Verfahren und Einrichtung zur Steuerung von Bewegungen, insbesondere bei der
Bearbeitung von festen Materialien durch spanabhebende Werkzeuge.
Es sind bereits spanabhebende Werkzeug maschinen bekannt, bei welchen die Relativ bewegungen von Werkzeug und Werkstück von einem S (ilüssel aus gesteuert werden.
ITm diese Relativbewegungen zahlenmässig bestimmen zu können, das heisst Werkstücke dimensionsmäRig bearbeiten zu können. wurde von einer festen Messbasis ausgegan- gen, auf welche auch die Werkzeuge einge stellt wurden. Zu dieser Bearbeitung muss- ten auch die die Bewegungen begrenzenden sehlitzförmigen Teile des Sehlüssels in einem bestimmten Verhältnis zur Grosse der auszu fiihrenden Bewegungen stehen. Dieses Ver fahren hatte den Nachteil, dass die Genauig- keit der Bewegungen eine begrenzte war. durch die Abnutzung des Schlüssels sich än- derte, und die Herstellung des Schlüssels komplizierte und verteuerte.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Verfahren zur Steuerung von Be wegungen, bei welchem die Grösse der ge wiinschten Bewegung nicht mehr von der
Grösse oder Gestalt der am Schlüssel befincl lichen Schlitze abhängig ist, sondern sie wird durch ein der Grosse der Bewegung in zah lenmässigen Masseinheiten entsprechend ein gestelltes, auf beliebige Zahlen einstellbares
Kontrollorgan, vorzugsweise ein Zählwerk begrenzt. Zweckmässig wird durch einen mit den Steuervorgang bewirkenden Mitteln ver sehenen Schlüssel die den MaBeinheiten ent sprechende Einstellung des Zählwerkes aus geführt. wobei die Lage dieser Mittel auf dem Schlüssel bestimmten Masszahlen entspricht.
Das Zählwerk besitzt zweckmässig dem verwendeten Masssystem entsprechende Elemente, zum Beispiel beim Dezimalsystern je zehn Elemente für Hunderter, Zehner.
Einer etc. Masseinheiten. Die Anordnung der den Steuervorgang bewirkenden Mittel des Schlüssels erfolgt nach dem gleichen System, zum Beispiel entspricht einer Perforierung des Schlüssels an einer gewissen Lage die Zahl 5 der Zehnereinheit des Zählwerkes etc.
Wenn zum Beispiel durch den Schlüssel eine Verschiebung des Werkzeuges von dem Masse 400 gesteuert werden soll, so hat der Sahlüs- sel eine Perforierung an den Stellen 4 des Hunderterbereiches, 0 des Zehnerbereiches und 0 des Einerbereiches. Der Scliliissel be einflusst nun das Zählwerk so, dass im Hun derterbereich des letzteren bei der Zahl 4 und im Zehnerbereich und Einerbereich je bei 0 je ein Element gestellt wird, das die eingeleitete Bewegung begrenzt, sobald 400 MaBeinheiten durch das Zählwerk festgestellt sind.
In ähnlicher Weise wird jede ge wünschte Bewegung zahlenmässig im Schlüs- sel festgelegt und durch das Zählwerk kon trolliert. Bei diesem Beispiel ist angenom- men, dass das Zählwerk zu Beginn der Ver schiebungsbewegung auf die Zahl 000 gestellt war.
Soll zum Beispiel das Werkzeug daran anschliessend weiter um 80 Masseinhei- ten verschoben werden, so ist es nicht unbedingt nötig, dass das Zählwerk zuerst auf 000 zurückgestellt wird und im Schlüssel das Mass 80 gestellt wird, sondern man lässt das Zählwerk auf der vorher erreichten Zahl 400 stehen und perforiert im Schlüssel die Zahl t8O, Letztere wird nun auf dem Zählwerk eingestellt, und bei der Weiterverschiebung wird bei Erreichung der Quote 480 durch dasZählwerk die Bewegung begrenzt.
Auf diese Weise ist es möglich, jede ge wünschte Bewegung bestimmten Masses im Sehlüssel zahlenmässig niederzulegen und durch das Kontrollorgan zu begrenzen. Eine e Unterteilung des Zählwerkes in Bruchteile der Masseinheiten gestattet grösste Genauig keit zu erreichen und zahlenmässig zu kon- trollieren.
Eine Einrichtung zur-tusführung des Verfahrens nach der Erfindung weist ein auf beliebige Zahlen einstellbares Zählwerk auf, das auf Mittel zum Abstellen einer Bewe- gung einwirkt, wenn die Bewegung die für ihre Grösse eingestellte Zahl des Zählwerkes erreicht hat.
Als Beispiel fiir die Ausführung des : Verfahrens nach vorliegender Erfindung wird nachstehend die Anwendung auf eine Revolverdrehbank beschrieben, welche in den Zeichnungen beispielsweise dargestellt ist. In den Zeichnungen zeigt :
Abb, 1 die Drehbank in Vorderansicht. teilweise abgebrochen ;
Abb. 2 ist eine Rückansicht derselben ;
Abb. 3 ist eine Endansicht auf die Spindelstockseite gesehen ;
Abb. 4 zeigt den von einem Schlüssel be tätigten Steuerapparat in Vorderansicht ;
Abb. 5 ist ein senkrechter Schnitt nach Linie VV in Kbb. 1 ;
Abb. 6 ist ein Schnitt nach Linie VI-I in Abb. 1 ;
Abb. 7 zeigt ein Schema von Steuerungs- kabeln für die Gesamtsteuerung ;
Abb. 8 zeigt ein Kabeldetail ;
Abb. 9 zeigt in Vorderansicht der Spin delstockseite die Anordnung der label :
Abb. 10 zeigt die Kabelanorclnung in Endansicht ;
Abb. 11 bis 16 zeigen den Kasten für die Revolverkopfsteuerung mit den Elementen in verschiedenen Arbeitsstellwgen ;
Abb. 17 ist eine schematische Abwicklung der Steuerwelle filr die Revolversteuerung ;
Abb. 18 zeigt im Grundriss den Spindel stockantrieb mit zugehöriger Steuerwelle ;
Abb. 19 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie XIX-XIX in Abb. ;
Abb. 2 () ist ein senkrechter Schnitt nach Linie XXv in Abb. l 8 ;
Abb. 21 bis 24 zeigen die in Abb. 19 und 20 dargestellten Steuerteile in vershiedenen Arbeitsstellungen :
Abb. 25 zeigt ein Detail im Schnitt : Abb. 26 zeigt den Spindelstockantrieb in Endansicht ;
Abb. 27 und 28 zeigen im senkrechten Schnitt weitere Details der Steuerwelle:
Abb. 9 bis 33 zeigen schematisch und abgewickelt die auf der Spindelstocksteuer utelle sitzenden Kurbelscheiben mit zugehöri- genOrganen ;
Abb. 34 zeigt die Befestigung eines Bow denkabels im Längsschnitt ; Abb. 35 bis 39 sind Langs-bezw.
Quer- schnitte durch eine Rollenkupplung, wie sie bei allen Steuerwellen verwendet wird, in verschiedenen Stellungen ;
Abb. 40 zeigt die Teile einer Rollenkupp- lung perspektivisch ;
Abb. 41 zeigt die Räderanordnung des Vorschubkastens im Schnitt ;
Abb. 42 zeigt die Steuerwelle des Vorschubkastens ;
Abb. 43 ist ein zu Abb. 41 rechtwinklig gelegter Schnitt durch den Vorschubkasten mit den Antrieben ;
Abb. 44 bis 47 zeigen Schnitte bezw.
Ansichten der in beiden Drehrichtungen betätig- baren Rollenkupplung ;
Abb. 48 ist ein Aufriss der Elemente eines Dezimalbereiehes des Zählwerkes ;
Abb. 49 ist eine Draufsicht von Abb. 48 ;
Abb. 50, 51 und 52 zeigen die Zählwerk-
Elemente in drei verschiedenen Stellungen : Abb. 53 bis 55 zeigen Details der Räder finir die Zehnerschaltung ;
Abb. 56 zeigt im Grundriss den Schaltantrieb und Zehnerschaltung der Zählwerk clemente ;
Abb. 57 ist ein Aufriss von Abb. 56 mit len Sehalthebeln ;
Abb. 5, bis 61 zeigen im AufriB bezw.
Seitenansicht Mittel, um di. e Zahlenelemente des Zählwerkes ohne Beeinflussung der Mrerkzer. zu verstellen ; b. 62 zeigt in perspektivischer Ansicht die beiden Steuerwellen eines Zählwerkes mit den darauf befindlichen Kurvenscheiben und mit mit letzteren zusammenwirkenden Elementen :
Abb. 63 zeigt in gröBerem MaBstab die Details zum Ein unfl Kusschalten des Zähl- werkes ;
Abb. 64 bis 65 zeigen Elemente für die Ausschaltung in verschiedenen Arbeitsstellungen ;
Abb. 66 zeigt das Einschaltelement im m Grundriss :
Abb. 67 ist eine Seitenansieht vo Abb. 63 ;
Abb. 68 ist ein Schnitt durch das Zahl- werk ;
Abb. 69 bis 72 zeigen schematisch und in Abwicklung die Kurvenscheiben und di mit letzteren zusammenwirkenden Organe einer Zählwerksteuerwelle ;
Abb. 73 bis 77 zeigen in ähnlicher Weise die gleichen Teile für eine Parallelstellsteuer- welle ;
Abb. 78 ist ein weiterer Schnitt durch das Zählwerk ;
Abb. 79 zeigt im Aufriss die Rollkupp- lungen und Betätigungsorgane derselben der beiden Zählwerksteuerwellen ;
Abb. 80 zeigt im Aufriss den Steuerappa- rat bei entferntem Sehlüssel und Stempel- balken ;
Abb. 81 ist ein senkrechter Schnitt durch den Steuerapparat na, eh Linie a--a in Abb. 80 ;
Abb. 82 ist ein Horizontal durch den Steuerapparat nach Linie b-b in Abb. 81 ;
Abb. 83 ist ein Detail zu Abb. 80 ;
Abb. 84 ist ein Abb. 81 entsprechend senkrechter Sehnitt mit den Elementen in einer andern Arbeitsstellung ;
Abb. 85 zeigt eine weitere Arbeitsstellung von Elementen nach Abb. 84 ;
A. bb. 86 zeigt im senkrechten Schnitt die Elemente fiir den Antrieb des Schlüssels ;
Abb. 87 zeigt ein zu bearbeitendes Drehstück, und
Abb. 88 den für die Bearbeitung des Drehstückes nach Abb. 87 nötigen Schlüssel.
Die in den Abb. 1 bis. 6 dargestellte Drehbank besitzt wie gewöhnlich ein Bett 1 mit den Wangen 2 und 3, längs welchen der Bet Schlitten 4 mittelst der Spindel 5 und Laufmutter 6 verschiebbar ist. Auf dem Bettsehlitten 4 ist der Planschlitten 7 verschiebbar mittelst der in ersterem gelagerten Spindel 8 und Mutter 9 (Abb. 5). Auf dem Planschlitten 7 ist ein drehbarer Revolverkopf 10 mit vier Werkzeugen 11 vorgesehen.
Auf dem Bett l sitzt ferner der Spindelstock 12 und auf den Wangen 2 und 3 ist der Reitstock 13 verschiebbar. Ausserdem befinden sich am I) rehbankbett 1. ein Kontroll- apparat im Kasten 14 zur Steuerung der Langsbewegu. nb, das heisst der Bewegung des Bettschlittens, mit Steuerwelle 15 (Abb. 1) und ein Kontrollapparat im Kasten 16 zur Steuerung der Planbewegung, das heisst der Bewegung des Planschlittens, mit Steuerwelle 1. 7 ;
ferner ist ein Steuerapparat für die Vorschubbewegung von Längs-und Planschlitien im Bettfuss unterhalb des Spindel- *tockes untergebracht, mit der Steuerwelle 18 (Abb. 2 und 3), und darüber gelagert ein Steuerapparat für die Verdrehung des Revolverkopfes 10 mit Steuerwelle 19 (Abb. 2). tTberdies befindet sich am Spindelstockende des Bettes der Kasten 20 (Abb. 3), welcher den vom Schlüssel 21 (Abb. 3 und 4) beein fluBten Hauptsteuerapparat mit Steuerwelle 22' (Abb. 3) enthält.
Im Spindelstoekgehäuse ist eine Steuerwelle 23 (Abb. 3) gelagert, von welcher aus die verschiedenen Geschwin digkeiten der Drehspindel 34 gesteuert werden.
Der Antrieb der vorgenannten Steuerwellen erfolgt vom Hauptantrieb der Dreh ha. nk aus. Der Hauptantrieb ist als Einschei- benantrieb ausgebildet und erfolgt von einem Riemen 25 aus, welcher auf die Antriebsscheibe 26 wirkt (Abb. 1 und 18). Von letzterer aus erfolgt der Antrieb sämtlicher Steuerwellen, und zwar ist mit der Scheibe 26 ein Schraubenrad 27 fest, das mit einem Schraubenrad 28 auf einer vertikalen Welle 29 zusammenarbeitet (Abb. 1 und 3).
Von letzterer aus wird durch das E : egelräderpaa 30, Welle 31 und Kegelräderpaar 32 die Steuerwelle 23 des Spindel stoekes angetrie ben : ferner über Kegelräderpaar 33, horizontale Welle 34 und Kegelräderpaar 35 die Steuerwelle 19 der Revolverkopfverdrehung (Abb. 3 und 14);
über Kegelräderpaar 36, horizontale Welle 37, Kegelräderpaar 38, senkrechte Welle 39, Kegelräderpaar 40 die Steuerwelle 22 des Hauptsteuerapparates (Abb. 3 und 4). Von der horizontalen Welle 37 wird ferner über Kegelräderpaar 41 die vertikale Welle 42 angetrieben und von letzterer n her Kegelräderpaar 43 die Steuerwelle l 5 des ilVontrollapparates für die Längsbewe- gung, und über Kegelräderpaar 44 die Steuer Welle 17 des Kontrollapparates für die Plan bewegung :
ausserdem, wird von cler vertikalen Welle 29 aus über Kegelräderpaar 45, horizontale Welle 46 und Kegelräderpaar 47 die Steuerwelle 18 für die Vorschubbewegung von Längs-und Planschlitten betätigt. Sämt- liche vorerwähnten Steuerwellen laufen mit dem Antrieb ständig.
Um die Drehspindel 24 mit verschiedeneu Geschwindigkeiten antreiben zu können, ist der Spindelstock (Abb. 18,19) auf folgende Weise ausgebildet :
Mit der Antriebsscheibe 26, die lose auf der Vorgelegewelle 48 sitzt, wirkt eine Frik tionskupplung zusammen, deren auf der Welle 48 verschiebbarer, aber nicht relativ zur Welle verdrehbarer Teil 49 durch einen Hebel 50 unter Wirkung einer Feder 51 gegen die Scheibe 26 angepreBt werden kann.
Auf der Vorgelegewelle 48 sind die Stirn- räder 52,53,54 und 55 lose gelagert, welche mit den auf der Drehspindel 24 festgekeilten Stirnrädern 56 bezw. 57, 58. 59 ständig im Eingriff sind. Die Durchmesser der Stirnräder 52 bis 59 sind derart abgestuft, dass vier verschiedene Ibersetzungsverhältnisse, das heisst vier verschiedene Geschwindigkeiten der Drehspindel, erhalten werden.
Zwischen den Stirnrädern 52 und 53, sowie zwischen den Rädern 54 und 55 ist je eine mit der Vorgelegewelle 48 durch Nut und Feder verbundene, verschiebbare Stift-Rupp- lung 60 bezw. 61 vorgesehen. In jeder Kupplung ist eine Anzahl abgefederter, axial gerichteter Stifte 62 nach beiden Seiten der Kupplung vorstehend vorhanden, und die der Kupplung zugewandte Nabenseite jedes Stirnrades 52-55 ist mit einer Anzahl konischer Bohrungen 63 versehen, in welche die Stifte 62 eintreten, wenn die Kupplung gegen das betreffende Rad verschoben wird.
Fiir diese Verschiebung besitzt die Kupplung eine Ringnut 64, in welche eine Rolle 65 (Abb.
19) eines Hebels 66 eingreift. Letzterer ist auf einer horizontalen Welle 67 festgekeilt, an deren anderem Ende ein Hebel 68 fest ist ; die Betätigung der Hebel 68 und dadurch das Einrücken der Kupplung 60 bezw. 61 erfolgt auf später beschriebene Weise von der Steuerwelle 23 aus. Ferner wird von letzterer eine auf der Drehspindel 24 sitzende Bandbremse mit Bremstrommel 69 und Bremsband 70 über Winkelhebel 71 und Stange 72 be tätigt (Abb. 19).
Auf der Drehspindel 24 sitzt noch ein Kettenrad 73, welches mittelst Kette 74 (Abb. 43) und Kettenrad 75 die Vorgelegewelle 76 des Steuernpparates fiir die Vorschubbewegung von Längs-und Planschlitten antreibt, damit letztere in direkter Abhängigkeit von der Geschwindig leit der Drehspindel erfolgt.
Die Steuerwelle des Spindelstockes besteht aus zwei Teilen, dem ständig angetriebenen kurzen Teil 23, auf welchem das Kegelrad 32 fest ist, und dem längeren Teil 23' ; zwischen beiden ist eine Rollensperr- kupplung 77 (Abb. 35 bis 40) eingeschaltet.
Letztere weist einen auf der Welle 23 festen Bund 77'auf, der an seinem Umfang, diametral aneinander gegenüber, mit zwei Aus- sparungen 78 versehen ist, deren jede sich über einen Zentriwinkel von etwas über 90 erstreckt. Der Bund 77'ist eingeschlossen von einem Ring 79, der mit der Welle 23' fest verbunden ist (Abb. 35 5 und 36). Der Ring 79 weist zwei gegenüberliegende Sehlitze 80 auf, in welchen Rollen 81 gelagert sind. Auf dem Ring 79 ist ein weiterer Ring 82 gelagert, der sich gegenüber dem Ring 79 unter der Wirkung von Federn 83 um etwas mehr als den Rollendurchmesser drehen kann.
Die Verschiebungsbewegung der getriebenen Welle 23'wird dadurch begrenzt, daB zwei Klauen 84 des Ringes 79 in Aussparungen des Ringes 82 eingreifen. Der Ring 82 besitzt am m Innenumfang zwei Aussparungen 85, welehe die halben Rollen 81 aufnehmen können.
Ferner steht über den äussern Umfang des Ringes 82 eine Anschlagnase 86 vor, welche auf eine abgefederte Arretierklinke 87 aufschlagen kann. Die Stellung dieser Klinke wird vom Schlüssel aus über den Hauptsteuerapparat auf später beschriebene Weise beeinflusst.
In Abb. 39 ist die Kupplung ausgeschaltet gezeigt, indem durch Aufliegen der Nase
86 auf der Arretierklinke 87 der Ring 82 so relativ zum Ring 79 gehalten wird, dass die Aussparungen 85 sich mit den Schlitzen 80 decken und die Rollen 81 durch den ansteigenden Teil der Aussparungen 78 des rotierenden Bundes 77'in die äusserste Lage gedrückt werden.
Wird die Arretierklinke 87 vom Hauptsteuerapparat aus ausgeschwenkt, so findet unter der Wirkung der Federn 83 eine Re latiwerschiebung des Ringes 82 gezenüber dem Ring 79 in die in Abb. 36 gezeigte Lage statt. Die Rollen 81 wirken nun als Klemmkorper zwischen dem Ring 79 und dem Bund 77', diese Teile und somit die Teile 23 und 23'der Steuerwelle sind miteinander gekuppelt.
Samtliche Steuerwellen besitzen eine gleich ausgebildete Rollensperrkupplung.
Vom Hauptsteuerapparat aus erfolgt durch das Bowdenkabel D (Abb. 39 und 7) ein kurzer StoB auf den Arm 88 der Arretierklinke 87, wodurch dieselbe in die in Abb. 36 gezeigte Lage verschwenkt wird, worauf die Kupplung eingeschaltet wird und sich dreht.
Unter der Wirkung der Feder 89 geht die Arretierklinke 87, nachdem die Nase 86 passiert hat, in ihre in Abb. 39 gezeigte Arretierlage zurück. Wenn die Steuerwelle sich um 360'gedreht hat, trifft die Nase 86 wieder auf die Arretierklinke und die Kupplung wird ausgeschaltet.
Es kann auch mehr als eine Nase 86 auf der Kupplung vorgesehen sein. wenn nur eine e Teilumdrehung erfolgen soll, oder es können auch mehrere Arretierklinken zum gleichen Zwecke vorgesehen sein.
Auf dem Teil 23'der Steuerwelle ist ferner eine Eurvenscheibe 90 angeordnet mit Kurvennut 91 (Abb. 18 und 29). In letztere greift eine Rolle 92 eines Hebels 93 ein, der durch Stange 94 mit dem Hebel 50 die Friktionskupplung 49 automatiseh ein-und ausschaltet.
Zur Verschiebung der Stiftkupplungen 60 bezw. 61 ist je eine Kurvenscheibe 95 vorgesehen. Jede Eurvenscheibe 95 weist zwei Kurvennuten 96 und 97 (Abb. 20,32 und 33) auf, mit welchen Rollen 98 zusammenwirken.
Letztere sitzen auf flachen Einschaltelementen 99, die in Nuten 100 des Hebels 68 eingeIegt und in demselben um Zapfen 101 schwenkbar sind.
In den Fig. 21 bis 24 sind die Einschalt- elemente in verschiedenen Arbeitsstellungen dargestellt. In einem Schlitz jedes Einschalt- elementes 99 ist, ebenfalls um Zapfen 101 drehbar, ein Klinkenhebel 99'vorgesehen, dessen Nase 99"mit einer entsprechenden Nase 100'eines im Einschaltelement längs- verschiebbaren Mitnehmerbolzens 100"zusammenwirkt. Eine Feder 101'ist bestrebt, den Mitnehmerbolzen nach abwärts zu ziehen, während eine Feder 99"'die Nase 99"gegen die Nase 100'presst.
In der-Ruhelage nehmen die Teile die in Fig. 21 gezeigte Stellung ein, der Mitnehmer- bolzen 100"ist am Klinkenhebel 99'aufgehängt, und sein unteres Ende befindet sich ausserhalb des Bereiches einer oszillierenden Wippe 120'. Soll eine bestimmte Geschwindigkeit eingeschaltet werden, das heisst eine bestimmte Stiftkupplung, 60 oder 61, eingerückt werden, so drückt der entsprechende Bowdenzug C, gestossen durch Teile 2 des Stempelbalkens (siehe Abb. 7), auf den zugeordneten Klinkenhebel 99', verdreht denselben in die in Abb.
23 und 24 gezeigte Lage, wobei unter der Wirkung der Feder 101'der Mitnehmerbolzen 100"nach abwärts gedrückt wird, bis sein unteres Ende an der Nase 120"der Wippe 120'aufruht. Bei der kommenden Schwingbewegung, verursacht durch das Weiterdrehen der Steuerwelle 23', dreht die Wippe das Einschaltelement 99 um den Zapfen 101 in die in Abb. 24 gezeigte Lage, wobei die Rolle 98 in die Kurvennut 96 bezw. 97 eintritt und die bereits beschriebene Verschiebung der Stiftkupplung 60 oder 61 bewirkt.
Wird eine andere Geschwindigkeit des Spindelstockes gewünscht, so wird zunächst die eingeschaltete Geschwindigkeit vernichtet, das heisst die Steuerwelle 23'verursacht durch Kurve 116 (siehe Abb. 31) eine Bewegung der Wippe 120'in die in Abb. 22 gezeigte Lage, wobei die wirksamen Einschaltelemente ausgekuppelt und sämt- liche Mitnehmerbolzen 100"hochgedrückt und arretiert werden. Bei einer gewünschten andern Geschwindigkeit bewirkt ein anderes, entsprechendes Bowdenkabel das Fallen des betreffenden Mitnehmerbolzens, und das beschriebene Spiel beginnt von neuem.
Auf dem Teil 23'der Steuerwelle sitzt ferner eine Kurnrenscheibe 115 mit K. urven- nut 116 (Abb. 18,27 und 31), mit welcher eine Rolle 117 an einem Arm 118 eines Winkelhebels zusammenarbeitet. Der andere Arm 119 des Winkelhebels trägt ein Zahnsegment 120, das mit einem Segment 121 auf der Welle 121'der Wippe 120'im Eingriff ist. Während jeder Umdrehung des Wellenteils 23'wird die Wippe 120'um einen Win kelbetrag verschwenkt und so die Mitnehmer- bolzen 100"der Einschaltelemente 99 einund ausgeschaltet.
Eine Nockenscheibe 129 ist auf dem Steuerwellenteil 23'aufgekeilt, welche auf eine Rolle 123 (Abb. 18, 28 und 30) des Winkelhebels 124 einwirkt, der durch die Stange 72 die Bandbremse 69,70 betätigt.
Eine Feder 125 (Abb. 19) legt das Brems- band 70 frei.
Soll von einer eingeschalteten Geschwin digkeit der Drehspindel auf eine andere übergegangen werden, so wird, wie aus dem Diagramm der Kurvenscheiben (Abb. 29 bis 33) ersichtlich ist, infolge der Winkelstel- lung der verschiedenen Kurvenscheiben auf dem Steuerwellenteil 23'zunächst die Frik tionskupplung 49 ausser Eingriff gebracht, darauf die Bandbremse 69,70 betätigt ; dann erfolgt das Ausschalten der Stiftkupplungen 60 und 61 durch die Wirkung der Eurvon- nuten 96,97, und durch die Wippe 120 ; ter- den die Einschaltelemente 99 aus den :
Sur- vennuten 96,97 gehoben und gleichzeitig der eingeschaltete Mitnehmerbolzen 100"ge- sichert. Der der. neuen Geschwindigkeit ent- sprechende Mitnehmerbolzen 100"wird durch das entsprechende Bowdenkabel aus seiner gesicherten Lage gelost, fällt in den Bereich der Wippe 120'und beim weiteren Verdrehen der Steuerwelle 23 wird die durch den Mitnehmerbolzen bestimmte Stiftkupplung 6f oder 61 eingeschaltet ; darauf wird die Frik tionskupplung 49 eingerückt und die Dreh spindel 48 dreht sich mit der gewünschten neuen Geschwindigkeit.
In Abb. 34 ist ein Teil des Bowdenkabels schematisch angedeutet, um die überall gleich durchgeführte Befestigung der Bowdenkabel an Steuerapparat und Steuerwellen zu zeigen. Die Kabelhülle 126 wird durch Stellschrauben 127 in einer Bohrung festgeklemmt und der an beiden Enden mit Hülsen oder Stiften 128 versehene Stossdraht 129 ist frei verschiebbar in der Hiille 126.
Zwischen dem ständig angetriebenen Teil 19 (siehe Abb. 3) der Steuerwelle zur Erzielung der Revolverkopfverdrehung und dem Teil 19' (siehe Abb. 14) der Steuerwelle ist eine Rollenspurkupplung 130 eingeschaltet, welche in ihrem Bau genau der früher beschriebenen und in Abb. 35-40 dargestellten Kupplung entspricht.
Die Drehbewegung des Wellenteils 19', der eine Längs- nut 131 (Abb. 2) besitzt, um den Eingriff der Teile bei Verschiebung des Bettschlittens zu wahren, wird über Kegelraderpaar 132 (Abb. 6), senkrechte Wellen 133, Kegelräderpaar 134, im Bettschlitten gelagert. horizontale Nutenwelle 135, im Planschlitten gelagertes Kegelräderpaar 136, senkrechte Welle 137 und Schnecke 138 und Schneckenrad 139 weiter übertragen. Das Schneckenrad 139 sitzt auf der Revolverkopfwelle 140 (Abb. 1 und 6).
Die-Mittel zur Steuerung der Revolverkopfverdrehung sind in den Abb. 11 bis 17 gezeigt.
Auf dem Steuerwellenteil 19'sitzt ein Stirnrad 141, clas mit einem Stirnrad 142 auf der Nockenwelle 143 kämmt (Abb. 13, 14) und letztere mit 1 : 4 ins Langsame übersetzt dreht. Auf der Nockenwelle 143 sitzen vier um je 90 zueinander versetzte Nocken I44, die in Abwicklung in Abb. 17 gezeigt sind und den um gleiche Winkelbeträge zu einandf r-ersetzt : en vier Werkzeugen des Re- e- volverkopfes entsprechen.
Mit der Nase 145 der Rollenkupplung ] 30 arbeitet eine Arretierklinke 146 zusammen, welche in vorbeschriebener Weise das Ein-und Ausschalten der Kupplung 130 bewerkstelligt. An der Elinke sind drei Arme 147,148 und 149 vorgesehen, von welchen der Arm 147 mit zwei Rasten 150 versehen ist, in die ein federbelasteter Stift 151 zur Sicherung der Arretierklinke in zwei Lagen eingreift. Auf den Arm 148 drückt stol3- weise vom Hauptsteuerapparat aus das label B und der Arm 149 wirkt mit einem Hebel 1. 52 zusammen, auf dessen Drehachse 153 ein Bügel 154 fest ist (Abb. 11 und 16).
Auf einer Welle 155 sitzen vier Winkelhebel] 56, die unter dem Einfluss von Federn 157 stehen und auf welche je ein vom Hauptsteuerapparat kommendes Kabel A einwirkt.
Vier Winkelhebel 158 (Abb. 15) sitzen auf einer Welle 159 und werden durch Federn 160 mit ihrem einen Arm gegen die zuge hörigen Nockenscheiben 144 gepresst. Jedem Winkelhebel 156 bezw. 158 und somit jeder Nocke 144 ist ein Werkzeug des Revolvers zugeordnet.
Soll ein anderes Werkzeug des Revolvers in die Arbeitsstellung gedreht werden, so wird vom Hauptsteuerapparat aus durch das Kabel B die Arretierklinke 146 stossweise verschwenkt in die in Abb. 12 gezeigte Lage. Gleichzeitig wird durch das dem ge wünschten Werkzeug entsprechende Label A der zugehörige Winkelhebel 156 aus der Lage in Abb. 11 in die Lage nach Abb. 12 gebracht. Die Kupplung 130 ist eingeschaltet worden, der Wellenteil 19'wird gedreht und verursacht das Verdrehen der Nockenwelle 143 und des Revolverkopfes, wobei infolge des Übersetzungsverhältnisses zwischen Schnecke 138 und Schneckenrad 139 (Abb. 6) der Revolverkopf 10 sich mit gleicher Geschwindigkeit wie die Welle 143 dreht.
Dabei läuft die dem Werkzeug ent sprechende Nocke 144 auf den entsprechenden Winkelhebel 158 auf und verschwenkt letzteren in die in Abb 13 gezeigte Lage.
Der obere Arm des Winkelhebels 158 drückt auf den entsprechenden Winkelhebel 156 und durch letzteren auf den Bügel 154, wobei der Hebel 152 die Arretierklinke 146 in die in Abb. 13 gezeigte Sperrlage verstellt.
Die Drehung des Steuerwellenteils 19'geht weiter bis die Nase 145 der Kupplung 130 auf 146 a. uftrifft ; in diesem Augenblick ist der entsprechende Hebel 158 von der Nooke abgelaufen und das Werkzeug ist in seiner richtigen Stellung. Wird zum Beispiel das der vierten Nocke entsprechende Werkzeug vom Schlüssel aus iiber das entsprechende Bowdenkabel A angerufen, so machen die Winkelhebel 158, welche den ersten drei Werkzeugen entsprechen, eine leere Schwingbewegung, wenn die betreffenden Nocken auf sie einwirken ; nur derjenige der Winkelhebel 158 wird wirksam und verursacht das Aussehalten der Kupplung 130, dessen zugehöriger Winkelhebel 156 vom Hauptsteuerapparat aus durch das entspreehende Kabel A verstellt wurde.
Der Steuerwellenteil 19'kann somit ein, zwei, drei oder vier Umdrehungen machen, je nachdem das eine oder andere der Werkzeuge des Revolverkopfes in die wirksame Lage verdreht werden soll, bis er durch die Arretierklinke 146 und Kupplung 130 wieder ausgeschaltet wird.
Bei der nach Beendigung der gewünsch- ten Verdrehung des Revolverkopfes zum Ausschalten der Kupplung 130 notigen Verschwenkung des Bügels 154 in Abb. 13 drückt ein Arm des letzteren auf das Bow denkabel S', welches bewirkt, daB über den Hauptsteuerapparat der Schlüssel auf später beschriebene Weise weitergeschaltet wird.
Das Getriebe für die Erzeugung des Vorschubes von Längs-und Planschlitten ist in den Abb. 41-43 dargestellt. Auf der Vor gelegewelle 76 des Steuerapparates für die Vorschubbewegung sitzen die Zahnräder 161 und 162 (Abb. 41) fest, und-fest, aber axial verschiebbar die Stiftkupplung 163. Mit dem Zahnrad 161 kämmt ein Zahnrad 164, das fest auf der Zwischenwelle 165 sitzt, und ein ebenfalls auf letzterer festes Rad 166 kämmt mit dem Rad 162. Ferner sind auf der Zwischenwelle 165 lose die Räder 167 und 168 und fest die Stiftkupplung 169.
Mit dem Rad 167 ist ein auf der 7, wischenwelle 170 festgekeiltes Rad 171 im Eingriff ; ferner ist auf der Welle 170 das Rad 172 fest, das mit einem auf der Welle 173 festen Rad 174'kämmt. Mit den Rädern 168 und 172 ist ein Umkehrrad 174 (Abb. 43) im Eingriff. Auf der Welle 173 sitzen die beiden Kettenräder 175 und 176, von welchen Kettentriebe 177 und 178 nach den Kettenrädern 179 und 180 (Abb. 1 und 43) fiihren.
Durch entsprechendes Einschalten der Stiftkupplungen 163 und 169 können zwei verschiedene Vorschubgesehwindigkeiten in zwei entgegengesetzten Richtungen, das heisst vorwärts und rückwärts, erhalten wer- den.
Zwischen dem ständig angetriebenen Teil 18 und dem Teil 18'der Vorschubsteuerwelle ist eine Rollensperrkupplung 161' (Abb. 42) eingeschaltet, welche durch die Arretierklinke 161"und das Bowdenkabel F vom Hauptsteuerapparat aus beeinfluBt wird.
Das Einschalten der Stiftkupplungen 163,169 erfolgt wahlweise durch gleiche Elemente, wie Kurvenscheiben 162', 163'auf der Steuerwelle 18', Einschaltelemente 1l63"* 164", die vom Hauptsteuerapparat aus durch Bowdenkabel E, G gesteuert werden, Klin- kenhebel, Wippe 164"' (Abb. 43) etc., das heisst durch gleiche Elemente, wie sie für das Einschalten der verschiedenen Ge schwindigkeiten des Spindelstockes vorstehend beschrieben wurden, so daB eine Wiederholung der detaillierten Beschrei- bung der Elemente und ihrer Wirkungsweise als überflüssig betrachtet wird.
Von den Kettenrädern 179 und 180 (Abb.
1 und 43) aus werden die vom Steuerapparat für die Vorschubbewegungen von Längsund Planschlitten eingeschalteten Vorschub- bewegungen durch folgende Elemente auf den Längsschlitten übertragen. Das Ketten- rad 179 sitzt auf einer Welle 181 (Abb. 1), auf deren einem Ende die'in den Abb. 44 bis 47 im Detail dargestellte Doppelrollensperrkupplung 182 sitzt. Das Wellenstück 181' (Abb. 46), auf welchem die eine Hälfte dieser Kupplung sitzt, trägt ein Zahnrad 183, das mit einem auf der Leitspindel 5 festen Zahnrad 184 im Eingriff steht.
Die Betätigung der Kupplung 182 bezw. die Zeitdaner der Spindelbewegung wird von der Steuerwelle 15 (Abb. 1 und 3) bezw. dem im Kasten 14 befindlichen Zählwerk aus auf später beschriebene Weise geregelt.
Für die Übertragung der Vorschubbewegang auf den Planschlitten 7 kommen folgende Organe in Betracht :
Das Kettenrad 180 sitzt auf einer Welle 185, auf welcher wieder eine Doppelrollensperrkupplung 186 (Abb. 1), die der Kupplung 182 in allen Teilen gleich ist, vorgese- hen ist. Auf dem. Wellenstüek 185', das die eine Hälfte der Kupplung 186 trägt, sitzt ein Zahnrad 187, das mit einem Zahnrad 188 im Eingriff ist. Das Zahnrad 188 ist auf der genuteten Welle 189 fest (Abb. 1, 5 und 6), auf welcher das Kegelrad 190, das im Bettschlitten 4 gelagert ist, axial verschiebbar ist.
Vom K. egelrad 190 aus erfolgt der Antrieb des Planschlittens iiber Kegelräder 191,192, 193, Welle 194 und Planspindel 8 (Abb. 5).
Mit der Planspindel 8 wirkt die Mutter 9 des Planschlittens 7 zusammen. Die Betätigung der Kupplung 186 erfolgt von der Steuerwelle 17 des im Kasten 16 befindlichen Planzählwerkes aus.
Die in den Abb. 44 bis 47 detaillierte Doppelrollensperrkupplung sei die Kupplung 182, welche die Wellenstücke 181,181'miteinander verbindet. Die Welle 181 weist einen festen Bund 195 auf, der an seinem Umfang mit vier Aussparungen 196 versehen ist. Der Bund 195 ist umgeben von einem Ring 197, der mit dem Wellenstück 181'fest ist, und zwei einander diametral gegenüber- liegende Schlitze 198 besitzt, in welchen zwei Rollen 199 gelagert sind. Auf dem Ring 197 ist ein mit zwei Reihen zueinander entgegengesetzt gerichteter Schaltzähne 200,201 ver sehener Ring 202 drehbar. Ferner ist am Ring 197 eine Scheibe 203 fest, auf welcher vier Winkelhebel 204 drehbar gelagert sind.
Die einen Arme 204'dieser Winkelhebel werden vermittelst einer Feder 205 gegen Anschläge 206 gepresst, während die andern Arme 204"mit ihren Enden zwischen Nasen 207 des Ringes 202 ragen. Im Ring 202 sind ferner Aussparungen 208 (Abb. 44) vorgesehen, in welche die Rollen 199 eintreten können und sich dann in einer unwirksamen Stellung befinden, wie in Fig. 44 in der obern Hälfte gezeigt.
Werden die Rollen nach innen verdrängt, wie in der untern Hälfte von Abb. 44 gezeigt. so findet eine Kupplung der Teile 195 und 197 und damit der Wellenteile 181 und 181' statt. In dieser Lage befinden sich die Winkelhebel 204 in der in der linken Hälfte der Abb. 45 gezeigten neutralen Stellung. Wird die Drehung des Ringes 202 durch eine der Klinken 209 gehemmt, so laufen der Bund 195 und der Ring 197 noch so viel weiter. bis sich die Rolle 199 über der einen oder andern der Aussparungen 208 (je nach Drehrichtung) befindet. Die Rolle tritt in die Aussparung ein, indem sie von dem ansteigenden Teil der Aussparung 196 verdrängt wird, und es findet eine Entkupplung der Wellenteile 181 und 181'statt.
Durch diese relative Verdrehung von Ring 197 zu Ring 202 findet eine Winkelverdrehung der Hebel 204 aus der in der linken Hälfte der Fig. 45 gezeigten in die in der rechten Hälfte der Abb. 45 gezeigte Lage statt, in welcher zwei einander diametral gegenüberliegende Win kelhebel von den Anschlägen 206 unter Spannung der Federn 205 abgehoben werden. Um die Winkelverdrehung zwischen den Ringen 202 und 197 beim Ausschalten der Kupplung zu begrenzen, und zu verhindern, dal3 ein ungewolltes Wiedereinschalten stattfindet, besitzt der Ring 202 segmentformige Nasen 210, mit welchen, nach Art einer Klauenkupplung, segmentformige Nasen 211 des Ringes 197 zusammenwirken.
In der obern Hälfte von Abb. 47 ist eine der Nasen in ihrer Anschlagstellung bei ausgeschalteter Kupplung gezeigt, während in der untern Hälfte die Nasen sich in der Mittelstellung befinden, die sie bei eingeschalteter Kiipp- limg annehmen.
Das Arretieren des Ringes 202 erfolgt durch das Einfallen der Doppelklinken 209, welche von einem Stab 212 (Abb. 63 und 67) über einen Winkelhebel 213 und Bügel 214 in ihre wirksame Lage geschoben werden. Um die Klinken aus den Sperrzähnen zu heben, ist jede der Klinken 209 mit einer Nase 215 versehen, mit welchen ein dreiarmiger He- bel 216, der um Zapfen 217 drehbar ist, zu sammenwirkt (Ab. 63,66,67). Auf den dritten Arm 216'wirkt eine Stange 218, welche eine Verschwenkung des Hebels 216 und dadurch ein Auslösen der Klinken 209 bewirkt.
Auf der Welle 181'sitzt ein Zahnrad 2. 19 (Abb : 67) fest, welches mit einem Zahnrad 220 (Abb. 57) zusammenarbeitet ; letzteres ist auf der Hülse 221 für das Zähl- werk, beispielsweise das Zählwerk des Längs- vorschubes des Längsschlittens fest. Von dem Zahnrad 220 aus werden die in Abb. 56 schematisch angedeuteten ler, 10er und 100er Zählwalzen auf folgende Art angetrieben : Auf der Hülse 221 sitzt ein Zahnrad 222, das mit einem Zahnrad 223 auf einer Büchse 224 im Eingriff ist. Auf der Büchse 224 sind ferner ein Zehnerübertragungsrad 225 bekannter Konstruktion, das in den Abb. 53 bis 55 detailliert ist, sowie ein Kegelrad 226 fest.
Letzteres kämmt mit einem Kegelrad, 227, das auf der Welle der ler-Zählwerkwalze sitzt. Das kleine Schaltrad 228 der Zehnerübertragung sitzt, auf einer Büchse 229, welche ausserdem ein Stirnrad 230 trägt, das mit einem Stirnrad 2. 31 im Eingriff ist.
Letzteres sitzt auf einer ähnlichen Büchse wie 224, welche wieder ein Zehner-Übertra- gungsgetriebe, sowie ein Kegelrad für den Antrieb der 10er-Zählwerkwalzen trägt.
Ahnliche Übertragungselemente sind zwi- schen der 10er-und der 100er-Zählwalze eingeschaltet, und auch noch bei weiteren Zähl- walzen, falls solehe vorhanden sind. Es mag hier bemerkt werden, dass für andere Masssysteme, welche nicht dem Dezimalsystem angehören, wie zum Beispiel das englische, andere Übertragungen anstatt Zehnerübertragungen ausgeführt werden und die Zählwerkeinheiten eine entsprechend andere Zahl von Elementen aufweisen.
Um ein Nullstellen bezw. Einstellen auf eine gegebene Zahl der einzelnen Zählwerkwalzen zu ermöglichen, müssen die Zahnräderantriebe ausser Eingriff gebracht werden, was durch eine Verschiebung der kleineren Zahnräder 222, 230 etc. erfolgt, indem die Büchsen 221,229 etc. mit der Welle 232 axial verschoben werden. Damit bei dieser Verschiebung die Winkelstellung der Rä- der 230 gewahrt bleibt, sind an den Lagern 233 Führungsnasen 234 fest, welche bei der Verschiebung in je eine Zahnliieke eintreten (Abb. 56).
Jede der Zählwerkwalzen weist für die Stellen 0 bis 9 zehn Kurvennocken 235 auf, welche fest auf der Welle 235'sitzen (Abb.
50 bis 52) und deren erhöhte Teile 236 gleichmässig längs einem Schraubenumgang versetzt sind ; den erhöhten Teilen diametral gegenüber liegen Einbuchtungen 237. Alle Kurvennocken der ler-Walze haben einen kleineren, das heisst spitzeren Nocken (siehe Abb. 52) als die Kurvennocken der andern Walzen (Abb. 50,51). Jeder Kurvennocke ist ein doppelarmiger Schwinghebel 238 zugeordnet der lose auf einer Welle 239 sitzt.
Die beiden Enden des Hebels 238 sind mit Nasen versehen, von welchen die eine, 240, mit der Nocke 236 zusammenarbeitet, wäh- rend die andere, 241, gleichzeitig auf die Einbuchtung 237 wirkt. Dadurch wird eine zwangläufige Schwingbewegung der Hebel 238 beim Drehen der Zählwerkwalzen erzielt.
Im obern Ende jedes Hebels 238 ist ein Mitnehmerhaken 242 angelenkt, der über die Stange 243, welche mit den Armen 244 zusammen einen für alle Mitnehmerhaken gemeinsamen Bügel bildet, eingelegt werden kann. Die Arme 244 sitzen fest auf der Welle 239. Auf letzierer ist ferner ein He- bel 245 (Abb. 48 und 63) fest, an welchem eine Stange 246 angelenkt ist. Am äussern Ende jedes Mitnehmerhakens 242 ist ein Verbindungsstiick 247 angelenkt, mit dessen Schlitz ein Stift eines Hebels 248 zusammenwirkt.
Die Hebel 248 sind auf einer Welle 249 lose drehbar und jeder Hebel ist mit einem Fortsatz 250 versehen, sowie mit einem weiteren Fortsatz 251, an welch letzterem eine Feder 252 angreift, welche bestrebt ist, den Fortsatz 250 von unten gegen einen Winkelhebel 253 zu pressen. Auf der Welle 249 ist ferner ein Bügel mit Stange 254 fest, mittelst welchem sämtliche Hebel 248 gleichzeitig angehoben werden können.
Zu diesem Zweck sitzt aussen auf der Welle 249 ein Hebel 255 (Abb. 48 und 57), an welchem eine Stange 256 angreift. Die Hebel 2. sitzen lose auf der Welle 257, auf welcher Arme 258 fest sind, die einen Schieber 259 tra fen. Zur Verdrehung der Welle 257 ist ein Hebel 260 (Abb. 48, 57) vorgesehen, welcher mit einer Stange 261 zusammenwirkt. Eine Feder 262 wirkt auf den Hebel 253 und hält letzteren in Berührung mit dem untern Ende eines Stiftes 263 eines der Bowdenkabel M, N, 0.
Das Zählwerk für den Längsvorschub des Langsehlittens (das gleiche gilt auch für die Vorschubbewegung des Planschlittens) wird zwangläufig angetrieben. wenn der Leitspindel 5 eine Bewegung erteilt wird. Es besteht ein direkter und zahlenmäBiger Zusammenhang zwischen den Einheiten des Zähl- werkes und der kleinsten Einheit der Vor achubbewegung durch die Leitspindel. Das Zählwerk kontrolliert oder zählt die Anzahl der Einheiten der durch die Leitspindel ver ursachten Vorschubbewegung.
Mit andern Worten, wird eine Vorschubbewegung von einem ganz bestimmten Mass gewünscht, so wird die diesem Mass entsprechende Zahl am Zählwerk eingestellt und das Zählwerk schaltet dann a. utomatisch diese Vorschub- bewegung aus, wenn diese Zahl erreicht ist.
Das Einstellen einer Zahl, bei welcher das Zählwerk die Vorschubbewegung unterbrechen soll, findet vom Hauptsteuermecha- nismus aus statt. Angenommen, es soll die Zahl 143 eingestellt werden, so werden die Bowdenkabel M,. N, 0 (Abb.7und50bis 52) durch den Stempelhalter betätigt, welche den Ziffern 3 des Einer-Zählwerkes, 4 des Zehner-Zählwerkes und 1 des Hunderter Zählwerkes entsprechen.
Wenn das entsprechende Bowdenkabel betätigt wird, so verschwenkt es den Hebel 253, bis der Fortsatz 250 unter Federwirkung 252 von ersterem abgleitet und worauf der Hebel 248 mittelst seines Stiftes im Grunde des Schlitzes des Zwischengliedes 247 aufruht. Gleichzeitig wird die Steuerwelle 264 (Abb. 62) des Längszählwerkes durch Bowdenkabel (H, J) in Tätigkeit gesetzt und durch letztere wird auf später zu beschreibende Weise der Schieber 259 nach abwärts gedrückt, wodurch der Mitnehmerhaken 242, welcher in jedem Zähl- werk der gewünschten Zahl entspricht, in Eingriff mit der Stange 243 des Bügels 244 gehalten wird.
Bei der Drehbewegung der Zählwerkwalzen wird nun durch die Kur vennocken der gewünschten Zahlen eine Schwingbewegung des Biigels 243,244 und dadurch der Welle 239 und der Arme 245 (Abb. 48 und 63) hervorgerufen. Dies hat zur Folge, daB die Stangen 246 und mit denselben die an deren Enden angelenkten Schaltschieber 2, 65 (Abb. 63) hin-und herbewegt beziehungsweise der Hebel 266 mit seiner Nase 267 auf-und abbewegt wird.
Sobald die gewünschte Zahl erreicht ist, so sind die beiden Schieber 265 vorgeschoben und kurz darauf, infolge des spitzeren Nokkens des Einer-Zahlwerkes, bewegt sich die Nase 267 des Hebels 266 nach unten und drückt durch Vermittlung der beiden Schieber auf die früher erwähnte Stange 212 (Abb. 63, 64,65 und 67), wodurch die Rol lenkupplung (Abb. 44 bis 47) ausgeschaltet und die Vorschubbewegung abgestellt wird.
Um das Zählwerk auf Null oder auf eine bestimmte Ausgangszahl zu stellen, ist folgender in den Abb. 58 bis 62 dargestellter Mechanismus vorgesehen.
Jeder Nocke 235 der Zählwalze entsprechend ist ein Schlitz 268 in der Walze vorgesehen, mit welchem die Nase 269 einer Klinke 270 zusammenwirken kann (Abb. 58 bis 60). Sämtliche Schlitze liegen den Zahlenwerten entsprechend auf einer Schraubenlinie. Sämtliche Klinken 270 sitzen lose auf einer Welle 271, auf welcher ein Bügel 272 fest ist. Durch letzteren können alle Klinken 270 gleichzeitig aus den Schlitzen 268 gehoben werden. Jede Klinke besitzt eine Nase 273, welche gegen den Fortsatz 251 des Hebels 248 durch die Feder 274 gedrückt wird.
Wird in vorbeschriebener Weise durch Einstellen einer Zahl eine Verschwenkbewegung des der Zahl entsprechenden Hebels 248 hervorgerufen, so entfernt sich die Nase 951 von der Nase 273 und die Nase 269 der Klinke 270 tritt in den Schlitz 268 (Abb. 59) bei der Rotation der Zählwerkwalze ein. Auf der Welle 271 ist ein Hebel 275 (Abb. 48, 57) fest, welcher an eine Stange 276 angelenkt ist.
Auf der Welle 235'der Zählwerkwalze sitzt eine Schlupfkupplung 277, (Abb. 61), deren äusserer Teil 277'mit einer Verzahnung 278 (Abb. 48 und 61) versehen ist, die mit einer Zahnstange 279 (Abb. 60,61) zu sammenwirkt. Eine Feder 280 presst die beiden Teile 277 und 277'der Schlupfkupplung in Eingriff miteinander und gestattet ein nachgiebiges Übereinandergleiten derselben.
In Abb. 60 ist gezeigt, wie in der Normallage das Zahnrad 278 über einen Teil der Zahnstange 279 setht, welcher keine Zähne besitzt. Mittelst der Zahnstange 279 wird wie später beschrieben, die Welle 235'und damit die Noekenscheibe 235 der Zählwerk- walze soweit verschwenkt, dass die Nasen 269 der Klinken 270 in die Schlitze 268 einfallen können, um eine bestimmte Ausgangsstellung des Zählwerkes zu bewirken.
Von der früher beschriebenen Steuerwelle 15 des Längszählwerkes werden über Ke- gelräderpaare 281 und 282 (Abb. 1, 62 und 63) die weiteren Steuerwellen 264 bezw. 283 angetrieben, und zwar sind wieder in diese beiden Steuerwellen Rollenkupplungen 284.
284'der vorbeschriebenen Art eingeschaltet.
Die Rollenkupplung 284 (Abb. wirkt durch ihren vorspringe tAen Teil 284a mil zwei Rasten 285 und 286 zusammen. Die Rast 285 sitzt auf einem, um den Zapfen 287 drehbar gelagerten zweiarmigen Hebel 288, auf dessen einen Arm ein Bowdenkabel FI, vom Hauptsteuerapparat aus betätigt, stoss- weise einwirkt. Eine Feder 289 ist bestrebt. den Hebel 288 in die in Abb. 62 gezeigte Lage zurückzuführen. Die Rast 286 sitzt auf einem Hebel 290, der auf einer Welle 291 fest ist.
Ferner ist auf letzterer ein Hebel292 fest, auf welchen eine Stange 293 einwirkt, entgegen der Wirkung einer Feder 294. Auf die Stange 293 wirkt ein Hebel 295 (Abb. 6,), der auf einer Welle 296 fest ist. Auf der Welle 296 sitzt der früher beschriebene Winkelhebel 213 (Abb. 67) und bei der früher beschriebenen Sehaltbewegung der Stange 212, welche durch das Verdrehen der Zählwerkwalzen beim Erreichen der eingestellten Zahl stattfindet, erfolgt die Betäti- gung des Winkelhebels 213 und dadurch eine Verdrehung der Welle 296 und über die Teile 290 bis 994 ein Entfernen der Rast 286 aus dem Bereich der lI :
upplungs- nase 284a.
Auf der Steuerwelle 2164 sitzen die Nokkenscheiben 297,299,300 und 301 (Abb. 62).
Mit der Nockenscheibe 297 wirkt ein Hebel 302 zusammen, der auf Welle 303 sitzt, die einen weiteren Hebel 304 trägt, auf dessen Ende die Stange 218 einwirkt. Die Nokkenscheibe 299 wirkt auf den Winkelhebel 305, welcher auf einer Welle 306 lose sitzt.
Der eine Arm des Winkelhebels 305 ist an die Schaltstange 307 angelenkt, welche ihrerseits am untern Ende eines zweiarmigen Hebels 308 angelenkt ist. Letzterer sitzt lose auf einer Welle 309 und die Schaltstange 307 steht unter der Wirkung einer Feder 310', welche den Winkelhebel 305 in Eingriff mit der Nockenscheibe 299 hält. Mit dem obern Ende des Hebels 308 wirkt die Stange 256 (Abb. 57,62) zusammen.
Mit der Nockenscheibe 300 wirkt der untere Arm eines zweiarmigen Hebels 310, der ebenfalls lose auf der Welle 309 sitzt, zusammen und eine Feder 311 presst das un tere Ende des Hebels gegen die Nocken- scheibe 300. Das obere Ende des Hebels 310 wirkt auf die Stange 261 (Abb. 57,6-2).
Mit der Nockenscheibe 301 arbeitet der Winkelhebel'312 zusammen, auf dessen un tein Arm der Stift 313 eines Bowdenzuges I'-vom : Hauptsteuerapparat eingreift.
Auf der Steuerwelle 283 sitzen die Nok kenscheiben 314, 315, 316,317 und 318 (Abb. 62). Mit der Nockenscheibe 314 arbeitet ein Hebel 319 zusammen, der auf einer Welle 320 sitzt, auf welcher der durch Feder 322 belastete Hebel 321 (Abb. 63) fest ist, an dessen oberem Ende die Zahnstange 279 angelenkt ist.
Mit der Nockenscheibe 315 wirkt der Winkelhebel 323 zusammen, welcher lose aus der Welle. 324 sitzt. Am aufwärtsge- richteten Arm des Winkelhebels 323 ist eine Stange 325 angelenkt, welche mit dem untern Arm eines zweiarmigen Hebels 326 verbunden ist, der lose auf der Welle 309 sitzt und auf welchen eine Feder 327 einwirkt. Am obern Ende des Hebels 326 ist die Stange 276 angelenkt (Abb. 57,62).
Mit der Nockenscheibe 316 arbeitet der Winkelhebel 328 zusammen, der ebenfalls lose auf der Welle 324 sitzt, dessen nach aufwärts gerichteter Arm mit der Schalt- stange 307 verbunden ist.
Auf die Nockenscheibe 317 wirkt der eine Arm des Winkelhebels 329, welcher mit seinem andern Arm an die Schaltstange 330 angelenkt ist, die ihrerseits mit dem nach unten ragenden Arm des doppelarmigen Hebels 331 gelenkig verbunden ist. Der Hebel 331 sitzt lose auf der Welle 309 und mit seinem obern Ende wirkt er auf die Welle 232 (Abb. 56, 62). Eine Zugfeder 332 hält den Winkelhebel 329 in Eingriff mit der Nockenscheibe 317.
Die Nockenscheibe 318 wirkt auf den Winkelhebel 333, der ebenfalls auf der Welle 324 sitzt, und auf dessen nach abwärts gerichtetem Arm der Stift ift331des nach dem Hauptsteuerapparat führenden Bowdenzuges T einwirkt.
Es sei nun als Beispiel angenommen, dass eine Verschiebung des Bett-schlittens uin 143 Masseinheiten gewünscht wird. Der Vorschubmechanismus sei bereits eingestellt, um die Yorschubbewegung in der gewünschten Richtung und mit einer der beiden gewünschten möglichen Geschwindigkeiten zu erzeu- gen. Das Zählwerk enthalte irgend eine Zahl einer früheren Einstellung. Nun wird zunächst das Zählwerk auf 0 eingestellt und dies erfolgt auf folgende Weise :
Auf dem später beschriebenen Schlüs- sel des Hauptsteuerapparates sind die Zahlen 000 gelocht, sowie ein weiteres Loch für die Beeinflussung des Bowdenkabels E (Abb. 62).
Die dem Zahlenwert 000 ent-- sprechenden Bowdenkabel M, N, 0 (Abb. 50 bis 52) drücken zufolge des Stempelbalkens in der früher beschriebenen Weise auf die entsprechenden Winkelhebel 253 des Längszählwerkes und verursachen ein Ausklinken der entsprechenden Hebel 248.
Während diesen Vorgängen hat das Bowdenkabel K (Abb. 62,79) die Rast 335, welche auf dem Hebel 336 sitzt und mit der Rollenkupplung 284'zusammenarbeitet, freigegeben und die Steuerwelle 2. 83, 6welche im vorliegenden Falle das Nullstellen besorgt, beginnt sich zu drehen. Dabei wird zunächst die Nockenscheibe 316 wirksam und verstellt über die Glieder 328, 307, 308,256 und 255 den Bügel 254 in die in Abb. 51 gezeichnete Lage. Dadurch werden die der früher eingestellten Zahl entsprechenden Mitneh merhaken 242 aus dem Bügel 243 gehoben und verriegelt.
Bei der Weiterdrehung der Steuerwelle 283 wird der Bügel 254 wieder nach abwärts verschwenkt, und die Hebel 248, welche den Nullzahlen der Zahlwerke der drei Stellen entsprechen, fallen nach abwärts und geben die Nasen 273 der entsprechenden Klinken 270, welch letztere auf dem Bügel 272 aufruhen, frei (Abb. 58).
Bei der weiteren Verdrehung der Steuerwelle 283 wirkt die Nockenscheibe 315 auf den Winkelhebel 323 und verstellt über die Glieder 325, 326,27 & und 275 den Bügel 272. worauf derselbe die Elinken 270 der-Null zahlen freigibt (Abb. 57,58,62) und letztere bereit sind, in die Nullschlitze 268 der Zählwerkwalzen einzufallen.
Gleichzeitig ist, wie aus den Kurvendiagrammen (Abb. 73 bis 77) hervorgeht, die Kurvenscheibe 317 wirksam und letztere verschiebt über den Winkelhebel 329, Schaltstange 330, Hebel 331 die Welle 232, wodurch die Zahnräder 222, 228 und 230 (Abb. 53) auber Eingriff kommen. Die Kurvenscheibe 314 wird nun wirksam und verschiebt über die Elemente 319, 320, 321 die Zahnstangen 279, wodurch eine Drehbewegung der Zählwerkwalze 235' erfolgt, die den Eintritt der Klinken 270 in die Nullschlitze 268 ermöglicht.
Die einfallende o-Klinke 270 verhindert die Drehbewegung der Zählwerkwalze, so daB bei einer weiteren Verschiebung der Zahnstange 279 die Schlupfkupplung 277 zur Wirkung kommt. Die Zahnstange 279 bewegt sich infolge der ablaufenden Bahn der Kurven- scheibe 314 wieder zurück, so dass ihre nicht gezahnte Stelle sich unterhalb des Zahnrades 278 befindet. Bei der weiteren Verdrehung der Welle 283 werden durch die ablaufende Seite der Nocke 317 die Zahnräder 222,228, 230 wieder in Eingriff mit ihren zugehö- rigen Rädern gebracht.
Gleichzeitig ist die auflaufende Seite der Nocke 315 wieder wirksam, der Bügel 272 wird verdreht und hebt sämtliche Klinken, darunter auch die vorher wirksamen Nullklinken von der Walze ab und verriegelt dieselben.
Das Zählwerk ist auf Null gestellt und kann nun von dieser Stellung aus die Mes sung"143"vornehmen. Bevor der vorsprin gende Teil der Kupplung 284'wieder auf die Rast 335 auftrifft, verursacht die Nocke 318 eine Verstellung des Stiftes 334, wodurch das Bowdenkabel T auf den Hauptsteuer- apparat einwirkt und eine Weiterschaltung des Schlittens 337 (Abb. 86) um einen Schritt bewirkt. Nunmehr wird der Schlüssel mit-seinen Lochungen, welche der ge- wünschten Zahl"143"entsprechen, wie spä- ter erläutert, in die Wirkungsstellung ge braeht.
Ausser diesen Losungen wird noch eine Lochung, und zwar für das Bowdenkabel H (Abb. 79,62) wirksam, welche die Rast 285 auslöst und eine Drehung der Rollenkupplung 284 und damit der Steuerwelle 264 gestattet, bis der Vorsprung 284a der Kupplung auf die zweite Rast 286 auftrifft.
Gleichzeitig haben in'der später beschriebenen Weise die den Lochungen für die Zahl "143"entsprechenden Stifte 263 der Bow denkabel M, N, O, die entsprechenden drei Winkelhebel 253 der drei Zählwerkeinheiten verdreht und die Nasen 250 der Hebel 248 sind freigegeben.
Bei der Drehung der Steuerwelle 264 wirkt zunächst die Nocke 29 rnd verursacht über die Element' ) {) , 307. 308, 256 eine Verdrehung des Bügels 25-.)-, wodurch sämtliche Mitnchmerhaken 242 von dem Bügel 243 abgehoben werden und die von der vorherigen Nullstellung des Zählwerkes noch wirksamen Mitnehmerhaken 242 durah die entsprechenden Nasen 250 in der abgehobenen Lage arretiert werden.
Durch den ablaufenden Teil der Kurve 299 wird der Bügel 254 zurüekbewegt, wobei die den eingestellten Zahlen 1, 4, 3 entsprechenden Hebel 248 und Mitnehmerhuken 242 nach abwärts fallen und die freien Enden der entspreehenden Hebel 248 in den Bereich des Sehiebers 259 kommen.
Nunmehr wird die Nocke 300 wirksam, verstellt den Hebel 310, die Stange 261, die Hebel 260, und dadurch wird der Schieber 259 nach abwärts gedrückt in die in Abb. 50 gezeigte Lage, wodurch die den eingestellten Zahlen 1, 4,3 entsprechenden Mitnehmerhaken in Eingriff mit der Stange 243 des Bügels gedrückt werden.
Die Nocke 297 wird nun wirksam und stosst unter Vermittlung der Teile 302-304 die Stange 218, wodurch die früher beschriebene Verdrehung des dreiarmigen Hebels 216, 216' (Abb. 65 und 66) erfolgt und dadurch ein Ausschalten der Klinken 209 der Doppelrollensperrkupplung (Abb. 67). Die Stange 218 geht infolge der steilablaufenden Nocke 297 sofort wieder in ihre Ausgangslage zurück. Kurz darauf trifft die Nase 284a der Kupplung 284 auf den Anschlag 286, wodurch die Steuerwelle 264 arretiert wird.
Durch das Ausschalten der Klinken 209 beginnt der Teil 181'der Vorschubwelle zu laufen, die Leitspindel 5 wird verdreht und gleichzeitig-auch das Zählwerk angetrieben durch die Räder 219,220 (Abb. 67 und 57).
Die Zählwerkwalze der Einereinheiten des Zählwerkes wird kontinuierlich angetrieben, die Walze der Zehnereinheiten durch die Zehnerübertragung, ebenso die Walze der Hundertereinheiten. Sobald die gewünschte Zahl"143"im Zählwerk erscheint, wird auf die früher beschriebene Weise der Stab 212 nach abwärts gedrückt (Abb. 64), wobei durch den Winkelhebel 213 (Abb. 67) die Klinken 209 in die Sperrzähne der Doppelrollensperrkupplung eingreifen ; die Vorschubbewegung der Welle 81'ist beendigt.
Gleichzeitig wird durch Verdrehen der Welle 296 der-Stab 292 nach abwärts gedrückt (Abb. 62 und 63), die Rast 286 wird aus ihrer wirksamen Lage gedreht, und die Steuerwelle 264 macht eine weitere halbe Drehung, bis die Nase 284a auf die weitere Rast 285 auftrifft. Während dieser halben Umdrehung wird durch den ablaufenden Nocken 300 der Schieber 259 wieder angeho- ben und durch den Nocken 301 über den Winkelhebel 312 der Stift 313 des Bowdenkabels V gestoBen, wodurch der Hauptsteuerapparat, durch Verdrehung der Steuerwelle 21 (Abb. 33), für eine weitere schrittweise Bewegung beeinflusst wird.
Das Zählwerk, mit welchem die Vorschubbewegung des Planschlittens kontrolliert wird, besitzt die genau gleichen Elemente wie das vorbeschriebene Zählwerk für die Längsvorschubbewegung, so dass sich eine Beschreibung derselben erübrigt. Im Schema nach Abb. 7 sind seine Teile zum Unterschied von denjenigen des Längszählwerkes mit dem Index, a" ver- sehen. Es wird von den Bowdenkabeln J und L vom Hauptsteuerapparat aus beeinflusst und wirkt durch die Kabel U und W auf den Hauptsteuerapparat nach Beendigung seiner Tätigkeit.
Der Hauptsteuerapparat (Abb. 80 bis 85). der sich in dem Kasten 20 (Abb. 3,4) befindet, besitzt eine Führung 335 für einen verschiebbaren Rahmen 336, in welchen der Schlüssel 21, beispielsweise in Form eines ge lochten Kartonblattes, eingelegt wird. Zur Verschiebung des Rahmens in der senkrechten Führung ist eine Zahnstange 337 (Abb. 86) vorgesehen, mit welcher eine Schaltklinke 338 zusammenwirkt ; 339 ist eine Sperrklinke, welche den Rahmen in der jeweils geschalteten Lage festhält.
Die Klin- ken 338 und 339 stehen unter Einfluss von Federn 340 und 341. Das Vorwärtsschalten des Kartons erfolgt von der Steuerzvelle 22' tAbb 3, 4,84,86) aus. Zu diesem Zweck sitzt auf der Steuerwelel 22'ein Nocken 342, mit welchem ein mit einer Rolle versehener Hebel 343 zusammenwirkt. Letzterer ist auf der Welle 344 fest, auf welcher ein weiterer Hebel 345 festgekeilt ist, der mit seinem freien Ende an einem doppelarmigen Hebel 346 angelenkt ist, welcher an seinem andern Ende die Schaltklinke 338 trägt.
Eule Feder 347 presst die Rolle des Hebels 343 gegen den Nocken 342.
Entsprechend der Anza. hl der Loebungen für die verschiedenen vom Schlüssel gesteuerten Funktionen sind eine Anzahl Taster 348 in Gestalt von dünnen Stäbchen mit einem bill Kopf 349 vorgesehen (Abb. 81,8. und 85). welche in einer festen Führung 350 und in eir. er beweglichen Führung 351 geführt sind.
Auf jedes Tasterstäbehen wirkt eine Federbremse 352, um ein unfreiwilliges Verstellen der Stäbehen zu verhindern. In zwei am Ge häuse 20 festen Fiihrungsstiicken 353 sind die Querhaupte 354 des Tasterbalkens, welcher eine hin-und hergehende Bewegung ausführen kann, geführt. Der Tasterbalken weist einen Schlitz 3515 auf, durch welchen ein fester Anschlagbalken 356 sich erstreckt.
Jedem Tasterstäbchen ist eine Klinke 357 zugeordnet, welche sämtliche um eine Welle 358 frei drehbar sind und unter der Wirkung von Federn 359 stehen. Ferner ist ein gemeinsamer Anschlag 360 ! am beweglichen Tasterbalken fest.
Zum Hin-und Herbewe- gen des Tasterbalkens dient eine auf der Steuerwelle 22'feste Kurvenscheibe 361, welche über Hebel 362, 363, einer Stange 364, Hebel 365 und 366 diese hin-und hergehende Bewegung bei der Drehung der Steuerwelle 22'erzeugt. Eine Feder 367 ist bestrebt, den Tasterbalken nach aussen zu bewegen und dadurch den Hebel 362 an die Kurvenscheibe 361 anzupressen.
In Abb. 81 ist der Tasterbalken in seiner äussersten Lage gezeigt. Wenn er sich nun nach einwärts bewegt, so werden die Tasterstäbehen unter der Wirkung der Bremsfeder 352 mitgenommen und treffen auf den Karton auf. Befindet sich unter einem Stäbehen keine Perforierung im Karton, so ruht sein Ende auf dem Karton auf, wie in Abb. 85 gezeigt, das Stäbchen bleibt in dieser Stellung, und der Tasterbalken bewegt sich weiter, wobei die Klinke 357 am Stäbehen entlanggeleitet.
Trifft das Stäbchen auf eine Perforierung auf, so tritt es mit seinem Ende durch dieselbe hindurch, die Elinke 357 läuft während der Weiterbewegung des Tasterbalkens am Anschlagbalken 356 ab und tritt in die Lage hinter dem Kopf des Tasterstäbchens 348 ein (Abb. 84). Hierbei ruht die Klinke auf dem Anschlag 360 auf, welcher ein Zurückweichen des Stäbehens verhindert.
Bei der weiteren Einwärtsbewegung des Tasterbalkens drückt das innere Ende des Stäbchens 348 auf Ubertragungsstäbchen 368, welche in Führungen 369 des'Kastens 20 geführt sind. Bei der Rückwärtsbewe- gung des Tasterbalkens 354 werden die clin- ken 357 durch den festen Anschlagbalken 356 verschwenkt, wobei die Klinken, welche bei der Einwärtsbewegung auf den Stäbehen, die durch Perforierungen hindurchgetreten sind, aufruhten, eine grössere Drehbewegung ausführen, als die Klinken der andern Stäbchen. Das Zurückdrücken der Stäbehen in die Ausgangslage erfolgt durch den festen Anschlagbalken 356, wenn der Tasterbalken seine äusserste Lage erreicht hat.
Es sind dann sämtliche Stäbehen 348 wieder in der in Abb. 81 gezeigten Ausgangsstellung. Von den Stäbehen 368 wirken sieben Stäbchen auf Bowdenkabel 370 (B, D.
F, R, J.-E, l, Abb. 81,7), welche die Anschlage-fiir-die Steuerwellen-Rollensperr- kupplungen beeinflussen und das Einschalten der Kupplungen bewirken. Es sind dies die Anschläge 146, 87, 161", 285, 335, 285a und 335a, welche die Rollensperrkupplungen der Revolversteuerwelle 19,19', der Spindelst : ocksteuerwelle 23,23', der Vorschubsteuer-- welle 18,18', der beiden Steuerwellen 264, 283 des Längszählwerkes und der beiden Steuerwellen 264a, 283a des Planzählwerkes beeinflussen (Abb. 7).
Diese besonderen sieben Stäbehen wirken mit ihrem innern Ende auf Hebel 371, die lose auf einer Welle 372 sitzen (Abb. 80, 81, 84) und dracken mit Anschlagflächen 373 auf Hebel 374, die lose auf einer Welle 375 sitzen und mit einer Nase 376 versehen sind, welche auf den dem jeweiligen-Bowdenzug 370 zugeordneten Stift 377 drücken. Eine Feder 378 hält die Nasen 376 ausser Eingriff mit dem Stifte . 877. an der im Kasten 20 drehbar gelagerten Welle 379 ist eine Wippe 380 befestigt, wel- che mit den äussern Enden der Hebel 374 zusammenwirkt (Abb. 84).
Auf der Welle 379 sitzt ferner ein Hebel 381, welcher durch eine Stange 382 mit. einem Hebel 383 verbunden ist, der auf einer Welle 384 festgemacht ist. Auf dieser Welle ist ferner ein Hebel 385 fest, dessen Rolle mit einem Nocken 386 auf der Steuerwelle 22'des Hauptsteuerapparates zusammenwirkt. Eine Feder 387 presst den Hebel 385 5 gegen die Ncckenscheibe.
Die in Perforierungen des Schlüssels eingetretenen Taster drücken die Stäbehen 368 nach innen und verursachen eine Schwenk- bewegung der Hebel 371 und 374, so dass die Nase 376 auf den Stift 377 auftrifft ; dadurch tritt das äussere Ende des Hebels 374 in die Bahn der Wippe 380 und wird durch letztere, wenn die Nocke 386 den Hebel 385 verschwenkt, gegen den Stift 377 in die in Abb. 84 gezeigte Lage gedrückt. Dadurch erfolgt das Entfernen des entsprechenden Anschlages der Rollensperrkupplung einer der sieben genannten Steuerwellen, welche dann zu. laufen beginnen.
Sofort nach Pas sieren des Nockens 386 wird die Wippe 380 in ihre in Abb. 81 gezeigte unwirksame Lage zurückgebracht, und der Hebel 374 wird durch die Wirkung der Feder 378 so weit zurückbewegt, bis er an der Anschlagfläche des Hebels 371 anliegt, wodurch die zurückgezogene Rast der Rollensperrkupplung unter Wirkung ibrer Feder wieder in die Arretierlage zurückkehren kann.
Die übrigen Bowdenkabel 388 werden direkt von den Stäbchen 368 beeinflusst, und zwar sind dies die Bowdenkabel A, C, E, G, M, N, 0 (Abb. 7), welche das Anrufen eines der vier Werkzeuge des Revolvers bezw. die Einschaltung der Geschwin digkeiten des Spindelstockes und des Vorschubes, sowie der Zahlen der beiden Zähl- werke verursachen.
Auf der Steuerwelle 22'sitzt eine der bereits beschriebenen Rollensperrkupplungen 389 (Abb. 83), welche einen Anschlag 390 aufweist. Der Anschlag wirkt mit einer doppelarmigen Arretierklinke 391 zusammen, die auf der Welle 392 sitzt, welche einen Knopf 393 (Abb. 80) zum Verdrehen der Welle von Hand aufweist. Der nach unten ragende Arm der Arretierklinke 391 wirkt auf Stifte 394 der Bowdenkabel S, T, U, V, W, welche nach Beendigung der Tä- tigkeiten der Revolverkopf-und der beiden Zählwerksteuerwellen das Weiterschalten des Schlüssels zur Einleitung einer weitern Funktion bewirken, indem durch diese Bowdenkabel die Arretierklinke 391 aus ihrer Sperrstellung gehoben wird.
Ferner ist ein weiterer Anschlaghebel 395 vorgesehen, der durch eine Stange 396 in und ausser Tätigkeitsstellung gebracht werden kann. Wird der Anschlaghebel 395 in die Sperrlage gebracht und von Hand die Arretierklinke 391 aus ihrer Sperrlage entfernt, so wird die Steuerwelle 22'in einer Lage arretiert, in welcher der Tasterbalken 354 sich in seiner äussersten Lage befindet und alle Taster 348 vom Schlüssel abgehoben sind, so dass in dieser Lage ein Auswechseln des Schlüssels 21 stattfinden kann. Der neue Schlüssel wird so eingesetzt, dass seine erste Lochreihe direkt unter den Tastern 348 steht.
Die Arretierklinke 391 wird in ihre wirksame Lage unter der Wirkung der Feder 397 beim Loslassen des Knopfes 393 gebracht, und der Anschlaghebel 395 wird von Hand in seine unwirksame Lage verschwenkt. Die Steuerwelle 22'dreht sich bis die Nase 390 der Rollensperrkupplung auf die Arretierklinke 391 auftrifft. Der Tasterbalken hat sich dadurch nach einwärts bewegt, die entsprechenden Taster sind durch die Perforierungen des Schlüssels hindurch getreten, die Wippe 380 ist stossweise betätigt worden, und dadurch ist der durch die Lochreihe des Schlüssels ausgedriickte Befehl den betreffenden Steuerwellen der Machine mitgeteilt worden.
Nacb Beendigung des Befehls wird durch das entsprechende der Bowdenkabel S, T, U, V, W die Arretierklinke 391 stoB- weise ausgelost, wobei sich die Steuerwelle um eine ganze Umdrehung verdreht, der Tasterbalken geht in seine äusserste Lage zurück und nimmt die Taster 348 mit, die Nocke 342 verursacht ein Weiterschalten des Schlüssels um eine Linie der Perforierungen, der Tasterbalken geht wieder in seine innerste Lage, die iiber den Perforierungen stehenden Taster 348 treten in die neuen Perforierungen ein, die Wippe 380 wird wieder bewegt, und der neue Befehl gelangt wieder an die Steuerwellen. Dieses Spiel wiederholt sich bis keine Perforierungen mehr im Schlüssel sind, worauf die Machine still steht.
In der in Abb. 88 gezeigten Anordnung sind die Perforierungen des Schlüssels in fünf Gruppen unterteilt. Die erste Gruppe umfaBt die vier Bowdenkabel zum Anrufen der vier Werkzeuge, sowie das Bowdenkabel zur Betätigung der Revolverkopfsteuerwelle.
Die zweite Gruppe entlält vier Bowdenkabel für die vier verschiedenen Geschwindigkeiten des Spindelstockes und ein Kabel zur Beeinflussung der Spindelstocksteuerwelle. In der dritten Gruppe befinden sich vier Bowdenkabel für die beiden Vorwärts-und die beiden Rückwärtsgeschwindigkeiten des Vor schubes und das Kabel für die Vorschub- steuerwelle.
In der vierten Gruppe sind die vier Kabel zur Beeinflussung der beiden Stcuerwellen des Längszählwerkes und der beiden Steuerwellen des Planzählwerkes. In der fünften Gruppe befinden sich die Kabel zur Übermittlung der Zahlen in die Zähl- werke, und zwar zehn Kabel für die Einerstellen, zehn Kabel für die Zehnerstellen und zehn Kabel für die Hunderterstellen. Jedes Zahleukabel wird in zwei Stränge aufgelöst, wovon einer nach dem Planzählwerk und der andere nach dem Längszählwerk führt. In Abb. 8 ist diese Auflosung dargestellt.
Darnach ist das Kabel 398 mit einem Stift 399 verbunden, welcher ein Querhaupt 400 trägt, an welchem zwei Stifte 401 und 402 fest sind, die mit den Kabeln 403 bezw. 404 verbunden sind. In Abb. 7 sind die Kabelverbind. ungen und der Karton schematisch dargestellt. Die dicken Kabelstrange enthal- ten die. Kabel für die Werkzeugauswahl, die Geschwindigkeiten des Spindelstockes und des Arorschubes und für clie Zahlen.
Die dün- nen Kabel sind diejenigen, welche die Steuerwellen beeinflussen, und die punktiert eingezeichneten Kabel verursachen die schritt- weise Schaltung des Kartons nach Beendi gung des Arbeitsvorganges, der durch jede . Lochreihe gegeben ist. In Abb. 9,10 sind die Kabelstränge so gezeigt, wie sie an der Masehine verlaufen.
In Abb. 88 ist ein Stück eines Schlüssels, das heisst eines mit Perforierungen versehe nen Kartonblattes gezeigt, und Abb. 87 stellt ein einfaches l) reistück dar, dessen Bearbeitung von dem gezeigten Schlüssel gesteuert wird.
Zunächst werden mittelst Handeinstellung Bett und Planschlitten in eine solche Lage gebracht, dass die Schneidkante eines Stahls mit dem als feste MeBbasis vorgesehenen Fadenkreuz (Abb. 87) zusammenfällt. Für diese Handeinstellung sind die in Abb. 1 gezeigten Ausraekkupplungen 405,406 in der Drehbankspindel 5 bezw. in der Welle 189 für den Planschlittenantrieb vorgesehen, sowie eine Handkurbel 407, welche auf Vier kantenden der Spindel 5 bezw. Welle 189 aufgesetzt werden kann.
Dann wird der Revolverkopf ebenfalls von Hand gedreht vermittelst der Kurbel 408 (Abb. 6), wozu noch eine Ausrückkupplung 409 vorgesehen ist, und nacheinander die Schneidkanten der andern drei Stähle auf das Fadenkreuz eingestellt. Dadurch ist man in der Lage, irgend eines der Werkzeuge anrufen zu können und jedes Werkzeug steht in bezug auf Abstand von der Drehachse und bezüglich der festen Messbasis in der genau gleichen Lage. (Anderseits kann ein anderes Werkstück durch Auswechseln des Schlüssels hergestellt werden, ohne daB eine neue Einstellung der Werkzeuge notig ist, und da der neue Schlüssel wieder zahlenmäBig steuernde Elemente aufweist, wird das neue Werkstück dimensionsmässig bearbeitet).
Nun werden bei dieser Stellung der beiden Schlitten die fiir die Handverstellung ausgelösten Kupplungen wieder eingeschaltet und die beiden Zählwerke durch den Schlüssel auf die Zahl 0 eingestellt. Zu diesem Zwecke weist der Schlüssel in der Gruppe 4 zwei Perforierungen für die Beeinflussung der beiden Steuerwellen 2 : 83 und 283 der beiden Zähl- werke auf und in den Zahlengruppen Perfo- rierungen an den Stellen 0 der Zählwerkseinheiten. Die Koordination der festen Messbasis sind bekannt, sie seien mit a=300 und b=100 bezeichnet. Soll nun bei dem in Abb.
87 dargestellten Drehstiick die schraffierte Fläche abgedreht werden, so wird der Messerstahl Nr. 3 des Revolverkopfes angerufen, indem in der 2. Linie des Schlüssels in der ersten Gruppe eine Perforierung für den Antrieb der Steuerwelle 19 des Revolverkopfes, sowie eine. Perforierung, die dem Werkzeug Nr. 3 entspricht, vvorhanden ist.
In der 3. Linie des Schlüssels ist die Spindelstockgeschwindigkeit Nr. 4 gewählt, indem in der 2. Gruppe eine Perforierung D für den Antrieb der Spindelstock-Steuerwelle und eine weitere"4"für die gewünschte Geschwindigkeit gelocht sind. Ferner ist in der 3. Gruppe F für die Vorschubsteuerwelle und ci., für den Rückwärtsvorschub mit grösserer Geschwindigkeit gelocht und in Gruppe 4 H für die Steuerwelle des Längszählwerkes.
Die soeingeleitete Vorschubbewegung desBettschlittens muss bis zur Schulter des Drehstückes stattfinden, das heisst eine Längsverstellung von b + 350 = 450 MaBeinheiten.
Demzufolge sind in der Zahlengruppe die Locher 4,5 und 0 in der Hunderter-, Zehnerund Finer-Gruppe fiir das Zählwerk gelocht.
In der vierten Linie findet das Einfahren des Planschlittens statt auf den Durchmesser 60, das heiBt von der Nullstellung aus eine Verschiebung um 300-30 = 270 Einheiten.
Es ist in Gruppe 3 gelocht : Ei für Vorschub vorwärts und F für Vorschubsteuerwelle, J in Gruppe 4 für Planzählwerksteuerwelle und in Gruppe 5 die Zahlen 2, 7,0.
In der fünften Linie wird der Stahl zur Spanabnahme längsvorwärts um 143 Masseinheiten bewegt. Es ist dabei gelocht in
Gruppe 2 : I und D für langsame Tourenzahl des Spindelstockes, in Gruppe 3 : E und F für langsamen Vorwärtsvorschub, und in Gruppe 4 : JT für die Längszählwerksteuerwelle und in Gruppe 5 die Zahl 450-143 =
307.
In der sechsten Linie wird mit dem Stahl aus dem Werkstück heransgefahren, zum Beispiel auf die Ausgangsbasis 300. Es ist ge locht in Gruppe 2 : D und 4 für grosse Ge- schwindigkeit, F lmd G1, J und 270 in der dritten, vierten und fünften Gruppe.
In ganz ähnlicher Weise kann die Bearbeitung von jedem beliebigen Werkstück durch den Schlüssel gesteuert werden, da es sich immer um Bewegungen in zwei Richtun- gen handelt. Der Schlüssel wird automatisch schrittweise weiter geschaltet, sobald der in einer Linie gegebene Befehl ausgeführt ist. wie früher beschrieben.
Um die Umrechnung der MaBe auf die
Differenzen von der MeBbasis aus zu vermeiden, könnten die Zählwerke nach Beendigung einer Bewegung immer wieder auf 0 gestellt werden. Wenn man ein zum Beispiel bearbeitete Flächen aufweisendes Werkstück weiter bearbeiten soll, so wird man mit Vorteil nicht die feste MeBbasis als Ausgangsbasis für die dimensionsmäBige Bearbeitung des Werkstückes wählen, sondern die feste Messbasis nur zur Einstellung der Werk- zeuge verwenden.
Als Ausgangsbasis für die Dimensionen wird ein Punkt der bearbeiteten Flachen gewählt, eines der Werkzeuge auf diesen Punkt eingestellt durch Verschieben von Plan-und Bettschlitten von Hand und dann die beiden Zählwerke in diesem Punkt auf Null gestellt. In Abb. 87 würde vor teilhaft die Kante X der Schulter des Durchmessers 40 gewählt. Die Nullstellung in Punkt X ist nicht notwendig, wenn alle Masse sich auf die ursprüngliche Ausgangs- basis beziehen ; dann wird bei d, em auf den Punkt X eingestellten Werkzeug das Längs- zählwerk und das Planzählwerk auf die Koordination des Punktes X eingestellt.
Beim vorbeschriebenen Beispiel wurde der Einfachheit halber angenommen, da. der Schlüssel nur drei Gruppen von Zahlen aufweise, nämliche eine ler-, 10er-und 100er Gruppe, und überdies, daB die Zahlen der ler-Gruppe Millimeter entsprechen, diejenigen der 10er cm und der 100er dm. Bei der praktischen Ausführung wird eine Bearbeitungsmaschine je nach dem Zweck und der zu erreichenden Genauigkeit mit mehr Zahlengruppen und denselben entsprechenden Zählwerkelementen ausgerüstet, wobei die unterste Zahlengruppe dem gewünschten Bruchteil der Massssinheit entspricht, der durch die zu erzielende Genauigkeit bedingt ist.
Der gewünschten Masseinheit werden die Steigung der Drehbankspindel und die Uber- setzungsverhältnisse im Zählwerkantrieb angepasst. Beispielsweise werden bei 20 Zäh- nen auf dem Umfang der Doppelrollensperrkupplung 2 cm Steighöhe der Spindel und einer Zahnradübersetzung von 2 : 1 zwischen Kupplung und ler-Zählwerkantrieb des Längszählwerkes die ler-Zahlen Millimeter b, edeuten.
ZweckmaBigerweise wird in der Ubersetznng zum Antrieb der Planspindel eine Verlangsamung 1 : 2 eingeschaltet, so dass deren Planzählwerk die Durchmesser- zahlen gegeben werden können und die Um rechnung nach Abb. 87 in Radien nicht vorgenommen werden muss. Im Schlüssel erscheinen dementsprechend die Durchmesser Zahlen.
Bisher wurde der Vorgang der dimensionsmässigen Bestimmung der Verschiebung der Werkzeuge mit Hilfe der Zählwerke anhand einer Drehbank beschrieben. Das gleiche Prinzip der Steuerung einer Machine mit Hilf, e von Zählwerken kann bei jeder Werkzeugmaschine und überhaupt bei jeder Machine, wo es sich um Verschiebungs- bewegungen handelt, verwendet werden. Es ist ohne weiteres möglich, auch eine Verschwenkung um einen Ausgangspunkt zu steuern, wobei anstatt der rechtwinkligen Koordinaten Polarkoordinaten in den Zähl- werken erscheinen.
Zur B, egrenzung von Bewegungen können die Zählwerke auch von Hand eingestellt werden, während die Bewegungen selbst bst durch den Schlüssel oder von Hand eventuell durch Herabdrücken der Tasterstäbchen ein- geleitet werden können. Man hat so eine halbautomatische Steu, erung der Maschine, bei welcher das Zählwerk durch Begrenzen der Bewegungen die dimensionsmässige Be arbeitung eines Werkstückes bestimmt.