Verfahren zur Darstellung kanstischer Soda. Bei der üblichen Darstellung von kausti- scher Soda aus Natriumkarbonat durch dessen Behandlung mit Kalkhy Brat wird gewöhnlich mit verdünnten Lösungen gearbeitet. Es ist längst bekannt, dass die Reaktion Ca (OH)=+Na2 COa <B>, )</B> 2@Ta OH+Ca COa umkehrbar ist, und dass, je höher die Kon zentration der Natriumkarbonatlösung ist, um so geringer das Verhältnis der Umsetzung zu kaustischer Soda ausfällt.
Infolgedessen war es üblich, auf Lösungen von annähernd 8'/o Stärke hinzuarbeiten, die eine Umsetzung von ungefähr 92 % der Theorie zu kaustiseber Soda ergeben. Um eine konzentriertere Lö sung oder feste kaustische Soda zu erhalten, war es daher bis anhin notwendig, eine er hebliche Menge Wasser zu verdampfen, die bis zu vielen Tonnen pro Tonne dargestellter kaustischer Soda betragen kann.
Gemäss der Erfindung wird nun eine Lösung xnit 15-25 % kaustischer Soda, welche nicht mehr als 1% Natriumkarbonat enthält, dadurch erhalten, dass nach an sich bekannter Behandlung einer Natriumkarbonat- lösung mit Kalkhydrat die filtrierte,
kaustische Soda und Natriumkarbonat- enthaltende Flüs sigkeit auf eine Temperatur von 0-15o uilter Null bis zum Auskristallisieren des nicht um gesetzten Natriumkarbonates abgekühlt und dieses darauf entfernt wird.
Wenn - nach diesem Verfahren beispiels weise eine 27-prozentige Natriumkarbonat lösung mit Kalkhydrat behandelt wird; erhält man eine Flüssigkeit mit einem Gehalt von ungefähr 15'/o kaustischer Soda und unge- fähr 7,1% Natriumkarbonat. Wenn diese Flüssigkeit nach dem Filtrieren auf unter 00 C abgekühlt wird, fällt das Natriumkar bonat allmählich als Dekahydrat aus. Die in der Lösung verbleibende Natriumkarbonat menge hängt von der Temperatur ab, auf welche die Flüssigkeit abgekühlt wurde.
So zum Beispiel wird die Flüssigkeit; wenn sie auf<B>15'</B> unter Null abgekühlt wird, ungefähr 18,3 % kaustische Soda und nur noch 0,8 % Natriumkarbonat enthalten.
Wird eine Lösung kaustischer Soda von höherer Konzentration als 18"/'0 verlangt, so kann man das Ver fahren auf eine nach dem schweiz. Patent Nr. 98792 erhältliche, 19-201/o kaustische Soda und 5-6% Natriumkarbonat enthal- tunde Flüssigkeit anwenden, indem man die selbe auf etwa 150 unter Null abkühlt,
wobei sich eine Flüssigkeit mit einem Gehalt von annähernd \?3% kaustischer Soda und nur 1 "i\d> Natriumkarbonat ergibt. Soll nicht so viel Natriumkarbonat ausgeschieden werden, dann braucht die Flüssigkeit nicht so tief abgekühlt zu werden. Die Kühltemperatur wird sich immer nach dem Grad der ge wünschten Reinheit richten.
Beispiel <I>I:</I> 660 Gewichtsteile Natriumkarbonat werden in 2000 Gewichtsteilen Wasser gelöst und die Lösung auf 900 C erhitzt. Die Flüssig keit wird, währenddem 300 Cewiclitsteile Kalk allmählich zugesetzt werden, umgerührt, wobei die Reaktionswärme genügend ist, um die erforderliche Temperatur aufrecht zu er halten. Nach vollzogener Reaktion wird die Erhitzung weiter unterhalten, indem man die Nasse während einer Stunde kochen lässt, dabei aber das Volumen annähernd konstant erhält.
Die Flüssigkeit wird vom gebildeten Calciumkarbonat abfiltriert und enthält an- nähernd 14,5'/o kaustische Soda und 7,8 0jo Natriumkarbonat. Diese Lösung wird jetzt allmählich abgekühlt, beispielsweise mittelst einer Kältemischung in einer Kühlschlange eines Behälters, oder durch Ammoniakver- dainpfung in derselben, oder durch flberleiten der Lösung über Kältekühler usw.
M=it dem Sinken der Temperatur kristallisiert das Na triumkarbonat allmählich aus, bis bei einer Temperatur von 150 unter Null nur mehr noeli etwa 0,8% Natriumkarbonat in der Lösung verbleiben, während der Gehalt an kaustischer Soda auf ungefähr 18% sich ge- steigert hat.
Während sich die Lösung noch auf 150 unter Null befindet, werden die aus geschiedenen Kristalle von ihr etwa mittelst einer Schleudermaschine getrennt. Die ge sonderten Natriumkarbonatkristalle können dann, ohne dass ein Waschen derselben er forderlich ist, zur Darstellung einer weiteren Menge kaustischer Soda benutzt werden, während die filtrierte kalte Lösung in Zir- kulationsschlangen zur Vorkühlung frischer Arbeitsflüssigkeit verwendet werden kann, wodurch der Kühlvorgang wirtschaftlicher ge staltet wird.
<I>Beispiel</I> II: Eine Lösung mit einem Gehalt von 19 bis 20 % kaustischer Soda und 5--6% Na- triumkarbonat, wie sie beispielsweise nach dem Verfahren gemäss dem schweiz. Patent Nr.
98792 erhalten wird, wird bis auf 150 unter Null in der im Beispiel I beschriebenen Weise abgekühlt, wobei sich die Natrium- karbonatinasse als Dekahydrat ausscheidet. Die gebildeten Kristalle werden dann aus der kalten Flüssigkeit entfernt. Man erhält so eine Lösung, die ungefähr 24/o kaustische Soda und nur ungefähr 10;'o Natriumkarbonat enthält.
Das Verfahren gemäss der Erfindung kann auf Lösungen angewendet werden, die von 12-27 % kaustische Soda und von 1% Na- triumkarbonat bis zur Sättigung enthalten.
Es liefert eine Lösung kaustischer Soda von hoher Reinheit und von, einer beispielsweise für das Mercerisieren von Baumwolle, für die Behandlung von Cellulose zur Viskose- dar8tellung, für die Seifenfabrikation usw. geeigneten Konzentration, die keine Eindamp- fung erfordert.