Verführen und Vorrichtung zum Beschicken von Zellstoffkochern und ähnlichen Hochern. Bei dein bisher am häufigsten verwendeten Verfahren zur Beschickung' von Zellstoff- hochern werden die Holzsplitter oder das Holz zeug veranlasst, unter dem Einfluss des eigenen Gewichtes in den Kocher herabzufallen, wo bei die Führung des Materials von einem in den Hals des Kochers liinabragenden Rohr oder dergleichen bewirkt wird.
Die dabei wirksame Fallkraft führt an sich einen ge wissen Grad der Packring unter den Zeug stückchen herbei, welche Kraft jedoch lange nicht ausreichend ist; (im irgendwelche grössere Beschickungsmenge einzuführen. Da ferner der herabfallenden Zeugmasse stets aus dem Kocher nach Massgabe des Füllens desselben ent weichende Luft begegnet, die dem Falle ent gegenwirkt, wird die Fallkraft und damit auch die Dichtheit der Packung der Zeugmasse herabgesetzt.
Uin einen höheren Grad von Packung zu erreichen, war man deshalb bisher auf zwei Verfahren angewiesen, von welchen das eine darin besteht, dass die Zeugmasse von Hand aus innerhalb des Kochers nach Massgabe des Füllens desselben zusammengestampft wird.
Diese Arbeit ist für @die Arbeiter, die in den Kocher hinabzusteigen haben, äusserst lästig Lind anstrengend, da die Arbeiter während des Handhabens der schweren Stampfgeräte der infolge der im Kocher herrschenden hohen Wärme aus gesetzt sind.
Die durch den Stampfvorgang bewirkte Steigerung der Dichtheit der Packung entspricht übrigens nicht der schweren Arbeit und dem grossem Zeitverlust, und die Packung wird leicht ungleichförmig oder verschieden dicht in verschiedenen Teilen der Zetigniasse, falls sie nicht mit einer gewissen Genauigkeit ausgeführt wird.
Gemäss dem andern Verfahren wird durch den obern Hals des Kochers ein Apparat ein geführt, welcher bis zur geeigneten Höhe niedergesenkt wird, und welcher aus einem miteinem Elektromotor unmittelbarzusammen- gebauten und von demselben getriebenen Schaufelrad besteht. Wie bereits beschrieben, wird dabei die Zeugmasse veranlasst, in den Kocher frei herabzufallen, trifft aber beim Fall das genannte Schaufelrad und w'trd.von demselben gegen den Umfang des Kochers geschleudert.
Abgesehen von der Schwierig keit, den Apparat iui Kocher unterzubringen, da in den meisten Fällen ein verhältnismüssig geringer Abstand zwischen dem Zeugbehälter und dein Kochereinlass vorhanden ist, erhält das Zeug durch die Umdrehung des Schaufel rades eine Bewegung in mehr oder weniger ausgesprochen wagrechter Richtung, worauf es entweder die Innenwand des Kochers trifft, dabei verzögert wird und herabfällt, oder aber mehr oder weniger kurvenförmige Bahnen be schreibt, nachdem es von dein Schaufelrad getroffen wird, bis es herabfällt.
In beiden Fällen wird die Packung der Zeugniasse wenig wirksam und verschieden dicht.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist, die genannten Übelstände zu beseitigen, und ferner eineu Packungsgrad, das heisst eine Be schickungsmenge und eine Gleichförmigkeit in verschiedenen Teilen der Zeugmasse zu er reichen, welche das bisher erreichbare Mass erheblich übersteigt, ohne dennoch beim Füllen eine längere oder nennenswert längere Zeit in Anspruch zu nehmen.
Das Verfahren gemäss der Erfindung kenn zeichnet sich in der Hauptsache dadurch, dass die Beschickungsmasse in den Kocher unter der Einwirkung mindestens eines Luftstromes hineingetrieben wird, wobei gleichzeitig im Kocher eine Luftverdünnung herbeigeführt wird. Das Verfahren wird zweckmässig derart ausgeführt, dass die Luft, nachdem sie die Beschickungsmasse in den Kocher mitgenoin- inen hat, von demselben in solcher Weise ab geleitet wird, dass die entweichende Luft nicht der eingelassenen, die Beschicli:ungsmasse mit nehmenden Luft entgegenwirkt.
Der in dieser Weise zu erzielende Be schickungsgrad übersteigt bei weitem auch den durch die Anwendung der einleitend ge nannten Verfahren erreichbaren Beschickungs grad. Genaue Messungen, die an einer Folge von Probebeschickungen ausgeführt worden sind, haben gezeigt, dass mit dein vorliegenden Verfahren in den Kocher wenigstens eine uni etwa 15 /o grössere Beschickungsmenge ein geführt werden kann, als bisher unter Ver wendung der oben erwähnten Verfahren inög- lieh war.
Dies kann offenbar damit erklärt werden, dass das von dein Luftstrom initge- noniinene Zeug in den Kocher mit grosser Geschwindigkeit gepresst oder gestürzt wird.
Schon dadurch entsteht ein dichtes Zusammen packen oder Zusammentreiben der Zeugteil- chen ; aber ferner wirkt der in den Kocher eingepresste Luftstrom auch derart mit, dass die Zeugteilchen, welche in der Regel scheiben förmig sind, von dein Luftstrom aufgefangen werden und während des Falles in der Haupt sache eine solche Lage einnehmen, dass sie die Luft schneiden;
in verschiedenen Stellungen niedergeschlagen und von den folgenden Zeug teilchen getroffen werden, welche teils durch ihr Gewicht uni ihre Geschwindigkeit die früheren, mehr oder weniger hochkantig stehenden Zeugteilchen umwerfen, und teils eine zusaminenpaekende Stosswirkung aus üben.
Bei der Beobachtung des Beschickungs- verlaufes in mit Schauöffnungen versehenen Behältern ist zur Genüge festgestellt worden, dass die Zeugteilchen sieh in dieser Weise packen.
Der erforderliche Luftstrom kann natürlich mit einem Druck- oder Saugventilator oder mit einem Kompressor oder auf andere ähn liche Weise erzeugt werden. Nachdem die Luft unter Mitnehmen der Beschickungsmasse in den Kocher hineingepresst worden ist, kann sie gegebenenfalls durch einen an dein Kocher selbst vorgesehenen Auslass abgeleitet werden, welchen man zweckmässig so anordnen wird, dass die entweichende Luft der einströmenden nicht entgegenwirken kann.
Zweckmüssiger ist es jedoch, einen geschlossenen, ununterbrochen fortlaufenden Luftstrom in solcher Weise zu erzeugen, dass, nachdem die beispielsweise von einem Druckventilator ausgehende Luft in den Kocher gelangt ist und das Zeug mitgenommen hat, dieselbe nach dem Ventilator zurück geleitet wird, um aufs neue in den Kocher hineingetrieben zu werden und so weiter.
Ausser dein Vorteil. dass der Kocher dabei nicht mit einem besonderen Luftauslass ver sehen zu sein braucht, wird auch die Ab kühlung des Kochers vermieden, indem die kreisende Luft während des ganzen Be- schickuegsvorganges annähernd dieselbe Tem peratur wie im Innern des Kochers beibehält.
Ne beiliegende Zeichnung zeigt ein Aus führungsbeispiel einer zur Ausführung des Verfahrens geeigneten Vorrichtung, bei wel chem ein in der eben genannten Weise krei- ender .Luftstrom benutzt wird.
Fig. 1 ist ein senkrechter Durchschnitt der in Arbeitslage über einem Kocher ange brachten Vorrichtung; Fig. 2 und 3 zeigen wagrechte Schnitte nach der Linie A-A, beziehungsweise B- B in Fig. l; Fig. 4 und 5 zeigen Teile der Vorrichtung in Draufsicht.
1 ist der Kocher, über welchem ein Be hältertrichter 2 fest angebracht sein kann, in welchem das Zeug beschickungsbereit liegen kann, und dabei von der Klappe 12 zurück gehalten wird. Die zur Ausführung des Ver fahrens bestimmte Vorrichtung ist in dem Zwischenraum zwischen dem Kocher 1 und dein Trichter 2 untergebracht und wird am besten von einem geeigneten (in der Zeichnung nicht gezeigten) Transportmechanismus ge tragen, mittelst dessen die Vorrichtung, wenn das Beschicken stattfinden soll,
in jenen Zwischenraum vorgeschoben und nach der Beschickung wieder zur Seite des Kochers zurückgeschoben werden kann. Die Vor- richtung besitzt ein zylindrisches Gehäuse, welches mit einem Einlassstutzen 3 und einem Auslassstutzen 4 für die Luft versehen ist, welche Stutzen durch eine geschlossene (nicht gezeigte) Leitung mit einer geeigneten Ven- tilatoreinrichtung verbunden sind.
Der Ein lassstutzen 3 steht mit einem Ejektor in Ver bindung, der aus den Rohren 5 und 6 besteht, deren ersteres an den Trichter 2 dicht ange schlossen ist, worin die Vorrichtung sich in der Arbeitslage befindet.
An die untere Kante des Rohres 6 schliesst sich ein Rohr. 7 an, welches hier aus Tuch besteht; aber auch aus Blech, Leder usw. be stehen könnte. Dieses Rohr 7 ist hier in seiner Länge unveränderlich, könnte aber auch der art eingerichtet sein, dass es verlängert oder verkürzt werden kann. Das Rohr 7, das in den Hals des Kochers herabragt, dient als Führungsorgan für den Holzzeug- und Luft strom. Es lässt sich, indem es aus einem bieg samen Stoff besteht, in Längsrichtung zu sammenfalten, so dass -es möglich ist, den ganzen Apparat zur Seite des Kochers zu führen, auch wenn. der Abstand von dem Zeug behälter zu dem Kocher sehr knapp ist.
Um in dieser Weise zusammengefaltet werden zu können,- ist das Rohr 7 seiner ganzen Länge nach an einer Anzahl Ringe 8 befestigt, welche von Kabeln 9 (Seilen, Drähten, .Drahtkabeln usw.) getragen werden, die von Kabeltrommeln 10 herabhängen. Die Kabeltrommeln 10 sind mittelst eines in Fig. 4 gezeigten Getriebes gleichzeitig drehbar, zwecks Auf- und Ab wicklung der Kabel. Der Lufteinlassstutzen 4 steht mit dem ausserhalb des Rohres 7 be findlichen Raum in Verbindung, welcher so wohl gegen das Innere des Rohres, als auch gegen den oberhalb des Rohres befindlicben Ejektor abgeschlossen ist.
Unter dem untern Ende des Rohres 7 ist an den Kabeln 9 ein kegelförmiger Verteiler 11 aufgehängt, welcher den grössere Teil der Zeugmasse hinaus gegen den Umfang des Kochers fortschleudern soll und gleichzeitig derart ausgebildet ist, dass er einen Teil des Zeuges in Richtung der senk rechten Achse des Kochers, beziehungsweise rings um dieselbe herum durchgehen lässt. Zn diesem Zwecke besteht der Verteiler aus unter einander gleichachsigen Kreisringen., die derart angeordnet sind, dass sie zwischen sich ge eignete Zwischenräume freilassen, um einen geringen Teil des Zeugs durchzulassen, wäh rend der überwiegend grössere Teil desselben näher dem Umfang des Kochers an demselben gleichmässig verteilt wird.
Die Verteilung des Zeuges im. Kocher könnte auch mittelst eines oder mehrerer drehbarer Flügel oder Schaufeln bewirkt werden, welche am untern Ende des Rohres 7 an Stelle des kegelförmigen Ver teilers 11 angeordnet sind. Das Rohr 7 wäre im letzteren Falle zweckmässig aus Blech aus geführt, und die Flügel oder Schaufeln würden unter dem r'influss der durch das Rohr 7 niedergepressten Luft in Umdrehung versetzt werden.
In dem Gehäuseringraum, an den sich der Lufteinlassstutzen 3 arischliefät, sowie im Gehäuseringraum, an den sich der Luftauslass- stutzen 4 anschliesst, sind Ringschieber 14 (Fig. 2), beziehungsweise 15 Tig.3) angebracht, welche zweckmässig aus zueinander drehbaren, durchlochten Wänden bestehen, durch deren Drehung eine Regelung der Luft.
derart be wirkt werden kann, dass die durch den Ein lassstutzen 3 ankommende Luft ringsherum über den Ejektor gleichmässig verteilt und die durch den Auslassstutzen 4 abzusaugende Luft durch die Saugwirkung ringsherum irr dem Raunie ausserhalb des Rohres 7 gleich mässig beeinflusst wird.
Die beschriebene Vorrichtung wirkt in der fulgendenWeise: Nachdem sie iudenZwischen- rauin zwischen dem Kocher 1 und dem Trichter 2 vorgeschoben worden ist, wird das Rohr 7, das noch zusammengefaltet ist, der Länge nach entfaltet, so dass es in den Kocher herab hängt. Zu dieseln Zwecke werden einfach die Kabel 9 von ihren Trommeln abgewickelt. Die mit den Ein- und Auslassstutzen 3 be ziehungsweise 4 verbundene Ventilatoreinrieh- tung wird in Gang gesetzt und die Klappe 12 des Trichters 2 wird geöffnet.
Das Zeug, das von denn Trichter 2 in das Ejektorrohr 5 her abfällt, wird dann von der durch den Zwischen raum zwischen den Rohren 5 und G hindurch- striimenden Luft kräftig mitgerissen und durch das Rohr 7 mit entsprechend grosser Ge schwindigkeit in den Kocher hinabgeführt, wo es sich iri bereits angegebener Weise packt.
Nachdem die Luft diese Arbeit ausgeführt hat, striinit dieselbe unter dem Einfluss der Saugwirkung der Ventilatoreinrichtung durch den Auslassstutzen 4 nach derselben zurück, um von diesem aufs neue in den Kocher hin- eingedrückt zu werden und auf diese Weise ununterbrochen den Kreislauf solange fortzu setzen, als die Beschickung fortdauert.
Gegen das Ende des Füllens kann das Rohr 7 em- porgefaltet werden, je nachdem die Oberfläche der Beschickung steigt, wodurch auch im obern Teil des Kochers ein kräftiges Packen erzielt wird.
Hinsichtlich der baulichen Ausführung ist natürlich die Vorrichtung gemäss der Erfindung nicht auf das dargestellte Beispiel beschränkt. So zum Beispiel könnte das Einführungsrohr <B>7</B> aus teleskopisch ineinandersteckenden Blech oder andern Schiebestocken bestellen. Der zur Aufnahme der Beschickungsmasse dienende Fülltrichter 2 könnte auch durch ein andere, gleichwertiges Füllorgan ersetzt werden, das zur unmittelbaren Speisung des Ejektorrohres 5 dient.
Der Ejektor kann natürlich an und für sich in beliebig anderer, von der Zeichnung abweichender Weise ausgeführt werden.