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Druckstollenauskleidung.
Bei den bisher ausgeführten Wasserkraftanlagen, die ein grösseres Gefälle ausnutzen, also sogenannten Hochdruckanlagen, wurde bei Druckstellen, die nach den üblichen Bauweisen durch Betonoder Eisenbetonkonstruktionen ausgekleidet wurden, die Erfahrung gemacht, dass durch den auftretenden inneren Wasserdruck diese Auskleidungen mehr oder weniger Risse erhalten haben, die Wasserveiluste verursachten.
Um das gesamte ausnutzbare Gefälle zu verwerten, werden die Druckstollen an die Weiher der Fassungsstelle direkt angeschlossen und erhalten dadurch Wasserdrücke bis zu mehreren Atmosphären, insbesondere in den letzten Strecken entsprechend dem erforderlichen Gefälle, das man diesen Druckstollen geben muss. Wenn auch das Gebirge, durch welches diese Druckstollen führen, standsicher ist, ist es doch nicht so elastisch, um diese Drücke in sich aufzunehmen. Ausserdem ist man gewöhnlich gezwungen, um einerseits eine geringere Reibung für das durchfliessende Wasser zu bieten und anderseits schwache Klüfte des Gebirges zu verkleiden, den Stollen mit Beton auszumauern. Sind besonders ungünstige Gebirgsverhältnisse vorhanden, wird diese Auskleidung in Eisenbetonkonstruktion bewerkstelligt, um die auftretenden Druck-und Zugspannungen aufzunehmen.
Es hat sich nun bei fast allen grösseren Werken, die mit solchen Stollen arbeiten, ergeben, dass nach einiger Zeit oder gleich bei Inbetriebsetzung Längsrisse in dieser Verkleidung aufgetreten sind, und es war bisher nicht möglich, durch zweckmässige Massnahmen diesem Vorkommnis zu begegnen. Die bisher angewendeten Mittel sind gewöhnlich zu wenig elastisch oder aber nicht dauerhaft genug, um für eine ununterbrochene Betriebsführung geeignet zu sein.
Auskleidungen, die sich auf eine grössere Fläche erstrecken, z. B. aus torkretierter Rabitzhaut od. dgl., können dem Zwecke nicht entsprechen, weil sie durch den Wasserdruck an ihre Unterfläche
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der Betonauskleidung, auftreten können.
Die hier vorgeschlagene Auskleidung besteht aus Holzpfosten , die eng aneinandergereiht auf den ganzen Umfang der Stollenauskleidung verlegt werden. Zur Dichtung der Zwischenfugen werden gleichartige Holzpfosten b aneinandergereiht. Die Zickzackfuge c zwischen diesen Holzpfosten kann durch eine Einlage von imprägniertem Papier oder einem sonstigen dauerhaften Dichtungsmittel ausgekleidet werden. Durch diese Anordnung wird erreicht, dass bei dem auftretenden inneren Druck im Stollen die Pfosten b auf die Pfosten d gepresst werden und somit bei auftretenden Rissen in der Betonauskleidung e, selbst wenn die Pfosten Cl sich an einer oder der andern Stelle verschieben sollten, die Dichtung im ganzen Umfang erhalten wird.
Um bei entleertem Stollen die Auskleidung in der bestehenden Anordnung zu ermöglichen, wird bei den auftretenden Stossfugen entsprechend der Länge der verwendeten Hölzer, also etwa in je 5 s ; Abstand, ein Holzring g eingelegt, der die abgeschrägten Enden der Pfosten b niederdrückt und durch k ue Eiseneinlage h befestigt wird.
Die ganze Auskleidung kann gleichzeitig als Schalung für die Betonauskleidung e verwendet werden, so dass die übliche Schalung entfällt ; hiebei wird der übliche Verputz der Betonauskleidung erspart. Das Holz ist in diesem Falle von nahezu unbeschränkter Dauer, da es sowohl von innen als auch von aussen ständig unter Wasser liegt. Ausserdem kann die Dauerhaftigkeit durch Imprägnierung sicher
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die auch eine glatte Oberfläche ständig erreichen lassen, etwa durch Kochen in Paraffin. Bei Anwendung von glatten Harthölzern kann der Reibungskoeffizient im fliessenden Wasser so gering gemacht werden, dass die Wasserverluste im Druckstollen noch verringert werden.
Dieser Vorteil kann insbesondere bei bereits bestehenden Druckstollen, die gerissen sind, ausgenutzt werden, da anzunehmen ist, dass die Querschnittsverminderung, die bei Anwendung dieser Druckstollenauskleidung eintritt, durch die Verminderung des Reibungskoeffizienten ungefähr aufgewogen wird.
Diese Auskleidungen sind auch bei andern Rohrleitungen, die Flüssigkeiten unter Druck zu führen haben, anwendbar, insbesondere bei Eisenbetondruckrohren für Wasserkraftanlagen.