Feuerungseinsatz für Herde, Öfen und dergleichen. Die Versuche, Feuerungsanlagen, nament lich Herde, Ofen und dergleichen, so aus zubilden bezw. einzurichten, dass diese eine wirkliche ökonomische Verbrennung des Heizmaterials gewährleisten, reichen bereits viele uhrzehnte zurück.
Es ist jedoch bis lang nicht gelungen, irgend eine Änderung der normalen Herd- und Ofenanlagen durch zuführen, welche den Wärmeverlust durch die durch den Schornstein abziehenden, unvoll kommen ausgenützten Gase verhindert, worauf es in der Hauptsache bei Feuerungsanlagen ankommt. Man hat sich bisher zwecks Ver besserung des Wirkungsgrades solcher An lagen immer in den alten, bekannten Bahnen bewegt, indem man Änderungen in der Lage und dem Querschnitt der Züge, Rostspalten, Druck-bezw. Zugverhältnissen usw. vornahm.
Insbesondere bei Herdanlagen war man in der Wahl solcher Verbesserungen sehr be schränkt, da man mit bestimmten Raumver hältnissen und einfacher Handhabung rech nen musste und daher zum Beispiel künst lichen Zug, verstellbaren Rost usw. nicht vorsehen konnte.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Einsatz für alle Art von Herden, Üfen usw., durch welchen zusätzliche Verbren nungsluft dem Feuerungsraum hinten am Rost zugeführt wird. Die Kennzeichen der Erfindung bestehen darin, dass der am hin- tern Ende des Rostes angebrachte Einsatz mit Kanälen versehen ist, deren Anfang sich im Aschenraum befindet und die über dem Rost ausmünden.
In der Zeichnung ist die Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen zur Darstellung gebracht.
Fig. 1 zeigt in Vorderansicht einen Ein satz für Zimmer-, Küchen-, Waschküchen- usw. Feuerungen; Fig. 2 ist eine Draufsicht zu Fig. 1; .
Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 4; Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 3; Fig. 5 zeigt schaubildlich die Einrichtung eines mit dem Einsatz ausgestatteten Kü chenherdes; Fig. 6 veranschaulicht in einem senkrech ten Querschnitt einen Feuerungseinsatz für Backöfen;
Fi-. 7 ist ein Schnitt nach der Linie E-h' der Fig. G; Fig. 8 stellt den Träger für die Kanal elemente schaubildlich dar.
Der in den Fig. 1 bis 5 dargest?llte Feuerungseinsatz besteht aus einem Körper, der eine Anzahl Kanäle aufweist, welche, zvie aus Fig. 5 ersichtlich, einerseits in den Aschenraum und anderseits über den Rost münden. Zweckmässig wird der Einsatz aus zwei Teilen angefertigt, dem eigentlichen Körper a und dem Deckel<I>b,</I> welche die Kanäle c, d aufweisen, beziehungsweise zwi schen sich bilden.
Im allgemeinen wird man bei normalen Herden und Öfen mit drei Ka nälen c auskommen, die gegen die Rostober fläche eine Mündung in Form eines wa* rechten, flachen Rechteckes aufweisen, da mit die Zusatzluft wie ein flaches Band über den Rost gleichmässig verteilt dahinstreicht. Man kann selbstredend mehr oder weniger Kanäle c, d vorsehen und auch andere obere Mündungen derselben, wenn zum Beispiel mit einer verhältnismässig hohen Brenn materialschicht zu rechnen ist, die mehr Zu satzluft benötigt,
in welchem Falle die Höhe der Mündungen grösser zu wählen ist. Der Herdeinsatz kann aus Eisen, Schamotte. Ton oder sonst einem feuerfesten Material b-- stehen. Er besitzt ferner an der dem R.ot zugekehrten Fläche eine Rille f, in die dis Roststäbe mit ihrem einen Ende eingelegt werden. Die untere iUündung c der Kanäle wird eine für mö!:liehst grosse Luftaufnahme b-rechnete Form erhalten.
Die durch die Kanäle e, d des Feuerunbs- einsatzes dem Heizraum zugeführte Zusatz luft streicht über den Rost und ermöglicht so dem Heizmaterial eine wesentlich voll kommenere Verbrennung, als dies bisher bei nur mit Unterluft gespeisten Rosten der Fall war.
Die Kanäle c, d brauchen aber nicht. in einem einzigen Körper vorgesehen zu sein, sondern man kann mehrere Körper mit mehr oder weniger Kanälen vorsehen, beziehungs weise einzelne Kanalelemente, die durch eine oder iiiehrere Stützen oder Träger behalten erden. Eine derarti-e Ausbildung des Ein satzes eignet sich insbesondere für Backöfen mit Innenfeuerung, aus Fig. 6 bis 8 zu ersehen ist.
Die einzelnen, n:2beneinander angeord- neten Kanalelemente g sind unten in einen Rahmen h, eingespannt und oben in einem Träger i vertikal Yerschiebbar geführt. Die einzelnen Kanalelemente g bestehen aus einem viereckigen Hohlkörper, der unten ab- geschrägt ist, oben jedoch eine Abdeckung besitzt.
Ferner ist oben eine seitliche Öffnung vorgesehen, die auf derselben Seite liebt wie die untere Einströmöffnunb-. Die Roststäbe sind in den Fib. 6 bis 8 nicht mit dargestellt. Sie liegen auch hier. wie bei den Fig. 1 bis :
i, zwischen Einström- und Austrittsöffnung der Kanüle, durch welche Zusatzluft ein geführt wird. Bei der Ausführung nach den Fig. G bis 8 ruhen die Roststiibe mit ihrem hintern Eid-, auf dein Triiger i.. Diese Kanal elemente sind aus guter Schamotte her sind feuer- und wasserfest und können leicht ausgewechselt werden,
so dass bei etwaigem Schadha.ftwerden eine Betriebs störung nicht eintreten kann.
Der zum Heben und Senken der Kanal- elemente zur Verwendung kommende Mecha nismus ist im Aschenraum so eingebaut. dass er durch das Feuer bezw. die Hitze nicht beeinflusst wird. Die Vorteile dieses Herdeinsatzes sind: 1. Besseres Ausnützen des verwendeten Heizmaterials; '). Rascheres Anfeuern des Ofens und da lier eine dementsprechend frühere Ingebrauch nahme desselben; 3.
Die beinahe rauchlose Verbrennun,- verhindert die Verrussuno-; -1. Durch die gute Verbrennung der Ra.ueli- gase wird eine grössere 1-Titze erzielt. was ein gleichmässiges und intensives Durch heizen des Ofens ermöglicht.
Praktische Versuche mit dem erst beschriebenen Einsatz haben ergeben: 1. Ohne Einsatz: 35 Liter Wasser wurden in 2 St. 15 Min. zum Kochen gebracht, wobei 10,2 kg Braun kohle verfeuert wurden.
2. Mit Einsatz: Dieselbe Wassermenge wurde in 1 St. :35 Min. zum Kochen gebracht, bei einem Kohlenverbraltöh von 7,7 kg.
Es ist also eine Ersparnis von 2,5 kg oder 25 % erzielt worden.
Ferner wurden ausser der Kohlenerspar nis und kürzeren Kochzeit noch folgende Vorteile beachtet: Gleichmässige Erwärmung .der Herdplatte und des ganzen Herdes, kein Glühend werden bei Backröhren, auch bei stärkstem Feuer, rasches und gleichmässiges Backen, geringerer Ansatz von Flugasche und Russ. Bei ziemlich herabgebranntem Feuer kann dasselbe durch Nachlegen von wenig Kohle wieder angefacht werden, was früher ohne Einsatz nur mit Holz möglich war.
Ein anderer wesentlicher Vorteil der be schriebenen Einsätze besteht darin, dass sie nur aus sehr einfachen Teilen bestehen, wo durch ihre Herstellung, die auch in grossen Mengen vor sich gehen kann, sich tatsäch lich sehr niedrig stellt. Ausserdem ist ein leichtes und rasches Einbauen bezw. Heraus nehmen des Einsatzes möglich, so dass er bei uTohnungswechsel mitgenommen- werden kann.