Verfahren zur Darstellung eines Nüpenfarbstoffes. Es wurde gefunden, dass man beim Be handeln von Naphthanthrachinon mit was serfreiem Aluminiumchlorid bei Tempera turen unterhalb 210' einen wertvollen vio- lettblauen Farbstoff von ausgezeichneten Echtheitseigenschaften erhält.
Man kann die Verschmelzung des N aphthanthrachinons mit Aluminiumchlorid in Abwesenheit oder Ge genwart von Verdünnungsmitteln, wie zum Beispiel von Phthalsäureanhydrid', vor nehmen, auch kann man andere wasserfreie Metallhalogenide, z. B. Chlornatrium oder Eisenchlorid, zusetzen.
<I>Beispiel 1:</I> 25,8 Teile Naphthanthrachinon werden mit 30 Teilen Aluminiumchloiid innig ver mischt und alsdann mehrere Stunden auf zirka 200' erhitzt. Die Reaktionsmasse wird nach dem Abkühlen mit verdünnter Salz säure aufgenommen. Der dunkelgefärbte Rückstand wird abgesaugt und nach dem Auswaschen und Trocknen zur Entfernung von etwa noch vorhandenem Naphthanthra- chinon mit einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. Benzol oder Eisessig, ausgekocht.
Man kann aus ihm nunmehr den Farbstoff in der Weise isolieren, dass man ihn mit siedendem Trichlorbenzol auszieht. Beim Einengen der tiefblauen Lösung scheidet sich der Farb stoff in kristallinischer Form aus. Nach dem Abfiltrieren, Auswaschen und Trocknen stellt er ein violettschwarzes Pulver von schwachem Metallglanz dar. Er löst sich in alkalischer Hydrosulfitlösung mit kirsch roter Farbe. Aus dieser Lösung wird Baum wolle in roten Tönen angefärbt, die an der Luft in ein Violettblau bis Blau übergehen.
Die Färbungen zeichnen sich durch vorzüg liche Echtheitseigenschaften aus.
Beispiel <I>2:</I> 25,8 Teile Naphthanthrachinon werden mit 15 Teilen Aluminiumchlorid und 15 Tei len: Natriumchlorid innig verrieben. Das Gemisch wird dann in eine etwa <B>190'</B> heisse Schmelze von 65 Teilen Aluminiumchlorid und 95 Teilen Natriumchlorid eingetragen und während mehrerer Stunden auf etwa 200 erhitzt.
Nach dem Erkalten wird die Schmelze in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise von den Salzen und unverändertem Naphthanthrachinon befreit und der nach dem Trocknen in fein verteiltem Zustand mit heisser alkalischer Hydrosulfit- lösung ausgezogen. Hierbei geht der Farb stoff in Form seiner Hydroverbindung mit kirschroter Farbe in Lösung. Von dem Un gelösten wird heiss abfiltriert und das Fil trat mit Luft ausgeblasen.
Durch Behandeln des in blauen Flocken ausgeschiedenen Farb stoffes mit verdünnter Hypochloritlösung kann eine weitere Reinigung erzielt werden. Nach dem Trocknen ist der so erhaltene Farbstoff ein violettschwarzes Pulver von starkem Kupferglanz. Er löst sich in kon zentrierter Schwefelsäure mit olivgrüner bis flaschengrüner Farbe; beim Eingiessen der schwefelsauren Lösung in Wasser scheidet er sich in blauen Flocken wieder ab. In sie dendem Trichlorbenzol löst er sich schwer mit blauer Farbe, in kochendem Benzol ist er spurenweise mit hellblauer Farbe löslich; beide Lösungen zeigen eine sehr starke rote Fluoreszenz.
Aus der kirschroten Küpe des Produktes wird Baumwolle in roten Tönen angefärbt, die an der Luft in ein sehr echtes rotstichi- ges Blau übergehen.
Man kann der Schmelze auch andere Me tallchloride, wie zum Beispiel sublimiertes Eisenchlorid, zusetzen, wodurch bisweilen eine Beschleunigung der Reaktion und Er höhung der Ausbeute eintritt.
<I>Beispiel 3:</I> 40 Gewichtsteile Naphtha.ntlirachinon und 200 Gewichtsteile Plithalsäureanhydrid wer den zweckmässig in einem geschlossenen Kes sel geschmolzen und auf etwa 160 bis 165 Innentemperatur erhitzt. Man trägt 200 Ge wichtsteile Aluminiumchlorid in kurzer Zeit ein und hält die Schmelze etwa anderthalb Stunden auf 165 . Nach dem Erkalten zer setzt man die Masse mit Wasser und kocht sie aus, wobei die Phthalsäure in Lösung geht, die nach bekannten Methoden wieder gewonnen wird.
Der Rückstand wird mit Natriumhydroäulfit und Alkali verküpt und filtriert. Nur eine sehr kleine Menge unver- küpbarer Substanz bleibt zurück. Die Küpe wird ausgeblasen und liefert beim Absaugen ein Gemisch von Farbstoff und unveränder tem Naphthanthrachinon, das getrocknet und gepulvert wird. Man extrahiert die Sub stanz mit Lösungsmitteln, wie Benzol oder Aceton, wobei der Farbstoff als dunkles Pulver zurückbleibt. Er kristallisert aus Nitrobenzol in deutlichen Nadeln.
In kon- zentrierter Schwefelsäure löst er sich oliv grün bis flaschengrün. In Benzol, Toluol etc. ist er nur sehr wenig mit blauer Farbe, aber starker roter Fluoreszenz löslich. Aus roter Küpe wird die Baumwolle dunkelrot ange färbt. Die Färbung geht beim Verhäzigen und Seifen in ein sehr echtes Violettblau über.