Verfahren zur Herstellung von Kernen aus magnetischem Material. Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver fahren zur Herstellung von Kernen aus mag netischem Material, und zwar aus fein unter teilten Partikelchen aus magnetischer Le gierung und aus Isoliermaterial; solche Kerne dienen in erster Linie, jedoch nicht ausschliess lich als Magnetkerne von Belastungsspulen für Telephonstromkreise.
Das erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass das Isoliermaterial, welches mit den magnetischen Partikelchen gemischt wird, neben Sauerstoff mindestens ein weiteres Element der fünften oder sechs ten Gruppe des periodischen Systems ent hält, und zwar ein solches, das bei gewöhn licher Temperatur feste, saure Oxyde bildet.
Die so hergestellten Kerne zeichnen sich durch niedrige Verluste und verhältnismässig hohe Permeabilität aus, wodurch es möglich wird, eine gegebene Induktanz mit einem Minimum an aufgewendetem Material zu er reichen; sie zeigen somit in hohem Masse jene elektrischen und magnetischen Eigen schaften, die ihre Verwendung in elektrischen Fernmeldeapparaten, insbesondere in Bela- stungsspulen für Telephonstromkreise, beson ders geeignet erscheinen lassen.
Gemäss einer besondern Ausführungsform des Verfahrens dieser Erfindung kann ein magnetischer Bern aus fein unterteiltem magnetischem Material erhalten werden, dessen Partikelchen durch ein isolierendes Material von einander getrennt gehalten wer den, das durch Verwendung eines festen sau ren Oxyds der erwähnten Art, einer alkalisch reagierenden Substanz und eines weitern, als Füllstoff dienenden Materials in Gegenwart der zu isolierenden Partikelchen selbst her gestellt wird.
Bei der Durchführung des erfindungs gemässen Verfahrens wird als Ausgangsma terial für das genannte magnetische Material vorzugsweise eine unter dem Namen Permalloy bekannte Eisen-Nickel-Legierung verwendet, die auf irgend eine Weise in feine Partikel- chen unterteilt worden ist. Die genannte Le gierung besteht aus Nickel und Eisen, wobei der Nickelgehalt mehr als 25 0,/o des Legie rungsgewichtes ausmacht.
In einer vorzugs weisen Ausführungsform setzt sie sich aus 78'/z % Nickel und 21'/z 0% Eisen zusammen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es in jenen Fällen, in denen möglichst kleine Wirbel stromverluste gewüpscht werden, wichtig ist, dass die Partikelchen klein und vorzugsweise von solcher Grösse sind, dass sie alle leicht durch eine Siebeinrichtung, die als "120 maschiges Sieb" bekannt ist,.
und ein grosser Teil durch ein ,, 200-inaschiges Sieb" hin durchgehen.
Bevor das isolierende Material beigefügt wird, werden die fein unterteilten Panikel chen der Legierung in einem abgeschlossenen Behälter bei einer Temperatur von zirka 750 C bis 980 0 C ausgeglüht, wobei man sehr gute Ergebnisse mit einer Temperatur von 925 0 C erzielte. Hierauf muss die Le gierung, deren Partikelchen beim Ausglühen zusammenbacken, neuerdings fein unterteilt werden, worauf das isolierende Material bei gemengt wird.
In einer Ausführungsform der Erfindung wird das Isoliermaterial für die Legierungs- partikelchen durch Mischen von dessen ge- pulverten Bestandteilen, nämlich einem sau ren Oxyd, einem alkalisch reagierenden Stoff und einem Füllstoff in ungefähr folgenden Verhältnissen erhalten:
51/z Teile sogenannte Chromsäure (CrOs), 5 Teile Talk, 41/z Teile Wasserglas mit 50 % Trockensubstanz, welche ungefähr 1;5 Teile Si0z auf 1 Teil Naz0 enthält.
Diesen Bestandteilen wird genug Wa,-ser beigegeben, um eine ziemlich dünnflüssige Aufschwemmung zu erhalten. Diese Auf schwemmung wird gut gemischt. Hierauf werden die PermalloypartilKelchen hinzugefügt, wobei ihre l1enge durch die gewünschte Per meabilität und den speziellen Verwendungs zweck des fertigen Kernes bestimmt wird.
Die ganze Masse wird hierauf bis zur Trok- kenheit eingekocht und dabei fortwährend gerührt, um das Zusammenbacken zu ver hindern und eine vollständige Umhüllung der einzelnen Legierungspartikelchen zu ge währleisten, wobei sie jedoch nicht soweit ausgetrocknet wird, dass sie dem Chromsäure gehalt zu verdankende Haftfähigkeit ver- nichtet wird. Das getrocknete Material wird hierauf in eine zum Pressen der Kerne oder Ringe geeignete Form gebracht und mit ei nem Druck von ungefähr 14000 Kilogramm per cm gepresst.
Ein hoher Druck beim Formen der Kerne wird deshalb angewendet, weil es sich gezeigt hat, dass eine Erhöhung der Dichte des Kernes, beziehungsweise des Ringes, eine Zunahme der Permeabilität zur Folge hat. Nach diesem Schritt des Herstel lungsprozesses der Kerne werden letztere, ohne dass man sie unnötigerweise der Aussen luft aussetzt, in einen abgeschlossenen Aus- glühofen gebracht, in welchem, wenn dies wünschenswert erscheint, eine schwachredu zierende Atmosphäre vorherrschen kann. In diesem Ausglühofen wird sie mit der sich für das Ausglühen am zweckmässigsten er weisenden Temperatur von ungefähr<B>5000</B> C ausgeglüht und hierauf abgekühlt.
Um die Kerne chemisch widerstandsfähig zu machen und alle löslichen Substanzen, wie zum Bei spiel Chromate, zu beseitigen, kann man sie in Wasser solange auskochen, bis eine durch Kochen eines zerstossenen Prüfringes in Was ser erhaltene Lösung bei einer Prüfung mit Silbernitrat nur noch eine Spur löslicher Chro- mate zeigt. Nach diesem Vorgang werden die gerne oder Ringe bei einer Temperatur von annähernd 100 0 C getrocknet. Einige Prüfringe aus isoliertem Permalloypulver werden in obiger Weise hergestellt und hierauf ihre Permeabilität gemessen.
Sollte diese- zu niedrig ausgefallen sein, so kann man sie dadurch erhöhen, dass man dem isolierten Permalloypulver vor dem Pressvorgang eine bestimmte Menge nicht isolierten Permalloy- pulvers beifügt.
Um einen Kern zu bilden, werden eine Anzahl Ringe, die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellt worden sind, gleich achsig aufgestappelt und darauf die Wick lungen angebracht. Die Zahl der Ringe richtet sich dabei nach den elektrischen Verhältnissen des Fernmeldestromkreises, dem die Induk- tanzvorrichtung beigeordnet wird.
Obschon in der obigen Beschreibung be stimmte Verhältnisse für die Bestandteile Chromsäure, Wasserglas und Talk der Lö sung, mit der die Permalloypartikelchen iso liert werden, angeführt sind, können die ver schiedenen Bestandteile natürlich auch in andern Verhältnissen angewendet werden. Ebenso kann nur Chromsäure allein ange wendet werden, nämlich in Fällen, wo die mechanische Festigkeit des fertigen Kernes eine nur untergeordnete Rolle spielt.
Ferner können unter Erzielung befriedigender Er gebnisse auch andere saure Oxyde oder Säu ren als Chromsäure benützt werden, so zum Bei spiel sogenannte Molybdänsäure (1lloOs), Wol- framsäure (W09), antimonige Säure (Sb20s), arsenige Säure (As20s) und Phosphorsäure (HPOn)
. Das Wasserglas kann durch Alkalien und alkaliartig wirkende Stoffe wie zum Bei spiel Natriumhydroxyd und Natriumaluminat ersetzt werden. An Stelle von Talk kann als Füllstoff beispielsweise Zinkoxyd, Alu miniumoxyd, Bariumoxyd, Zinnoxyd, Man gandioxyd oder Kupferoxyd benützt werden, wobei ebenfalls magnetische Kerne erhalten werden, die vom magnetischen wie vom elek trischen Standpunkte durchaus befriedigen.