Verfahren und Einrichtung zur Beseitigung störender Nebengeräusche bei der optischen Wiedergabe von Tonschrift. Bei der optischen Wiedergabe von Ton phonogrammen, insbesondere von photogra phisch hergestellten Tonfilmen, entstehen durch Unsauberkeiten des aufzeichnungs freien Teils des Tonschriftträgers, also zum Beispiel durch Kratzer, Pünktchen oder Unregelmässigkeiten der photographischen Schicht, sehr leicht Nebengeräusche, die sich zumal an den Stellen geringer Amplituden der Tonaufzeichnung störend bemerkbar machen.
Dieser Nachteil wird gemäss der Erfin dung dadurch beseitigt, dass die von der Ton aufzeichnung nicht ausgenützten durchsich tigen Teile des Tonschriftträgers ganz oder teilweise abgedeckt werden. Die Abdeckung kann entweder bei der Herstellung des Ton phonogrammes, das heisst bei der Aufnahme oder beim Kopieren oder während des Wie dergabevorganges vorgenommen werden, und zwar in einem solchen Masse, dass die Abblen- dung bezw. Abdeckung bis ganz oder nahe zu an die Umhüllende der Tonaufzeichnungs- kurve heranreicht.
Diese Abblendung darf natürlich nicht zu rasch erfolgen, da sonst im Lautsprecher Knackgeräusche o. ä. ent stehen. Bei Tonfilmen erzielt man die Ab deckung beispielsweise dadurch, dass man die vom Tonphonogramm freigelassenen Teil in dem angegebenen Masse mit einer Schwär zung versieht. Auf einer geschwärzten Fläche können die Unsauberkeiten des Phono- grammträgers nicht zur Wirkung kommen. Ist die Amplitude der Tonaufzeichnung = 0, zum. Beispiel bei stummen Szenen, so werden die betreffenden Rollen des Tonfilmes zweckmässig vollständig abgedeckt.
Ist die Aufzeichnung von der Art, dass der Wiedergabefilm von der Tonkurve aus nach der einen Seite hin durchgehend ge schwärzt ist (Schwarz-Weiss-Verfahren), so kann die zusätzliche Schwärzung im einfach sten Falle dadurch erhalten werden, dass man den Positivfilm, hauptsächlich an den Stellen geringer Amplitude, in dem angegebenen Masse mit einer undurchsichtigen Farbe be- steeicht.
Ein, anderes Verfahren besteht darin, dass zunächst auf der geschwärzten Seite des Ne gativfilmes die 8chwärzung bis nahezu 'an die Tonkurvenumhüllende heran nach einer der an sich bekannten Arten entfernt wird, zum Beispiel durch silberlösende Mittel wie Blutlaugensalz-Abwäscher o. ä. Beim Ko pieren entsteht dann ein Positiv, bei dem nur noch die in unmittelbarer Nähe der Be- randungskurve des Tonbildes liegenden Stel len ungeschwärzt sind.
Eine ebensolche Aufzeichnung lässt sich auch dadurch gewinnen, :dass das Positiv, nachdem es dem Negativ ausgesetzt worden ist, noch ein zweites Mal, und zwar in seiner gesamten Breite, kräftig belichtet wird, wo bei durch eine aufgelegte Schablone oder Maske deren Form von dem Verlauf der Um hüllenden der Tonkurve abhängig ist, eine nochmaligeBelichtung derTonkurve selbstver hindert wird. Das zweimalige Belichten des Positives wird bei Tonfilmen zweckmässig in einem einzigen Arbeitsgang vorgenommen.
Die Schablone wird beispielsweise von Hand hergestellt. und zwar so dass auf einem ge wöhnlichen Negativ- oder Positivfilm die Tonkurve innerhalb ihrer Umhüllenden mit einer undurchsichtigen Farbe bestrichen wird.
Wenn man vermeiden will, den Ton schriftträger, zum Beispiel einen Tonfilm, mit einer zusätzlichen Sehwärzung zu ver sehen, kann man auch die Abdeckung der aufzeichnungsfreien Teile nur im Augenblick des Wiedergebens (das heisst des Durchlau- fens des Filmes durch den zu steuernden Lichtstrahl) .vornehmen, zum Beispiel mit- telst einer Hilfsblende, die entweder von Hand bewegt oder selbsttätig durch die Amplituden des Filmes gesteuert wird, bei spielsweise unter Zuhilfenahme einer zweiten aus Lichtquelle,
Lichtzelle und Elektromag- netsystem bestehenden Steueranordnung.
In der Zeichnung ist die Erfindung bei spielsweise näher veranschaulicht: Abb. 1 zeigt einen Abschnitt eines gewöhnlichen Tonfilmes c,<I>d, e, f,</I> dessen Tonschrift in einer Kurve a-b besteht, die die Grenze zwi schen der durchsichtigen und der geschwärz- ten Hälfte des Filmes bildet (Schwarz-Weiss- Verfahren).
Abb. 2 zeigt den gleichen Film mit der zusätzlichen Schwärzung versehen, deren Grenzlinie g-h bis nahe an die Umhüllende der Tonkurve heranreicht. Es ist dann nur noch der schmale Streifen<I>a., b, h,</I> g durch sichtig, so dass die Unsauberkeiten dieses Stückes kaum zur Wirkung kommen.
Die Abb. 3 bis 5 zeigen die Herstellung einer zusätzlichen Schwärzung auf dem Wiedergabe- (Positiv-) Film. Abb. 3 zeigt zu nächst das Negativ, dessen Schwärzung zum grössten Teil durch Abschwächen entfernt wird, so dass das Negativ das in Abb. 4 dar gestellte Aussehen erhält. Beim Kopieren entsteht dann das in Abb. 5 gezeigte Posi tiv, das mit dem in Abb. 2 dargestellten übereinstimmt.
Das zweite Herstellungsverfahren ist in Abb. 6 bis 8 ,dargestellt. Abb. 6 zeigt wieder ein Stück eines gewöhnlichen Negativ- oder Positivfilmes (Schwarz - Weiss - Verfahren) ; Abb. 7 zeigt den daraus hergestellten Scha- blonenfilm s,dessen mittlerer Teil in einer der Umhüllenden der Tonkurve a-b entsprechen den Ausdehnung geschwärzt. ist, zum Beispiel durch Bestreichen mit einer undurchsichti gen Farbe.
Das unter Verwendung dieser Schablone zum zweiten Mal belichtete Posi tiv erhält dann das in Abb. 8 gezeigte Aus sehen. Die Fläche<I>a, b, f,</I> e ist durch die erste Belichtung unter Zugrundelegung des ge wöhnlichen Negatives geschwärzt worden, während die Schwärzung der Flächen<I>c, d, h,</I> g und<I>i,</I> Ic. <I>f,</I> e bei der zweiten Belichtung unter Einschaltung der Schablone s erhalten worden ist.
Abb. 9 und 10 zeigen schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung durch die eine Abdeckung der unbelichteten Teile eines Tonfilmes während der Wiedergabe vorgenommen wird, so dass eine Veränderung des Filmes selbst nicht notwendig ist. Das optische Wiedergabesystem, das im wesent lichen :
aus einer Lichtquelle 1, einem Linsen system und einer Lichtzelle z, an deren Stromkreis der Lautsprecher mittelbar oder unmittelbar angeschlossen ist, besteht, wobei die Lichtsteuerung durch den Tonfilm o er folgt, enthält eine Blende mn, deren beweg licher Teil ra, der an einem Drehpunkt q be festigt ist, durch einen Elektromagneten r gesteuert wird. welcher im Stromkreis einer zweiten Lichtzelle p liegt, die mit dem durch den Film o modulierten Licht einer Hilfs lichtquelle beschickt wird. Zwischen<I>p</I> und<B>)-</B> ist zweckmässig ein Verstärker eingeschaltet.
Die Blende -rn ra ist so beschaffen, dass sie den von der Lichtquelle 1 kommenden Lichtstrahl in der Querrichtung des Filmes mehr oder weniger begrenzt, und zwar in dem Masse, dass sie jeweils den durchsichtigen Teil des Filmes, bis ganz oder nahezu an die Um hüllende der Tonkurve heran, abblendet. Das Mass dieser Abblendung, also der Bewegung des beweglichen Blendenteils n, ist abhängig von der Amplitude des Tonbildes selbst, das den Strom in der Lichtquelle p moduliert.
Um zu erreichen, dass der von dem Elektro magneten r gesteuerte Blendenteil n nur ent sprechend dem Verlauf der Umhüllenden der Tonkurve bewegt wird, und nicht im Rhyth mus der Tonschwingungen selbst, werden zweckmässig im Stromkreise pr ein oder meh rere Drosseln v, gegebenenfalls mit Parallel kondensatoren u., angebracht, die verhindern, dass die Tonschwingungen selbst in den Elek tromagneten gelangen.
Man kann diese Dros seln weglassen, wenn man den aus der Hilfs- lichtqu-lle t tretenden Lichtstrahl an seiner Durchtrittsstt lle durch den Film o so breit macht, dass er ein Mehrfaches einer Zacken breite der tiefsten noch auigezeichneten Tonfrequenz beträgt. Auf diese Weise wirkt stets nur die mittlere Amplitude des Tonbil des auf die Blende mit ein, nicht aber die Zacken einzeln.
Der räumliche Abstand zwi schen optischem Hauptsystem b-z und den Hilfssystemen t-p ist so gewählt, dass die Zeit, in der der Film o diese Strecke zurück legt, gleich ist der Reaktionszeit der Hilfs anordnung (vom Augenblick der Modulie- rung des Lichtstrahls von t bis zur Bewe gung des Blendenteils n.), die im wesentlichen von der Trägheit der Zelle p und der Bem.es- sang der Drosseln v und der Magnetwick- lung von r abhängig ist.
Abb. 10 zeigt eine an sich bekannte Blen- denform für die Blende 7n72, die eine Abblen dung des Filmes in seiner Querrichtung ge stattet. Die beiden wirksamen ganten der Blendenteile bilden einen spitzen Winkel miteinander, wodurch die Breite der Abblen dung ein Vielfaches von der Bewegung des in der Pfeilrichtung bewegbaren Blendenteils rz wird.
Die in der Abb. 9 gezeigte Hilfsanord nung kann auch mit einigen Veränderungen, bei der Aufnahme eines Tonfilmes Verwen dung finden. Es braucht in diesem Falle der Hilfsstromkreis uvr statt mit einer Photo zelle nur mit einem Hilfsmikrophon bezw. einem Mikrophonstromkreise verbunden zu werden.
Die Blende in, n ist dabei so ange ordnet, dass sie den beim Schwa:rz-Weiss-Ver- fahren zu belichtenden Teil des Filmes bis ganz oder nahezu an die Umhüllende der aufgezeichneten Tonkurve heran abdeckt, so dass ein Negativ der in Abb. I gezeigten Form entsteht. Dadurch erübrigt sich bei der Herstellung des Positivfilmes das doppelte Kopieren, sowie die Verwendung von Scha blonen.