Verfahren zur Behandlung von Torf. Vorliegende Erfindung betrifft.ein Vor fahren zur Behandlunc von Torf, welches sieh auf die bekannte Erscheinung grünflet, lass Abwasser, welches organische Verunrei nigungen enthält, durch Einwirkung von anaeroben Bakterien und Pilzen, welche die im Wasser vorhandenen Verunreinigungen zersetzen, biologisch gereinigt werden kann.
Bei einer solchen Reiniggung strömt das un reine Wasser langsam durch Reinigungsbe- hält-er oder Reinigungsbrunnen, in denen eine Kultur von Nikroorganismen unter Abschluss von Luft und Licht unterhalten wird, welche Mikroorganismen die im Wasser befindlichen orcanischen Stoffe zersetzen, worauf der Rückstand sich als Schlamm absetzt, während das geklärte Wasser abfliesst.
Es wurde nun gefunden, dass es möglieli ist, Torf nach demselben Grundsatz zu be handeln, wobei der Kohlegehalt des Torfes angereichert wird und sein kolloidaler Zu stand aufgehoben wird. Das Verfahren be ruht darauf, dass der Torf, in Wasser auf geschwemmt, der Einwirkung der in den Kläranlagen für Abfallwasser vorhandenen anaeroben Bakterien und Pilzen -unter Ab- schluss von Licht und Luft ausgesetzt wird.
Das Verfahren wird beispielsweise zweck- mässio, derart ausgeführt. dass der Rohtorf in so viel Wasser aufgeschwemmt wird, dass ein dünner, leicht-fliessender Brei mit etwa 2 '/o Trockensubstanz gebildet wird. Wenn der Torf einen erheblichen Gehalt an Humus- säuren enthält, ist er zweckmässig<B>im</B> voraus zu neutralisieren, was durch Zugabe von Kalk zu dem Torfbrei geschehen kann.
Sollte der Torf an sieh nicht genügende Mengen Nährstoffe für die Bakterien und Pilze ent halten, so werden<B>je</B> nach -den Umständen eni- sprechende Substanzen, wie Fähalien, Salze -von Phosphorsäure, Kali, Magnesia.-Lisw., dem Torfbrei zugesetzt.
Der so bereitete dünne Torfbrei wird kontinuierlich und mit gere- t,0 II Iter Geschwindiäkeit einem geschlossenen Behälter oder Brunnen derselben Art, welche zur Klärung von Abwasser allgemein benutzt wird, zugeführt, in welchem Behälter oder Brunnen eineKultur von anaerobenBakterien und Pilzen vorhanden ist.
Diese Bakterien und Pilze greifendie Torfsubstanzen an und bewirken eine teilweise Zersetzung des Tor fes, wobei brennbare Gase, bestehend aus Wasserstoff und Methan, ilebst 'Kohlensäure entwickelt werden, während der Kohlen- c,#ehalt der Torfsubstanz ana-ereichert wird. C, Zn Der so behandelte Torf sinkt allmählieli zum Boden des Behälters oder des Brunnens als ein schwarzer, nachTeer riechender Schlamm, welcher in entsprechender Weise aus dem Be hälter entfernt wird.
Der so gewonnene Schlamm unterscheidet sich von dem benutz ten Rohtorf ausser dureli einen höheren Kohle.-ehalt auch dadurch, dass er keine kolloidalen Eigenschaften aufweist, und da her durch Pressen von dem grössten Teil des 21 Wassers befreit werden kann und auch in der Luft schnell trocknet. Der Torfschlamm. kann daher mit aerincen Kosten zu Briketfen oder pulverförmigem Brennstoff verarbeitet wer den.
Die. durch die Bakterien und Pilze, ent wickelten Gase besitzen einen hohen Brenn- -wert, so dass es lohnend ist, sie aufzufangen, um sie, beispielsweise für Heiz- oder Kr.aft- zweeke auszunutzen.
Das aus dem Behälter oder Brunnen flie ssende Wasser, aus dem die Torfsubstanz se- dimenfiert ist, so dass es im wesentlichen klar ist, wird zweekmässig wieder zur Auf- sehwemmung neuer Mengen von Rohtorf be- nutzt.Wenn Nährsalze fürdie Bakterien dem Torfbrei zugesetzt werden, spart man an sol- ehen durch die wiederholte Benutzung des Wassers, indem sie in dem Wasser gelöst werden und nur zum Teil von den Bakterien verbraucht werden.
Um den Prozess zu beschleunigen, ist es zweckmässig, einen Teil des sedimentierten oder unter Behandlung befindliehen Torfes, der an Bakterien und Pilzen reich ist, heraus zunehmen und diesen Torfschlamm mit dem zugeführten frischen Torf zu mischen. so dass dieser letztere schnell in Gärung kommt. Ce- gebenenfalls kann diese Mischung des fri- sehen Torfes mit mehr oder weni-er voll ständig vergorenem Torf durch Umrühren in dem Teile des Behälters, wo die Gärung aus geführt wird, geschehen.
<B>?Z</B> Das Verfahren eignet sich für alle Arten von Torf, so dass nicht nur gut humifizierter Torf, sondern auch unvollständig humufizier- ter Torf, wie Fasertorf oder Aloostorf in der beschriebenen Weise behandelt werden kann.
Da das Verfahren keine Vortrochnung des Rohtorfes erfordert, indem dieser bei der Ausführung des Verfahrens im Gegenteil in reichlichen. Menren von Wasser auf-,e- schwemmt wird, kann das Verfahren während ,des grössten Teils des Jahres ausgeführt wer den, und zwar solange die Temperatur des benutzten Wassers nicht so weit herabgebt, dass die Entwicklung der Bakterien und Pilz,3 gellemmt wird.