[go: up one dir, main page]

DE524981C - Verfahren zur Reinigung von Gaswasser fuer Gaerungszwecke - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Gaswasser fuer Gaerungszwecke

Info

Publication number
DE524981C
DE524981C DES83276D DES0083276D DE524981C DE 524981 C DE524981 C DE 524981C DE S83276 D DES83276 D DE S83276D DE S0083276 D DES0083276 D DE S0083276D DE 524981 C DE524981 C DE 524981C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gas water
yeast
solution
weakly
freed
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES83276D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FRITZ SIMMER DR
Original Assignee
FRITZ SIMMER DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by FRITZ SIMMER DR filed Critical FRITZ SIMMER DR
Priority to DES83276D priority Critical patent/DE524981C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE524981C publication Critical patent/DE524981C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/14Fungi; Culture media therefor
    • C12N1/16Yeasts; Culture media therefor

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Mycology (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Botany (AREA)
  • Virology (AREA)
  • Tropical Medicine & Parasitology (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung von Gaswasser für Gärungszwecke Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Gaswasser zur Deckung des Stickstoffbedarfes der Hefe bei der Spiritus-und Preßhefeerzeugung. Das Gaswasser entsteht in großen Mengen als Nebenprodukt bei der trockenen Destillation und bei verwandten Vorgängen (wie z. B. bei der Leucht- und Kraftgaserzeugung, Kokerei, Braunkohlenschwelerei, Torfdestillation) dadurch, daß den Destillationsgasen das Ammoniak durch Waschen mit Wasser entzogen wird. Trotzdem das Gaswasser im Vergleich zu anderen Hefenährmitteln die weitaus billigste Stickstoffnahrung ist und dabei den Stickstoff in leicht assimilierbarer Form enthält und in sehr großen Mengen zur Verfügung steht, ist es bisher für die Hefeerzeugung unmittelbar nicht verwendet, sondern auf Ammoniak, Ammoniumsulfat oder Ammoniumcarbonat verarbeitet und erst auf diesem Umweg für die Spiritus- und Hefeerzeugung nutzbar gemacht worden. Rohes Gaswasser konnte hauptsächlich nur für Düngezwecke verwertet werden. Der direkten Verwendung als Hefenährmittel stand der Umstand entgegen, daß das Gaswasser neben z7 bis 30 g Ammoniak im Liter noch eine Reihe von Stoffen enthält, die für die Hefe ausgesprochen schädlich sind.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich das Gaswasser (dünn oder konzentriert) für die Zwecke der Spiritus- und Hefeerzeugung durch Maßnahmen weit genug reinigen läßt, die im Vergleich zu seiner Aufarbeitung auf Ammoniak oder Ammoniumsalze weitaus einfacher und weniger kostspielig sind. Es ist schon vorgeschlagen worden, ammoniakalische Abwässer der Zuckerfabrikation zur Gewinnung von Hefe heranzuziehen (Osterr. Patentschrift 86 o5 i). Aber hieraus konnte niemand die Möglichkeit entnehmen, das für die Hefe ausgesprochen schädliche Stoffe enthaltende Gaswasser zum gleichen Zweck zu verwenden, geschweige denn, daß ein Verfahren, «-elches eine einfache und wirtschaftliche Reinigung von Gaswasser für die Zwecke der Spiritus-und Hefeerzeugung ermöglicht, hierdurch bekannt geworden wäre.
  • Ein Verfahren, welches dazu geeignet ist, Gaswasser in einfacher Weise so weit zu reinigen, daß es gemäß der Erfindung zur Deckung des Stickstoffbedarfes der Hefe bei der Spiritus- und Preßhefeerzeugung dienen kann, verläuft beispielsweise wie folgt: Die der Hefe schädlichen Substanzen des Gaswassers sind größtenteils Stoffe flüchtiger Natur, die als Salze gebunden im Gaswasser vorhanden sind. Die Hauptreinigung des Gaswassers besteht nun darin, die an Basen gebundenen flüchtigen Stoffe durch Ansäuern, die an Säuren gebundenen flüchtigen Stoffe durch Alkalischmachen des Gaswassers aus ihrer Bindung zu lösen und die in Freiheit gesetzten flüchtigen sauren und basischen Stoffe zugleich mit den flüchtigen neutralen Stoffen unter Durchleitung von indifferenten gasförmigen Medien (Wasserdampf, Luft usw.) abzutreiben. Zur Durchführung des Verfahrens wird das Gaswasser zunächst mit einer Säure, die kochbeständige fixe Ammoniumsalze bildet, wie z. B. Schwefelsäure oder Salzsäure, schwach angesäuert und unter Einblasen von indifferenten gasförmigen Medien, wie z. B. Preßluft und Wasserdampf (Abdampf) kurze Zeit bei höherer Temperatur gehalten. Durch diese Behandlungsweise werden die Benzolderivate, wie Toluol, Phenol und ihre Homologen, ferner Schwefelwasserstoff und auch andere allenfalls vorhandene, bei saurer Reaktion flüchtige Stoffe aus dem Gaswasser entfernt. Hierauf wird das Gaswasser schwach alkalisch gemacht und zwecks Entfernung der flüchtigen Basen in gleichartiger Weise behandelt. Um etwa in diesem Arbeitsgang mitabgetriebenes Ammoniak zurückzuerhalten und somit Verluste zu vermeiden, werden die Dämpfe vorteilhaft durch mit Superphosphat beschickte Absorptionskasten geleitet, um das mitgerissene Ammoniak als Ammoniumsuperphosphat zu binden und allenfalls in dieser Form für die Ernährung der Hefe nutzbar zu machen. Das so behandelte Gaswasser wird schließlich, allenfalls nach Neutralisation oder schwacher Ansäuerung über Adsorbentien, z. B. Holzkohle, filtriert und dadurch von den letzten Resten empyreumatischer Verunreinigungen und von Geruchstoffen befreit. Nach dieser Filtration kann das Gaswasser ohne weiteres als Hefenahrung verwendet werden.
  • Gemäß einer besonderen Ausführungsform dieses Verfahrens werden dem Gaswasser vor der Behandlung mit Säuren Chloride, beispielsweise Calciumchlorid, zugesetzt. Im Gaswasser ist fast das gesamte Ammoniak als Ammoniumcarbonat vorhanden. Säuert man nun z. B. mit Salzsäure an, so wird ein großer Teil der teueren Säure zur Bildung von Ammoniumchlorid unter Austreibung der Kohlensäure verbraucht. Deshalb empfiehlt es sich, zunächst das Ammoniumcarbonat in Ammoniumchlorid umzusetzen, was durch den Zusatz von Chloriden bewirkt werden kann. Auf diese Weise wird bei der Ansäuerung an Säure gespart. Besonders günstig ist die Verwendung von Calciumchlorid,weil sich bei der Umsetzung mit Ammoniumcarbonat neben Ammoniumchlorid unlösliches Calciuincarbonat bildet. Dieses setzt sich in Form eines Schlammes ab und reißt dabei eine Menge von Verunreinigungen mit sich. Nach Abtrennung des ausfallenden Calciumcarbonats ergibt sich eine Lösung von Ammoniumcarbonat und Ammoniumchlorid, da dieReaktion umkehrbar ist und daher unvollständig verläuft. Diese Lösung wird nun schwach angesäuert und, wie oben dargelegt, weiter behandelt. Die Verwendung von Calciumchlorid in der angegebenen Weise wird vor allem dort Platz greifen, wo dieses Salz als Abfallprodukt billig zur Verfügung steht.
  • Ausführungsbeispiele i. In einen Holzbottich wird eine für ein bestimmtes O_uantum Gaswasser berechnete Menge Säure, z. B. konzentrierte Salzsäure, eingebracht und hernach das Gaswasser durch ein Rohr, das in der Nähe des Bottichbodens mit schmaler Öffnung endet, unter ständigem Rühren einfließen gelassen. Bei vorsichtigem Hantieren bilden sich wenig oder gar keine Dämpfe. Ist die Lösung schwach sauer, dann wird eine halbe Stunde unter Einblasen von Preßluft und Dampf (Abdampf) gekocht. Hierauf wird die Lösung schwach alkalisch gemacht und abermals, wie oben beschrieben, behandelt. Man läßt nun die sich etwa bildenden Niederschläge absitzen und filtriert die klare Lösung über Holzkohle, deren Stückgröße am besten 5 bis io mm sein soll. Das Filtrat ist geruchlos, klar, von hellgelber Färbung.
  • 2. In einem Eisenkessel wird das Gaswasser mit einer gesättigten Lösung von Calciumchlorid versetzt, gut gemischt und zwei Stunden absitzen gelassen. Die abgezogene klare Lösung wird in einem zweiten Eisenbottich abermals mit Calciumcbloridlösung versetzt und. kurze Zeit so weit erwärmt, daß der Niederschlag grobkristallinisch wird. Dann läßt man wieder absitzen, zieht abermals ab, säuert mit konzentrierter Salzsäure an und verfährt weiter nach dem Ausführungsbeispiel i.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Reinigung von Gaswasser für Gärungszwecke, dadurch gekennzeichnet, daß das Gaswasser vor seiner Verwendung bei schwach saurer und hernach bei schwach alkalischer Reaktion unter Durchleitung von indifferenten gasförmigen Medien, wie z. B. Preßluft und Wasserdampf, erhitzt und hierdurch von den unter diesen Bedingungen flüchtigen Verunreinigungen befreit wird.
  2. 2, Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Gaswasser vorerst mit der Lösung eines Chlorides, z. B. mit einer Calciumchloridlösung, versetzt und, allenfalls nach der Abtrennung eines ausgefallenen Niederschlages, von den bei saurer und alkalischer Reaktion flüchtigen Stoffen durch aufeinanderfolgende Erwärmung unter Durchblasen von indifferenten gasförmigen Medien befreit wird.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß das beim Erhitzen und Blasen der schwach alkalisch gemachten Lösung mitgerissene Ammoniak als Amrnoniumsuperphosphat gebunden wird. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das gereinigte Gaswasser über ein Absorptionsmittel filtriert wird.
DES83276D 1927-12-28 1927-12-28 Verfahren zur Reinigung von Gaswasser fuer Gaerungszwecke Expired DE524981C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES83276D DE524981C (de) 1927-12-28 1927-12-28 Verfahren zur Reinigung von Gaswasser fuer Gaerungszwecke

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES83276D DE524981C (de) 1927-12-28 1927-12-28 Verfahren zur Reinigung von Gaswasser fuer Gaerungszwecke

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE524981C true DE524981C (de) 1931-05-16

Family

ID=7510911

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DES83276D Expired DE524981C (de) 1927-12-28 1927-12-28 Verfahren zur Reinigung von Gaswasser fuer Gaerungszwecke

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE524981C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2952794A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur behandlung von stickstoffverbindungen enthaltenden organischen massen
DE2034453B2 (de) Verfahren zum abtrennen von schwefeldioxyd aus einem gas
DE60004086T2 (de) Verfahren für die entsorgung von festen oder flüssigen reststoffen aus der tierverarbeitungsindustrie
DE1642395A1 (de) Verfahren zur Behandlung von Abfall- oder Unreinigkeiten enthaltenden Waessern
DE2363793C3 (de) Verfahren zur Entfernung von schwefelhaltigen Gasen aus Abgasen
DE3823950A1 (de) Verfahren zur reduktion bzw. entfernung von ammoniak und/oder sonstigen geruchsaktiven stoffen aus organisch belasteten abwaessern
DE524981C (de) Verfahren zur Reinigung von Gaswasser fuer Gaerungszwecke
DE2350962A1 (de) Kontinuierliches verfahren zur entfernung von nitraten aus abwassern durch fluessigkeitsextraktion mit moeglichst geringen loesungsmittelverlusten
DE2046944A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosepulpe
DE69930275T2 (de) Verfahren zur herstellung von sorbinsäuren oder sorbinsäuresalzen
DD148758A5 (de) Verfahren zur chemischen behandlung von abwaessern
DE669709C (de) Verfahren zur Reinigung von fette oder seifige Stoffe enthaltenden Abwaessern
AT346822B (de) Verfahren zum entfernen von schwefeldioxid aus den bei der verbrennung von magnesiumbisulfit-ablaugen anfallenden rauchgasen
DE2537640A1 (de) Verfahren zum abtreiben von gebundenem ammoniak aus den waessrigen kondensaten und abwaessern der verschwelung und verkokung
EP0054778A2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Anionenaustauschers und dessen Verwendung
DE2736488B2 (de) Verfahren zum Entfernen von Schwefeloxiden aus Rauchgasen
DE2517842A1 (de) Verfahren zur behandlung von abwasserschlamm
DE561292C (de) Verfahren zur Entwaesserung des von Nebenprodukten befreiten Destillationsgases aus Kammer- und Retortenoefen
DE2239733A1 (de) Verfahren zur konditionierung von klaerschlamm
AT229876B (de) Verfahren zur Herstellung von sehr reinem Melamin
AT92554B (de) Verfahren zur Herstellung einer hochaktiven Entfärbungskohle.
DE418109C (de) Verfahren zur Reinigung der bei der Entgasung und Vergasung von Kohle oder anderen Brennstoffen gewonnenen Rohgase oder sonstiger Gasgemische
DE255171C (de)
DE680675C (de) Verfahren zur Reinigung von Gaswaschfluessigkeiten
DE392095C (de) Verfahren zur Behandlung von Teeren