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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von feuerfesten und isolierenden Produkten.
Es ist bekannt, gewisse feuerbeständige und isolierende Produkte in der Weise herzustellen, dass man die einzelnen Bestandteile im pulverförmigen Zustand mischt, hierauf einer Zusammenpressung unterwirft und bei geeigneter Temperatur im Ofen brennt. Es wurde nun gefunden, dass mit Hilfe dieses Verfahrens besonders hochwertige Produkte erhalten werden, wenn man ein natürliches Magnesiumsilikat in pulverförmigem Zustand mit einem oder mehreren natürlichen oder künstlichen Doppel-oder Mehrfachsilikaten mischt und diese Mischung, nachdem sie durch Formen, Giessen oder Pressen in die gewünschte Form gebracht worden ist, nach völliger Abtrocknung im Ofen bei etwa 1450 C brennt.
Dabei wurde gefunden, dass eine wesentliche Verbesserung bei der Herstellung solcher feuerfester Produkte erzielt werden kann, wenn zur Erhöhung der Homogenität der herzustellenden Produkte das Pressen des aus einem natürlichen Magnesiumsilikat und einem oder mehreren natürlichen oder künstlichen Mehrfachsilikaten bestehenden Gemisches im Vakuum vor sich geht, welches vor oder mindestens bei Beginn des Pressens erzeugt und während des ganzen Pressvorganges aufrechterhalten wird, worauf die Produkte abgetrocknet und dann im Ofen auf etwa 14500 G gebrannt werden.
Zur Herstellung eines feuerfesten und isolierenden Produktes gemäss der Erfindung werden beispielsweise 90 Gewichtsteile Magnesiumsilikat mit 10 Gewichtsteilen Aluminiumsilikat (Feldspat) möglich innig vermischt und zwar in der Weise, dass man die auf das feinste gepulverten Körper im trockenen Zustand durcharbeitet, z. B. durchknetet. Diese Mischung wird hierauf leicht angefeuchtet, ohne jedoch hiebei den pulverförmigen Zustand der Mischung zu verändern. Die so vorbereitete feuchte pulverförmige Mischung wird je nach den Umständen geformt oder gepresst, wobei die Pressung erfindungsgemäss in einem Vakuum stattfindet, das in möglichst vollkommener Weise vor oder im Augenblick der Pressung erzeugt wird.
Die geformten oder gepressten Blöcke werden nach der Trocknung durch Zerschneiden oder sonstiges Bearbeiten auf die gewünschte Form gebracht und hierauf in einem geeigneten Ofen bei ungefähr 1450 C gebrannt. Auf diese Weise erhält man eine bei der Fabrikation feuerbeständiger Produkte bisher nicht erreichbare Homogenität und Härte der fertigen Produkte.
Das Vakuum kann durch jedes Mittel der Technik und industriellen Praxis erzeugt werden.
Eine vorteilhafte Vorrichtung zur praktischen Ausführung der vorliegenden Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel auf der Zeichnung dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel werden die pulverförmigen und in dem passenden Verhältnis gemischten Materialien bei a in einem geeigneten Presskörper b zwischen den Kolben c und einen Deckel cl gebracht. Der Kolben c ist von einer Dichtung e umgeben, die in dem Bodenstück fangebrachtist. Die stopfbüchsenartige Dichtung e sichert in Verbindung mit den Dichtungen g die Dichtigkeit des Presskörpers in seinem unteren Teil. Im oberen Teil besitzt der Deckel oder Abschluss cl einen etwas geringeren äusseren Umfang als der innere Umfang des Presskörpers, wie die Zeichnung klar erkennen lässt.
Oben wird der Presskörper b von einem Kopfstück h mit einer Leitung i abgeschlossen, welche bei i mit der Leitung verbunden ist, die zu der das Vakuum erzeugenden Maschine oder Vorrichtung führt. Es ist ersichtlich, dass mit der geschilderten Vorrichtung die ganze in der Masse a enthaltene Luft abgezogen werden kann, ohne dass die in pulverförmigem Zustande befindlichen Materialteilchen durch den Luftstrom mitgezogen werden. Ein beliebiges mechanisches Mittel verbindet das Steuerorgan für die Öffnungen der Vakuummaschine oder des Vakuumbehälters mit dem Steuer-oder Bewegungs-
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organ des Kolbens oder Stempels c derart, dass das Vakuum vor dem Hochgehen des Kolbens oder im Augenblick des Hochgehens des Kolbens eintritt, in jedem Fall vor der Zusammenballung oder dem Zusammenpressen der pulverförmigen Stoffe a.
Das Vakuum wird während des gesamten Pressvorganges aufrechterhalten. Sobald der Kolben beginnt, wieder nach unten zu gehen, wird die Vakuummaschinc oder der Vakuumbehälter von der Presse abgeschaltet. Hierauf wird das Produkt aus der Presse b in der üblichen Weise herausgenommen und es erfolgt nun eine neue Beschickung der Presse. Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel erfolgt die Evakuierung durch den oberen Teil der Presse. Selbstverständlich sind auch andere Ausführungsformen möglich, beispielsweise könnte das Vakuum auch durch den Kolben selbst oder auf eine allgemeine Weise in jedem Punkte des Apparates eintreten. Das Verfahren eignet sich in gleicher Weise für Produkte, welche nicht gebrannt werden sowie auch für Produkte aus wiederverwendeten Materialien.
Nach dem Trocknen werden die Blöcke entsprechend der Form der herzustellenden Gegenstände geschnitten oder geformt. Diese werden darauf in dem Ofen bei einer Temperatur von ungefähr 14500 C gebrannt, die je nach den besonderen Umständen und Verhältnissen auch höher oder niedriger gewählt werden kann. Die auf diese Weise hergestellten Gegenstände weisen ein ausserordentlich feines Korn auf. Sie sind sehr kompakt und gegen Bruch und Schlag sehr widerstandsfähig. Sie vertragen ferner ohne zu zerbrechen plötzliche Temperaturänderungen bis zu 1000 . Trocken oder nach einem Bade in Wasser oder Öl bieten sie dem Durchgang des elektrischen Stromes einen vollständigen Widerstand. Sie sind praktisch unveränderlich.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von feuerfesten und isolierenden Produkten durch Mischen, Pressen und Brennen pulverisierter Materialien, dadurch gekennzeichnet, dass in pulverförmigem Zustand ein natürliches Magnesiumsilikat mit einem oder mehreren natürlichen oder künstlichen Doppel-oder Mehrfachsilikaten gemischt und diese Mischung, nachdem sie durch Formen, Giessen oder Pressen in die gewünschte Form gebracht worden ist, nach völliger Abtrocknung im Ofen bei etwa 1450 C gebrannt wird.