<Desc/Clms Page number 1>
Gegen Perforationen siehernde Kürette.
Die. bisher in der Frauenheilkunde verwendeten Instrumente zur Entfernung von Resten, die bei vorzeitigen oder normal verlaufenden Geburten in der Gebärmutter zurückbleiben, sowie zu anderen therapeutischen Zwecken, wie etwa Auskratzungen der Gebärmutterschleimhaut wegen Entzündungen usw., haben in bezug auf ihre Verwendung verschiedene Nachteile,
So besteht stets die Gefahr, dass bei der Benutzung der bekannten Küretten bei Einführung in die Gebärmutter, selbst wenn dies unter Führung der Finger geschieht, die Wandung der Gebärmutter durchstossen wird, denn die Wandung des Organs hat infolge der verschiedenen abnormalen Veränderungen keinen grossen. Widerstand.
Demzufolge kann man mit den derzeit gebräuchlichen Küretten tiefer eindringen, was die Perforation der Wandung und damit gefährliche Folgen und selbst den Tod der Patientin zur Folge haben kann.
Es muss deshalb vor Einführung der Kürette mit Hilfe eines Messinstrumentes (graduierte Sonde) die Tiefe der Gebärmutter festgestellt werden. Trotzdem ist aber für den Operateur kein Mittel gegeben, ein zu tiefes Eindringen mit der Kürette beim nach- folgenden Arbeiten hintanzuhalten, weil er bei der Auskratzung oder Abschabung wiederholt sehr verschieden grosse Widerstände zu überwinden hat und daher das Gefühl für ein zu tiefes Eindringen bzw. Durchstossen zufolge der Weichheit der Wandung naturgemäss verliert.
Das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Instrument beseitigt die genannten Nachteile und schliesst jede Gefahr bei seiner Benutzung dadurch aus, dass eine Kürette in irgendeiner der bekannten Ausführungen mit einer gleichzeitig das Eindringen begrenzenden Stellvorrichtung in Verbindung gebracht ist, wobei der Abstand zwischen dem arbeitenden Kopfstück der Kürette und dem an den Scheidenteil der Gebärmutter anstossenden Teil der Stellvorrichtung nach der jeweils durch die Sonde festgesetzten Eindringungstiefe jederzeit vorher bestimmt werden kann.
EMI1.1
griff angebrachte Stellvorrichtung. Die Fig. 3 und 4 stellen das gebrauchsfertige eingestellte Instrument in zwei zueinander rechtwinkligen Ansichten dar, wobei in Fig. 4 ein Hohlkörper gezeigt ist, in welchem das Instrument auf eine begrenzte Tiefe eingeführt erscheint.
Die Kürette a hat die gebräuchliche Form und einen stumpfen oder scharfen Kopfteil ; sie ist zwecks Einsetzens in ihren Griff b mit einem Vierkant a'versehen und wird durch eine Schraube c in der Hülse des Griffes-festgehalten. Die mit der Kürette in Verbindung zu bringende Stellvorrichtung besteht aus einem Rohr d zur Aufnahme des Kürettenstieles, der als Führung für die an ihm verschiebbare Stellvorrichtung dient, zu welchem Zwecke das Rohr d eine nach hinten ragende Schlitzführung j besitzt, die an einem'Stöckel g an der Griffhulse sich führt und mittels'einer Stellschraube h am Griff b festgestellt werden kann.
Das vordere Ende des Rohres d trägt ein plattenförmiges Querstück !, welches, wie aus Fig. 4 zu ersehen, infolge seiner Breitenausdehnung am Eintritt in den verengten kanalartigen Scheidenteil der Gebärmutter verhindert ist, wogegen das Kopfstück und ein
<Desc/Clms Page number 2>
Teil des Stieles der Kürette, der aus dem Rohr d der Stellvorrichtung vorsteht, ungehindert durch den Scheidenteil hindurch in die Gebärmutterhöhlung eingeführt werden kann.
Nachdem mittels der Sonde die Tiefe der Körperhöhlung, in welcher die Auskratzung vorgenommen werden soll, bestimmt worden ist, wird die Kürette in dem Rohre der Stellvorrichtung auf die'an der Sondenskala vermittelte Länge eingestellt und die Stellvorrichtung am Kürettengriff mittels der Schraube h festgestellt.
Nunmehr ist der Abstand zwischen dem Kürettenkopfende und der Querplatte i gleich der zulässigen Eindringungstiefe des Instrumentes gemacht und dieser Abstand bleibt nach der durch die Querplatte begrenzten Einführung während der ganzen Dauer der Arbeit unverändert aufrechterhalten, so dass ein sicheres Arbeiten des Operateurs gewährleistet erscheint, Da der Widerstand, den die Querplatte an dem Scheidenteil der Gebärmutter findet, ein sehr bedeutender ist, so erscheint dadurch ein zu tiefes Eindringen der Kürette ausgeschlossen.