. Dabei ist also die Exhaustvorrich- tung direkt verbunden mit dem Radiator system, in welchem das höhere Vakuum auf recht erhalten wird. Das Absperrventil 58' wird geschlossen und das Absperrventil 641 geöffnet, so dass sich die Rückleitung M' in den Auslaufkessel C öffnet.
Die Ventile 731, 75 und 75' werden gechlossen und das Ven til 73 wird geöffnet, so dass die vom Aus laufkessel C abzweigende Verbindungsleitung 70 mit der Zufuhrleitung H des mit nie dererem Druck arbeitenden Systems in Ver bindung gesetzt wird, wenn das Absperr ventil F geöffnet wird.
Die Reduzierventile K, K' sind so einzustellen, dass Dampf bei dem gewünschten niederen Unteratmosphären druck dem rechten System und bei etwas hö herem UnteraImosphärendruck dem linken System zugeführt wird.
Das mit niedererem oder höherem Va kuum arbeitende rechte Radiatorsystem ar beitet nun genau gleich wie ein einziges Di- ferentialdruck - Vakuumsystem bei Unter atmosphärendrücken. Der richtige Unter atmosphärendruck des Dampfes in den Ra diatoren L wird durch die Einstellung des Reduzierventils K bestimmt, und der Ex haustapparat L arbeitet unterbrochen, um das gewünschte Vakuum in dern System und die nötige Druckdifferenz zwischen der Zu fuhr- und der Rückleitungsseite des Systems aufrecht zu erhalten.
Die Luft und das I@ondenswass.er werden durch die Rück leitung lYl direkt in den Akkumulatorkessel <I>D</I> und von da in die Exbaustvorrichtung B abgezogen, wobei die Luft durch das Ent lüftungsventil 13 entweicht und 'das Non- denswasser in Intervallen durch die Röhre 18 nach dem Kessel A zurückfliesst.
Im andern, mit Indexüberweisungen be zeichneten System ist ein geringeres Vakuum erforderlich, da dieses System mit Dampf von einem höheren Druck zu betätigen ist und mehr Wärme auszustrahlen ist. Dem- entprechend wird das Reduzierventil K' so eingestellt, dass die Zufuhrleitung H' den Radiatoren L' Dampf unter einem höheren Druck zuführt. Die Luft und das Kondens wasser aus diesem System gelangen in die Rückleitung i121 und durch die Leitungen 62', 68 und 65' in den Auslaufkessel C.
Der Druck in letzterem bestimmt den Druck auf der Rücklaufseite des letztgenannten R.adia- torsystems. Im linken. System kann der Druck in der Rückleitung 1Y11 ansteigen, so dass die Druckdifferenz zwischen den Lei tungen H' und M' kleiner wird..
Wenn immer diese Druckdifferenz unter das ge wünschte Minimum sinkt, so schliesst der Differentialkontroller Ni den Schalter 86' und wird das Absperrventil F geöffnet, so dass der Auslaufkessel C zeitweise mit .der Zufuhrleitung H verbunden wird, in wel- eher ein erheblich niedererer Druck herrscht. Der Druckabfall im Auslaufkessel C be wirkt ein Wiederverdampfen wenigstens eines Teils des darin enthaltenen Kondens wassers vom linken System.
Die Exhaust- vorrichtung ist über den Auslaufkessel, also indirekt mit dem das niederere Vakuum auf weisenden Radiatorsystem verbunden. Der davon herrührende Dampf wird durch die Röhren 70, 72 in die Zufuhrleitung H des mit dem niedereren Druck arbeitenden Sy stems abgezogen und hier zu Heizzwecken verwendet.
Das Ventil F bleibt offen, bis das Vakuum im Auslaufkessel C und da her in der Rückleitung 11Z1 des linken Ra diatorsystems so weit gefallen ist, dass die richtige Differenz zwischen dem Vakuum in der Leitung<B>31'</B> und in der Zufuhrleitung 111 desselben Radiatorsystems wieder her gestellt ist. Alsdann schliesst sich das Ventil und bleibt so lang geschlossen, als die rich tige Vakuumdifferenz zwischen der Zufuhr leitung Hl und der Rückleitung Ml des lin ken R.adiatorsystems besteht.
Ein eventueller Überschuss von Kondenswasser im Kessel C wird durch den Schwimmer-Kondenstopf 67 abgezogen und gelangt in die Exhauströhre 11 und von da in die Exhaustvorrichtung B, von wo er in der üblichen Weise in den Kes sel A zurückkehrt.
Aus Obigem ist ohne weiteres ersicht lich, dass durch geeignete Umstellung und Einstellungen der verschiedenen oben be schriebenen Ventile und Schalter das linke Radiatorsystem in ähnlicher Weise, wie be schrieben, mit dem niedereren Druck und das rechte System mit dem höheren Druck be tätigt werden kann.
In gewissen Fällen kann der Auslauf aus dem Kessel C in die Zufuhrseite des mit niedererem Druck arbeitenden Systems nicht erwünscht sein; zum Beispiel, wenn die Differenz in den Arbeitsdrücken zwi- s 'hen den beiden Systemen ungenügend ist, e tn um eine erhebliche Menge Kondenswasser im Kessel C zu verdampfen. In diesem Fall werden beide Abschlussventile 73, 781 ge schlossen und das nach der Rückleitung des mit dem niedereren Druck arbeitenden Sy stems führende Ventil 75 bezw. 751 geöffnet.
Alsdann führt die Exhauströhre 70 vom Kessel C direkt nach der Rückleitung des mit dem niedereren Druck. arbeitenden Sy stems. Die Kondenstöpfe 76, 76' verhindern ein Entweichen von Dampf aus dem Aus laufkessel C und sämtliches Kondenswasser wird durch den Schwimmer-Kondenstopf 67 abgezogen. Im übrigen ist die Funktion die selbe wie oben beschrieben.
Wenn ein Arbeiten beider Ra.diator- systeme mit demselben -Druck gewünscht. wird, werden beide Ventile 58, 581 geöffnet und beide Ventile 64, 64' geschlossen, so dass beide Rückleitungen III, i'111 mit der Ex haustvorrichtung Verbindung erhalten. Bei diesen abnormalen Verhältnissen werden der eine oder beide Schalter 87, 871 nach rechts, nicht aber nach links geschlossen, so dass ein oder beide Differentialkontroller N, N1 un ter Kontrolle des Motors E der Exhaustvor- richtung gesetzt werden.
Unter normalen Verhältnissen wird, wenn der eine Schalter nach rechts geschlossen ist, der andere nach links geschlossen, und während dieser Zeit arbeiten die beiden Radiatorsysteme bei ver schiedenem Druck. Das ganze Heizsystem arbeitet nun in gleicher Weise wie ein ein ziges Heizsystem, obsehan es aus zwei pa rallelen, gleichzeitig arbeitenden Zweigen besteht. Ein Arbeiten der Heizanlage in der zuletzt beschriebenen Weise ist zweck mässig, bis die meiste Luft aus beiden Zweigen des Systems gezogen worden ist.
Im dargestellten Schema sind die Röhren des Röhrensystems der Deutlichkeit wegen auf verschiedenen Höhen dargestellt. In der Praxis sind eine Anzahl derselben auf glei cher Höhe angeordnet.