Einrichtung zum Entschlichten von Textilstoffen mittelst Diastasen. Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Schnellentschlichten von Textilstoffen mittelst Diastasen, bei welcher, um die Wir kung der diastasischen Entschlichtungsmittel (z. B. 112alzdiastase, Pancreatin usw. bezw. der im Handel bekannten Diastafor-, Rapidase-, Fermasol- usw.
Präparate) zu steigern und quantitativ voll auszunutzen, ausserhalb der zur Aufnahme des Diastasebades dienenden Imprägniervorrichtung eine Heizvorrichtung vorgesehen ist, in welcher der mit Diastase imprägnierte Textilstoff einer plötzlichen star ken Erhitzung unterworfen werden soll. Diese Heizvorrichtung kann in einer geschlossenen, beheizbaren Kammer mit Mitteln zum raschen Hindurchleiten des mit der Entschlichtungs- lösung imprägnierten Textilstoffes oder in geheizten Flächen, über die der Stoff rasch geleitet wird, oder in einer sonstigen zweck dienlichen Vorrichtung bestehen.
Man wird bei der Heizvorrichtung zweckmässig darauf Bedaeht zu nehmen haben, dass in ihr die aktiven Bestandteile des Entschlichtungs- mittels nicht zerstreut werden, weshalb es vorteilhaft ist, als Heizvorrichtung eine be heizte, mit einem die Diastase nicht lösenden Mittel, zum Beispiel Luft; erfüllte Kammer zii verwenden. .
Die Heizvorrichtung ist vorteilhaft derart beschaffen, dass die Temperatur in derselben während des Durchganges des Textilstoffes auf<B>90-1000</B> C. .gehalten wird, wobei vor teilhaft die Durchlaufgeschwindigkeit des Textilstoffes derart geregelt wird, dass jedes Teilstück der Stoffbahn nur kurze Zeit, etwa eine Minute, in der Heizvorrichtung verbleibt. Die Beheizung der Vorriehtung kann beliebig erfolgen, etwa durch Einspritzen von erhitzter Luft oder mittelst Dampf- oder Heissluft heizschlangen.
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegen standes.
a ist eine Vorrichtung, um den Textil stoff b, dessen Bewegungsrichtung durch Pfeile angedeutet ist, mit einer Lösung eines diastasischen Entschlichtungsmittels zu im prägnieren, und c ist eine geschlossene Reiz- kamrner. Durch den Eintritt in diese, etwa durch eingespritzte heisse Luft beheizte Heiz kammer wird die imprägnierte Gewebebahn b einer plötzlichen starken Erhitzung von zweck mässig 90-100" C. ausgesetzt. In dieser Kammer ist das Gewebe über Leitwalzen d geführt.
An die Heizkammer c schliesst sich hier eine Waschvorrichtung f an, in welcher der Textilstoff mit .kochendem Wasser zur Entfernung der Reaktionsprodukte gewaschen werden kann.
In dieser Einrichtung kann das Ent- schlichten von Textilstoffen in einem fort laufenden Arbeitsgange bewerkstelligt werden, ndein der eventuell vorher benetzte und aus gepresste Textilstoff nacheinander in der Im prägniervorrichtung a kurze Zeit mit der Entschlichtungslösung getränkt, dann kurz durch die Heizkammer c (zur plötzlichen Er hitzung) geleitet und schliesslich rasch durch das kochende Waschbad in der Vorrichtung f hindurchgeführt wird.
Die Entschhchtungslösung in der Impräg niervorrichtung a kann auf einem geringen Volumen erhälten werden und die Temperatur der Umgebung aufweisen, um so bei bester Ausnutzung der geringsten Mengen jeden Verlust an aktiven Bestandteilen durch Er hitzen des Entschlichtungsbades usw. aus zuschliessen. Da hier eine einfache Impräg nierung des Textilstoffes vor sich geht, kann das Imprägnierbad in höchst einfacher Weise auf einem gleichmässigen Konzentrationsgrad erhalten werden.
Die plötzliche Erhitzung, welcher man den mit der Entschlichtungslösung impräg nierten Textilstoff unterwirft, bringt die Le- benskraft der wirksamen Organismen im Ent- sehlichtungsmittel zur vollen Auswirkung, indem eine gesteigerte Einwirkung auf die Stärkeprodukte stattfindet und dadurch eine viel vollkommenere Entschlichtung vor der Zerstörung der aktiven Bestandteile, erzielt wird.
Die zerstörende Wirkung bleibt dabei auf die den Textil.toff tränkende Lösung be schränkt, deren Konzentration der Schlichte entsprechend eingestellt wird; so dar keine Verluste an wirksamen Bestandteilen vor deren Ausnutzung zum Entschlichten zu be fürchten sind, wie dies beim Erhitzen der ganzen Diastasebäder bisher stets der Fall war. Die Einrichtung bietet somit durch die erhöhte Wirksamkeit und die bestmögliche Ausnutzung der aktiven Stoffe in teehnischer und wirtschaftlicher Beziehung hervorragende Vorteile.